Forum: Offtopic Frage zum Druck in der Waschmaschine


von Johannes K. (anamollo)


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Hallo Leute!

Eigentlich ist das mehr eine Phsyikfrage als eine beispielbezogene 
Frage...

Ich habe mir gestern überlegt, wie die Waschmaschine denn abhängig von 
der Füllmenge den Wasserstand des einfließenden Waschwassers in der 
Trommel reguliert.
Dabei bin ich auf die sog. "Druckdose" gestoßen, die aufgrund einer 
ansteigenden Wassersäule in einem darüberliegenden Drucksensor (? 
eventuell Piezo/Dehnungsmessstreifen etc.) den Druck misst.

Dabei ergibt sich folgende Frage:
...da ist aber doch noch die Wäsche, die die Flüssigkeit aufsaugt?! So 
stelle ich mir vor, dass der Druck in der Maschine bei gleicher 
Füllmenge größer ist, wenn die Waschmaschine "ohne Wäsche (leer)" ist, 
als wenn ein Medium darin ist, das das Wasser aufsaugt. -> Wo ist mein 
Denkfehler? :)

Andererseits habe ich überlegt, dass dieser Sensor ja eventuell relativ 
zum Druck in der geschlossenen Wäschetrommel (im ausgeschalteten Zustand 
wenn die Maschine kein Wasser in der Trommel hat) funktioniert.
Heißt für mich bei vollbeladener Maschine: wenn die Wäsche ohnehin die 
Luft aus der Trommel drängt, da Wäschevolumen > Luftvolumen, dann muss 
doch der Druck noch viel schneller erreicht sein, sprich das Wasser viel 
eher aufhören zu stoppen, obwohl bei mehr Wäsche auch mehr Wasser 
benötigt wird?! :)

Sorry, danke für die Hilfe.

Gruß

von Matthias S. (Firma: matzetronics) (mschoeldgen)


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Die Trommel selber ist 'drucklos', die 'Druckdose' misst eigentlich nur 
den Wasserstand in der Trommel. Bei den meisten älteren Waschmaschinen 
besteht diese Druckdose übrigens nur aus 2-3 Schaltern, die bei 
verschiedenen Luftdrücken im Messchlauch schliessen oder öffnen. Ob bei 
neuen Maschinen tatsächlich analoge Druckgeber ausgewertet werden weiss 
ich aber nicht.
Ich glaube, dein 'Denkfehler' liegt darin, das mehr Wäsche in der 
Maschine ja auch mehr Volumen beansprucht. Die Textilien saugen zwar 
auch Wasser auf, verdrängen selber aber auch mehr. Der Wasserstand wird 
per Druckdose einfach auf dem Sollstand gehalten.
Hat meine Maschine z.B. viel Wäsche geladen, passiert es oft, das kurz 
nach dem ersten Auffüllen der Wasserstand nochmal absinkt (Wäsche saugt 
sich voll) und das Einlassventil nochmal öffnet, um nachzufüllen.

von Johannes K. (anamollo)


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Ok, vielen Dank! :)

von Peter L. (Gast)


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mit einem Drucksensor z.B. MPX10GP (den setzen wir ein) kann man den 
Wasserspiegel ohne weiteres auf 1cm genau messen

von Matthias S. (Firma: matzetronics) (mschoeldgen)


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Peter L. schrieb:
> den setzen wir ein

In einer Waschmaschine? Das wäre ja cool, dann lohnt es sich also, 
Schrottmaschinen gründlich zu schlachten :-) Darf man fragen, welche 
Modelle damit ausgerüstet sind?

von Peter L. (Gast)


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unsere Steuerungen gibts leider nur in professionellen Wamas.
Dafür haben die aber Grafikdisplay, USB Anschluss SD Kartenreader usw 
:-)

von Dennis H. (t1w2i3s4t5e6r)


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Peter L. schrieb:
> USB Anschluss

an einer Wama? Also ich wüsste ehrlich gesagt keinen Grund, warum ich an 
einer Wama einen USB-Anschluss bräuchte. Sachen, die die Welt nicht 
braucht..


