Forum: HF, Funk und Felder "unsymmetrischer" N-Steckverbinder


von Sven B. (scummos)


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Hi!

Ich habe hier 3 Stück Telegärtner J01024J1094 N-Stecker auf N-Stecker. 
Insgesamt macht das Ding einen hervorragenden Eindruck, die 
Schnittkanten sind schön glatt und es lässt sich präzise verschrauben.
Mir ist allerdings aufgefallen, dass die Adapter irgendwie nicht... 
symmetrisch sind: auf der einen Seite ist um den Pin in der Mitte ein 
PE-Stück drum rum (das sieht für mich korrekt aus), auf der anderen 
Seite "schwebt" der Pin quasi frei in der Mitte, nur gehalten von dem 
PE-Stück auf der anderen Seite (das sieht irgendwie komisch aus). Siehe 
dazu vor allem die Fotos im Anhang, ist schwer mit Worten zu 
beschreiben.
Die Frage ist: sollte das so aussehen? Sieht das immer so aus? Die 3 
Stück die ich hier habe sind jedenfalls exakt gleich. Irgendwie kann ich 
mir aber nicht erklären, wie bei einem derart unsymmetrischen Stecker 
eine Impedanz von 50 Ohm an beiden Seiten gewährleistet sein soll (denn 
das PE ist ja nicht nur zur Stabilität da, sondern dient auch als 
Dielektrikum).

Aus dem Datenblatt [1] kann ich nicht herauslesen, ob das so aussehen 
sollte oder nicht.

Hat jemand zufällig auch diese Steckverbinder oder kann aus Erfahrung 
beurteilen, ob das korrekt ist, oder nicht? Ich denke zwar, für meine 
Anwendung ist der kleine Mismatch eh egal, aber interessieren würde mich 
das ja schon ;)

Viele Grüße,
Sven

_____
[1] z.B. 
http://obchod.aec-eltech.eu/_userfiles/shop/prilohy/100427_j01024j1094_techda.pdf

von Uwe (de0508)


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Hallo,

rechne mal die Impendanzen beider Seiten aus und bilde dann z = sqrt(z1 
* z2).

ich bin gespannt.

epsilon ptfe = 2, luft = 1,00059

von Sven B. (scummos)


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Wie würdest du das nähern, Innenleiter mit Radius d1 mit dünnem Zylinder 
im Abstand r außenrum, der Zwischenraum mit dem Dielektrikum gefüllt 
(bzw. eben auch nicht)?
Oder meinst du, man muss die Dicke des Zylinders, oder sogar den ganzen 
Kram außenrum mit berücksichtigen?

Ich hol' gleich mal meinen Jackson ;)

Grüße,
Sven

von Sven B. (scummos)


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Die Dicke vom Innenleiter kann ich leider nicht messen, aber unter der 
Annahme, dass das eine ganzzahlige Millimeterzahl ist, passen 3mm sehr 
gut. Den Innendurchmesser des Außenleiters kann man mit der Schiebleere 
messen, der ist 7mm.

Dann ist die Impedanz ohne Dielektrikum 50.84 Ohm, mit Dielektrikum 
(er=2) 35.95 Ohm. Es macht also Sinn, dass der Teil mit dem Dielektrikum 
sehr kurz ist (wie kurz sieht man nicht genau, aber das PE geht nicht 
sehr weit in den Stecker hinein -- ist wahrscheinlich nur ein relativ 
dünner Ring).

Das ist jetzt unter Vernachlässigung der Dicke des Außenzylinders und 
auch des ganzen Krams außen herum, was wahrscheinlich okay ist.

Fazit: Sieht so aus, als ob das so gewollt ist.

Grüße,
Sven

von ham (Gast)


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N-Stecker, bei denen der Mittelpin von einem Isolationsmedium 
umschlossen wird, besitzen üblicherweise  eine Impedanz von 50Ohm. Fehlt 
dieses, so liegt die 75Ohm-Version vor.

In meinen Augen macht ein Impedanz-Mix des oben genannten 
Doppelmännchens eigentlich keinen Sinn. Vielleicht handelt es sich um 
Ausschussware.

Wenn man übrigens einen 50Ohm Stecker in eine 75Ohm Buchse steckt, kann 
es zu mechanischen Schäden der Buchse kommen.

von Sven B. (scummos)


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Hm, interessant.

Im Datenblatt steht 50 Ohm. Also ist der Stecker zumindest nicht 
absichtlich 75 Ohm. Blöderweise habe ich die Verpackung schon 
weggeworfen und kann nicht nachlesen, ob die Bezeichnung korrekt ist... 
auf der Webseite von Telegärtner finde ich jedenfalls keine ähnlich 
aussehende 75-Ohm-Variante, deshalb nehme ich das schon mal an. Steht 
auch richtig auf dem Lieferschein.

