Forum: Mechanik, Gehäuse, Werkzeug Messing und Eisen verbinden?


von Mikka (Gast)


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Hi!

Ich hätte eine kurze Frage.

Ich muss eine Messingröhrchen mit einem Durchmesser von Außen 2,5mm und 
Innen 1,5mm mit einem Eisenstängchen Durchmesser 1,5mm verbinden.

Eisenstängchen passt in das Messingröhrchen gut rein und lässt sich auch 
noch recht "leicht" verschieben.

Problem: Das Eisenstängchen darf nur ca. 3-4mm in das Messingröhrchen 
rein.
Wie kann ich allso diese zwei Komponenten dauerhaft verbinden wenn 
möglich auch noch Temperaturunempfindlich.

Kleben -> Wenn ja welcher Kleber
Löten -> Wenn ja welches Lot (aus Platztechnischengründen würde ich es 
lieber machen nur wenn das die Beste und Klügste Variante ist werd ich 
das machen)

Hoffe auf viele Sinnvolle Beiträge!

Danke im Vorraus

von Michael H. (mueckerich)


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Am besten Hartlöten mit Silberlot.

von Muffin (Gast)


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>Am besten Hartlöten mit Silberlot.
Eine Anleitung dazu:
http://www.bengs-modellbau.de/magazin/tutorial/hartloeten-silberlot-anleitung/

von Mikka (Gast)


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Gibt es auch eine Möglichkeit es vernünftig zu kleben? Hartlöten ist 
leider ein bisschen schwierig für mich da das Eisen nicht zu warm werden 
darf.

Sry ist mir jetzt erst aufgefallen.

von lüsterklemme (Gast)


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Mikka schrieb:
> Kleben -> Wenn ja welcher Kleber

Mit 2 Komponenten Epoxy Kleber.

Allerdings z.B. für den DP810 von 3M:
Erreicht strukturelle Festigkeit im Temperatureinsatzbereich von -40°C 
bis +80°C.

Ich weiß nicht welchen Temperaturbereich Du brauchst.

von Mikka (Gast)


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Okay Danke für die schnellen Antworten.

Temperaturbereich liegt bei ca. 60° aber ich darf das Bauteil nicht über 
100° heiß werden lassen.

Werd mir jetzt den Epoxy Kleber besorgen, vorher natürlich Bauteil schön 
aufrauen damit der Kleber noch besser haftet (versteht sich zwar von 
selbst).

Danke nochmal für die Antworten!

von uC (Gast)


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was ist denn der Hintergrund/ wo wird es benutzt?

Das ganze hängt nämlichauf von der Art der Belasung ab.

Ich vermute mal es ist ein Gestänge, also Zug- bzw. Druckbelastung.
Was für Kräft können auftreten?

Ich würde mal aus dem Bauch heraus sagen: Epoxy + quetschen, solange der 
Epoxy noch weich ist.

von brot (Gast)


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ich würde nen anaeroben klebstoff nehmen, nen locktite z.b. Aufrauhen 
ist nicht so wichtig, aber sauber entfetten, z.b. Mit aceton.

von Geert H. (geerth)


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Such hier ein Kleber die dir gefällt: 
http://www.loctite.de/cps/rde/xchg/henkel_de/hs.xsl/loctite-produktsuche-29727.htm?countryCode=de&BU=industrial&parentredDotUID=productfinder&redDotUID=000001F76L
Nicht alle Kleber sind gleich Wasser, Öl, Temperatur usw resistent. Aber 
es gibt immer einer der die guten Eigenschaften hat.
Das Geheimnis von gut Kleben ist gut sauber machen. Fettfrei und nicht 
mit die Finger dran!

Diese Kleber halten 10 bis 20 N/mm2 oder mehr. Dein Stäbchen 4mm ins 
inneren des 1,5mm Röhrchen gesteckt macht etwa 18mm2 Klebefläche. Das 
macht 18 bis 36 kg Ausziehkraft. Reicht das?

von Karl (Gast)


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Mikka schrieb:
> Temperaturbereich liegt bei ca. 60° aber ich darf das Bauteil nicht über
> 100° heiß werden lassen.
>
> Werd mir jetzt den Epoxy Kleber besorgen, vorher natürlich Bauteil schön
> aufrauen damit der Kleber noch besser haftet (versteht sich zwar von
> selbst).

Hier mal ein datenblatt von einem Metallkleber:

http://www.schenker-stc-shop.de/content/media/272.pdf

12 N/mm² Scherfestigkeit ist jetzt nicht unbedingt der Hit. Stahl hat da 
mindesten den Faktor 10. Bei deiner Klebefläche könntest du so ca. 200 N 
Bruchlast erreichen. Ob die das reicht musst du selbst wissen.

Warun darf das Stahlteil nicht über 100°C warm werden. Vielleicht 
solltest du ein etwas größeren Messingstift verwenden und Gewinde 
schneiden.

von Geert H. (geerth)


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Und wenn dein Stäbchen galvanisiert wäre (Speiche eines Rad) geht das 
Löten ganz gut.

von Mikka (Gast)


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Danke nochmal für die hilfreichen Tipps, es muss nicht solchen "enormen" 
Beanspruchungen standhalten sondern nur ca. 5kg Ausziehkraft (für die 
die es Interresiert).
Mein Hauptanliegen war (was mir perfekt Beantwortet wurde) dass das 
Eisen Stäbchen nicht rausfällt bei der "geringen" 
Temperaturbeanspruchung und der "leichten" Zug bzw. Druckkraft die 
draufkommt.

von Yoschka (Gast)


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Nimm einen dauerelastischen Kleber.
Sonst hält das auf die Dauer nicht.
Epoxy wird da nicht lange halten.
Sieh Dich bei Loctite um.

von Blackbird (Gast)


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1,5mm Stab in 1,5mm Loch? Wo ist da ein Spalt, in dem der Kleber 
reingefüllt werden kann?
Bei "Mikro"-Spalten nimmt man dünnflüssigen Sekundenkleber oder auch 
Weichlöten.


