Forum: Platinen Nixie - absoluter Anfänger


von Sebastian (Gast)


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Hallo an alle,

Ich möchte eine Nixie Uhr bauen.

Vorrsusetzungen: Null. Ich habe noch nie gelötet und Schaltpläne 
verstehe ich auch noch nicht so ganz.

Ich suche nund vor allem ein Basiswerk wo ich die Grundlagen lernen 
kann. Insbesondere das warum und wie.

Grüße

von Harald W. (wilhelms)


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Sebastian schrieb:

> Ich möchte eine Nixie Uhr bauen.
> Vorrsusetzungen: Null. Ich habe noch nie gelötet und Schaltpläne
> verstehe ich auch noch nicht so ganz.

Nun, eine Nixieuhr ist schon etwas anspruchsvoller. Da würde ich
für einen Anfänger sogar von einem der vielen Komplettbausätze
abraten. Vielleicht solltest Du als erstes eine Uhr mit LED-Anzeige
bauen und wenn das geklappt hat die Nixieuhr als zweites Projekt
angehen. :-)
Gruss
Harald

von Paul Baumann (Gast)


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Lies hier mal etwas dazu:
http://www.netzmafia.de/skripten/hardware/Roehren/nixie.html

Die Ziffernanzeigeröhren sind heute sehr teuer, beachte vor allen Dingen
die elektrische Grenzwerte, insbesondere deren Anodenspannung und den
Anodenstrom.

Übe zunächst das Löten an anderen Bauelementen, damit Du dort sicher 
wirst.

Wenn Du noch nie vorher etwas gebaut hast, würde ich Dir nicht zu diesem
Bau-Objekt raten, da Du eventuell bei Fehlern jede Menge Geld in den 
Sand
setzen kannst.

Denke auch an die alte Weisheit: Eine Schaltung, die auf Anhieb 
funktioniert,
ist defekt.
;-)

Ich will damit sagen: Du mußt die Funktion der Schaltung verstanden 
haben,
um eventuelle Fehler (die auftreten werden) finden zu können.

MfG Paul

von Der E. (rogie)


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Sebastian schrieb:
> Hallo an alle,
>
> Ich möchte eine Nixie Uhr bauen.

Klingt toll.

>
> Vorrsusetzungen: Null. Ich habe noch nie gelötet und Schaltpläne
> verstehe ich auch noch nicht so ganz.

Das ist sehr schlecht, das solltest du dir erst einmal aneignen.

>
> Ich suche nund vor allem ein Basiswerk wo ich die Grundlagen lernen
> kann. Insbesondere das warum und wie.
>
> Grüße


Bei youtube gibt es Videos, die dir das löten zeigen, aber richtig lernt 
man das nur per LBD (Learning bei doing).
Um einen Schaltplan zu versthen, sollte man erstmal lernen, was die 
einzelnen Symbole bedeuten. Auch dafür gibts im Internet genug Hilfe.

Hier findest du davon etwas:
http://www.elektronik-kompendium.de

Fang am besten erst mal mit was ganz einfachen an, z.B. einer simplen 
Blinkschaltung, denn für deine jetzigen Kenntnisse dürfte dein 
Wunschprojekt wohl zu groß sein.

von Sebastian (Gast)


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Vielen Dank für die schnellen Antworten.

Also löten üben. Dachte das wär einfach ^^ Gibts es 
Qualitätsunterschiede in den verschiedenen Kolben / Lötdrahten?

Sollte man da dann mit Rasterplatte anfangen?

Was könnte man am Anfang schönes bauen? (abgesehen von LED Anzeige, die 
auf jeden Fall gemacht wird)

Nochmals vielen Dank.

von Praktiker (Gast)


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Hallo,

ist leider eine "blöde" Sache:

mann weis natürlich nicht in voraus wie sich das Interesse an der 
Elektronik entwickeln wird.

Sinnvoll wäre es sich direkt eine Lötstation zu kaufen, diese kostet 
aber mindestens ca. 50 Euro wenn es brauchbar sein soll.
Auch ein Multimeter ist für die Fehlersuche und "sowieso" ein muß für 
das Elektronikbasteln - ein brauchbares kostet auch min. 40 Euro (ja es 
gibt auch welche für 9,99 Euro aber das ist wirklich nur Spielzeug).
Desweiteren gehört eine kleine Spitzzange und ein guter (Elektronik) 
Seitenschneider auch dazu => da ist Qualität auch erstaunlich teuer :-(

Für ein Projekt reicht auch der 5 Euro 30W Lötkolben und der 5 Euro 
Seitenschneider aus - wenn man Glück hat.

Es wäre wirklich am besten du fängst mit einer Lochrasterplatine an - 
und wichtig:
Sich die Grundlagen auch in der der Elektronik anzueignen - es gibt 
genug Seiten im Netz welche als gute einführung taugen.
Bücher sind leider teuer (wie alle Fachbücher) da bietet sich eine 
öffentlich Bibiliothek einer größeren Stadt an.