MfG Dennis

von Dave B. (gaston)


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Naja mal soll ja Maschinen nicht unbeaufsichtigt laufen lassen und da 
kann man dann gleich noch sein Handy dran laden, Musik abspielen, etc.
Damit kann man sich dann die Zeit vertreiben und muss nicht nur nebenbei 
die Waschküche putzen.

von Chris D. (myfairtux) (Moderator) Benutzerseite


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Dennis H. schrieb:
> Peter L. schrieb:
>> USB Anschluss
>
> an einer Wama? Also ich wüsste ehrlich gesagt keinen Grund, warum ich an
> einer Wama einen USB-Anschluss bräuchte. Sachen, die die Welt nicht
> braucht..

Es geht hier ja um professionelle WaMas, nicht um Dein kleines Ding 
zuhause :-)

Wenn man in einer Großwäscherei für einen Großauftrag bei 20 Maschinen 
für den nächsten Gang ein neues Waschprogramm einspielen möchte (z.B. 
weil genau dieser Kunde spezielle Wünsche/Flecken hat), könnte ich mir 
einen Stick als Hilfe als durchaus sinnvoll vorstellen.

Aber vielleicht plaudert Peter ja noch etwas aus dem Nähkästchen :-)

von Matthias S. (Firma: matzetronics) (mschoeldgen)


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Da es ja Heizungsthermostaten mit USB Downloader gibt, finde ich das 
auch nicht so abwegig. Allerdings wäre für mich persönlich Ethernet 
sinnvoller, da man dann die vielen Maschinen in der Grosswäscherei 
zentral verwalten könnte, hehe.
Dann ist m.E. übrigens auch der echt messende Drucksensor sinnvoll, denn 
ich könnte mir vorstellen, das da z.B. Wassersparen und angepasste 
Füllmengen richtig Geld bedeuten.

von Harald W. (wilhelms)


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Dennis H. schrieb:

>> USB Anschluss
>
> an einer Wama? Also ich wüsste ehrlich gesagt keinen Grund, warum ich an
> einer Wama einen USB-Anschluss bräuchte. Sachen, die die Welt nicht
> braucht..

"Schmutzige" Daten müssen doch irgendwie gewaschen werden... :-)
Gruss
Harald

von Karl H. (kbuchegg)


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Dennis H. schrieb:

> an einer Wama? Also ich wüsste ehrlich gesagt keinen Grund, warum ich an
> einer Wama einen USB-Anschluss bräuchte. Sachen, die die Welt nicht
> braucht..

Und wie soll man sich dann an der WaMa einen Virus einspielen können?
Also echt ....

von Robert L. (lrlr)


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>>Dabei ergibt sich folgende Frage:
>...da ist aber doch noch die Wäsche, die die Flüssigkeit aufsaugt?!


naja GENAU DESHALB gibt es ja diese Messung..

ohne Wäsche wäre es ja einfach: man Pumpt x Liter wasser rein, und hat 
jedes mal genau den selben Wasserstand..


(das Problem ist ja das Wasser das (durch die Wäsche) ÜBER dem 
gewünschten Wasserstand ist..)

von Peter L. (Gast)


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der Wasserstand (gemessener Druck) schwankt auch stark beim Waschen, da 
muss man schon ordentlich filtern.


auf der SD Karte haben wir alle Bildchen, "aktuell" mit Infotext in 13 
Sprachen (wären theoretisch hunderte möglich) ist halt eine "Multikulti" 
Maschine :-)
Über USB werden Parameter wie Kalibrierdaten (genannter 
Wasserstandsensor)
Temperaturoffset, Displaykontrast und noch viele weitere übertragen,
zum Debuggen ists auch praktisch.


Peter

von Dennis H. (t1w2i3s4t5e6r)


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Peter L. schrieb:
> Über USB werden Parameter wie Kalibrierdaten (genannter
> Wasserstandsensor)
> Temperaturoffset, Displaykontrast und noch viele weitere übertragen,
> zum Debuggen ists auch praktisch.

Also ist es eher eine Schnittstelle für den Hersteller als für den 
Endkunden, da macht das natürlich schon Sinn.