Blaclbird

von Marc L. (bastler_marc)


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Mikka schrieb:
> Eisenstängchen passt in das Messingröhrchen gut rein und lässt sich auch
> noch recht "leicht" verschieben

Das kann man wunderbar mit Loctite "fügen Welle Nabe" kleben.

Bei mir auf der Arbeit verwenden wir den immer wenn wir Einsatzbüchsen 
einkleben. Da hat die Passung grad mal 1/100mm Luft.
Der Kleber wird natürlich vor dem zusammenschieben auf die Eisenstange 
aufgetragen.

von Abdul K. (ehydra) Benutzerseite


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Ne Passung wäre noch ne Möglichkeit unter Ausnutzung der 
unterschiedlichen Ausdehnung je nach Temperatur. Vielleicht ist Messung 
aber zu weich.

von Oliver Heinrichs (Gast)


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Kannst du das nicht einfacher crimpen?

von Johann L. (radiostar)


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Mikka schrieb:
> Danke nochmal für die hilfreichen Tipps, es muss nicht solchen "enormen"
> Beanspruchungen standhalten sondern nur ca. 5kg Ausziehkraft (für die
> die es Interresiert).

Fünf Kilo nicht viel? Na, das ist relativ: Bei der winzigen 
Verbindungsstelle (oben steht was von 4mm darf der Stahl im Röhrchen 
stecken) und der hohen Temperatur (100° sind für Epoxy schon stressig) 
hält Dir eine Klebung nie und nimmer.

von Bernd F. (metallfunk)


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Schrauben hält.

Nichts,( außer etwas Aufwand ) spricht gegen Gewinde am
Stahlteil und im Messingröhrchen.

Ein Teil muß neu gemacht werden, sonst klappt das nicht.
Aber wenn das sicher und dauerhaft funktionieren soll,
" M 1,5 "

Eine sichere Sache könnte auch eine Pressung ( Crimpung )
sein. Stahlteil mit einer Schlüsselfeile einkerben, dann
reinschieben und schön verpressen.

Einer reinen Verklebung würde ich da nicht trauen.

von Amadeus (Gast)


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Ich wette, Heisskleber tut es auch.

von Johann L. (radiostar)


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Amadeus schrieb:
> Ich wette, Heisskleber tut es auch.

Ich wette dagegen.

von Geert H. (geerth)


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Es gibt ein Verfahren womit unterschiedliche Materiale blitzschnell mit 
einander zusammengeschweisst werden.

Nur die Hollander können dass...(?) 
http://nl.wikipedia.org/wiki/Explosielassen

von AR (Gast)


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Hallo Mikka,

hast Du genug Platz, um beide Teile mit einer Klemme zu verbinden ?
(könnte z.B. ähnlich aussehen wie das Metallteil einer Lüsterklemme).

Arno

von amateur (Gast)


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Schon mal an verpressen oder verformen gedacht?
Beim Verpressen geht es um Genauigkeit - Übermaß und Untermaß.
Beim Verformen wird eine definierte Spitze (zum Test reicht ein Körner) 
von außen im Überlappungsbereich angesetzt und mit definiertem Druck auf 
die Außenform angesetzt. Dabei wird das Außenmaterial leicht in das 
innere gepresst. Definierter geht das Ganze, wenn vorher eine leichte 
Vertiefung am Innenmaterial vorhanden war – Positionierung nicht ganz 
einfach.

von Franz (Gast)


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Hallo,

Hartlöten mit einem Silberlot ist in diesem Fall wirklich die beste 
Entscheidung. Ich habe hier noch einen Link zu einer weiteren 
interesanten Anleitung zum Messing löten: 
http://loeten-info.de/messing-loeten-anleitung-und-tipps/

Mit freundlichen Grüßen

von Joachim B. (jar)


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Franz schrieb:
> Hartlöten mit einem Silberlot ist in diesem Fall wirklich die beste
> Entscheidung.

wie verträgt sich das?

Mikka schrieb:
> Temperaturbereich liegt bei ca. 60° aber ich darf das Bauteil nicht über
> 100° heiß werden lassen.

von 0815 (Gast)


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Joachim B. schrieb:
> wie verträgt sich das

...mit dem Threadalter von zweieinhalb Jahren?

Die eigentliche Frage ist, ob der TO noch lebt.

von Michael B. (laberkopp)


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Auch wenn der Thread so alt ist, noch ein Lösung:
Den Eisenstab elektrolytisch verkupfern (in Kupfersulfat halten reicht 
auch schon)
dann einfach mit Weichlot in die Messinghülse einlöten.
Werden zwar auch über 100 GradC, aber vielleicht nicht dort, wo keine 
100 GradC hindürfen wenn man den Draht mit einer Zange anfasst.

von Purzel H. (hacky)


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Ich wuerd auch Hartloeten. Dabei die Waerme mit einem Wasserstrahl von 
der  empfindlichen Umgebung fernhalten. Das geht gut fuer das eisen. Da 
koennen ueber 2cm die 600 Grad abfallen ohne dass es Probleme gibt.

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