Gebrauchtkauf (Lötstation, Werkzeug) ist eventuell eine Möglichkeit 
preiswert und trotzdem qualitativ hochwertig einzusteigen -
nur werden sich die wenigsten Elektonikbastler von guten Werkzeug, 
Lötstation, Multimeter usw. trennen wollen und somit wird auch 
entsprechend wenig angeboten - und Profiware ist auch gebraucht recht 
preisintensiv (nicht teuer - aber wer wird als Anfänger z.B.300 Euro für 
ein gutes Flu.. Multimeter ausgeben auch wenn es jeden Cent wert ist ?).

Das beste wäre es wenn du irgendwo mal zuschauen und mitmachen könntest 
- leider sind die Elektonikbastler recht selten geworden.
Funkamateure (google nach "DARC" und dann unter OV schauen) sind evtl. 
geeignete Ansprechpartner .

mfg

  Praktiker

von Der E. (rogie)


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Vlt ist es für dich sogar noch besser, sich erstmal einen der Elektonik 
Experimentkästen für Kinder zuzulegen (kein Witz), da werden die 
Grundlagen und Schaltplan Symbole gut erklärt.

Ich hatte damals das Busch Electronic Studio 2070, vlt erinnert sich 
einer von den alten Hasen hier auch noch daran ;-)

von Sigint 112 (sigint)


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@Sebastian:
  Noch ein Tipp: Fang auf keinen Fall mit einer Nixie-Uhr an. Die 
benötigten Spannungen für die Röhren sind nicht ungefährlich. Im 
günstigsten Fall ist ein Stromschlag nur ziemlich schmerzhaft... im 
ungünstigsten Fall kann er dich umbringen. Besorg dir lieber eine 
fertige Uhr, wenn es nur um die Uhr geht.

Gruß,
  SIGINT

von Deininger (Gast)


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Sebastian schrieb:
> Vorrsusetzungen: Null. Ich habe noch nie gelötet und Schaltpläne
> verstehe ich auch noch nicht so ganz.

in dem Fall würde ich dir - ohne Werbung machen zu wollen - diese Seite 
empfehlen:
http://www.nixiekits.eu/

Da findest du verschiedene Modelle - teilweise mit Schaltplan. Die Uhren 
kannst du als Bausatz kaufen ... oder auch fertig.

von Sebastian (Gast)


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Hallo,

Noch einmal vielen Dank für die vielen Antworten und Ratschläge.

Also bei der Uhr geht es um allererster Linie für mich um das Design 
welches selber gemacht werden soll.

Etechnik ist aber insofern nicht schlimm, da ich dieses Jahr ein 
Fernstudium Maschinenbau anfange und Etechnik I und II dabei ist.

Also ich werd anfangen mit Lochraster Löt Übungen und dann mach ich LED 
und dann wenn ich gerallt hab Nixie.

Das mit den gefährlichen Spannungen schnall ich net ganz. Wenn ich dran 
arbeite hab ich doch kein Strom drauf und wenn ichs austeste pack ichs 
doch net an oder?

von Sebastian (Gast)


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Hmm, bearbeiten geht nicht.

Andere Elektroniker treffen wird schwierig da ich eingen Zeitplan imo 
habe.

nixiekits.eu schaut sehr interessant aus. Gerade was die vielen 
Möglichlkeiten der Einstellung angeht.


Mal prinzipiell, was ist alles möglich zu machen? Ich hab mich mal 
gefragt ob man nicht ein Empfänger bauen kann mit dem ich per Tablet zb 
das Licht dimmen kann oder Strom an aus schalten kann. Würde dann ja von 
der Elektronik noch Funk oder ähnlihces beinhalten und Programmierung 
korrekt?

Zu kaufen kostet ein Dimm Modul 120 Takken.

von Andreas D. (rackandboneman)


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Auch das ist denkbar schlecht für den Einstieg - beide Sachen erfüllen 
gleich drei KO-Kriterien: a) gefährliche Spannungen im Spiel, b) für 
unbeaufsichtigten Betrieb gedacht, c) beides zusammen.

Wenn es um schöne Uhren geht, sieh dir mal VFD- oder POV - Uhren an, 
beides geht mit weit weniger Volt :)

.....

"austeste pack ichs doch net an oder?" soweit die Theorie. Dazu kommt 
das Praxiswissen darüber wie man sowas betriebssicher macht...

.....

Noch ein kleinkarierter Sicherheitshinweis: In Nixies können ein paar 
recht gesundheitsschädliche Substanzen sein (Quecksilber, Krypton-85...) 
- sicherlich harmlos solang der Glaskolben intakt ist aber wissen sollte 
man das wenn man mit den Dingern hantiert.

von Sebastian (Gast)


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Jau, VFD sieht fast aus wie Nixie.

Wo könnte man sich den Praxis Tipps durchlesen? Wie isn das überhaupt 
mit der Entladung meiner Wenigkeit?

Danke für den Sicherheitshinweis.

von Andreas D. (rackandboneman)


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"Entladung meiner Wenigkeit"

Du meinst ESD? ;)

von Paul Baumann (Gast)


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Andy schrub:
>Du meinst ESD? ;)

Nein, er meit ESW. Entladung Seiner Wenigkeit.

