Forum: Analoge Elektronik und Schaltungstechnik Anfängerfrage zum OPV


von Sebastian (Gast)


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Hallo zusammen,

ich habe mir einen Imperdanzwandler mit einem LM324 aufgebaut und 
wundere mich über sein Verhalten. Ab Ue>0,55V funktioniert er Wunderbar 
(Ua=Ue) aber bei Ue<0,55V ist Ua immer 0,55V. Laut Datenblatt muss Ue 
min. 0,3V betragen, zumindest wenn ich das richtig verstehe. Hat es 
vielleicht damit was zutun? Die Versorgung des OPV ist GND und 5V. Gibt 
es eine Möglichkeit bei Ue=0V auch Ua=0V oder wenigstens fast Ua=0V zu 
haben?

Danke und Grüße

von Udo S. (urschmitt)


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Versorge den OP mit mindestens +-12V oder nimm einen Rail to Rail OP für 
deine Versuche.
Sonst wird das nichts
Siehe Standardbauelemente
http://www.mikrocontroller.net/articles/Standardbauelemente#Operationsverst.C3.A4rker

von Sebastian (Gast)


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Danke für die Antwort. +-12V habe ich in der Anwendung leider nicht zur 
Verfügung, aber einen Rail to Rail OP könnte ich schon nehmen. Ich 
dachte Rail to Rail OPs haben nur den Vorteil, dass der Ausgang sehr 
nach an die positive Versorgungsspannung reicht. Haben herkömmliche OPs 
das Problem also auch beim der negativen Versorgung (in meinem Fall 
GND)?

von Karl der kleine (Gast)


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Erstens mal:
der LM324 kann ab 0 Volt Eingangsspannung verwendet werden, auch bei 
einfacher Spannungsversorgung. Steht im Datenblatt und habe ich selber 
dutzendfach gemacht (z.B. Verstärkung von Thermoelementspannungen für 
eine Zündsicherung, einfache Spannungsversorgung von 8 Volt, 
Eingangsspannung ca. 20 mV)

>Laut Datenblatt muss Ue min. 0,3V betragen

Das halte ich für ein Gerücht.

>zumindest wenn ich das richtig verstehe.

Du verstehst es vermutlich nicht richtig.

Absolute maximum ratings
Input voltage: -0,3V to  .. 32V

Bedeutet nicht, dass du mindestens 0,3 Volt anlegen musst. Es bedeutet, 
dass die Spannung am Eingang nicht negativer als -0,3 Volt und nicht 
positiver als 32 Volt sein darf, wenn du das Bauteil nicht kaputt machen 
willst (bei einfacher Versorgungsspannung "single supply").

Zeig mal deine Schaltung und ein Foto von deinem Aufbau, dann kann man 
eher Fehler finden.

von Jens G. (jensig)


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Dein Problem ist der Ausgang des L324 - der braucht möglichst eine 
kleine Last am Ausgang, wenn er bis fast auf 0 runter soll (z.B. 10k).

von Udo S. (urschmitt)


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Karl der kleine schrieb:
> der LM324 kann ab 0 Volt Eingangsspannung verwendet werden,

Das stimmt, aber er kann nicht viel Strom gegen die neg. Versorgung 
ableiten.
Und bei 3 - 4V am Ausgang ist bei 5V Versorgung Schluss.

Schaltplan hilft.

von Wilhelm F. (Gast)


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Sebastian schrieb:

> Ab Ue>0,55V funktioniert er Wunderbar
> (Ua=Ue) aber bei Ue<0,55V ist Ua immer 0,55V.

Ua geht bei einfacher Spannungsversorgung nicht mehr unter 0,55V runter. 
Beim ollen 741 ist das auch so ähnlich.

Beide Ue sollte man aber in der Gegend um 0V noch betreiben können, aber 
das ist hinsichtlich der Ausgangsspannung meistens Nonsens, je nach 
Schaltung und Ausgangsbereich. Bei einem Bereichswandler könnte es noch 
Sinn machen, z.B., wenn man einen Eingangsbereich von 0,2..0,6V in den 
Bereich 2..6V transformiert. In Grenzen.

Um Ua auf 0V zu bekommen, wäre eine negative Hilfsbetriebsspannung bspw. 
von nur -1V hilfreich, wenn man keinen Output-Rail-to-Rail-Typen 
verwenden möchte.

Manchmal, je nach Kosten und Aufwand und Sinn und Zweck der Schaltung 
lohnt sich z.B. eine Ladungspumpe zur Erzeugung einer negativen 
Hilfsspannung, wenn man nur eine positive Versorgung hat.

Alt hin, alt her, der 324 ist für vieles immer noch gut, und sehr 
billig.

Output-Rail-to-Rail-Typen gehen auch nicht voll bis 0V runter, aber mal 
bis z.B. 10mV.

von Nico (nico123)


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Wilhelm Ferkes schrieb:
> Ua geht bei einfacher Spannungsversorgung nicht mehr unter 0,55V runter.
> Beim ollen 741 ist das auch so ähnlich.

Laut Datenblatt muss der LM324 bei 5V-Versorgung und 10kOhm-Last auf 
mindestens 20mV runter kommen!

Sebastian zeig doch mal die Schaltung, da muss irgendetwas faul sein!

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