Forum: Analoge Elektronik und Schaltungstechnik Led blitzen ohne Spannung/ Strom


von Tino (Gast)


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Led blitzen ohne Spannung/ Strom

Hallo,
 bin seit 14 Tagen am verzweifeln mit meiner Beleuchtung.
 Folgender Sachverhalt:
 Ich habe bei mir im Hausflur/ Treppenhaus die vorhandenen 18 Stück 
Halogenspots 30W gegen High Power LED- Spots 12V/4W GU5.3 / MR16 
ausetauscht.
 Die 18 LED-Spots 12V + eine Lampe mit 2 LED- Spots 230V GU10 werden 
über 3 Bewegungsmelder 1x Busch-Wächter 6804U und 2x Nebenstellen
Busch-Wächter 6805U geschalten.
 Die 12V Spots werden über ein Netzteil (kein elektronischer Trafo für 
Halogen-Spots ) versorgt.
 Das funktioniert soweit sehr gut. Wenn die Bewegungsmelder nun aber 
nach der eingestelten Zeit abschalten, fangen ALLE LED´s 12V und 230V im 
5 Sekunden Rythmus an zu blitzen.
Schließe ichstatt der 230V Led´s eine Glühlampe mit mind. 40 Watt 
Leistung an, dann ist das Blitzen weg.
 Nun meine Frage: Läßt sich die Glühlampe durch einen Widerstand 
ersetzen, den man parallel dazwischen schaltet. Wenn ja welchen müßte 
ich dafür nehmen.
 Vielen Dank im Voraus

von Stefan F. (kpy3ep) Benutzerseite


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Wäre es nicht sinnvoller, die Ursache zu bekämpfen, statt der Wirkung?

von Osche R. (Gast)


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Tino schrieb:

>  Das funktioniert soweit sehr gut. Wenn die Bewegungsmelder nun aber
> nach der eingestelten Zeit abschalten, fangen ALLE LED´s 12V und 230V im
> 5 Sekunden Rythmus an zu blitzen.

Das ist normal. Der Bewegungsmelder hat parallel zum Relais einen 
Snubber (22 nF / 100 R oder so). Da geht genug Strom durch, um mit 
Deinem neumodischen Chinakram einen Relaxationsoszillator aufzubauen.

> Schließe ichstatt der 230V Led´s eine Glühlampe mit mind. 40 Watt
> Leistung an, dann ist das Blitzen weg.

Stattdessen hast Du ein Glimmen, was Du wegen der geringen Helligkeit 
nicht bemerkst.

>  Nun meine Frage: Läßt sich die Glühlampe durch einen Widerstand
> ersetzen, den man parallel dazwischen schaltet. Wenn ja welchen müßte
> ich dafür nehmen.

Sicher. Ein paar kOhm könnten schon reichen. Den größten Wert nehmen, 
der noch funktioniert.

Normale Widerstände halten nur 100 V aus. D.h. Du musst 3 Stück in Reihe 
schalten, jeder hat dann 1/3 des Zielwertes.

von Manuel X. (Gast)


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om pf schrieb:
>
> Das ist normal. Der Bewegungsmelder hat parallel zum Relais einen
> Snubber (22 nF / 100 R oder so). Da geht genug Strom durch, um mit
> Deinem neumodischen Chinakram einen Relaxationsoszillator aufzubauen.
>

Nur hat das nichts mit neumodischem Chinakram zu tun. Ich hab das selbe 
Problem hier, allerdings mit Energiesparlampen und LED Leuchtmitteln 
eines renommierten Herstellers...

Oo

Allerdings halte ich nichts davon die Wirkung zu kompensieren indem ich 
am 230V Netz mit Widerständen hantiere ...

von Matthias L. (limbachnet)


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Es kann auch am Bewegungsmelder liegen, der unabhängig vom Snubbers 
seines Relais ja selbst auch eine Versorgung benötigt - und bei einem 
2polig angeschlossenen Melder muss der Versorgungsstrom nun mal über die 
Lampe fließen. Die Glühlampe kommt dadurch nicht mal annähernd zum 
Glimmen, aber bei der LED-Lampe kann es immer einmal blitzen, wenn genug 
Energie dafür da ist...
Es gibt Bewegungsmelder mit dreipoligem Anschluss, die auch als 
LED-geeignet ausgewiesen sind. Ausprobier habe ich aber (noch) keinen.

von rio71 (Gast)


