Quecksilber ist zweifellos eine schleichende Umweltgefahr, weil
hoch-toxisch. Daß die Quecksilberemissionen in konzertierter Aktion der
Staaten weltweit reduziert werden sollen, ist ein Schritt in die
richtige Richtung.
Interessant wird jetzt, wie die EU sich aus dem Schlamassel mit den
Quecksilberhaltigen ESLs fortschleichen will. Die Richtung wird bereits
vorgegeben:
SPON¹ schreibt:
1
Quecksilber wird in der Produktion von Thermometern, Schaltern und
2
Glühbirnen, aber auch in Zahnfüllungen und Gesichtscremes verwendet.
Es wird so laufen wie es immer läuft: Der brüsseler Wasserkopf wird
Sonderrichtlinen, natürlich mit "schärfsten Grenzwerten" (erhobener
Zeigefinger) verfassen, sodaß die quecksilberhaltigen Leuchtmittel
gerade noch so im erlaubten Bereich liegen werden.
Dieses Geschmeiß das sich an uns vollsaugt hat ausser Nasebohren den
lieben langen Tag lang nicht viel zu tun. Da fällt es leicht mit
Richtlinien die Industrie zu geißeln.
Sollen mal zu uns in die Produktion kommen.
Wilhelm Ferkes schrieb:> Da wird sich jemand einfach nur vertippt haben, und meinte wohl ESL.
Kann man sich so dermaßen vertippen? Vielleicht, wenn man einen über den
Durst getrunken hat...
Konnte sich die Prawda der Sowjetunion so dermaßen vertippen? Nein, denn
in der Prawda standen nur geprüfte Nachrichten, wie mir 1986 ein
Mitarbeiter der Sowjetischen Außenhandelsbank versicherte.
Kann sich SPON in der real existierenden BRD des 21. Jahrhunderts so
dermaßen vertippen?
Besoffen schreiben die jedenfalls nicht und Zufall gibts dort auch
nicht. Die Nachrichten sind mindestens so gut geprüft, wie bei der
Prawda von Anno dazumal - man ist eben der Wahrheit verpflichtet. Und
die kommt zuweilen aus den Denkfabriken der Industrie...
Uhu Uhuhu schrieb:> Kann sich SPON in der real existierenden BRD des 21. Jahrhunderts so> dermaßen vertippen?
Natürlich. Die haben wie praktisch jede andere Zeitung und
Onlinepublikation sowohl das Lektorat als auch den Qualitätsjournalismus
abgeschafft, kostet alles mehr, und unterbezahlte Praktikanten sind
einfach billiger als Leute, die schreiben können, und Ahnung haben von
dem, worüber sie schreiben.
Weitergehende Verschwörungstheorien sind hier völlig sinnlos, die
einzige "Verschwörung", die hier dahintersteckt, ist die des maximierten
Reibachs.
> Da wird sich jemand einfach nur vertippt haben, und meinte wohl ESL.
In der offiziellen Verlautbarung sagten sie Leuchtstoffröhren.
Daß auch Energiesparlampen Leuchtstoffröhren sind,
weiß vermutrlich kein EU Politiker.
Daß Glühlampen nicht schädlich sind weiß auch keiner.
Macht nichts, endlich sind die unsäglichen ESL weg.
Die Umsetzung soll in 5 Jahren abgeschlossen sein.
Und das Amalgan aus den Zähnen.
Sieht man den Satz im Kontext des davorstehenden Satzes, ist es möglich,
sich die fehlenden Wörter "soll" und "sein" dazuzudenken, die aus
stilistischen Gründen weggelassen wurden. Wären sie das nicht, klänge
der Satz im Kontext des davorstehenden Satzes auch merkwürdig repetiv.
Uhu Uhuhu schrieb:> Besoffen schreiben die jedenfalls nicht und Zufall gibts dort auch> nicht. Die Nachrichten sind mindestens so gut geprüft, wie bei der> Prawda von Anno dazumal - man ist eben der Wahrheit verpflichtet.
Na ja. Lektoren sind ein aussterbender Beruf, das wird schon an den
vielen Rechtschreibfehlern und Stilblüten deutlich. Heutzutage wird doch
alles was ins Weltbild passt nachgeplappert, zur Not auch einseitig.
Siehe Waldsterben und aufgebauschter Klimawandel. Im Kampf um
Forschungsgelder wird jede Hypothese aufgebauscht und publiziert. Die
Journaille stürzt sich dann begierig darauf und tritt es unreflektiert
breit. Spiegel und Spiegel Online können hier höchstens noch als
negative Beispiele dienen.
Ein ehemaliger Spiegel-Leser.
