1.) Über eine längere Zeit gesehen wird die 50Hz Netzfrequenz viel
genauer sein, als die Taktquelle für Deinen uC!
2.) Es reicht vollkommen, nur eine Phase zu messen!
Beitrag "4-Kanal Drehzahlmessung mit ATmega88"
Bei dem Programm ist am Ende die Berechnung "drehzahl = ...". Hier muß
der Faktor 60.0 entfernt werden, dann wird für vier Kanäle die Frequenz
angezeigt.
Peter S. schrieb:> 2.) Es reicht vollkommen, nur eine Phase zu messen!
Ja. Nur sollte nicht aller Dreck auf der Leitung ein. Ein häßliches
Schaltnetzteil in der Nähe könnte z.B. noch einige zusätzliche Impulse
liefern...
Wir wollen also was messen.
Dazu legen wir erstmal die absolut minimal notwendigen Meßparameter
fest:
- Meßbereich
- Auflösung
- Genauigkeit
- Meßrate
Ohne diese Angaben kann keiner was messen.
Und wer bei Meßbereich als unteren Wert 0Hz angibt, der gehe zurück in
die Grundschule und lasse sich vom Physiklehrer ne schallende Ohrfeige
verpassen.
Peter Dannegger schrieb:> der gehe zurück in die Grundschule und lasse sich vom Physiklehrer> ne schallende Ohrfeige verpassen.
Das ist heute nicht mehr zulässig. Deshalb lernen die Kinder
viele Sachen erst zwanzig Jahre später. :-)
Gruss
Harald
Peter Dannegger schrieb:> Und wer bei Meßbereich als unteren Wert 0Hz angibt, der gehe zurück in> die Grundschule und lasse sich vom Physiklehrer ne schallende Ohrfeige> verpassen.
"Lernen durch Schmerz!"
;)
Die drei Phasen haben die gleiche Frequenz, und diese Frequenz ist im
europäischen Verbundnetz gleich. Ihr aktueller Wert ist hier zu sehen
http://www.swissgrid.ch/content/swissgrid/de/home/experts/topics/frequency.html
'Messen heißt vergleichen', deswegen braucht man zum Frequnzmessen ein
Frequenznormal. Darüberhinaus ist aber auch ene gewisse Vorstellung
hilfreich, was man wie tun möchte, ist aber schon gesagt: Genauigkeit
etc.
Cheers
Detlef
Ich würd ja eher nach den Nulldurchgängen peilen.
Wichtig ist aber ein genauer Quarz, der über eine lange Zeit stabil und
möglichst wenig temperaturempfindlich ist. Und ohne Eichung ist das
alles nichts wert.
Ben _ schrieb:> Wichtig ist aber ein genauer Quarz, der über eine lange Zeit stabil und> möglichst wenig temperaturempfindlich ist.
Ich möchte auch gerne Gedanken lesen können, wie machst Du das?
Sag uns mal die benötigte Genauigkeit, welche der OP gedacht hat.
Ein normaler Quarz macht mit Temperatur/Alterung/Ungenauigkeit vllt.
200ppm oder so, das ist von 2% Lichtjahre entfernt, funzt für 2% also
mit Standardware. Mein guter Ofenquarz kommt auf 0.1ppm also 1E-7. Gibt
Frequenznormale mit 1E-14, das ist mir aber zu teuer ;-) .
Cheers
Detlef
PS: Ein Design 'So gut wie möglich' geht nur in der Wissenschaft, für
die Praxis ist das nen untaugliches Kriterium.
PPS: Das Frequenznormal ist nur ein Aspekt. Je nachdem wie man messen
möchte (PLL, Nulldurchgänge,....) spielt das SNR der Messung eine Rolle
bei der erzielbaren Genauigkeit.
Ralf Liebau schrieb:> Sorry - hab ich ganz vergessen... ;-)> ist das so eine gute Idee?
Das war übrigens das letzte Lebenzeichen des TO.
Seltsam, was sich hier inzwischen angesammelt hat.
P.Tb schrieb
> Ben _ schrieb>> Und ohne Eichung ist das alles nichts wert.>> Und dazu dürften hier die allerwenigsten autorisiert sein ...
Genau, selbst in der Physikalisch-Technischen Bundesanstalt hat
man sämtliche Eichhörnchen gegen Kalibrierhörnchen ausgetauscht.
:-)
Gruss
Harald
>Genau, selbst in der Physikalisch-Technischen Bundesanstalt hat>man sämtliche Eichhörnchen gegen Kalibrierhörnchen ausgetauscht.>:-)>Gruss>Harald
roflmau (aber wirklich)
Rubidiumnormale machen 1e-10 oder so, das ist dann noch zehntausendmal
schlechter als ein Cesiumnormal.
http://www.symmetricom.com/products/frequency-references/cesium-frequency-standard/5071A/
Son schöner 5071 aus den Achzigern des letzten Jahrhunderts kostet immer
noch 20k obwohl man da ne Menge Spaß mit haben kann
http://leapsecond.com/great2005/
PTB: Die dürfen eichen, also befinden sich die einzigen Eichhörnchen,
die ihren Gattungsnamen legal im Sinne des Eichgesetzes tragen, in den
Gärten der Bundesanstalt.
Cheers
Detlef
Detlef _a schrieb:> PTB: Die dürfen eichen,
Nein, eichen dürfen nur die Eichämter. Die PTB ist allerdings
die Oberbehörde für sämtliche Eichämter. D.h. die Eichämter
lassen Ihre Normale bei der PTB kalibrieren. :-)
Ausserdem überprüft die PTB die sog. Kalibrierfähigkeit von
neuen Meßgeräten.
Gruss
Harald
PS: "Geeicht" werden auch nur wenige Messgrößen. Die Frequenz
gehört nicht dazu.
> Ohne Quarz gehts auch:
Yep, entsprechend ungenau wie man auf den Ablesebeispielen sieht. Das,
was sich im Normalfall zu messen lohnt kann ich mit so einem Schätzeise
nur raten.
Das ist wie damals die Zeigermessgeräte am 2.000kW Notstromdiesel. Was
denkste wie das Ding beim Lasttest losgewummert hat... Ablesen nicht
mehr möglich, weil der Zeiger fast über ein Viertel der Skala zittert.
Und 50,5Hz im Verbundnetz? Da kann man sich wie ich schon sagte auf ein
baldiges Erlöschen der Lichter gefasst machen, weil eine derart große
Abweichung nur bei großflächigen Störungen auftritt. Evtl. auch erst
nach einer bereits erfolgten Aufspaltung des Netzes.
>>Nein, eichen dürfen nur die Eichämter. Die PTB ist allerdings>>die Oberbehörde für sämtliche Eichämter.
Aha. Interessant, wie und wo der Amtsschimmel da galoppiert. Wieder was
dabeigelernt.
Cheers
Detlef
Harald Wilhelms schrieb:> Nein, eichen dürfen nur die Eichämter.
Solchen Quatsch kann sich auch nur der deutsche Amtsschimmel ausdenken.
Ob eichen, kalibrieren, justieren, in Englisch heißt das alles gleich
"to gauge".
Peter Dannegger schrieb:> in Englisch heißt das alles gleich> "to gauge".
Es kann auch "to calibrate, to adjust oder to standardise" heissen.
Diese Worte haben unterschiedliche Bedeutung, ähnlich wie bei uns.
Das macht im englischen Sprachraum den gleichen Sinn wie bei uns.