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die meist in den lichttastern integrierten glimmlampen zur auffindung im 
dunkeln füllen mit ihrem geringen strom den eingangskondensator des 
led-smps und wenn er eine bestimmte energiemenge 8spannung) hat startet 
die ledbeleuchtung kurz.

von Chinakram... (Gast)


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Manuel Z. schrieb:
> om pf schrieb:
>>
>> Das ist normal. Der Bewegungsmelder hat parallel zum Relais einen
>> Snubber (22 nF / 100 R oder so). Da geht genug Strom durch, um mit
>> Deinem neumodischen Chinakram einen Relaxationsoszillator aufzubauen.
>>
>
> Nur hat das nichts mit neumodischem Chinakram zu tun. Ich hab das selbe
> Problem hier, allerdings mit Energiesparlampen und LED Leuchtmitteln
> eines renommierten Herstellers...
>
> Oo


lol

Das hat wohl eher nichts mit den Herstellern zu tun, kommt eh alles vom 
selben Band in Shenzhen.

*

von Jörg W. (dl8dtl) (Moderator) Benutzerseite


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Chinakram... schrieb:
> kommt eh alles vom
> selben Band in Shenzhen.

Nein, sie haben mindestens zwei.  Bei den einen blitzt es, die anderen
erzeugen ein schwaches Dauerlicht. ;-)

von Lothar M. (Firma: Titel) (lkmiller) (Moderator) Benutzerseite


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Alter Hut seit dem Beitrag "LED-Gluehbirne Leuchtet "ohne Strom""

Tino schrieb:
> Schließe ichstatt der 230V Led´s eine Glühlampe mit mind. 40 Watt
> Leistung an, dann ist das Blitzen weg.
> Nun meine Frage: Läßt sich die Glühlampe durch einen Widerstand
> ersetzen, den man parallel dazwischen schaltet. Wenn ja welchen müßte
> ich dafür nehmen.
Einen 40W Widerstand?
Also R = U²/P = (230V)²/40W = 1,3kOhm.

von Tino (Gast)


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Vielen Dank für die schnellen Antworten


Steve F. schrieb:
> Wäre es nicht sinnvoller, die Ursache zu bekämpfen, statt der Wirkung?

Deshalb bin ich hier.

om pf schrieb:
> Das ist normal. Der Bewegungsmelder hat parallel zum Relais einen
>
> Snubber (22 nF / 100 R oder so). Da geht genug Strom durch, um mit
>
> Deinem neumodischen Chinakram einen Relaxationsoszillator aufzubauen.

Ich dachte das man hier im Forum fachmännische Antworten und Ratschläge 
bekommt.
Stattdessen wird hier über Chinakram und Qualitäten geurteilt.
Glaubst du Deine OSRAM Lampen werden in Deutschland hergestellt

Matthias L. schrieb:
> s kann auch am Bewegungsmelder liegen, der unabhängig vom Snubbers
>
> seines Relais ja selbst auch eine Versorgung benötigt

Deshalb wurden auch die 2 Nebenstellen Busch-Wächter 6805U angeschafft 
und eingebaut. Diese sind zusätzlich mit NULL angeschlossen, also 
3-polig

von Matthias L. (limbachnet)


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> Deshalb wurden auch die 2 Nebenstellen Busch-Wächter 6805U angeschafft
> und eingebaut. Diese sind zusätzlich mit NULL angeschlossen, also
> 3-polig

Na, so'n Käse. Dann sind's wohl wirklich die Snubber.

Einen Widerstand dazuzupfriemeln hat aber schon den Geruch von 
unsachgemäßer Modifikation der Leuchte - zumindest wenn der Widerstand 
mal abraucht und noch etwas mehr ankokelt und eine Versicherung ins 
Spiel kommt, die unangenehme Fragen stellt und Gutachter vorbeischickt.

Müssen es denn wirklich 40W sein, damit da nix blitzt? Du könntest ja 
mal versuchen, mit einer Glühlampe kleinerer Leistung die Ladung 
abzuleiten, die die LED-Lampen blitzen lässt. Es gibt z.B. Signallampen 
mit 230V/5W mit E14-Gewinde, davon könnte eine in ein geeignetes (!) 
zusätzliches Leuchtengehäuse verfrachtet und parallel zu den 
LED-Leuchten angeschlossen werden. Das wären dann überflüssige 5W 
Verlust, aber immer noch weniger Stromverbrauch als bei kompletter 
Glühlampen-Beleuchtung. Zumindest im Betrieb - der Energieverbrauch der 
LED-Lampen bei der Herstellung wird ja meist nicht betrachtet...

von Tino (Gast)


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Matthias L. schrieb:
> Na, so'n Käse. Dann sind's wohl wirklich die Snubber.

