Forum: Mikrocontroller und Digitale Elektronik Längsregler entlasten


von Felix (Gast)


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Servus miteinander.

Ich hab eine kurze Verständnisfrage.
Konkret geht es um eine klassische 5V-Spannungsversorgung aus 12V. Oft 
genug passiert, aber leider keinen diesbezüglich wirklich passenden 
Beitrag gefunden - soll auch nur ne kleine Frage sein.

Also, gegeben ist eine 12V-Versorgungsspannung (DC).
Dann kommt ein 5V-Längsregler (7805 oder 2940 oder wasauchimmer).

An der 5V-Leitung hängen im schlimmsten Falle 300mA. Ach ja - 
Schaltregler soll vermieden werden.

Der Regler würde nun aber im schlimmsten Falle knapp über 2 W verbraten 
- selbst bei TO220 heißt das mE Kühlkörperpflicht.
Genau das will ich aber vermeiden, sprich max. 1 W Pd am Regler.

Also gut, 2 Mögliuchkeiten, auf die mein kleines Hirn kommt:

1. mehrere Standarddioden (Uf etwa 0,7V) hintereinander in Reihe zum 
Regler, die ein paar V verbraten. Um da ernsthaft was zu reißen, müssen 
das dann aber schon etwa 6-7 Stück sein...

2. eine kleine Z-Diode 2,7 V in Sperrrichtung und eine normale Diode in 
Durchlassrichtung. D.h. 3,3 V an den Dioden und nur noch 3,7 V am Regler 
zu verbraten. Z-Diode und Regler knapp unter 1 Watt, Standarddiode 
irgendwo bei 0,3 Watt. Mit 1,3 W Dioden soweit machbar, denk ich mir.
Zwecks Ifmin der Z-Diode noch n Widerstand mit um die 800 Ohm parallel 
gegen Masse...

               1N4007  ZD 2V7   __
                               |    |
           .----->|-----z<-   -|7805|----.
           |                |  |____|    |
          ---              .-.   |      .-.
      12V  -          800R | |   |      | | R(last)
           |               | |   |      | |
           |               '-'   |      '-'
           |                |    |       |
           |                     |       |
           |                |    |       |
          ===              ===  ===     ===
          GND              GND  GND     GND


Macht Variante 2 Sinn oder gibt es da Komplikationen in irgendeinem 
Lastfall des Reglers (Leerlauf o.ä.)? Denn das wäre die eleganteste 
Lösung, finde ich...
Die Steilheit ist ja nicht so wild, wenn nur 50mA abgenommen werden, 
dann verbrät der Regler ohnehin kaum Leistung, sodass die dort 
anliegende Spannung auch etwas ansteigen kann.

von oszi40 (Gast)


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Naja die Verlustwärme hast Du trotzdem sie wird nur etwas anders 
verteilt.

von B. S. (bestucki)


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Unabhängig von deinem Vorschlag:
Hast du irgendwelche Lasten, die du mit einem Vorwiderstand direkt an 
12V anschliessen kannst? Z.B. Relais, LEDs, Motoren usw.

Die einfachste "Lösung" wäre wohl, wenn du dir zwei (oder mehr) gleiche 
einstellbare Spannungsregler besorgst und sie in Serie schaltest.

Schlussendlich wirst du immer ca. 2W abführen müssen. Natürlich ist es 
einfacher, wenn dies über mehrere Bauteile geschieht, die Erwärmung 
deiner Schaltung bleibt aber mehr oder weiniger gleich.

von Floh (Gast)


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Meine Meinung:
Du gewinnst nichts dabei. Die Spannungsdifferenz wird verheizt, ob das 
jetzt im Spannungsregler allein oder im Regler und einer Diode passiert. 
Folglich musst du auch die gleiche Wärmemenge pro Zeit abführen können. 
Daher wirst du platzmäßig nicht besser werden.

von HildeK (Gast)


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Klar kann man das so machen. Ich sehe auch keine Probleme bei 
irgendwelchen Lastfällen, außer du überschreitest deine 300mA deutlich 
(Kurzsschluss).
Die 800Ω braucht man nicht, sie verursachen nur noch mehr 
Verlustleistung. Einen Mindeststrom für die Z-Diode ist nicht 
erforderlich. Wenn der Strom so klein ist, dass sie ihre 2.7V deutlich 
unterschreitet, dann kann der 7805 die Verlustleistung locker.

