Forum: Ausbildung, Studium & Beruf Xing Mit Schrot auf die Spatzen


von pic18 (Gast)


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Hallo Zusammen,

Passiert das nur mir?

Obwohl in meinem Profil explizit steht, das ich nur Projekte in der 
hardwarenahen Softwareentwicklung ohne eine Arbeitnehmerüberlassugn in 
Berlin suche - schickt man mir jeden Schund zu (Simulink in München, 
Webentwicklung mit JQuery ...). Not am Mann, was Arbeit angeht, besteht 
zum Glück nicht.

Lesen sich die überhaupt die Profile durch oder schießen die auf alles 
was sich irgendwie bewegt?

Zweifelnd,
pic18

: Gesperrt durch User
von Dennis (Gast)


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pic18 schrieb:
> Lesen sich die überhaupt die Profile durch oder schießen die auf alles
> was sich irgendwie bewegt?

Als ob ein BWL-er den Unterschied zwischen Webentwicklung und 
hardwarenahen Softwareentwicklung kennen würde...

von Ich (Gast)


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pic18 schrieb:
> Lesen sich die überhaupt die Profile durch oder schießen die auf alles
> was sich irgendwie bewegt?

Nicht nur bei XING lesen sich viele der Suchende das Profil nicht durch.

Ich antworte auf die meisten der unsinnigen Anfragen gar nicht mehr.

Den Hinweis auf kein Interesse an ANÜ wird komplett überlesen.

Wenn es knapp vorbei geht, schreibe ich schon mal zurück.

Die Ausbeute der passenden Angebote ist sehr sehr überschaubar.

von genervt (Gast)


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Zeig doch einfach höflich den Stinkefinger!

Sehr geehrter Anfrager (auf keinen Fall persönlich ansprechen!)

wie aus meinem Profil klar hervorgeht, stehe ich für derartige 
Tätigkeiten nicht zur Verfügung.

MgG.

Dennis schrieb:
> Als ob ein BWL-er den Unterschied zwischen Webentwicklung und
> hardwarenahen Softwareentwicklung kennen würde...

Sollte er aber, sonst wird es schwierig an Geld zu kommen.

von Ich (Gast)


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genervt schrieb:
> Dennis schrieb:
>> Als ob ein BWL-er den Unterschied zwischen Webentwicklung und
>> hardwarenahen Softwareentwicklung kennen würde...
>
> Sollte er aber, sonst wird es schwierig an Geld zu kommen.

Die schauen einfach nach - Elektro*, Software* - da wird jeder Treffer 
angeschrieben.

Bei der Masse trifft selbst ein blindes Huhn auf ein Korn.

Die Anschreiben, die wirklich auf mich mehr oder weniger passen sind 
selten.
Viele Vermittler, Dienstleister schreiben einen nur so an, ohne 
irgendeine Jobbeschreibung.

Bitte bewerben Sie sich, wir haben tolle Projekte im Bereich Automotiv, 
Luftfahrt, Industrie, Energy, ... bla bla.

Ab in die Tonne.

Meine Bewerbung würde in dieser Art auch in der Tonne laden.

von Joe (Gast)


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ja solche Anfragen kenne ich auch. War als Absolvent mal bei 2 
Personalberatungen registriert, bekomme heute noch öfter mal Mails.

Teils Zeugs was Null zu meinem Profil passt.

Ich bekomme meist dann schon ein Angebot per Mail, wenn sich mein Profil 
und das Angebot mit gerade mal EINER Technologie deckt.
Das war dann z.B. mal eine Stelle als Entwicklungchef eines 
internationalen Teams in einem Konzern, dieses Angebot bekam ich mit 
gerade mal 2 Jahren BE, nur weil sich da ein paar Technologien deckten.

Oder weil ich u.a. Java im Profil drin stehen habe, bekam ich Angebote 
als Webentwickler, obwohl ich gar nicht in dem Umfeld tätig bin.

Allerdings gibt es auch einige gute Personalberater, über einen hätte 
ich beinahe auch einen Job bekommen, ich lehnte aber zu Gunsten eines 
besseren Jobs ab.