MfG Dennis

von Peter L. (Gast)


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ja, aussen zugänglich ist nur ein Dreh/Drück Ding vandalensicher!
da haben sich schon manche Halbstarke blaue Flecken geholt :-)

von Ben _. (burning_silicon)


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Und einen Hammer. Für den zweiten Versuch...

von Wilhelm F. (Gast)


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Meine alte rein mechanische Maschine hat eine Druckdose mit Schaltern 
für den Wasserstand. Wenn der Wasserstand erreicht ist, schaltet der 
Programmschalter erst weiter.

Es gibt in der Maschine aber einen Punkt, der mir nie gefiel: Und zwar 
zieht die Maschine am Waschende noch mal gut über 10-15 Liter Wasser, um 
die Waschlauge abzukühlen, wenn man Kochwäsche hat. Abwasserpumpe und 
Schläuche vertragen die Siedetemperatur wohl nicht so, es soll dort 
maximal 60°C haben, steht in der Anleitung. Da ich aber keine Kochwäsche 
habe, ist das völlig unnötig, und Verschwendung. Also drehte ich vor 
Waschende einfach den Wasserhahn zu, und nach Abpumpen wieder auf.

Was ich da beobachtete, ist, daß die Maschine auf den Wasserstand 
wartet, und nach längerer Zeit dann doch abpumpt. Auf allen anderen 
Waschstufen wird natürlich auf den Füllstand gewartet, sonst bleibt die 
Maschine stehen.

von Hubert M. (hm-electric)


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Mit dem Wasser zudrehen, unterdrückst du aber nicht das ausspülen von 
Restwaschmittel??

Das die Maschine, zumindest beim Start kurz Wasser holt, und dann wieder 
abpumpt ist normal und gewollt. In der Maschine bleibt immer Restwasser 
nach dem Waschvorgang. Damit nicht mit dem alten Wasser gewaschen wird, 
wird erst frisches eingefüllt, und dann ausgepumpt. Es bleiben immer so 
ca 1-2 Liter in der Maschine. Der Grund ist die Laugenpumpe, die ein 
Leerlauf ohne Wasser nicht verkraftet, bzw. schnell kaputt geht..

von Wilhelm F. (Gast)


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Hubert Mueller schrieb:

> Mit dem Wasser zudrehen, unterdrückst du aber nicht das ausspülen von
> Restwaschmittel??

Was spielt es für eine große Rolle, ob 25 oder 40 Liter Wasser abgepumpt 
werden, wenn danach noch 3 Spülgänge mit 70 Liter Wasser folgen? Aber 
die ersten 15 Liter kann ich doch sparen.

Eine Weile fing ich das Wasser der Spülgänge sogar mal in 4 großen 
Eimern auf. Das war für die Klospülung und als Putzwasser immer noch gut 
genug, und spart mir vielleicht 20Ct. Durchschnittswasserverbrauch am 
Tag. Im Augenblick mache ich es gerade nicht, aber das ändert sich auch 
mal wieder.

von Kurt B. (kurt-b)


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Wilhelm Ferkes schrieb:
> Hubert Mueller schrieb:
>
>> Mit dem Wasser zudrehen, unterdrückst du aber nicht das ausspülen von
>> Restwaschmittel??
>
> Was spielt es für eine große Rolle, ob 25 oder 40 Liter Wasser abgepumpt
> werden, wenn danach noch 3 Spülgänge mit 70 Liter Wasser folgen? Aber
> die ersten 15 Liter kann ich doch sparen.
>

Es geht nicht ums Ausspülen von Restwaschmitteln usw. sondern darum dass 
kein heisses Wasser im Abfluss landet.
Denn nicht alle Abwasserrohre verkraften die 90 Grad.
Darum wird erst abgekühlt und dann gepumpt.


Kurt

von Matthias S. (Firma: matzetronics) (mschoeldgen)


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@willem: du könntest in der Programmuhr ja die entsprechende Nocke 
runterfeilen, hehehe.

Kurt Bindl schrieb:
> Denn nicht alle Abwasserrohre verkraften die 90 Grad.
> Darum wird erst abgekühlt und dann gepumpt.

