Anno 2009 wurde eine ähnliche Frage von "chrisreg" gestellt. Ich habe von "meiner" HRL-Lampe folgende Daten: Leistung 1000 Watt Nennstrom 7,5 A Lampen-Nennstrom 7,5 A Drossel-Nennstrom 7,5 A Lampenspannung 230 Volt Kompensationskondensator (KVG) 60 µF Anlaufstrom max 140% Leider wird die eigentliche Spannung an der Lampe nicht angegeben, oder bin ich zu blöd sie da heraus zu lesen? Sollte ich annehmen, dass ich die Differenzleistung (230V * 7,5 A) - 1000 Watt = 725 Watt für die Drossel nehmen muss? Wenn ich die richtigen Werte habe, kann ich ja den Blindwiderstand und Induktivität berechnen. Die Ausbildung ist schon länger her, und da bin ich etwas eingerostet. Es wäre nett wenn mir jemand helfen könnte. Das komplette Datenblatt der Lampe ist unter http://www.radium.de/de/radium/pdf/products/321056 zu finden
Helmut Penz schrieb: > Sollte ich annehmen, dass ich > > die Differenzleistung (230V * 7,5 A) - 1000 Watt = 725 Watt für die > > Drossel nehmen muss? Nein, man muss zumindest geometrisch addieren, also: 230V^2 = UL^2 + UD^2 Lampenspannung UL = 1000W / 7,5A = 133V Drosselspannung UD = Wurzel(230^2-133^2) = 188V
Hallo "PSICE_Fan", danke für die schnelle Reaktion und den richtigen Hinweis/Tipp. Ich wusste wirklich nicht, wo ich den Hebel ansetzen sollte, ganz vielen Dank! Bei Wechselspannung geht nix direkt, nur geometrisch. Der Rest ist Handarbeit, die Drossel sollte demnach 78,5 mH haben.
80mH ist schon mal ein guter Einstieg, aber das Verhalten der Lampe ist stark nichtlinear. Sie verhält sich eher wie eine Z-Diode als wie ein ohmscher Widerstand. Tendenziell sind die 80mH deshalb wohl etwas zu viel. Man sollte die Drossel so bauen, dass man hinterher einige Windungen wieder abwickeln kann. Viel Spass mit der Lampe, für was auch immer sie dienen soll :)
Hallo "PSPICE_Fan", hast du Hintergrundwissen über diese Art von Leuchten? Im Netz steht immer nur oberflächliches unbrauchbares Zeug darüber. Steigt nach dem Starten der Lampe der Stron an? Bei einer anderen "kleinen" 200 Watt Lampe blieb der Strom konstant(mit passender Spule), daher kann ich deine Aussage über die Z-Dioden Kennlinie nicht ganz nachvollziehen.- Die Standard Vorschaltgeräte sind prinzipiell nur große Spulen und die Scheinwerfer der Straßen- oder Stadionbeleuchtung leben relativ lang damit. Ich hatte irgendwie auf eine kostengünstigere Lösung gehofft, aber mit der Induktivität und Stromstärke kostet alleine das Kupfer dafür schon eine ganze Menge. Daher lohnt sich das ganze eher nicht. Trafokernspulen gibt es nur bis 15mH (Monacor) oder max. 22 mH von Mundorf für 50, bzw. 75 €, das (richtige) Vorschaltgerät bei Amazon kostet knapp 140 €, billiger gehts nicht. Daher stellt sich mir die Frage ob man Lampe zu Testzwecken mit einem Regeltrenntrafo betreibt und nach dem Zünden auf die 135 Volt hinunter regelt. Es soll ja keine Dauerlösung sein, oder muss man bei der Sache wieder die Phasenverschiebung mit berücksichtigen?
Helmut Penz schrieb: > Daher stellt sich mir die Frage ob man Lampe zu Testzwecken mit einem > Regeltrenntrafo betreibt und nach dem Zünden auf die 135 Volt hinunter > regelt. Es soll ja keine Dauerlösung sein, oder muss man bei der Sache > wieder die Phasenverschiebung mit berücksichtigen? Das würde ich auf keinen Fall versuchen. Die Lampe hat nach dem Zünden einen stark negativen differentiellen Widerstand (Spannung fällt obwohl der Strom ansteigt) und wenn der Trafo genügend Strom liefern kann würde das Glasgefäß platzen.