Eine weitere Alternative wäre auch das Kaskadieren eines 9V und 
5V-Reglers, letzteren ev. noch mit einer 1N4001 davor. Das hätte auch 
den Vorteil, dass ein Kurzschluss dann die beiden in die thermische 
Abschaltung führt, bei der Z-Diode wird die in dem Betriebsfall dann 
kaputt gehen.

Ich muss allerdings zugeben, dass ich gerade kein Gefühl dafür habe, wo 
die Grenze beim TO220 mit der Verlustleistung ohne Kühlung liegt. 1W ist 
schon reichlich.
Warum den nicht auf eine Platine montieren und die Kupferfläche als 
Kühlung verwenden?

von Bernd (Gast)


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Felix schrieb:
> Ach ja - Schaltregler soll vermieden werden.

Aber SMD wäre ok? Das ist doch oft auch so ein Tabou.

Mal im ernst: Warum keinen Schaltregler? Hast du damit schlechte 
Erfahrungen, traust du den Dingern nicht oder was hast du da für eine 
Schaltung zu versorgen, die nur mit verlustetem Strom läuft?

von B. S. (bestucki)


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HildeK schrieb:
> Ich muss allerdings zugeben, dass ich gerade kein Gefühl dafür habe, wo
> die Grenze beim TO220 mit der Verlustleistung ohne Kühlung liegt. 1W ist
> schon reichlich.
1W geht bei Zimmertemperatur noch gut, anfassen sollte man ihn aber 
nicht mehr...

Wird deine Schaltung in ein Metallgehäuse verbaut? Du könntest testen, 
ob es als Kühlkörper ausreicht.

von Tobias W. (tobiasw)


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Ich finde das Projekt zwar schwachsinnig, aber schon mal überlegt 
einfach einen Widerstand vor den Regler zu hängen? Den dimensionierst du 
so, dass er bei Maximallast die hälfte der Heizleistung abnimmt und wenn 
ich mich nicht verdenke, dann hast du damit schon erreicht was du 
willst...
Oder du schaltes vor den 5V regler noch einen 3,3V Regler, wobei dessen 
GND, dann die 5V vom 5V regler sind...

Oder du nimmst einfach einen der zig tausend super funktionierenden und 
sau günstigen Schaltregler und bist mal nicht ganz so verbohrt auf 
Linearregler.
Übrigends gibt es auch fertige Schaltregler die Pinkompatibel zu den 
7805 sind... nennen sich glaube ich 78E05 oder 78R05 oder so ähnlich. 
Gibts bis 2A soweit ich mich erinnere...

von Felix (Gast)


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Klar, die Leistung muss so oder so verbraten werden. Aber sie würde eben 
verteilt, was es für mich einfacher macht, da keine Kühlkörper, die 
massig Platz brauchen, verbaut werden.

Schaltregler deshalb nicht, da die Beschaltung ja doch wesentlich 
Bauteilintensiver ist als ein Längsregler. Das wollte ich vermeiden, 
auch wenns bei dem "Verteilkonzept" wahrscheinlich ähnlich viele 
Bauteile werden.
Außerdem sind Schaltregler meiner Erfahrung nach sehr Störstark, was die 
Versorgungsspannung angeht.

Für die, die es interessiert und bzgl. des Postings von HildeK etc:
Das ganze hängt an einem Trafo und wird nach Gleichrichtung und grober 
Siebung bereits mit einem 2940 auf 12V geregelt, an dem dann Relais 
hängen. Die 5V sind lediglich für den Ansteuer-Controller und ein paar 
LED vorgesehen. 300mA werden wohl nie erreicht, aber ich dimensioniere 
lieber zu groß als zu klein. Realistisch werdens wahrscheinlich um 
150mA.

Also wenn das mit der Z-Diode in Serie keine Schwierigkeiten gibt, werde 
ich es vermutlich so machen...

Danke euch allen für die tollen Tipps!!!

von Felix (Gast)


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Ok, schei*** drauf.

Die Platine wird so umgebaut, dass beide Regler auf einer Seite stehen 
und an den Geräte-KK angeschraubt werden... Tabs beide auf 
GND-Potential, sollte kein Problem sein.