Da willem aber gar keine Kochwäsche fährt, wäre das trotzdem völlig 
unnötig. Allerdings sind das eben die Grenzen der 'mechanischen' Timer.
Auch bei meiner historischen Maschine hat die Programmuhr keine Ahnung 
von der eingestellten Temperatur, die Heizung wird einfach solange 
hochgeorgelt, bis die Regelung endlich den Sperriegel der Uhr wegzieht. 
Weiter geht die Kommunikation nicht.

von Kurt B. (kurt-b)


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Matthias Sch. schrieb:
>
> Da willem aber gar keine Kochwäsche fährt, wäre das trotzdem völlig
> unnötig. Allerdings sind das eben die Grenzen der 'mechanischen' Timer.
> Auch bei meiner historischen Maschine hat die Programmuhr keine Ahnung
> von der eingestellten Temperatur, die Heizung wird einfach solange
> hochgeorgelt, bis die Regelung endlich den Sperriegel der Uhr wegzieht.
> Weiter geht die Kommunikation nicht.

Es ist halt einfach eine Einbeziehung des "hohen Wasserstandes" 
vorhanden, egal welche Temperatur gefahren wurde.

Das extra zu selektieren wäre wohl bei den mechanischen Schaltwerken zu 
viel Aufwand gewesen.


Kurt

von Wilhelm F. (Gast)


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Matthias Sch. schrieb:

> @willem: du könntest in der Programmuhr ja die entsprechende Nocke
> runterfeilen, hehehe.

Ich wollte die reine Mechaniksteuerung schon mal durch einen 8031 oder 
gar 8085 oder 8048 ersetzen, das macht sicher was her. Eben, weil mir 
das feste Programm nicht an allen Stellen gut gefällt. Es ginge mit 
meinem Equipment und Bauteillager auch.

Aber es ist nur eine Waschmaschine. Wenn ich dann die Steuerung fertig 
hätte, ginge der Motor kaputt, oder sonst was. Was ich nach 25 Jahren 
nicht mehr bekomme. Also lasse ich es auch bleiben.

Ne neue Maschine bekommt man auch für 300 Euronen, so viel ist mir das 
Kopfzerbrechen nicht wert.

Es ist einfach nur imposant, die billige Quelle-Maschine evtl. noch 50 
Jahre alt werden zu lassen. Es würde mir Spaß machen. Wenn ich so lange 
lebe. Eine deutsche Errungenschaft war sie nicht, eher Jugoslawien 
(Gorenje?) oder überhaupt Ostblock.

von René S. (thebit)


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Also auch ich mal aus den Nähkästchen ;)

Heutige Waschmaschinen haben zum Teile einen rein elektronischen 
Druckwächter (Wasserstandsmelder). In diesem wird per Luftdrucksäule ein 
Schwingkreis verstimmt. Die Druckkammer ist meist am Pumpengehäuse, von 
dort geht ein dünner Schlauch zum Druckwächter. Die Elektronik wertet 
die Frequenzänderung aus und kann bei komplett fehlendem oder zuweit 
abweichenden Signal auch gleich eine Fehlermeldung erzeugen und die 
Maschine stoppen (Defekterkennung).
Mitunter haben auch heutige Maschinen noch eine "mechanische" Druckdose, 
also mit Schalter, diese dient jedoch nur dazu die Heizung zu schützen. 
Der Schalter dieser Druckdose liegt in Reihe zur Heizung und schließt 
erst wenn der Wassertand über dem Sicherheitsniveau ist.
Übrigens machen das so ziemlich alle Hersteller die ich kenne gleich. Zu 
diesen gehören:
Elekrolux (AEG, Zanker [Neckermann Versand], Zanussi, der größte Teil 
der Privilegmaschinen [Quelle, Karstadt, Hertie], Zaventem u.a.)
Gorenje (gabst auch als Privileg, das Verhältnis Elux/Gorenje war etwa 
70 zu 30)
Samsung, Fagor, Bauknecht, Whirlpool, Haier(China), Candy, Beko
Die Maschinen von Siemens und Miele kenne ich vereinzelt, aber auch da 
läuft die Wasserstandsmessung so.
Die Maschine zieht also immer bis zum je nach Program vorgegebnen 
Wasserstand. Ist saugfähige Wäsche in der Trommel wird halt soviel 
Wasser gezogen bis der Wasserstand erreicht ist, egal wieviel mehr es 
sein muss als bei leerer Trommel.