Was sagst du zu der Rechnung? Ist schon großer Zufall, dass da ohne 
Dielektrikum gerade 50,8 Ohm rauskommt, oder?

In meinen Augen macht es irgendwie auch keinen Sinn -- deshalb der 
Thread ;)
Der Stecker ist jedenfalls neu gekauft und war auch original verpackt 
(also eingeschweißt in ein Tütchen mit Telegärtner-Aufdruck).

Danke und Gruß,
Sven

von Sven B. (scummos)


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Eine Möglichkeit fällt mir noch ein, ist aber rein hypothetisch und ohne 
Zerstörung des Steckers nur schwer nachzuprüfen: angenommen, der 
Innenleiter ist da, wo das PE ist, dünner, nämlich zum Beispiel 2.2mm 
statt 3mm, und wird da, wo das PE aufhört, wieder dicker. Dann hätte der 
Stecker auch überall 50 Ohm, und man würde die Hälfte vom PE sparen -- 
was auch immer das bringt, auf jeden Fall weniger dielectric loss. 
Tatsächlich wage ich mal die Behauptung aufzustellen, dass man, wenn man 
sich das erste Bild anschaut, deutlich erkennt, dass der kleine silbern 
glänzende Ring um den Pin in der Mitte deutlich kleiner ist als der auf 
dem zweiten Bild. In der Realität ist das deutlich zu erkennen, nicht zu 
sehen ist allerdings natürlich ob das Metall ein wenig angeschrägt ist 
(also so zylinderförmig dicker wird) und deshalb ein Teil davon unter 
dem PE verborgen ist (und der Ring deshalb kleiner erscheint). 
Eigentlich würde ich sagen dass es nicht so aussieht, sicher bin ich 
aber nicht.

Das wäre doch eine elegante Erklärung, oder? ;)

Grüße,
Sven

von Franz (Gast)


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Meine Vermutung:

.)correct.jpg ist 75 Ohm
.)wrong.jpg ist 50 Ohm

und das ganze ist ein 50 Ohm/75 Ohm Matching Pad das falsch 
verpackt/geliefert wurde.

von Ralph B. (rberres)


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Sven B. schrieb:
> der
>
> Innenleiter ist da, wo das PE ist, dünner, nämlich zum Beispiel 2.2mm
>
> statt 3mm, und wird da, wo das PE aufhört, wieder dicker. Dann hätte der
>
> Stecker auch überall 50 Ohm, und man würde die Hälfte vom PE sparen --
>
> was auch immer das bringt, auf jeden Fall weniger dielectric loss.

Genau so wird es sein. Oder hat Telegärtner schon den Siemens Lufthaken 
eingesetzt, um den Innenleiter mittig zu halten?

Ralph Berres

von Sven B. (scummos)


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Franz schrieb:
> .)correct.jpg ist 75 Ohm
> .)wrong.jpg ist 50 Ohm
Hab ich mir auch schon überlegt, aber die 75 Ohm haben einen dickeren 
Kontaktstift was hier nicht der Fall ist. Außerdem wäre es andersrum, 
denn durch das PE wird Z kleiner. ;)

Ich bin mir inzwischen auch relativ sicher, dass meine Vermutung mit dem 
dünneren Stift im PE stimmt. Das scheint mir einfach das 
wahrscheinlichste zu sein.

Grüße,
Sven

von Please fill out this Field (Gast)


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Was sagt denn info (kringelingeling) telegaertner.com dazu? Eine 
freundliche E-Mail kann, aber muss natürlich nicht, Klarheit schaffen.

von Ralph B. (rberres)


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Sven B. schrieb:
> aber die 75 Ohm haben einen dickeren
>
> Kontaktstift was hier nicht der Fall ist.

Die sind nicht dicker, sondern dünner.

Ralph Berres

von axelr (Gast)


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Das Mittelteil wird hin- und herrutschen, je nachdem, von welcher Seite 
aus man den Adapterstecker zu erst einsteckt. Im gesteckten Zustand hat 
dann alles Passmaß und 50 Ohm...

Gruß
Axelr.
DG1RTO

von Sven B. (scummos)


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Please fill out this Field schrieb:
> Was sagt denn info (kringelingeling) telegaertner.com dazu? Eine
> freundliche E-Mail kann, aber muss natürlich nicht, Klarheit schaffen.
Hmja, keine schlechte Idee, ich schreibe nacher mal.

Ralph Berres schrieb:
> Die sind nicht dicker, sondern dünner.
Oh, ok -- naja, ist auch nicht der Fall ;)

axelr schrieb:
> Das Mittelteil wird hin- und herrutschen, je nachdem, von welcher Seite
> aus man den Adapterstecker zu erst einsteckt. Im gesteckten Zustand hat
> dann alles Passmaß und 50 Ohm...
Das verstehe ich nicht -- war das ernst gemeint? ;)

Grüße,
Sven

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