Viele andere Headhunter / Vermittler beschäftigen so ziemlich jeden. 
Über XING sieht man oft die Hintergründe der Leute.

Da kriegst z.B. Post von einem 25 jährigen Mädel das mit 
Technologiebegriffen nur um sich wirft, was sie so alles sucht. Schaut 
man dann den Hintergrund an sieht man nicht selten :

Bachelor in Marketing, anschließend 6 Monate Marketingassistenz ( 
Probezeit wohl nicht gepackt ) und nun Headhunterin für 
Softwareingenieure und nennt auf ihrem Profil so ca. 50 Technologien, 
von denen die sicher nie was gehört hat.

von Mark B. (markbrandis)


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Es stimmt schon, dass die Personalrekrutierung oft von den falschen 
Leuten durchgeführt wird. Da soll dann die Germanistin entscheiden, 
welcher Maschinenbauer geeignet ist. Das funktioniert natürlich nicht so 
richtig gut.

Andererseits: Wie viele Ingenieure, Informatiker etc. wären denn 
überhaupt dazu bereit, im Personalbereich zu arbeiten?

Eben.

von genervt (Gast)


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Mark Brandis schrieb:
> Andererseits: Welcher Ingenieur, Informatiker etc. wäre denn überhaupt
> bereit, im Personalbereich zu arbeiten?

Es gibt doch angeblich tausende Arbeitslose Ings.

von Ich (Gast)


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Mark Brandis schrieb:
> Andererseits: Wie viele Ingenieure, Informatiker etc. wären denn
> überhaupt dazu bereit, im Personalbereich zu arbeiten?

Im Bereich Vertrieb, Projekte koordinieren im Ingenieurwesen.
Kann Interessant sein, zumindest wen man das entsprechende 
Hintergrundwissen hat.

Aber die meisten die einen anschreiben sind sowas wie

Joe schrieb:
> Bachelor in Marketing, anschließend 6 Monate Marketingassistenz (
> Probezeit wohl nicht gepackt ) und nun Headhunterin für
> Softwareingenieure und nennt auf ihrem Profil so ca. 50 Technologien,
> von denen die sicher nie was gehört hat.

Die letzten 4 Jahre 8 Praktika, gerne auch mal im Ausland, nur der 
Technik - Null Ahnung.

Wer unterhält sich bei diesen DL mit den Kunden, die Fachleute suchen?

Falls man einen Job hat, kann man solche Anfragen einfach in die Tonne 
hauen.

von Joe (Gast)


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genervt schrieb:
> Mark Brandis schrieb:
>> Andererseits: Welcher Ingenieur, Informatiker etc. wäre denn überhaupt
>> bereit, im Personalbereich zu arbeiten?
>
> Es gibt doch angeblich tausende Arbeitslose Ings.

also da wird fast jeder eingestellt in dem Bereich. Teils auch Ings, 
aber auch BWLer, Geisteswissenschaftler usw, man hat teilweise das 
Gefühl, das jeder genommen wird der bis 3 zählen kann. Dann aber muss 
der sich beweisen, wenn er es nicht bringt, fliegt er wieder.

Auch sind die Einstiegsgehälter sehr gering in dem Bereich, so ca. 30 
tsd fix pro Jahr. Gut verdienen tun auch nur die, die sehr viele Leute 
vermitteln. Dann kann man dort sehr schnell Karriere machen und sehr gut 
verdienen.

Allerdings wäre das ein Job, der nichts für einen langzeitarbeitslosen
Jammer-Ingenieure wäre. Da muss man gut reden können, Kontakte knüpfen, 
teilweise auch etwas schmierig sein und sich gut verkaufen können.