Wilhelm Ferkes schrieb:
> Es ist einfach nur imposant, die billige Quelle-Maschine evtl. noch 50
>
> Jahre alt werden zu lassen. Es würde mir Spaß machen. Wenn ich so lange
>
> lebe. Eine deutsche Errungenschaft war sie nicht, eher Jugoslawien
>
> (Gorenje?) oder überhaupt Ostblock.

Was hinter deiner Privileg steckt kann ich dir evtl sagen wenn du mal 
ein Foto vom Typenschild (ist hinten drauf und / oder im Türrahmen) 
hochlädst.

von Ben _. (burning_silicon)


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Moderne Waschmaschinen sind heute schlauer als man denkt. Die ermitteln 
über den Wasserstand auch die Füllmenge. Wers genau wissen will wie's 
funktioniert, sucht einfach mal nach "Luftfalle".

95 Grad heißes Wasser einfach so abpumpen geht nicht. Da könnten die 
Abwasserrohre Schaden nehmen und es besteht die Gefahr, daß sich 
irgendwer an heißen Rohren oder Schläuchen verbrennt.

Ich habe eine Privileg-Maschine, die mit beidem ausgestattet ist - einem 
analogen Drucksensor und einem mechanischen. Der mechanische übernimmt 
wahrscheinlich so eine Art Wächterfunktion für die Heizung.

Der normale Füllzyklus ist eigentlich immer der, daß die Maschine eine 
bestimmte Menge Wasser in die Maschine laufen läßt, wobei auch das 
Waschmittel eingespült wird. Danach beginnt sie einfach zu waschen und 
wenn die Wäsche das Wasser aufsaugt wird so lange neues nachlaufen 
gelassen bis die Mindestgrenze nicht mehr unterschritten wird.

von Matthias S. (Firma: matzetronics) (mschoeldgen)


Angehängte Dateien:

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Wilhelm Ferkes schrieb:
> Ich wollte die reine Mechaniksteuerung schon mal durch einen 8031 oder
> gar 8085 oder 8048 ersetzen, das macht sicher was her. Eben, weil mir
> das feste Programm nicht an allen Stellen gut gefällt.

Hatte ich bei meiner Maschine auch schon mal überlegt, aber da alles auf 
Netzspannung ausgelegt ist, hat man erstmal das Problem, entweder alle 
Sensoren auf Niedervolt umzustricken, oder eben mit einer Handvoll 
Optokoppler alles auf den MC zu bringen. Die paar SSR für Heizung, 
Magnetventile,Laugenpumpe und Motor würde man ja hinkriegen. Meine 
Maschine läuft allerdings mit einem italienischen PM DC-Motor und einer 
trickigen Regelung, die beim Waschen 24 Volt auf den Motor schickt und 
beim Schleudern dann 200 Volt.
Ich hab etwaige Macken bisher dadurch beseitigt, die Programmuhr schön 
mit WD40 einzusuppen, dann ging alles wieder bestens. Ersetzen ist bei 
mir nicht so einfach, da es sich um einen 40cm schmalen Toplader 
handelt, was anderes passt hier nicht. Der Schaltplan lag bei der 1983er 
Maschine übrigens noch bei...

Ben _ schrieb:
> Der normale Füllzyklus ist eigentlich immer der, daß die Maschine eine
> bestimmte Menge Wasser in die Maschine laufen läßt, wobei auch das
> Waschmittel eingespült wird. Danach beginnt sie einfach zu waschen und
> wenn die Wäsche das Wasser aufsaugt wird so lange neues nachlaufen
> gelassen bis die Mindestgrenze nicht mehr unterschritten wird.

Der Drucksensor hier hat 2 Stufen, von dem, soweit das aus dem Plan 
hervorgeht, im Gardinenprogramm die eine Stufe benutzt wird, und bei 
allen anderen Programmen dann der andere. Im Gardinenprogramm wird dann 
vermutlich weniger Wasser eingelassen.
Ich hab Seite 1 des Plans mal angehängt.

von U. B. (Gast)


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Für Gardinen sollte der Wasserstand höher sein, als bei 
Normalprogrammen.

von Matthias S. (Firma: matzetronics) (mschoeldgen)


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U. B. schrieb:
> Für Gardinen sollte der Wasserstand höher sein, als bei
> Normalprogrammen.