;-)
MfG Paul

von Andreas D. (rackandboneman)


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Minitron-Anzeigen werden auch unterschätzt was die Ästhetik angeht :)

von Sebastian (Gast)


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Ja ich meine ESD :D

Minitron sieht auch gut aus.

von Harald W. (wilhelms)


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Sebastian schrieb:

> Das mit den gefährlichen Spannungen schnall ich net ganz. Wenn ich dran
> arbeite hab ich doch kein Strom drauf und wenn ichs austeste pack ichs
> doch net an oder?

...und was machst Du, wenn es nicht funktioniert? Bei einer Nixieuhr
gibts da wesentlich mehr Haken und Ösen, als bei einer LED-Uhr.
Gruss
Harald

von Sebastian (Gast)


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Das hiesst ich müsste im laufendem Betrieb mit Multimeter schauen wo 
läuft und wo nicht? Das ist in der Tat ein Risikofaktor. Kann ich solche 
Praxissachen denn irgendwo nachlesen?

Ich dachte man löten dran und dann wird das schon funktionieren XD

von Electronics'nStuff (Gast)


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Sebastian schrieb:
> Kann ich solche Praxissachen denn irgendwo nachlesen?

WAS willst du denn nachlesen?
Wie man misst? Wie man mit hohen Spannungen umgeht? Wie man hohe 
Spannungen erzeugt? Was eine Spannung überhaupt ist? Wie Sapnnungen 
allgemein entstehen?

Sebastian schrieb:
> Ich dachte man löten dran und dann wird das schon funktionieren XD

Ja, das ist genau die richtige Einstellung. Nicht.

Es würde mich wundern, wenn du genug Durchhaltewillen zeigst um eine LED 
an einem Mikrocontroller zum leuchten zu bringen, aber du darfst mich 
gern vom Gegenteil überzeugen.

Also:

Erstmal ein ganz klein wenig Grundlagen, U = R * I, P = U * I, f = 1/t 
etc.
Kirchhoffsche Gesetze, ein bisschen Schaltlogik und dann kannst du dir 
ja mal einen µC oder ein Entwicklungsboard anschaffen.

Und ansonsten gibt es bestimmt auch Video Tutorials, wenn du nicht lesen 
magst. Aber es wird dir hier niemand in diesem Thread die ganzen 
Grundlagen der Elektronik und Elektrotechnik beibringen.

von Paul B. (paul_baumann)


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Wenn man absoluter Beginner ist, kann es auch helfen, bei der Arbeit
die zugehörige Musik zu hören.

http://www.youtube.com/watch?v=o_cHvtPB2dY

MfG Paul

von Harald W. (wilhelms)


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Andy D. schrieb:

> Minitron-Anzeigen werden auch unterschätzt was die Ästhetik angeht :)

Ich weiss nicht. Ich habe mich zwar inzwischen an Siebensegment-
Anzeigen gewöhnt; "Richtige" Zahlen sind aber eindeutig besser
zu erkennen. Deswegen freue ich mich auch, das mein neues Agilent-
Multimeter "richtige" (runde) Zahlen auf dem OLED-Display anzeigt.
:-)
Gruss
Harald
PS: Es gab ja sogar mal Siebensegment-Nixies.

von Harald W. (wilhelms)


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Sebastian schrieb:

> Kann ich solche Praxissachen denn irgendwo nachlesen?

Ich glaube, Du verwechselst Theorie und Praxis. Theorie kann man
nachlesen. Praxis erwirbt man, indem man kundigen Leuten auf die
Finger schaut und umgekehrt diese kundigen Leute einem selbst bei
den ersten Arbeiten auf die Finger schauen. Oder würdest Du Dir
den Blinddarm von irgendwem opperieren lassen, der mal in einem
Forum gelesen hat, wie man das macht? Mich hat es schon erschreckt,
das angeblich die Hälfte aller amerikanischen Medizinstudenten
Wikipedia als Referenzdatenbank bei medizinischen Problemen benutzen.
Gruss
Harald

von Andreas D. (rackandboneman)


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Naja, wenn man das hiesige Forumsarchiv durchkämmt und sich die Erfolge, 
Fehlschläge und Hindernisse vergleichbarer Projekte die andere 
durchgeführt haben zu Gemüte führt ist das zwar noch keine Erfahrung in 
dem Sinne aber eine Menge know-how.

Zu den Fernschaltgeschichten:

Bei Zeug was mit mehr als Netzfilter und Netzschalter an der Steckdose 
hängt während ich nicht in der Nähe bin wird selbst mir als recht 
erfahrenem Amateur eher mulmig und das gebe ich offen zu.

von Paul B. (paul_baumann)


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Andy schrob:
>Bei Zeug was mit mehr als Netzfilter und Netzschalter an der Steckdose
>hängt während ich nicht in der Nähe bin wird selbst mir als recht
>erfahrenem Amateur eher mulmig...

Mir wird eher bei Netzfiltern in industriellen Geräten mulmig...
:-(

Letzte Woche hat es den in der Waschmaschine erledigt.
Das machte WUMMMM! (mit 4 "m") und ich stand mit Grußerweisung in
einer Nebelwand.

MfG Paul

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