Forum: Analoge Elektronik und Schaltungstechnik Schaltung enträtseln


von Michael W. (michael_w18)


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Hallo zusammen,

nachdem ich schon oft hier gelesen und Antworten gefunden habe, schreibe 
ich heute mal eine Frage ;-)

Anbei habe ich ein Bild einer Schaltung angehängt. Das Teil war irgendwo 
im Garten unseres Hauses verbaut (Vorbesitzer war ein Elektriker). Ich 
bin ein ziemlicher Elektronik-Laie und versuche herauszubekommen, was 
das ist.

Soweit bin ich schon: Die Schaltung mit den Stromanschlüssen und den 
beiden "Kästen" enthält nen 24V Travo, einen Gleichrichter und ein 
Relais. Ich vermute mal, zur anderen Platine gehen die 24V (vielleicht 
auch weniger, da hängt noch ein Wiederstand davor). Wenn von dort ein 
Signal kommt, zieht das Relais an und versorgt den Ausgang mit 230V.

Ein Rätsel ist mit aber die Schaltung mit den DIP-Schaltern und den 
vielen Wiederständen etc. Der Große µC ist ein LM324N 
(Operationsverstärker?). Das andere Teil ist ein TFK U2100B ("Timer 
Control for Triac and Relay").

Eine verwertbare Produktnummer oder so habe ich nicht gefunden. Nur 
15777 bzw. 15778 als Kennzeichnung der Platinen.

Daher meine Frage: kann jemaden die Schaltung identifizieren oder 
mutmaßen, was das ist? Detail-Bilder liefere ich gerne nach.

Und: kann man das irgendwie sinnvoll verwerten (außer die Teile 
auslöten, was ich mache, wenn ich nicht rausbekomme, was das ist und 
wozu es taugt). Vielleicht kann ich an die untere Platine auch nen 
Arduino hängen, der damit versogt wird und das Relais schaltet oder 
sowas...


Herzlichen Dank,
Michael.

von amateur (Gast)


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Schicke sobald als möglich ein Bild mit vernünftigem Format.
Wenn es wirklich stimmt, dass Du "oft hier gelesen und Antworten 
gefunden hast", solltest Du wissen, dass die Leute hier eine gewisse 
Allergie gegen Verstopfung haben. Ich werde mir auf jeden Fall die 
2MByte nicht antun.

Darüber hinaus eine kostenlose Info: Nicht alle haben einen GByte 
schnellen Anschluss zusammen mit einer unbegrenzten Flatrate.

von mr. mo (Gast)


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Was hang den an dem Teil? Also was hat es geschaltet?

Mit dem Timer IC könnte man vermuten, dass es sich um so ein 
Nachlaufteil handelt für z.B. Ventialatoren im Bad.
Die OP Schaltung könnte auch irgendwie einen Sensor auswerten und je 
nach Temperatur/Luftfeuchte oder sonst was das Relais schalten.

Was istn das für Plastikteil unter der roten LED? Ist das echt ein Trafo 
oder ist das ein Kondensator? Könnte auch ein Kondensatornetzteil sein.

von mr. mo (Gast)


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mr. mo schrieb:
> Ist das echt ein Trafo
> oder ist das ein Kondensator? Könnte auch ein Kondensatornetzteil sein.

War natürlich nicht auf das Plastikteil unter der LED bezogen sondern 
auf den weißen Block unter dem Relais.

von Leo H. (Gast)


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Moin,

was das ist weiß ich nicht, sieht für mich nach einem Dämmerungsschalter 
oder Funkschalter aus. Beides könnte man im Garten sinnvoll einsetzen, 
weißt du noch was daran angeschlossen war?

> Vielleicht kann ich an die untere Platine auch nen Arduino hängen

Besser nicht!
Zumindest auf deinem Bild kann ich keinen Trafo erkennen, der graue 
Klotz ist ziemlich sicher ein Kondensator.
Bedeutet: Die Schaltung ist nicht galvanisch getrennt.
Den Arduino würde ich nicht aus einem Kondensatornetzteil versorgen, 
spätestens wenn du ihn mit dem PC verbindest wird es knallen.

> Ich werde mir auf jeden Fall die 2MByte nicht antun.

An dieser Stelle hab ich mich über ein großes Bild gefreut: Die Spule 
unten links hätte ich sonst weiterhin für einen Sensor mit Lichtleiter 
gehalten.

von troll (Gast)


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Bildformate

Der 234 ist kein µP!

Ich würde mal sagen das ist ein Funkempfänger, also ein Ding was es 
ermöglicht das angeschlossene Gerät über FUnk an und aus zu machen.

von Al3ko -. (al3ko)


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Nur so als Tipp, weil es mir in deinem Post öfter aufgefallen ist:

Widerstand schreibt man ohne IE. Also anstelle von Wiederstand heißt es 
Widerstand.