Ah, dann war das also genau umgekehrt. Da ich hier keine Gardinen habe, 
wasche ich nämlich auch nie welche, hehehe. Danke für den Tip.

von Ben _. (burning_silicon)


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> Meine Maschine läuft allerdings mit einem italienischen PM DC-Motor
> und einer trickigen Regelung, die beim Waschen 24 Volt auf den Motor
> schickt und beim Schleudern dann 200 Volt.
So richtig tricky ist das nicht. Der Motor ist eine ganz normale 
Wechselstrom-Reihenschlußmaschine bzw. ein sogenannter Universalmotor. 
Die Dinger laufen meistens über eine Phasenanschnittsteuerung mit 
Drehzahlregelung. Sowas kriegt ein µC problemlos hin, für die 
Drehrichtungsumkehr wird die Läuferwicklung umgepolt, den ganzen Motor 
umpolen bringt nichts.

Ist also eine ganz alltägliche Sache, etwas moderner und schwerer selbst 
zu bauen sind die Direktantriebe von besonders leisen Maschinen.

von Matthias S. (Firma: matzetronics) (mschoeldgen)


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Ben _ schrieb:
> So richtig tricky ist das nicht. Der Motor ist eine ganz normale
> Wechselstrom-Reihenschlußmaschine bzw. ein sogenannter Universalmotor.
> Die Dinger laufen meistens über eine Phasenanschnittsteuerung mit
> Drehzahlregelung. Sowas kriegt ein µC problemlos hin, für die
> Drehrichtungsumkehr wird die Läuferwicklung umgepolt, den ganzen Motor
> umpolen bringt nichts.

Nö, so ist das bei meiner Maschine nicht. Der Motor ist ein echter 
DC-Motor mit lediglich 2 Anschlüssen. (Deswegen schrob ich 'PM-DC 
Motor'), zugegeben, etwas ungewöhnlich. Dieser Motor wechselt 
tatsächlich durch Umpolen die Drehrichtung, siehe das o.a. Schaltbild 
mit den Umpolkontakten rund um den Motor. Ein echter 'Polymotor 
Italiana':
http://www.automaticwasher.org/cgi-bin/TD/TD-VIEWTHREAD.cgi?35500
Die Dinger scheinen bei Kleingeneratoren recht beliebt zu sein.
Ein recht grosses Elektronikboard mit Triacs und Gleichrichtern erzeugt 
die benötigte Spannung für die Kiste.

von Ben _. (burning_silicon)


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LOL. Hab ich noch nie gesehen. Naja, gibt ja mehrere Lösungsansätze, um 
diese Spannungen zu erzeugen. Phasenanschnitt mit Gleichrichtung, 
Step-Down-Wandler... ist halt die Frage wie wichtig einem die Sache ist.

von Kurt B. (kurt-b)


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Ben _ schrieb:
> LOL. Hab ich noch nie gesehen. Naja, gibt ja mehrere Lösungsansätze, um
> diese Spannungen zu erzeugen. Phasenanschnitt mit Gleichrichtung,
> Step-Down-Wandler... ist halt die Frage wie wichtig einem die Sache ist.

Wenn er nur zwei Anschlüsse hat, bei Umdrehen die Richtung wechselt, 
dann ist es ein Motor mit Permanentmagneten.

Drehe in mit der Hand, schliesse dann die beiden Anschlüsse kurz, er 
wird sofort stehenbleiben und nur noch schwer zu drehen sein.


Kurt

von Kurt B. (kurt-b)


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.
.
Nochwas:
Mich wundert es nicht wenn diese Dinger gefragt sind, sie sind der 
ideale Generator für Wind usw.
Denn sie erreichen sehr schnell ihre Nennspannung und haben einen sehr 
guten Wirkungsgrad, denn sie benötigen, anders als die Lichtmaschine im 
Auto, keine Erregerleistung.

Hat wer welche zu -verschenken-?