Helmut Penz schrieb: > Hallo "PSPICE_Fan", hast du Hintergrundwissen über diese Art von > Leuchten? M.E. funktionieren diese Quecksilberdampflampen genauso wie die Quecksilberdampflampen, die man unter dem Namen Leuchtstofflampen in der Wohnung hat. Das heisst, es sind Gasentladungslampen, die im Arbeitspunkt sogar eine negative Kennlinie haben. Die Vorschalt- geräte sorgen für einen konstanten Strom, der sich während des Betriebs auch kaum ändert. Ändern kann sich höchstens die Spannung über die Lampe. Für einen Versuch könnte man m.E. also auch (kon- ventionelle) Vorschaltgeräte für Leuchstofflampen nehmen. Um Deinen recht hohen Betriebsstrom zu erreichen, müsstest Du dann mehrere parallelschalten. Zusätzlich brauchst Du m.W. ein sog. Zündgerät für Deine Lampe. Gruss Harald
nein, kein Zündgerät, siehe DB: Betriebshinweise Starter /Zündgerät nicht erforderlich Zündung gewährleistet bis ca (°C) -20 Betrieb mit KVG/ VVG (Drosselspule) + Wiederzünd-Verhalten nach 3 - 10 min. Abkühlung normal wieder zündfähig. Brennlage h180
Helmut Penz schrieb: > Hallo "PSPICE_Fan", hast du Hintergrundwissen über diese Art von > Leuchten? Nur soviel wie nötig ist, um mit ruhigem Gewissen Halogenmetalldampf- und Natriumdampflampen betreiben zu können, in meinem Fall waren es 500W Lampen. Das ist schon eine Weile her, an exakte Werte erinnere ich mich leider nicht mehr. Für beide Lampentypen konnte ich dieselben Drosseln verwenden, allerdings wurde dabei die Halogenmetalldampflampe um ca. 10% überlastet. Meine Drossel hatte aber einen "240V Abgriff", welcher für diese Lampe genau richtig war. Für die Natriumdampflampe habe ich den 230V Abgriff verwendet. Die Daten für Quecksilberdampflampen müssten ähnlich sein. Nach einigen Messungen bin ich zu dem Ergebnis gekommen, dass 2 antiserielle Z-Dioden mit einem zusätzlichen kleinen Serienwiderstand ein sehr brauchbares Modell ergeben. Damit kann man seinen Aufbau mit LTSPICE simulieren. Meine Drossel für 500W hatte am 230V Abgriff eine Induktivität von ca. 90mH, also deutlich weniger als man nach der Ohmschen Berechnung erwarten würde. Ich habe meine Drosseln sehr preiswert (gebraucht) über Ebay ersteigert. Für eine 1000W Lampe könnte man auch zwei 500W Drosseln parallel schalten, falls diese günstiger zu haben sind. Auf jeden Fall sollte man seinen Aufbau in einigen Testläufen erstmal gründlichst durchmessen, bevor man ihn unbeaufsichtigt betreibt. Ich wünsche Dir gutes Gelingen!
> Für eine 1000W Lampe könnte man auch zwei 500W Drosseln
> parallel schalten,
Das sollte besser eine Frage als ein Vorschlag sein.
Das ist ja ähnlich leichtsinnig wie der Versuch:
> ...ob man Lampe zu Testzwecken mit einem Regeltrenntrafo
> betreibt und nach dem Zünden auf die 135 Volt hinunter regelt
Solche gefährliche Lampen müssen mit passendem Zubehör betrieben werden.
Nur so als praktische Anmerkung. Wenn du schon was neues baust, würde ich keine Quecksilberdampflampen mehr verwenden, die Teile werden nur mehr aus Kompatibilitätsgründen gebaut, da extrem schlechter Wirkungsgrad und schlechte Lichtqualität. Schau dir mal Halogen-Metalldampflampen an, sowas ist seit Jahrzehnten Standard, da diese fast doppelt so vie Licht geben und eine sehr gute Lichtqualität (auch verschiedene Lichtfarben) liefern. Ich hab mir auch mal eine alte Quecksilberlampe (alte Strassenlaterne) besorgt, nach dem ersten Test landete sie wieder im Alteisencontainer. Christian
Christian Kreuzer schrieb: > da extrem schlechter Wirkungsgrad Naja, 60 lm/W sind so schlecht nicht.
Christian Kreuzer schrieb: > Ich hab mir auch mal eine alte Quecksilberlampe (alte Strassenlaterne) > besorgt, nach dem ersten Test landete sie wieder im Alteisencontainer. Sauber, so entsorgt man Quecksilber.
Die Leuchte wurde im Alteisencontainer entsorgt, das Leuchtmittel war eine Leihgabe und ist jetzt wieder in irgend einer Strasenlaterne verbaut. Christian
hinz schrieb: > Christian Kreuzer schrieb: >> da extrem schlechter Wirkungsgrad > > Naja, 60 lm/W sind so schlecht nicht. Normale Leuchstofflampen erreichen bis zu 90 lm/W. Ich hatte mich auch gewundert, das diese Hochdrucklampen schlechter als die Niederdrucklampen sind. Gruss Harald
Einkäufer schrieb: > Betriebshinweise > Starter /Zündgerät nicht erforderlich > Zündung gewährleistet bis ca (°C) -20 1kW (und mehr) HMI Lampen können so konstruiert sein, daß sie ohne Zündeinrichtung funktionieren. https://www.google.de/search?num=30&ei=e6e8W9XuJonEwQK_85bYCQ&q=Penning-Effekt&oq=Penning-Effekt&gs_l=psy-ab.3..0i30k1.42708.43118.0.45356.2.2.0.0.0.0.107.199.1j1.2.0....0...1c.1.64.psy-ab..0.2.194...0i7i30k1.0.T0g0LcmwgpI
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