Zum eigentlichen Thema kann ich leider nichts beitragen.

Gruß

von troll (Gast)


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Zu langsam und falsch:
troll schrieb:
> Der 234 ist kein µP!
lies: 324

von MaWin (Gast)


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Das ist ein Funkschalter, der auf einen Funkimpuls hin ein Relais eine 
bestimmte Zeit lang anziehen lässt.
Da gehen 23V~ rein, kommen geschaltete 230V rausm, ist auf der oberen 
Platine ein sogenanntes Kondenstaornetzteil.

Das weisse Trimmpoti auf der unteren Platineist zur Einstellung der Zeit 
(siehe Datenblatt U2100 Figure 7-2,
die 6 DIP-Schalter wohl zur Auswahl der Codierung des Senders,
der LM324 schaltet wenn er das Sendersignal sieht,
die Spule auf dem weissen Rohr nennt die Frequenz des Senders.

Die ist nicht selbstgebaut, aber unklar ob aus China oder Europa.

> Vielleicht kann ich an die untere Platine auch nen
> Arduino hängen, der damit versogt wird und das Relais schaltet oder
> sowas...

Kannst du. Vermutlich kommen aber 12V raus. Und der Arduino ist nicht 
galvanisch vom Netz getrennt, je nach dem wierum der Stecker drin ist.

von uC (Gast)


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Der Vorbesitzer war aber kein sehr gewissenhafter Elektriker...
Einfach die PE lose lassen und nicht durchschleifen. nenene

von Michael W. (michael_w18)


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Hab mal noch ein kleineres Bild angehängt (wobei ich die 2M trotz 
langsamer Leitung nicht als "groß" empfand).

Ich weiß nicht mehr, was da dran hing. Im Garten stand mal eine Art 
"Hundehütte" mit Licht- und Pooltechnik wo ich recht viel Elektrik 
rausgeholt habe, seitdem lag das Teil ein paar Jahre im Schuppen. Mit 
Sicherheit hat es irgendwas geschaltet.

Dämmerungsschalter würde ich mal ausschließen, es war eine licht-dichte 
Box drum herum. Funk-Schalter könnte vielleicht sein - da steht ja eine 
Spule mit einem per Schraubenzieher verstellbaren Kern drauf - könnte 
das eine Antenne sein?

Einen Sensor kann ich nicht darauf finden, angeschlossen war mit 
Sicherheit auch keiner (die externen Anschlüse sind 230V in, 230V out).

von Wegstaben V. (wegstabenverbuchsler)


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Michael W. schrieb:
> wobei ich die 2M trotz langsamer Leitung nicht als "groß" empfand

wenn du mal auf einem Smartphone mit einer relativ langsamen GSM, GPRS, 
EDGE oder UMTS-Basis-Leitung hängst, ändert sich deine Ansicht ...

http://www.mobilfunk-talk.de/23324-geschwindigkeiten-gprs-edge-umts-hsdpa.html

von Michael W. (michael_w18)


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War wohl zu langsam - während ich schrieb, kamen schon die passenden 
Antworten. "Widerstand" - notiert :-)

Also ist es eine Art Funkt-Treppenhaus-Schalter? Bekommt man da die 
Frequenz heraus und die benötigte Modulation heraus, um den weiter zu 
verwenden?

Und nein, gewissenhaft war er vermutlich nicht. Sind schon beim Beet 
umgraben auf 230V-Leitungen der Gartenbeleuchtung gestoßen (<30cm 
tief)...

von Michael W. (michael_w18)


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@Wegstaben Verbuchsler: werd's beim nächsten mal besser machen. Wobei 
ich als treuer E-Plus-Kunde das untere Ende der Bandbreiten-Fahnenstange 
recht gut kenne ^^

von troll (Gast)


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Michael W. schrieb:
> Bekommt man da die
> Frequenz heraus und die benötigte Modulation heraus, um den weiter zu
> verwenden?
Theoretisch bestimmt, aber lohnt sich der Aufwand? So teuer sind diese 
Dinger doch nicht...

von Frank L. (hermastersvoice)


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da hat einfach Jemand das Innenleben einer Funksteckdose vom Gehäuse 
befreit um es irgendwoanders zu verbauen.

von F. F. (foldi)


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Rätselraten ist überflüssig, denn MaWin hat das schon und mit an 
Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit richtig gesagt.
Alles andere würde, bei Auswahl dieser Bauteile, wohl kaum Sinn machen.

von amateur (Gast)


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>Der Vorbesitzer war aber kein sehr gewissenhafter Elektriker...

Ich schätze mal, dass ihm die Klemmen ausgegangen sind.

