Ich habe gerade ein Netzteil mit 2*18V Ringkertrafo und Brückengleichrichter fertig gestellt. Ihr wisst womöglich noch, dass ich damit 2 TDA2050 betreiben möchte. Jetzt liefert mir dieses Netzteil im Leerlauf leider +/- 27,5V. Absolute maximum Ratings des ICs sagen +/-25V. Das würde bedeuten, dass ich den TDA außerhalb der spezifikationen betreibe. Ich frage mal vorsichtig: Wie schlimm ist das? Hier sieht man ein Netzteil, was ebenfalls für ein TDA2050 projekt verwendet wird. http://diyaudioprojects.com/Chip/DIY-TDA2050-Hi-Fi-Chip-Amplifier/TDA2050-Chipamp-Power-Supply-Schematic.png Könnt ihr mir sagen, wofür die 2k2 2W Widerstände verwendet werden? Zum belasten? Gleiches gilt für den 1 Ohm Widerstand in Reihe zum 100nF Kondensator. Was soll das? Wie bekomme ich den Innenwiderstand meiner Spannungsquelle raus? Mich interessiert, ab welchem Strom ich bei +-25V lande.
>Könnt ihr mir sagen, wofür die 2k2 2W Widerstände verwendet werden? Zum >belasten? Jaein, zum einen hast du das Problem mit der Leerlaufspannung nicht so derb aber der Hauptgrund ist die Entladung der Pufferkondensatoren. Wenn du die Endstufe abklemmst bleibt sonst relativ lange die Ladung in den Kondensatoren, mit den 2k2 Widerständen werden diese zuverlässig entladen. >Gleiches gilt für den 1 Ohm Widerstand in Reihe zum 100nF Kondensator. >Was soll das? Das ist ein HF Snubber, steht auch in den Design Notes. Damit werden HF Einstreuungen eliminiert. Das Netzteil würde auch ohne diese Zusätze laufen, aber so ist es halt besser bzw. professioneller. Gruß
Bernhard W. schrieb: > steht auch in den Design Notes Wo finde ich diese? Habe etwas nach Snubber gesucht. Ich dachte, der 100nF Kondensator ohne Widerstand sei für die Unterdrückung von HF Störungen verantwortlich. gewrz34h schrieb: > Wieviel VA hat Dein Ringkerntrafo? 80VA Im Datenblatt steht noch ein Wert den ich nicht zuordnen kann. Regulation Typ. 11% Ich weiß, dass dies etwas zu schwach für den TDA ist, jedoch will ich ihm ohnehin nicht viel mehr als 15W entlocken, da er sonst zu sehr verzerrt.
Matthias schrieb: >> steht auch in den Design Notes > > Wo finde ich diese? In deinem oben geposteten Link mit dem Netzeteil, dort steht rechts unten "snubberized power supply" > Habe etwas nach Snubber gesucht. Ich dachte, der 100nF Kondensator ohne > Widerstand sei für die Unterdrückung von HF Störungen verantwortlich. Ein 100nF glättet die Spannung nach dem Gleichrichter, der Snubber verhindert dass HF Einstreeung in deine Schaltung gelangt. HF Einstreuung hat nichts mit dem Ripple der Spannung nach einem Gleichrichter zu tun. >>80VA >Im Datenblatt steht noch ein Wert den ich nicht zuordnen kann. >Regulation Typ. 11% Weiß ich leider auch nicht. Ich kann mir vorstellen dass es was mit einer "Mindestlast" zu tun hat... >Ich weiß, dass dies etwas zu schwach für den TDA ist, jedoch will ich >ihm ohnehin nicht viel mehr als 15W entlocken, da er sonst zu sehr >verzerrt. 80VA finde ich persönlich genug für zwei so kleine Teile TDA's.
Matthias schrieb: >> Wieviel VA hat Dein Ringkerntrafo? > > 80VA Da der Trafo sowieso etwas schwach ist, solltest Du etwa 3V runterwickeln. Das ist bei Ringkerntrafos nicht allzu schwierig. Auf diese Weise wird auch die Verlustleistung im Chip deutlich verringert. Eine kleine Vorbelastung z.B. mit 2...10kOhm ist sinnvoll, damit Du für die Spitzenspannung die Diodenflussspannung abziehen kannst und damit das IC weniger belastest. Gruss Harald
Die 11% Regulation sind ein Teil des Problems. Um den Teil liegt die Leerlausspannung über den Nennspannung, und damit zu hoch. Wenn dann auch noch die Spannung im Netz am Sonntag mit viel Sonne etwas höher ist, wird es ggf. noch mal 10% mehr als jetzt gemessen. Das ist dann doch schon zu viel für das IC. Wenn man +-27 V misst sollte das IC mindestens +-30 V, vertragen können - falls die Netzspannung bei der Messung stimmt. Besser wäre noch etwas mehr. Von der Leistung ist der Trafo gar nicht so klein, dass kommt schon hin, und reicht auch noch für ein etwas größeres IC, das mehr Spannung verträgt. Der Snubber mit z.B. 100 nF und 1 Ohm in Reihe findet sich öfter am Ausgang von Verstärkern. Für die normalen Audiofrequenzen ist das noch keine nennenswerte Last. Der Sinn ist es Schwingungen des Rückgekoppelten Verstärkers zu verhindern, indem für die hohen Frequenzen so ab 100 kHz eine definierte, gutmütige niederohmige Last dran hängt. Am Netzteil machen die Snubber eigentlich keinen Sinn, und in der Regel findet man die da auch nicht. Was bei der Netzteilschaltung fehlt, sind Sicherungen vor den Gleichrichtern. Wenn überhaupt würde der Snubber auch vor dem Gleichrichter noch einen kleinen Sinn haben - den Widerstand kann man sich da aber auch sparen.