Georg W. schrieb:> Na ja. Lektoren sind ein aussterbender Beruf, das wird schon an den> vielen Rechtschreibfehlern und Stilblüten deutlich.
Das war kein Schreibfehler und auch der Lektor war nicht bekifft,
besoffen, krank, oder entlassen.
Bei SWR2 haben sie ja immerhin noch die Leuchtstoffröhren als
Abschußkandidaten genannt, aber die Jungs bei SPON sind nicht so
deppert, wie die Amateur-Propagandisten im Südwesten - die wissen
natürlich, daß ESLs Kompaktleuchtstoffröhren sind und deswegen auch
Quecksilber enthalten.
Weil das jedem aufällt, der etwas technisches Wissen hat und für 3
Pfennig Grips im Kopf, mußte die Leuchstoffröhre weg und dafür die - Par
Ordre Du Mufti - zu verteufelde Glühbirne rein.
Wer denkt, daß wichtige Themen - und bei der Quecksilberproblematik
handelt es sich um ein solches - auf einer Hirnhälfte und einer
Arschbacke auf dem Klo verfaßt werden, der hat wirklich naive
Vorstellungen vom großwesteutschen Leitmedium.
Daß in SPON-Artikeln auch Tippfehler und grammatikalischer Unsinn
vorkommen, steht dem nicht entgegen. Man investiert in wichtige Dinge
und dann sind die Artikel auch nach einer vorgegebenen Choreographie
verfaßt.
Uhu Uhuhu schrieb:> Daß in SPON-Artikeln auch Tippfehler und grammatikalischer Unsinn> vorkommen, steht dem nicht entgegen. Man investiert in wichtige Dinge> und dann sind die Artikel auch nach einer vorgegebenen Choreographie> verfaßt.
ich hab auch schon haarstreubenden unsinn auf spon gelesen… problem ist
das ich den, wenns um naturwissenschaft geht, als solchen
identifizieren kann - andere themen kann ich nicht leicht als idiotie
identifizieren.
zum thema hg: da wird argumentiert das die kumulierte emission bei
verwendung von ESL'en herunter geht ("quecksilber paradoxon") da die
kohlekraftwerke weniger strom produzieren müssen.
ausgeblendet wird dabei das die energiewirtschaft nicht daran
interessiert ist weniger zu produzieren und weniger zu verkaufen, und
das die emissionen bei kaputtgehenden ESL'en sehr viel näher am menschen
stattfinden und so vereinzelt sehr viel höhere mengen aufgenommen
werden.
im endeffekt scheint es beim licht so zu sein das man zwischen pest,
cholera und blutigem brechdurchfall wählen kann. naja.
c. m. schrieb:> ich hab auch schon haarstreubenden unsinn auf spon gelesen… problem ist> das ich den, wenns um naturwissenschaft geht, als solchen> identifizieren kann - andere themen kann ich nicht leicht als idiotie> identifizieren.
Das ist die Sicht des Lesers.
Der Autor eines "wichtigen" Artikels muß anders denken: er hat ein
propagandistisches Ziel vor Augen und muß seinen Artikel danach
ausrichten und sozusagen über die Bande denken, wobei für ihn diejenigen
Leser, die seinen Gedankengängen widerstandslos folgen, natürlich kein
Problem sind.
Seine Aufgabe ist es, diejenigen nicht hellhörig werden zu lassen, die
in der Lage sind, die Widersprüche zu erkennen und sie dann womöglich
kommunizieren und so dem Propagandaziel entgegenwirken würden. Dazu
bedient man sich ausgefeilter psychologischer Tricks.
Das Thema Glühlampenverbot hat erhebliche Wellen geschlagen und viele
ziemlich verärgert. Von "offizieller" Seite wurde es als Wohltat für die
Umwelt verkauft.
Wenn jetzt plötzlich von einem Tag auf den anderen sich diese gegen
breiten Widerstand verordnete Wohltat auf Grund eines internationalen
Abkommens in das Gegenteil verwandelt, dann ist das für die Reputation
des Apparates, der die Verordnung erlassen hat, äußerst schädlich.
Um das zu verhindern, wird jetzt versucht, das Problem
quecksiblerhaltige ESL unter den Teppich zu kehren - der Begriff ESL
taucht nirgends auf und um keine schlafenden Hunde zu wecken, wird auf
das alte Emotionsmuster gesetzt: die Leuchtstoffröhre mutiert zur
Glühlampe; aus dem Mem
1
Glühlampen sind böse
wird
1
Glühlampen sind böse weil quecksilberhaltig
So werden durch einen kleinen Kniff die Wissenden eingelullt -
Tippfehler! -, den Unwissenden gleich noch ein weiterer Nagel ins Hirn
gehauen und die Lampenindustrie zufriedengestellt.
