Ich ätze meine Platinen seit einiger Zeit mit Natriumpersulfat. Die Lösung lagere ich in einer gekennzeichneten 1L-Flasche, geätzt wird in einem alten Edelstahlkochtopf direkt auf einer Kochplatte. Die Temperatur wird nicht extra gemessen, ich denke es sind so zwischen 50 und 70°C. Wenn die Ätzwirkung spürbar nachlässt, kommt die Brühe in den 5L Sammelkanister und ich setze neue an. Das kommt so ein, zweimal im Jahr vor. Soweit wird der Prozess ja bekannt sein, ich denke ihr macht das ähnlich. Heute wäre wieder ein Wechsel der Ätzlösung fällig gewesen. Bei der letzten Platine ging kaum noch was, es hatte mehr als eine Viertelstunde gedauert. Nun fiel mir auf, das die Flasche nur noch etwa halb voll war. Der Rest war, bestimmt begünstigt durch den offenen Kochtopf, verdunstet. Ich dachte es ist eine Versuch wert und füllte die Flasche wieder mit VE-Wasser bis oben auf. Danach habe ich eine Platine geätzt und was soll ich sagen, das Zeug geht wieder! Nach etwa 5 Minuten verschwand das erste Kupfer. Dann fertig geätzt und begutachtet - Top Ergebnis! Ich werde jetzt jedenfalls immer nach dem Ätzen die Flasche wieder mit VE-Wasser auffüllen, mal schauen wie lange die Brühe noch durchhält. Es wäre interessant ob ihr ähnliche Beobachtungen gemacht habt. Vielleicht ist auch ein Chemiker hier unterwegs der den genauen Zusammenhang erklären kann? lG
Es hat vielleicht etwas mit der Kupfersulfatsättigung in der Lösung zu tun. Die Ätzwirkung nimmt rapide ab, wenn die Sättigung der Lösung erreicht ist. Oder es war Wasserstoffperoxid im VE-Wasser.
Hat sich am den Topf das Kupfer niedergeschlagen? Bleibt dieser silber blank?
Der Topf bleibt blank. Die Brühe kommt aber auch jedesmal wieder zurück in die Flasche und ist nur für die kurze Zeit des Ätzens im Topf. Ich glaube kaum das sich da sichtbar Kupfer absetzen kann, oder?
Hobbieätzer schrieb: > Frage zwischendurch: > Greift die Ätzbrühe nicht den Kochtopf an? Kochtöpfe sin di der Regel aus Edelstahl und sind inert gegen Ätzlösung
>Temperatur wird nicht extra gemessen,
Da die Ätzwirkung auch auf der Höhe der Temperatur beruht, ist deine
Beobachtung völlig ohne Relevanz.
Alex W. schrieb: > Hobbieätzer schrieb: >> Frage zwischendurch: >> Greift die Ätzbrühe nicht den Kochtopf an? > > Kochtöpfe sin di der Regel aus Edelstahl und sind inert gegen Ätzlösung Interessante Frage. Meine ersten Ätzversuche habe ich in einem Kunststoffbehälter, der in deinem Wasserbad erwärmt wurde, gemacht. Das ist nur sehr unpraktisch, dauert länger und verbraucht mehr Energie. Deshalb ätze ich jetzt direkt im Topf. Der Topf hat das nun schon viele Male mitgemacht und es ist keine Veränderung erkennbar. Ich könnte mir ja mal die Mühe machen und den Topf wiegen. Dann in einem Jahr nochmal zum Vergleich, ob er wirklich Materiel eingebüst hat ;)
Visitor schrieb: > Da die Ätzwirkung auch auf der Höhe der Temperatur beruht, ist deine > Beobachtung völlig ohne Relevanz. Ich verstehe deinen Einwand, muss aber sagen das ich das schon im Gefühl habe und die Temperatur nicht soo sehr abweichen kann. Max ein paar Grad eben.
>...ich das schon im Gefühl habe
Versuch doch einfach mal deine Beobachtung unter Temperaurkontrolle zu
reproduzieren. So wäre zumindest die wissenschaftliche Vorgehensweise.
@Alex gibt auch solche aus Aluminium - und dieses macht Kupfersulfat kurz UND klein sobald irgendetwas auch nur kurzzeitig die Oxidschicht mechanisch verletzt.
Ich kann diese Beobachtung bestätigen! Ich war auch schon öfter in der Situation, dass meine Ätzlösung nicht mehr getan hat, dann habe ich das verdunstete Wasser nachgefüllt (einfach nur Wasser, kein neues Natriumpersulfat) und es ging wieder.
Hallo, da ist keine Alchemie am Werk, das lässt sich auch im Rahmen der geltenden Naturgesetze erklären: die Reaktionsgeschwindigkeit chemischer Umsetzungen hängt von der Konzentration der Reaktionspartner ab, die links und rechts in der Reaktionsgleichnung stehen. Das Lösen von Cu wird dadurch behindert, dass zu wenig Persulfat gelöst ist, aber ebenso dadurch, dass zuviel Cu bereits in Lösung ist. Ist vorwiegend das zweite der Fall, lässt sich das durch Verdünnen ändern. Dadurch wird das vorhandene Persulfat besser ausgenutzt - man wäre wahrscheinlich auch von vornherein mit weniger ausgekommen. Leider lässt sich das nicht endlos fortsetzen. Falls doch, unbedingt Patent anmelden als "chemisches Perpetuum mobile". Gruss Reinhard
Thomas schrieb: > Kochtöpfe sin di der Regel aus Edelstahl und sind inert gegen Ätzlösung in der regel haben die germanen rote bärte... das versuch mal mit fecl3..... das ätzt auch edelstahl an.
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