Forum: Mikrocontroller und Digitale Elektronik Pull-Up für ungenutzte µC-Pins


von gfunk (Gast)


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Hallo,

wenn ich viele Pins am Mikrocontroller nicht brauche, muss ich dann alle 
einzeln mit Pull-Up an Vcc anbinden? Oder kann ich alle ungenutzen Pins 
verbinden, und dann mit einem einzigen Pull-Up an Vcc gehen? Das würde 
natürlich den Platzbedarf erheblich reduzieren (Statt ca. 20 
Widerständen nur einer).

Mfg, gfunk

von Peter II (Gast)


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weder noch, du kannst bei einigen µC auch den internen pullup 
aktivieren.

Und wozu überhaupt PullUp Widerstände, einfach auch GND oder VCC tut es 
auch.

von Udo S. (urschmitt)


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Peter II schrieb:
> einfach auch GND oder VCC tut es
> auch.

Prima Idee, dann ein kleiner Programmierfehler und schwupps kann man auf 
dem µC Spiegeleier braten.

von Peter II (Gast)


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Udo Schmitt schrieb:
> Prima Idee, dann ein kleiner Programmierfehler und schwupps kann man auf
> dem µC Spiegeleier braten.

da wir ja den µC nicht kennen, wissen wir nicht ob es sich Ein/Aus oder 
nur um eingänge handelt.

von Uwe (Gast)


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Kannst auch alle auf Ausgang schalten und dann entweder VCC oder GND 
ausgeben.

von Sascha (Gast)


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Wenn die Pinns nicht benutzt werden - weder lesend noch schreibend noch 
für irgendwelche Funktionalität des µC - sollte man sie doch einfach in 
der luft hängen lassen können - oder muss man so starke EMPs erwarten 
das diese innerhalb des µCs was anrichten?^^

von Peter II (Gast)


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Sascha schrieb:
> Wenn die Pinns nicht benutzt werden - weder lesend noch schreibend noch
> für irgendwelche Funktionalität des µC - sollte man sie doch einfach in
> der luft hängen lassen können

das sollte man genau nicht machen, wenn sie floaten erhöht sich die 
Stromaufnahme.

von mse2 (Gast)


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Uwe schrieb:
> Kannst auch alle auf Ausgang schalten und dann entweder VCC oder GND
> ausgeben.

Das sorgt für definierte Zustände. Allerdings erst nach dem Booten. Die 
Controller, mit denen ich arbeite, haben nach Spannungsanlegen alle 
GPIOs auf Input mit aktiven Pullups.
Ich lasse diese dann einfach frei (wäre bei einem mehr als 200-Pin 
BGA-Gehäuse auch sehr unpraktisch, alle Pins, die nicht gebraucht 
werden, herauszurouten.
Einfach auf GND oder Vcc legen würde ich sie auch nicht (falls mal eine 
fehlerhafte Konfiguration geschieht, wie schon geschrieben wurde).

von Markus M. (Firma: EleLa - www.elela.de) (mmvisual)


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Lasse die Pins offen und programmiere die als Ausgang. Damit haben die 
einen festen Pegel und es kann nichts mehr passieren.

Wenn man die später doch noch benötigt kann man da ein Drähtchen ran 
löten und machen was man will. Oder man legt die Pins gleich auf eine 
RM2,54mm Stiftleiste, sozusagen als freie Erweiterungsmöglichkeit.

von mse2 (Gast)


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Peter II schrieb:
> Sascha schrieb:
>> Wenn die Pinns nicht benutzt werden - weder lesend noch schreibend noch
>> für irgendwelche Funktionalität des µC - sollte man sie doch einfach in
>> der luft hängen lassen können
>
> das sollte man genau nicht machen, wenn sie floaten erhöht sich die
> Stromaufnahme.

Bei CMOS Bausteinen ohne interne Pullups (oder -downs) wäre das in der 
Tat sehr ungünstig.
Erhöhter Stromverbrauch wäre dann evtl. nicht das einzige Problem.

von Lothar M. (Firma: Titel) (lkmiller) (Moderator) Benutzerseite


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mse2 schrieb:
> Bei CMOS Bausteinen ohne interne Pullups (oder -downs) wäre das in der
> Tat sehr ungünstig.
Bei einem uC mit internen Pullups hilft das bei dauerhaft anliegendem 
Reset auch nicht, denn die Widerstände sind während des Resets 
abgeschaltet.