Uhu Uhuhu schrieb:> Kann sich SPON in der real existierenden BRD des 21. Jahrhunderts so> dermaßen vertippen?> Besoffen schreiben die jedenfalls nicht und Zufall gibts dort auch> nicht. Die Nachrichten sind mindestens so gut geprüft, wie bei der> Prawda von Anno dazumal - man ist eben der Wahrheit verpflichtet. Und> die kommt zuweilen aus den Denkfabriken der Industrie...
Da der Artikel inzwischen geändert wurde, jetziger Text ist:
"Quecksilber wird in der Produktion von Thermometern, Schaltern und
Energiesparlampen, aber auch in Zahnfüllungen und Gesichtscremes
verwendet."
musst du dir wohl oder übel eine neue Verschwörungstheorie ausdenken
müssen. Mal schauen wie bekloppt die dann ist...
Michael Bertrandt schrieb:> Und das Amalgan aus den Zähnen.
Ja, Menschen werden dann wohl in Zukunft nicht mehr begraben, sondern
als Sondermüll entsorgt. :-(
Gruss
Harald
Harald Wilhelms schrieb:> Michael Bertrandt schrieb:>>> Und das Amalgan aus den Zähnen.>> Ja, Menschen werden dann wohl in Zukunft nicht mehr begraben, sondern> als Sondermüll entsorgt. :-(> Gruss> Harald
das würde zumindest den Eintrag an ausgeschwemmten Giften und
Medikamente in das Grundwasser vermindern. Angesichts einer
Medikamentenrate von bis zu 40 Pillen am Tag und Person im letzten
Lebensabschnitt ist die Verbrennung sicher nicht die dümmste Idee.
Amalgan ist da natürlich wieder eine Gegenanzeige.
Ich hoffe auch, dass die Quecksilber-ESL verschwinden. Ich hab mich
momentan mit den Dingern angefreundet, die wie die alten "Glühbirnen"
ausehen (jaja ich weiß, dass es Glühlampen heißt, wollte nur auf die
klassiche Birnenform verweisen) und die so einen Halogen-Einsatz drin
haben. Nicht super billig, aber das Licht ist angenehm und die sehen
nicht so sch...recklich aus.
Amalgam würde ich mir nicht mehr neu 'reintun lassen. Dann lieber
Kunststoff oder besser Inlay aus Gold / Keramik , je nach Situation.
Alte Plomben drin lassen!
Mal ehrlich, die Zähne sollten einem das Geld wert sein. Und das
Material ist nicht unbedingt der Kostentreiber, Labor und Zahnarzt sind
meist teurer als das Material, weil Privatleistung.
Da jetzt eine (teurere als ESL) Alternative zur Verfügung steht, kann
mann ja jetzt auf die ESL oder Leuchtstoffröhre rumhacken. Wenn es
später eine (noch weiter teurere) Alternative zur LED gibt ist LED dann
Mist. Hauptsache ordentlich abfetten. Von wegen Umweltschutz! Der
Ottonormal weiß ja nicht was bei der Herstellung von elektronischen
Bauteilen für Stoffe verwendet werden (z.B. Arsen, Flusssäure usw. bei
der Halbleiterindustrie). Was steckt in einer Glühlampe?
- (Eisen?-)Blech
- Glas
- Wolfram
Und: Ohne Glühlampe muss ich jetzt die Heizung weiter aufdrehen.
Scheinbar steckt auch mitunter etwas Thorium oder Rhenium drin, aber
ähnlich wie in Schweisselektroden so durch die anderen
Legierungsbestandteile abgeschirmt dass es nicht relevant strahlt....
>Scheinbar steckt auch mitunter etwas Thorium oder Rhenium drin, aber
Rhenium strahlt nicht. Ansonsten sind das doch nur Dotierungsstoffe -
also extrem geringe Mengen, sonst würde das Ding ja ständig leuchten ...
.
Rufus Τ. Firefly schrieb:> Wären sie das nicht, klänge> der Satz im Kontext des davorstehenden Satzes auch merkwürdig repetiv.
Wer mit Fremdwörtern um sich wirft sollte sie wenigstens richtig
abschreiben!
@jensig falls das kein Scherz war: Nicht alles radioaktive leuchtet,
ausser die Strahlung ist so stark dass Licht durch Cherenkov-Strahlung
entsteht oder Szintillation im Auge stattfindet. In diesen Fällen sollte
man besser rennen :)
....
Wikipedia:
"185Re, das mit einem Anteil von 37,40 % an der natürlichen
Isotopenverteilung vorkommt, ist das einzige stabile Isotop. Das mit
einem Anteil 62,60 % häufigere 187Re ist schwach radioaktiv"