Hallo, ich habe einen kleinen Oszillator für ~200MHz gebaut. Ist das Spektrum (siehe Bild im Anhang) so OK oder kann man das besser machen? Wenn ich am Eingang des Spektrumanalysators einen Kurzschlussstecker oder 50 Ohm anschließe, ist die Linie bei -90dBm. Ich komme nicht tiefer. Mache ich da was falsch?
Kapitän Nuss schrieb: > ich habe einen kleinen Oszillator für ~200MHz gebaut. > Ist das Spektrum (siehe Bild im Anhang) so OK > oder kann man das besser machen? Naja, Du solltest die Linien bei 400 und 600 MHz anzeigen. Dazwischen wirst Du nicht viel sehen können. Gruss Harald
Was ist denn gefragt? Fuer das Phasenrauschen sollte man mit kleiner Filterbandbreite messen. Und dann die Werte auf 1Hz beziehen. Man misst die Rauschwerte bei 100Hz, 1kHz, 10kHz, 100kHz, 1MHz., und traegt in einem Diagramm auf.
Was auch noch interessant waere, waere die Stabiltaet. Wie hoch ist die Drift ueber welche Zeit.
> Ich komme nicht tiefer. Mache ich da was falsch?
Du solltest mit 0dBm auf den Spektrumanalyzer gehen. Dadurch bekommst du
20dB mehr Auflösung.
Helmut S. schrieb: > Du solltest mit 0dBm auf den Spektrumanalyzer gehen. Dadurch bekommst du > > 20dB mehr Auflösung. Und 40db mehr Intermodulationsprodukte vom Spektrumanalyser selbst!! Ralph Berres
Vor allem sollte man Span, RBW, VBW und Sweep so einstellen, daß nicht "Uncal" angezeigt wird. Der Response wird so verschliffen dargestellt.
Hi Kapitän, wenn du den Rauschlevel niedriger haben willst, musst du die Auflösungsbandbreite/resolution bandwidth kleiner wählen. Um die Qualität des Sinussignals zu beurteilen, würde ich mal die Span von 100kHz auf 1 GHz stellen. Dann hast du das ganze Spektrum im Blick. Mfg
Das Messen des Phasenrauschens stellt an den SA umso mehr Anforderungen je weniger Deine Quelle (Phasen-) rauscht. Und so nach dem ersten Dafürhalten auf Grund Deiner Messung ist das Signal schon recht "rein". Du musst also rausholen was geht. Den Attenuator des SA hast Du schon auf 0dB gestellt, also geht es nur noch über ein möglichst kleine RBW. Und - wie bereits gesagt - die Sweeptime herraufsetzen bis das "uncal" verschwindet. Damit der Sweep schneller geht, kann man dann noch den Span auf z.B. 40KHz heruntersetzen, denn bei einem "reinen" Signal ist man jenseits der 20KHz ohnehin bald auf dem Level der Baseline des SA. Eine andere Möglichkeit besteht im Heraufregeln der Amplitude des Signals, sofern das bei Deiner Quelle möglich ist, denn die Amplitude der Seitenbänder ist ja abhängig von der Amplitude des Carriers. Wie Ralf jedoch richtig bemerkte, muss man dabei beachten, dass man deutlich unterhalb des 1dB Compression-Punktes des ersten Mischers entfernt bleibt. Dieser liegt in der Regel so im Bereich 0 bis 3dBm. Mit -10dBm oder -5dBm Signalamplitude bist Du auf der sicheren Seite. Man kann es aber auch ausprobieren. Die Intermodulationsprodukte ergeben dann einzelne zusätzliche Spektrallinien, die vorher nicht da waren. Aber in jedem Fall ist Vorsicht geboten, dass man die Mischerdioden nicht überlastet und zerstört, denn bei 0 dB Attenuator gelangt das Eingangssignal ja ungeschwächt auf den Mischer (das Manual macht über die zulässige Amplitude eine eindeutige Aussage). Sofern Du das alles richtig einstellst, sollte sich dann eine Ansicht analog Bild 1 ergeben. Es zeigt den typischen "Fuß" des Phasenrauschens auf dem der Carrier steht. Die Quelle ist ein recht sauberer Signalgenerator von Agilent (E4421B). Die eingestellte Amplitude ist -10dBm. Zur Kontrolle habe ich dann die Amplitude auf 0dBm erhöht und siehe die Amplitude des "Fußes" erhöht sich ebenfalls um diesen Wert (Bild 2). Da das Phasenrauschen in dBc/Hz bezogen auf einen bestimmten Abstand vom Carrier angegegeben (üblich 10KHz) wird, muss man die gemessene Amplitude von -102.2dBm noch umrechnen: Ph = Am - 10 * log(RBW * 1.2) + 2.5dB - Ac mit Am = gemessene Amplitude, hier im Abstand 10KHz vom Carrier 10 * log(RBW * 1.2) = Umrechnung auf die Bandbreite 1Hz 2.5 dB = interner Korrekturfaktor Ac = Amplitude des Carriers Die Korrekturfaktoren 1.2 und 2.5 sind abhängig vom SA, hier die für die Agilent SA, ist aber auch für andere Geräte genau genug. Eingesetzt ergibt sich: Ph = -102.2 - 10 * log(30 * 1.2) + 2.5 - 10 = -105.4 dBc/Hz. Komfortabler gehts mit folgender freier Software, hier erhält man direkt das gewünschte Diagramm: http://www.ke5fx.com/gpib/pn.htm Hier gibt es auch Links zu weiterführender Literatur. Das Bild 3 zeigt das Ergebnis. Für 10KHz ergeben sich -106 dBc/Hz. Einige SA haben auch ein komplettes internes Messprogramm, so der meine (Advantest 3267). Das Bild 4 zeigt das Ergebnis. Hier ergeben sich -107.6 dBc/Hz. Alle drei Messmethoden führen also mehr oder weniger zu dem gleichen Wert. Gruß Dieter
Dieter Jaeger schrieb: Hallo Dieter, vielen Dank für deinen ausführlichen Beitrag! :-) Ich hätte da noch eine Frage, du schreibst ja: > Aber in > jedem Fall ist Vorsicht geboten, dass man die Mischerdioden nicht > überlastet und zerstört, denn bei 0 dB Attenuator gelangt das > Eingangssignal ja ungeschwächt auf den Mischer Auf der Frontplatte des SA steht Maximalpegel +30dBm. Ich denke, das gilt aber nur bei höchster Abschwächung?! Ich vermute mal, wenn ich bei 0dB Attenuation zuviel Pegel auf den SA gebe ist der wahrscheinlich irreversibel geschädigt und der SA würde das nicht einmal bemerken? Habe ich da recht? Leider hat sich mit meinem Oszillator eine weitere Problematik ergeben, deshalb (bitte nicht böse sein) habe ich einen neuen Thread eröffnet: Beitrag "Oszillator hat Seitenband"
Die +30dBm beziehen sich auf mit eingeschaltem Attenuator. Bei meinem SA, für den auch 30dBm max angegeben sind, ist das der Wert für eine kontinuierliche Leistung bei einem Wert >= 15dB für den Abschwächer. Bei einer Einstellung von 0dB würde ich deshalb nie über 10dB hinausgehen. Die genauen Werte für Deinen SA entnimmst Du sicherheitshalber dem Manual. Gruß Dieter
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