Manchmal werden auch bei irgendwelchen Stromsparmodi die Ausgänge 
abgeschaltet. Dann wäre es sinnvoll, wenn von aussen ein definierter 
und ungefährlicher Pegel angelegt würde.

von 5fdgw45h (Gast)


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10 Leute, 10 (20 :-)) Meinungen.

Da hat jeder eine eigene Meinung dazu und wenn man den
Chiphersteller fragt, gibt es auch je nach Hersteller und
Chip-Typ unterschiedliche Antworten.

Wahrscheinlich sogar, wenn man unterschiedliche Ansprechpartner
beim selben Hersteller hat...

Ich hab' da auch was von höherem Ruhestrom gehört, würde mich
hierbei aber immer vom entsprechenden Hersteller beraten lassen,
wie man das optimal umsetzt.

Ansonsten würde ich niemals einen Pin als Push/Pull-Ausgang
konfigurieren. Erstens weil er dann bei eventuellen Kurzschlüssen
beschädigt werden könnte und zweitens weil er eine niederohmige
Spannungsquelle für die benachbarten Pins darstellt.
Da zieht man mit einem geringen Schmutznebenwiderstand besser
weg, als mit einem Input und Weak-PullUp. Der übrigens auch kein
Widerstand, sondern immer eine kleine Stromquelle ist.

Widerstände kann man nicht auf einem Die und erst recht nicht
im selben Produktionsprozess, wie ein µC hergestellt wird, produzieren.

Ich lehne mich jetzt mal aus dem Fenster und behaupte, dass die internen
PullUp- und PullDown-"Widerstände" Stromquellen und Stromsenken mit
einigen µA sind. Hoffentlich kurzschlussfest :-))

von Lothar M. (Firma: Titel) (lkmiller) (Moderator) Benutzerseite


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5fdgw45h schrieb:

> Ich hab' da auch was von höherem Ruhestrom gehört, würde mich
> hierbei aber immer vom entsprechenden Hersteller beraten lassen,
> wie man das optimal umsetzt.
Bei einem offenen Eingang wird sich die Eingangsspannung so einpendeln, 
dass beide Transistoren (p und n-Kanal) des Eingangstreibers leiten. Und 
wenn beide leiten, der eine an Vcc und der andere an GND hängt, dann ist 
das ein (zum Glück recht hochohmiger) Kurzschluss.

> Ansonsten würde ich niemals einen Pin als Push/Pull-Ausgang
> konfigurieren.
Das ist aber die übliche Betriebsart eines Ausgangspins...  :-/

> Ich lehne mich jetzt mal aus dem Fenster und behaupte, dass die internen
> PullUp- und PullDown-"Widerstände" Stromquellen und Stromsenken mit
> einigen µA sind. Hoffentlich kurzschlussfest :-))
Wird nach einem überaus kurzen Blick ins Datenblatt klar.Fairerweise ist 
dort nämlich ein Strom und kein Widerstand spezifiziert.

von 5fdgw45h (Gast)


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Lothar Miller schrieb:
>> Ansonsten würde ich niemals einen Pin als Push/Pull-Ausgang
>
>> konfigurieren.
>
> Das ist aber die übliche Betriebsart eines Ausgangspins...

Bis jetzt war immer von einem GPIO die Rede und nicht explizit
von einem Ausgang (PushPull).

Oder andersrum. Ich würde den Pin default auf Input, hochohmig
mit dem internen Weak PullUp lassen. Dafür gibt es ja diesen
Weak PullUp, um einen Default-High-Pegel zu erreichen, wenn der
Pin offen hängt. Dann verstehe ich aber nicht, warum sich
eine Spannung zwischen GND und VCC einpendeln sollte. Ich würde
hier immer VCC erwarten, wenn auch nicht so super stabil.

>> Ich lehne mich jetzt mal aus dem Fenster und behaupte, dass die internen
>
>> PullUp- und PullDown-"Widerstände" Stromquellen und Stromsenken mit
>
>> einigen µA sind. Hoffentlich kurzschlussfest :-))
>
> Wird nach einem überaus kurzen Blick ins Datenblatt klar.Fairerweise ist
>
> dort nämlich ein Strom und kein Widerstand spezifiziert.

Ich war mir zu 99% sicher, hatte aber keine Lust, das noch 
nachzuschlagen.
Ist auch schon spät.

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