Wenn der rechteckige "Klumpen" auf der oberen Platine ein Kondensator (2 
polig, Y-Typ) ist, könnte er ein Kondensatornetzteil bilden.
Vielleicht hängt da auch noch ein Thyristor oder Triac rum.
Das würde dann auf irgendeinen einen elektronischen Schalter hindeuten 
(oben).

von MaWin (Gast)


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> Bekommt man da die Frequenz heraus und die benötigte Modulation heraus

Einfach den dazugehörigen Sender messen :-)

Ich würde ja mal auf 433MHz tippen, einfach mal mit einem Prüfsender auf 
der Frequenz rumfuchteln und gucken wann die LED leuchtet.

Auf die 433MHz selbst wird man noch eine Tonfrequenz aufmodulieren 
müssen, denn es ist kein Pulsdecoder, ein LM324 ist zu dumm dafür, er 
kann nur als Bandpass dienen, es ist wie troll schon sagt kein uC.

Dessen Frequenz rauszufinden ist wohl aufwändiger, selbst wenn man es 
nur für die aktuelle Schalterstellung wissen will.

von Michael W. (Gast)


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Herzlichen Dank für die vielen hilfreichen Antworten.

Ich hab bisher nur mit digitaler Modulation gearbeitet. Vielleicht 
könnte ich es hinbekommen, mit dem Arduino und einem 433MHz Sender 
Frequenzen durchzuprobieren - hätte sowas realistische Erfolgschancen? 
Ist aber am Ende wahrscheinlich eher vertane Zeit... Daher werde ich die 
Teile wohl auslöten und der Bauteile-Box zuführen.

Den Original-Sender gibt's nicht mehr. Es gab damals ein oder zwei 
Ein-Knopf-Fernbedienungen aber Mangels zu dem Zeitpunkt erkennbarem 
Empfänger sind die auf den Müll geflogen. Ein paar 
Baumarkt-Funksteckdosen (3 Stück <10€) kann man ohne großen Aufwand mit 
dem Arduino steuern und damit preiswert an alles (incl. das heimische 
LAN) anbinden...

von fonsana (Gast)


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MaWin schrieb:
> Kannst du. Vermutlich kommen aber 12V raus. Und der Arduino ist nicht
> galvanisch vom Netz getrennt, je nach dem wierum der Stecker drin ist.

Falsch, die Einsteckrichtung aendert da nicht, ob das Teil galvanisch 
getrennt ist, das ist es in beiden Richtungen nicht.

Allerdings knallt es nur in einer Richtung...

fonsana

von Michael (Gast)


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Ein Foto der Unterseite wäre evtl. noch ein gute Idee (soweit da 
Bauteile platziert sind).

 Mir kommt die ganze Funkkiste irgendwie zimelich spanisch vor. Ich seh 
da an ICs einen 4fach OP und einen Timer-Trigger-Baustein für Relais 
(Timer Control for Triac and Relay). Die komische Spule ak Antenne sehe 
ich auch. Aber dann erschließt sich für mich der Sinn der DIP-Schalter 
nicht mehr (ohne Logikschaltung). Offensichtlich hängen da einige R und 
Cs in der Nähe des DIP-Schalter rum, was für 
Schaltschwelleneinstellungen, Verstärkungseinstellungen oder eine 
sonstige OP-Mathe-Operation (Logarithmierer mit Diode, o.Ä.) sprechen 
würde.

Aber das hätte nicht mit einer Kanalwahl oder ähnlichem zu tun sondern 
eher mit einer Schaltschwelle / Triggerung.

Unter der Annahme, dass die Bauteile (der eine Transistor) um die 
Antenne zur Demodulation ausreichen dann müsste man immernoch die 
Kanalwahl mit einem OP realisieren. Und das halte ich für groben Unsinn.

von Michael W. (michael_w18)


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Hier mal noch die Schaltung von allen Seiten. Schaut so aus, als ob 
jeder 2. DIP-Schalter was anderes schaltet...

Ich bin allerdings inzwischen überzeugt, dass ich das Teil so nicht 
sinnvoll nutzen kann und werde gleich mal den Lötkolben ansetzen.

Nochmal vielen Dank für Eure Antworten, ich hab einiges gelernt (z.B. 
was ein Kondensator-Netzteil ist - nie vorher davon gehört). Ist das 
richtig, dass ich das Teil aufgrund fehlender galvanischer Trennung auch 
nicht auf der Niederspannungs-Seite anfassen sollte? Das Messgerät zeigt 
dort was um die 50V an, was ich für einen Messfehler hielt...

von troll (Gast)


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Michael W. schrieb:
> Ist das
> richtig, dass ich das Teil aufgrund fehlender galvanischer Trennung auch
> nicht auf der Niederspannungs-Seite anfassen sollte?
JA!!

> Das Messgerät zeigt
> dort was um die 50V an, was ich für einen Messfehler hielt...
Wo genau gemessen? Gegen Erde liegen da irgendwo 230V an.

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