Hallo zusammen, an einer 1mm Blechfahne sollen auf jeder Seite ein Ringkabelschuh mit jeweils einem Leiter von 6qmm in Freiluft angeschlossen werden, also praktisch 12qmm. Hier auf Seite 7, Tafel 2, entnehme ich der Spalte E, das die Strombelastbarkeit im Bereich von > 70A liegen darf. http://www.technik-forum.ch/_files/downloads/Querschnittsbestimmung_Leitungen_Kabel.pdf Mir stellt sich nun die Frage, welchen Lochdurchmesser muß der Ringkabelschuh wenigstens haben, wenn ich die mindestens 70A nutzen möchte ? Bitte keine Antworten die so ähnlich sind wie : " Nimm den größten Lochdurchmesser den du bekommen kannst ! " Bernd_Stein
Der Strom wird doch nicht nur durch die Schraube geleitet, sondern von der Kontaktfläche der Ringöse zum Blech. (fließt der Strom von den 2 Kabeln ins Blech, oder von Kabel zu Kabel?) Ansonsten hättest du ja auch von der Schraube zum Blech nur einen sehr geringen Querschnitt, der den Strom leitet, nämlich ein Zylinderstück mit 1mm Höhe und dem Umfang des Loches im Blech, aber selbst das nicht, weil die Schraube einen kleineren Durchmesser hat und ein Gewinde an der Außenseite. Natürlich muss die Schraube dick genug sein, damit du die Öse fest genug anziehen kannst. Wenn noch mechanische Belastungen hinzukommen, würde ich zumindest eine M4-Schraube nehmen.
Tu dir selbst einen großen Gefallen und benutz keine isolierten Kabelschuhe, sondern unisolierte mit einer "richtigen" Crimpzange (nicht diese "Flacheisenzangen") und isoliere die Vercrimpung im Nachhinein mit einer Silikontülle (kaufen) oder Schrumpfschlauch (billig).
Auch für isolierte Kabelschuhe gibt es "richtige" Crimpzangen, diese "Flacheisen"-Teile muss man nicht verwenden. http://www.reichelt.de/?ARTICLE=24698
Die meisten Leute gehen bei der Auswahl der passenden Kabelöse anders herum vor. Sie haben einen gegebenen Querschnitt, zu dem gibt es nur, meistens drei, verschiedene Schrauben- bzw. Lochdurchmesser. Übliche Kabelösen sind nicht für Draußen geeignet. Übliche Kabelösen sind nicht auf Zug zu belasten.
Rufus Τ. Firefly schrieb: > Auch für isolierte Kabelschuhe gibt es "richtige" Crimpzangen, diese > "Flacheisen"-Teile muss man nicht verwenden. > > http://www.reichelt.de/?ARTICLE=24698 Ich habe auch nicht das Gegenteil behauptet. Aber ich habe generell mit den isolierten Hülsen keine guten Erfahrungen gemacht und Gleiches lässt sich auch vielerorts im Internet finden. Eine Crimpung (gasdichte Verbindung) lässt sich mit diesen Steckverbindern und Crimpzangen nicht erreichen. Lediglich ein Einquetschen des Leiters.
Bernd Stein schrieb: > Bitte keine Antworten die so ähnlich sind wie : > " Nimm den größten Lochdurchmesser den du bekommen kannst ! " Aus mechanischer Sicht würde ich immer den Größeren wählen, wenn der Draht eine gewisse Hebelwirkung auf die Verbindung hat. Weitere interessante Frage wäre, wie der Kabelschuh dauerhaft im Außenbereich gegen Korrosion geschützt werden soll.
> Auch für isolierte Kabelschuhe gibt es "richtige" Crimpzangen Was noch lange nicht heisst daß damit die Probleme der isolierten Kabelschuhe gelöst wären, bloss weil man mehr Geld für die Zange ausgibt, denn durch PLastik kann man nicht pressen. Es gibt Crimpverbindung ohne Isolierung mit rohrähnlichem Anschluss die mit einer guten Crimpzange, die nach innen wölbt auch wirklich gut sind, aber nicht zum Hobbyistenpreis. http://www.oldtimerbedarf.de/Ringkabelschuh-Krallenkabelschuh-M8-4-6qmm-messing mit der richtigen AMP Crimpzange. Der Schraubendurchmesser ist letzendlich egal, es kommt auf die Anpressfläche an, aber der Drahtdurchmesser ist vorgegeben, und damit der Kabelschuh, und damit der Schraubendurchmesser. Es gibt auch auf Herstellerdatenblättern keine Maximalstromangabe je nach Schraubengrösse, sondern nur Kabelquerschnitte www.jst.de/download/21/kabelschuhe-vol-04 http://www.albert-schaefer.de/bilingual/d_tablesides/data_pdf_d02/d02_001.pdf Natürlich fährt man gut, wenn man für viel Strom den grösseren Kabelschuh nimmt. Eine ordentliche Montage (planer stabiler Untergrund, eine dicke Unterlegscheibe unter der Schraube damit die Kraft gleichmässig verteilt wird) erlaubt es dern Strom ohne wensentliche Erwärmung über die Ringöse zu führen. Man sollte auch noch aufpassen, daß die Materialien nicht korrodieren. Messing für Kupfer ist schon mal gut.
Danke für die ganzen Hinweise, somit konnte ich nun eine Entscheidung fällen. Das Ganze ist für den Innengebrauch. Korrosion ist da also nicht so interessant für mich. Die Blechfahne ist aus Edelstahl und das ganze soll mal zur Elektrolyse gebraucht werden. Habe mal für M4 die resultierende Anpressfläche berechnet ( d3 x d3 x Pi / 4 ) - ( d2 x d2 x Pi / 4 ) = 35,74qmm Für M5 kam 56,45qmm heraus. Hoffe Reich... hat die Teile mit ähnlichen Abmessungen. Da bei Reich... M4 und M5 das gleiche kostet, habe ich mich für M5 entschlossen. Das Ganze ist keinen Bewegungen unterworfen und Vibrationen dürfen auch keinen sprichwörtlichen Abbruch am Kabelschuh hervorrufen. Die Zugkräfte sind sicherlich auch zu vernachlässigen bzw. werden abgefangen und wirken, wenn überhaupt von Bedeutung, in Längsrichtung der Kabelschuhmaterialdicke. MaWin schrieb: > > Der Schraubendurchmesser ist letzendlich egal, es kommt auf die > Anpressfläche an, aber der Drahtdurchmesser ist vorgegeben, und damit > der Kabelschuh, und damit der Schraubendurchmesser. > Warum dann der Schraubendurchmesser damit vorgegeben ist, verstehe ich nicht, da ja M4, M5, M6 und M8 bei Reich... zu bekommen ist. Bernd_Stein
> Warum dann der Schraubendurchmesser damit vorgegeben ist,
> verstehe ich nicht,
Das stimmt ja auch nicht immer.
Die M4, M5, M6 haben die selben äußeren Abmaße, nur das Schraubenloch
ist unterschiedlich.
Würde man in so einen Kerbschuh ein M8-Loch hinein bohren wollen, wäre
kein Material mehr da, es wäre weggerissen.
Also ist der Ring beim M8-Kerbschuh im äußeren Durchmesser größer, das
kostet bei Reichelt 4 Cent mehr.
Es ist schlau, gleich das passende Innenloch zu kaufen, weil ein
nachträgliches Aufbohren bei weichem Material schwierig ist.
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