Danke!

von Dummscwaetzer (Gast)


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nimm einen Schaltregler!

von HildeK (Gast)


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Felix schrieb:
> Danke euch allen für die tollen Tipps!!!

Eine Variante hätte ich noch: eine geeignete Glühlampe könnte man auch 
verwenden ...

von Felix (Gast)


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Ja, die Idee hatte ich auch schon, eine Halogenlampe für 
Gehäuseinnenbeleuchtung zwischenzuschalten ;)

von T.E. (Gast)


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HildeK schrieb:
> eine geeignete Glühlampe könnte man auch verwenden ...

Dabei sollte man berücksichtigen, das normale Glühlampen wegen ihres 
schlechten Wirkungsgrades nicht so toll sind ;-(

von (prx) A. K. (prx)


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Felix schrieb:
> Schaltregler deshalb nicht, da die Beschaltung ja doch wesentlich
> Bauteilintensiver ist als ein Längsregler.

Nicht wenn man fertige Module nimmt, wie die RECOM Regler, die kaum 
grösser sind als ein 7805. Allerdings sind sie teurer.

von Harald W. (wilhelms)


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T.E. schrieb:

> Dabei sollte man berücksichtigen, das normale Glühlampen wegen ihres
> schlechten Wirkungsgrades nicht so toll sind ;-(

Wieso? Ein Wirkungsgrad von 95% bei der Umwandlung von Elektrizität
in Wärme ist doch gar nicht so schlecht. :-)
Gruss
Harald

von Andreas D. (rackandboneman)


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Als man solche Regler noch diskret aufgebaut hat fand man in Geräten in 
denen die MINDESTlast bekannt war öfters Lastwiderstände parallel zum 
Stellglied... ob ein 78xx das insbesondere vom Anlaufverhalten her 
verträgt ist eine andere Nummer...

von Stefan (Gast)


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Durch das Verteilen der Wärme auf mehrere Bauteile erreichst Du doch 
keinen Vorteil!

Ob Du nun die Wärme über die Oberfläche eine Alu-Blech ableitest, oder 
dazu die Oberfläche andere Bauteile verwendest - läuft doch auf's 
Gleiche hinaus. Die Fläche brauchst Du so oder so.

Oder meinst Du, eine Diode würde bei gleicher Leistung weniger Warn, als 
ein ALU Kühlkörper (oder eine Kupferfläche). Das kann ja nur klappen, 
wenn die Oberfläche der Diode größer ikst, als die des Kühlkörpers. Dann 
muss die Diode schon rechts groß sein, bestimmt größer als ein 
Kühlkörper.

von Stefan (Gast)


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> Schaltregler deshalb nicht, da die Beschaltung ja doch wesentlich
> Bauteilintensiver ist als ein Längsregler.

Ein 7805 benötigt zwei Kondensatoren. Du hattest Vorgeschlagen, noch 
einen Widerstand und eine fette Z-Diode dazu zu geben.

Ein LM2575 braucht zwei Kondensatoren, eine Diode und eine Spule. Also 
genau die gleiche Anzahl von Bauteilen. Passende Spulen gibt es in der 
Größe eines halben Zuckerwürfels. Im gegenzug brauchst Du keine 
Kühlkörper oder Kühlflächen.

Etwas teurer, dafür aber definitiv mit weniger Bauteilen ist der 
folgende Regler, er benötigt keine Kondensatoren drumherum und ist zum 
7805 Pinkompatibel. Abmessung entsprechen etwa einem Zuckerwürfel:

http://www.reichelt.de/Wandler-Module-DC-DC/TSR-1-2450/3/index.html?;ACTION=3;LA=2;ARTICLE=116850;GROUPID=4956;artnr=TSR+1-2450;SID=12UP08UH8AAAIAAGzIbi07b9b0c8f5baa7b0d312ba74b6696b8ac

von Udo S. (urschmitt)


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Dir ist aber schon klar, daß wenn du 3V vor dem Regler verheizt du 
mindestens 11V Eingangspannung brauchst damit die 5V am Ausgang stabil 
bleiben!
Das heisst bei Starten des Autos wird dann deine 5V einbrechen.

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