Heute Nachmittag habe ich meine einmal aus Neugier und zur Grundreinigung zerlegt. Der Motor hörte sich von Anfang an nie so richtig gesund an und ging in den letzten Wochen noch schwerer. Weil ich ganz gründlich sein wollte habe ich von dem Nähmaschinenmotor auch noch das Plastikteil abgeschraubt von dem ich dachte daß es eine Abdeckkappe wäre. Böse Überraschung. Das Teil war fast so weich wie ein Joghurtbecher und trägt das hintere Lager vom Motor (Gleitlager). Ihr könnte euch natürlich denken daß der Motor danach noch viel zäher lief, auch die LED wurde nicht einmal mehr mehr gelb sondern nur noch orangerot. Mittlerweile habe ich es geschafft das Lager zu justieren indem ich die Schrauben immer wieder in kleinen Schritten hin und her gedreht und zwischen die Gehäusehälften kleine Plastikstreifen geklemmt habe um diese zu verbiegen. Immerhin läuft der Motor jetzt leichter als je zuvor, warscheinlich hat sich das Teil einfach verzogen. Morgen mache ich nochmal eine halbe Stunde Probelauf und wenn die Lager nicht mehr warm werden bin ich erleichtert. Die Moral aus der Geschichte: Wenn die Maschine noch gut läuft dann dreht niemals die Schrauben hinten aus dem Motor heraus. Ihr werdet es bereuen. Wenn der Motor sowieso schon schwer geht dann läßt sich das verformte Plastik justieren, aber ihr braucht reichlich Gedult.
Ich glaube da muß ich noch mehr biegen und schrauben bis das mal wieder einen langzeitstabilen Zustand erreicht.
Ein erstaunlich grosser (langlebiger) Motor. Solche Lager sind übrigens bei Handbohrmschinen (Consumerware) auch üblich. Das Lager ist eine (durchbohrte und plattgefeilte) Kugel die sich in der Klemmung frei drehen können soll "Pendellager". Bei dir ist das wohl festgegammelt, durch Staub oder so. Die Frage ist, ob man die Kugel beherzt aus der Klemmung rausziehen kann, oder ob dann was wegbricht.
MaWin schrieb: > Das Lager ist eine (durchbohrte und plattgefeilte) Kugel die sich in der > Klemmung frei drehen können soll "Pendellager". > Bei dir ist das wohl festgegammelt, durch Staub oder so. > Die Frage ist, ob man die Kugel beherzt aus der Klemmung rausziehen > kann, oder ob dann was wegbricht. Wahrscheinlich nicht, die bekommt man nicht wieder rein. Bei diesem speziellen Fall sieht es aber so aus, dass man den Federstern nach einer 12tel Umdrehung herausnehmen kann. Dann saubermachen und die Kugel in der feder etwas fetten. Was ich aber auf jeden Fall machen wuerde: Die Auflageflaeche des Deckels auf den Muttern durch Scheiben vergroessern und ebnen. Eventuell die Scheiben so dick machen, dass der Deckel da plan aufliegt und nicht mehr verspannt wird. fonsana
MaWin schrieb: > Solche Lager sind übrigens bei Handbohrmschinen (Consumerware) auch > üblich. Solche Lager mit Kugellager in Plastik sind sogar bei Profigeräten (Fein für 400 Eur) üblich.
Nicht fetten. Das ist ein Sinterlager, dafür gibt es spezielle Öle.
Micha schrub: >Nicht fetten. Das ist ein Sinterlager, dafür gibt es spezielle Öle. Das ist richtig. Georg schrob: >Sind Sinterlager nicht meistens so gelblich? Ja, meist. Es gibt aber auch andere Legierungen, die eher rötlich oder auch grau sind. Das Öl sickert im Lager in feinste Poren ein. Wenn sich dann der Rotor dreht, wird es herausgesogen und bildet einen ganz dünnen Ölfilm zwischen Lager und Welle. MfG Paul
Hallo, Paul Baumann schrieb: > Micha schrub: >>Nicht fetten. Das ist ein Sinterlager, dafür gibt es spezielle Öle. > > Das ist richtig. Laut diesem Thread Beitrag "Sinterlager ölen?" werden Sinterlager wohl eher in heißem Fett "gebadet". Mit freundlichen Grüßen Guido
Großen Dank an Fonsana Mit dünnen Unterlegscheiben ist die Kappe doch etwas stabiler geworden und der Motor reagiert viel weniger auf seitlichen Druck. Vielleicht wurden die von Anfang an vergessen? Der Federstern bildet eine Art von Bajonettverschluß. Wenn man diesen (mit einem Spezialwerkzeug) einen Millimeter hineindrücken würde könnte man ihn tatsächlich drehen und dann herausnehmen. Ist aber unnötig weil sich die Kugel leicht bewegen ließ.
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