Bernhard W. schrieb im Beitrag #3016030: > belaste dein Netzteil doch einfach mal mit irgendwas und beobachte wie > sich die Spannung verhält. Ich bin mir sicher sie fällt unter +/-25V ;-) Die Spitzenspannung liegt dann aber immer noch deutlich über 25V, nur das das vom Multimeter nicht angezeigt wird. Das kann man dann nur noch mit dem Oszi(oder einem speziellen Spitzen- spannungsvoltmeter) sehen. Gruss Harald
Was sind das denn dann für Stümper auf dieser Seite? http://diyaudioprojects.com/Chip/DIY-TDA2050-Hi-Fi-Chip-Amplifier/ Das mit dem Abwickeln hört sich ja erstmal schön an, aber worauf sollte man achten? Klebt man den dann einfach wieder mit Isoband zu? Es soll ja auch alles sicher sein.
Auf dem falschen Weg Du bist, mein Padawan :-) Alles Quark. Frage doch erst einmal, was t.bethe@t-online mit 18VAC -> max. meint.
Matthias schrieb: > Was sind das denn dann für Stümper auf dieser Seite? > http://diyaudioprojects.com/Chip/DIY-TDA2050-Hi-Fi-Chip-Amplifier/ Nun, normalerweise ergibt 18V x Wurzel 2 - 0,6V = 25V. Dabei ist aber nicht berücksichtigt, das im Leerlauf die Sek.spannung größer ist und ausserdem auch die Netzspannung um 10% höher sein kann. In solchen Bauanleitungen hat man oft den Eindruck, das zu theoretisch gedacht wird und das ganze nicht bis zum Ende durch- dacht wurde. > Das mit dem Abwickeln hört sich ja erstmal schön an, aber worauf sollte > man achten? Die Festigkeit der Wicklung darf nicht beeinträchtigt werden, da sonst der Trafo brummt. > Klebt man den dann einfach wieder mit Isoband zu? Normales Isolierband und Tesafilm soll keinesfalls auf den Kupfer- draht geklebt werden, da das den Lack auflösen kann. Man sollte etwas von der Aussenfolie zum wiederzuwickeln aufbewahren und Tesa nur auf diese Folie kleben. Grundsätzlich sehe ich auch kein Problem, die Wicklung offen zu lassen. Es ist ja schliesslich die Sek.-Wicklung, die keine Verbindung zum Netz hat. Gruss Harald
Harald Wilhelms schrieb: > In solchen Bauanleitungen hat man oft den Eindruck, das zu > theoretisch gedacht wird und das ganze nicht bis zum Ende durch- > dacht wurde. Ist ja eigentlich meine eigene Schuld, dass ich nicht nachgedacht habe, bevor ich mir den Trafo bestellte. Doch selbst in dem dort verlinkten Thread wird der Trafo nicht in Frage gestellt. Was passiert im TDA denn bei zu hoher Spannung? Die von mir verwendeten Kondensatoren halten bis 35V. Da ich nicht unnötig Energie durch eine Spannungsregelung auf 25V verlieren möchte, bleibt mir wohl nichts anderes übrig, als den Trafo abzuwickeln. Ich hoffe, dass man auch beide Wicklungen erreichen kann. (also die beiden sekundären)
> Da ich nicht unnötig Energie durch eine Spannungsregelung auf 25V > verlieren möchte, Vorwiderstand->Z-Diode und ein NPN (BD249) als Emitterfolger dahinter. Ohne Last hast Du zwar 5Volt zu verheizen, es fliesst aber kein Strom. Unter Last bricht die Spannung deines Trafos eh ein und Du hast zwar Strom, aber keine nennenswerte Spannungsdifferenz.
Matthias schrieb: > Da ich nicht unnötig Energie durch eine Spannungsregelung auf 25V > verlieren möchte, Dasc macht keinen Unterschied. Wenn die Energie nicht im Spannungs- regler verbraten wird, wird sie in Deinem Audio-IC verbraten. Gruss Harald
Harald Wilhelms schrieb: > Wenn die Energie nicht im Spannungs- > regler verbraten wird, wird sie in Deinem Audio-IC verbraten. Meinst du damit die Spannung über 25V?
Habe nun runtergewickelt. Muss man aber schon ordentlich machen. Vielen Dank an alle beteiligten. Werde ich in Zukunft sicherlich nicht vergessen.
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