Kurt

von Wilhelm F. (Gast)


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Kurt Bindl schrieb:

> Drehe in mit der Hand, schliesse dann die beiden Anschlüsse kurz, er
> wird sofort stehenbleiben und nur noch schwer zu drehen sein.

Ein Scheibenwischmotor aus dem Auto war mal so. Schließt man ihn kurz, 
läßt er sich kaum noch drehen. Polt man ihn um, läuft er rückwärts. Als 
Generator funktioniert er wunderbar auch. Simpelster Gleichstrommotor 
mit Permanentmagnet.

von Kurt B. (kurt-b)


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Wilhelm Ferkes schrieb:
> Kurt Bindl schrieb:
>
>> Drehe in mit der Hand, schliesse dann die beiden Anschlüsse kurz, er
>> wird sofort stehenbleiben und nur noch schwer zu drehen sein.
>
> Ein Scheibenwischmotor aus dem Auto war mal so. Schließt man ihn kurz,
> läßt er sich kaum noch drehen. Polt man ihn um, läuft er rückwärts. Als
> Generator funktioniert er wunderbar auch. Simpelster Gleichstrommotor
> mit Permanentmagnet.


Richtig, ist zwar nicht regelbar, aber sehr robust und unkomliziert, 
einzig die Kohlen sind halt zu beachten.


Kurt

von Ben _. (burning_silicon)


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Wieso soll sowas nicht regelbar sein? Bissel PWM zu fressen und schon 
schnurrt das Ding so schnell ich will...

von Matthias S. (Firma: matzetronics) (mschoeldgen)


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Wie ich oben schon schrob, wird der 'Polymotor Italiana' in meiner 
Maschine selbstverständlich geregelt. Auch in dem automaticwasher.org 
Thread sieht man schon auf dem Typenschild (das ist original der gleiche 
Motor), das der Motor mit 24 Volt zum Waschen und mit 200 Volt (bei 
10000 U/min!) beim Schleudern betrieben wird.
Ich hatte den Motor gerade draussen zum Putzen und Lager überholen (ist 
ja von 1983), hab ihn aber wieder montiert, ohne ein Foto zu machen.
Ich blicke durch die Steuerplatine nicht vollständig durch (wozu auch, 
läuft ja), finde darauf aber mindestens 2 Thristoren/Triacs und ein 
TCA280-artiges Phasenanschnitt IC. Die Drehzahl beim Schleudern kann 
stufenlos durch ein Poti am Bedienpanel geregelt werden. Ich vermute 
mal, das die Waschdrehzahl durch eine Widerstandskombi festgelegt ist, 
da sind einige 2% Widerstände drauf. Umgepolt wird mittels Kontakten am 
Timer.

Kurt Bindl schrieb:
> einzig die Kohlen sind halt zu beachten.

Leider sind die nicht austauschbar, ich war aber erstaunt, das sie noch 
gut 1,5 cm lang sind. Das reicht noch ein paar Jahre.

von Kurt B. (kurt-b)


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Ben _ schrieb:
> Wieso soll sowas nicht regelbar sein? Bissel PWM zu fressen und schon
> schnurrt das Ding so schnell ich will...

Regelbar wenn er als Generator betrieben wird (konstante 
Ausgangsspannung).

In der WS wird er ja als Motor verwendet.
Da ist anscheinend die Lastabhängigkeit der Drehahl so gering dass er 
mit fester Spannung betrieben werden kann.


Kurt

von Ben _. (burning_silicon)


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Wahrscheinlich ist einfach nur die genaue Drehzahl der Trommel egal. :)

von Matthias S. (Firma: matzetronics) (mschoeldgen)


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Ben _ schrieb:
> Wahrscheinlich ist einfach nur die genaue Drehzahl der Trommel egal. :)

Zumindest in meiner Maschine ein eindeutiges ja. Denn eine FG 
Rückmeldung oder andere Sensorik gibts da nicht.

Matthias Sch. schrieb:
> Wie ich oben schon schrob, wird der 'Polymotor Italiana' in meiner
> Maschine selbstverständlich geregelt.

Da hätte ich natürlich 'gesteuert' schreiben müssen, sorry an die Runde.

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