Vorher waren 3 Hauptstellen verbaut Busch-Wächter 6804U. Da leuchteten 
nach dem Ausschalen alle LED´s munter weiter. Dann wurden (gegen alle 
Zweifler) >>> VOM ELEKTRIKER <<< ( der mein ganzes Haus installiert hat) 
die 2 Nebenstellen 3polig eingebaut. Diese wurden im Übrigen auch vom 
Hersteller " Busch- Jäger" empfohlen. Im ausgeschalteten Zustand 
leuchtete dann nichts mehr. So wie´s sein soll. Dafür fing das Blitzen 
an.

Matthias L. schrieb:
> Müssen es denn wirklich 40W sein

Das mit der Glühlampe habe ich probiert. Funkioniert erst bei 40 Watt. 
Bei 25 Watt schon nicht mehr.

von Ein Reisender (Gast)


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Hat sich denn schonmal jemand die Mühe gemacht nachzusehen, ob auf dem 
Bewegungsmelder ein Typenschild angebracht ist?

Nach den ausführlichen Beschreibungen hier kann ich nur vermuten, dass 
diese Bewegungsmelder gar kein Relais zum schalten haben, sondern eine 
Thyristorschaltung. In diesem Fall ist eine Mindestlast von 40W (laut 
Hersteller, wer auch immer) nötig, damit die Schaltung funktioniert.

Bitte mal einen Blick in die Bedienungsanleitung / Datenblatt werfen und 
schauen ob eine Mindestlast erforderlich ist. Bei einem Relais darf 
definitiv nichts flackern oder glimmen, es sei denn die Leitungslänge 
ist >50m und befindet sich in unmittelbarer Nähe zu einer 
Hochspannungsleitung.

von Tino (Gast)


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Ein Reisender schrieb:
> Nach den ausführlichen Beschreibungen hier kann ich nur vermuten, dass
>
> diese Bewegungsmelder gar kein Relais zum schalten haben, sondern eine
>
> Thyristorschaltung. In diesem Fall ist eine Mindestlast von 40W (laut
>
> Hersteller, wer auch immer) nötig, damit die Schaltung funktioniert.

Laut Hersteller braucht die Hauptstelle Busch-Wächter 6804U eine 
Mindestlast von 60Watt  die 2 Nebenstellen Busch-Wächter 6805U brauchen 
keine Mindestlast.

Meines Wissens nach wird aber zwingend eine Hauptstelle benötigt

von Lothar M. (Firma: Titel) (lkmiller) (Moderator) Benutzerseite


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Tino schrieb:
> Laut Hersteller braucht die Hauptstelle Busch-Wächter 6804U eine
> Mindestlast von 60Watt
1
Der MOS-Fet-Einsatz 6804U-101 ist ein mit einem Nebenstelleneingang 
2
ausgestatteter und mit Sensornebenstellen (6805U) kombinierbarer Schalter 
3
für 
4
•  Glühlampen 
5
•  230 V Halogenlampen 
6
•  Konventionelle und elektronische Transformatoren bis 420 VA

> die 2 Nebenstellen Busch-Wächter 6805U brauchen keine Mindestlast.
Sie können maximal 30mA schalten.

von Tino (Gast)


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Lothar Miller schrieb:
> Der MOS-Fet-Einsatz 6804U-101 ist ein mit einem Nebenstelleneingang
> ausgestatteter und mit Sensornebenstellen (6805U) kombinierbarer Schalter
> für
> •  Glühlampen
> •  230 V Halogenlampen
> •  Konventionelle und elektronische Transformatoren bis 420 VA
> Sie können maximal 30mA schalten.
Was bedeutet as jetzt ???

von Lothar M. (Firma: Titel) (lkmiller) (Moderator) Benutzerseite


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Das bedeutet zuallererst, dass du meinen Post zerrissen und falsch 
zitiert hast.  :-/

Und dann bedeutet das, dass offenbar beim spezifizieren der Schaltung 
des 6804U niemand auf die Idee gekommen ist, dass es mal Lampen geben 
könnte, die Energie sammeln um sie dann blitzartig wieder abzugeben...

Du könntest mal versuchen, über die Lampe einen Kondensator mit ein paar 
uF zu hängen. Das wäre dann wenigstens (hauptsächlich) nur 
Blindleistung, die da dann anfällt. Oder einfach mal den Snubber im 
6804U ausser Betrieb setzen. Wehe, wenn dann aber jemand mal auf die 
Idee kommt, einen Trafo anzuschliessen...  :-o

von Ein Reisender (Gast)


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Gut. Gehen wir mal davon aus, dass alles richtig angeschlossen ist. Dann 
sollte die Last ausschließlich vom "MOS-Fet-Einsatz 6804U" geschaltet 
werden. Dieser ist aber nur für Glühlampen / ohmsche Lasten ausgelegt 
und schafft (umgebungsabhängig) auch noch elektronisch Lasten von 60 bis 
420VA.

Mit anderen Worten, er ist für LED-Lampen ungeeignet. Daher schlage ich 
als Lösung vor, den "MOS-Fet-Einsatz 6804U" durch den 
"Universal-Relais-Einsatz 6401U-101" zu ersetzen. Damit sollte es 
funktionieren.

Eine Änderung des vorhandenen Gerätes oder gar auf der 230V-Seite kann 
sehr gefährlich sein und ist nicht zu empfehlen, selbst wenn du "vom 
Fach" bist. Ganz abgesehen vom Verlust der Hersteller-Garantie. Wenn das 
Gerät noch neu ist, kannst du es vielleicht auch einfach umtauschen.

Viel Erfolg!

von Jörg W. (dl8dtl) (Moderator) Benutzerseite


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Lothar Miller schrieb:
> Du könntest mal versuchen, über die Lampe einen Kondensator mit ein paar
> uF zu hängen.

Aber bitte einen "X"-Typ ...

von Tino (Gast)


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Lothar Miller schrieb:
> Du könntest mal versuchen, über die Lampe einen Kondensator mit ein paar
> uF zu hängen.

Das mit dem Kondensator (Bild) wurde vom Elektrischen schon probiert und 
hat nicht funktioniert.

Ein Reisender schrieb:
> durch den  "Universal-Relais-Einsatz 6401U-101" zu ersetzen.

Das ist die wahrscheinlich beste und vor allem richtigste Lösung.
Wird auf jeden Fall getestet.

Vielen Dank an alle die mir hier behilflich waren.
Werde mich mal melden ob das dann geklappt hat.

von Malsbenden (Gast)


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hat das mit dem  "Universal-Relais-Einsatz 6401U-101" geklappt und wo 
hast Du den gekauft ?

von Stefan F. (Gast)


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Ich würde einfach ein Relais zwischen die Bewegungsmelder und die LED 
Lampen schalten. Ein Elektriker, der nicht selbst innerhalb von 5 
Minuten auf diese Idee kommt sollte sich einen anderen Job suchen.
1
230V vom                 Relais
2
Bewegungsmelder o--------+   +----------------o L
3
                         |   |
4
                         X   |
5
                         X    / 
6
                         |   |
7
N o----------------------+   +-------Lampen---o N

Nachtrag: Eigentlich entspricht das dem "Universal-Relais-Einsatz 
6401U-101". Das Ding ist aber unverschämt teuer, wenn ich das mal 
bemerken darf.

von npn (Gast)


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Malsbenden schrieb:
> hat das mit dem  "Universal-Relais-Einsatz 6401U-101" geklappt und
> wo
> hast Du den gekauft ?

Da mittlerweile schon mehr als zwei Jahre vergangen sind, geht es 
entweder oder er hat aufgegeben :-)

von Stefan F. (Gast)


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Ach so'n Käse, ich bin wieder drauf reingefallen.

von npn (Gast)


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Stefan Us schrieb:
> Ach so'n Käse, ich bin wieder drauf reingefallen.

Ist mir auch schon passiert (mit den entsprechenden darauffolgenden 
Kommentaren) :-))
Nicht so schlimm...

von Peters (Gast)


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Stefan Us schrieb:
> Ich würde einfach ein Relais zwischen die Bewegungsmelder und die LED
> Lampen schalten. Ein Elektriker, der nicht selbst innerhalb von 5
> Minuten auf diese Idee kommt sollte sich einen anderen Job suchen.

Dafür brauchst du dann wieder einen Snubber damit dein Relais auch lange 
hält und damit bist du wieder am Anfang der Problematik.

von Stefan F. (Gast)


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LED Lampen haben zusammen mit ihren Zuleitungen nur wenig Induktivität. 
Ich bin ziemlich sicher, dass man dort keinen Snubber braucht - 
zumindest nicht, wenn das Relais mehr taugt, als die Ware aus dem 1-Euro 
Shop.

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