Einen der wenigen guten Personalberater, über den ich auch mal ein gutes 
Angebot bekommen habe, war ca. 10 Jahre lang Entwickler. Der hatte auch 
echt Ahnung. Mittleweile ist er sogar Partner bei einer großen 
Personalberatung !

wenn ich vllt. irgendwann auch nicht mehr entwickeln möchte, wäre das 
auch für mich eine Option. Man hört ja öfter, dass es ältere Entwickler 
eher schwer haben.

von Guest (Gast)


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Mal eine Geschichte aus dem Leben. Meine Bruder arbeitet als hoher 
Manager in einer Deutschland weit agierenden Firma (kein 
Etechnik-Bereich). Er suchte für sich eine[n] Assistent[in]. Da er nicht 
die Zeit zum Suchen und Aussortieren möglicher Bewerber hatte, ging ein 
Auftrag an einen Headhunter. Dieser verlangte für den passenden Kandidat 
2-Monatsgehälter. So weit so gut. Profil war klar definiert und los geht 
es. Nach dem mein Bruder ca. 10 potentielle Bewerbungen aufgrund 
unpassender Qualifikation abgelehnt hat, wurde der Headhunter noch 
frech. Er probierte meinen Bruder zu einer Entscheidung zu drängen, 
einen von den zehn Bewerbern zu nehmen. Mein Bruder machte Ihn zu Sau, 
dass er nicht kompetent genug ist, passende Leute zu suchen und nur mehr 
Arbeit produziert, als er abnehmen würde. Der Auftrag wurde 
zurückgezogen und eine Anzeige in der regionalen Zeitung platziert. 
Daraufhin meldeten sich Leute die in das Profil passten und schnell 
wurde ein Kandidat gefunden.

Die Moral von der Geschicht', traue einem Headhunter nicht. Man darf 
natürlich nicht pauschalisieren, aber Headhunter wollen halt schnell 
viel Geld machen und "funktionieren" deshalb oft nicht so, wie man es 
sich wünscht.

von Rick M. (rick-nrw)


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Guest schrieb:
> Die Moral von der Geschicht', traue einem Headhunter nicht.

Einen Headhunter nehme ich nicht, wenn die Anforderungen an den 
Kandidaten (w/m) überschaubar ist und sich dieser höchstwahrscheinlich 
nicht auf eine Stellenanzeige in einer regionalen Zeitung bewirbt.

Headhunter müssen halt so lange Vorschläge liefern bis der Kunde 
zufrieden ist. Problem ist halt, das sich so ziemlich jeder Headhunter 
nennt, der gerne mal Leute vermitteln möchte.

von Wilhelm F. (Gast)


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pic18 schrieb:

> Lesen sich die überhaupt die Profile durch oder schießen die auf alles
> was sich irgendwie bewegt?

Ja, scheint so, daß viele nur nach dem Gießkannenprinzip arbeiten. Aber 
nicht alle: Die Ausnahme bestätigt die Regel.

Vor einiger Zeit testete ich das mal genauer, in dem ich mein Profil 
dort an einigen Stellen bewußt ziemlich verunstaltete, und ein paar 
Patzer hinein schmuggelte. Es sollte abschrecken. Das ist ja erlaubt, um 
Dinge genauer heraus zu finden. Sozusagen mein eigener Streßtest. Man 
kann das ja nach ein paar Tagen wieder rückgängig machen.

Z.B. suche Halbtagsjob vor der Haustür, nicht mehr voll erwerbsfähig, 
bin als Hobby im Hausfrauenverein, sammele Bierdeckel, etc..

Und immer kam noch alles, von überall her. Selten bemerkte es aber 
einer, und schrieb mich dann sogar noch freundlich an: Sehr geehrter 
Herr, wir haben dies und jenes an einem anderen Ort, leider nicht in 
ihrer Gegend, und leider nur Vollzeit. Wenn Sie aber interessiert 
wären... Immerhin! Da hat sich dann jemand mit Ahnung mein Profil durch 
gelesen.

Was einem da an Antworten nicht gefällt, kann man immerhin auch einfach 
ignorieren oder löschen. Es besteht kein Antwortzwang. Sonst wäre ich 
mit den Personaldienstleisterangeboten in anderen Portalen oft nie 
fertig geworden. Die selben kommen ohnehin immer wieder, wöchentlich.



Andererseits betrat ich ja auch öfter mal persönlich die Büros von 
Personalfritzen und Dienstleistern, und sah, wie es da zu geht.

Seltener hat man da zum ersten Kundenkontakt und Recruiting am Telefon 
Personen mit ausgezeichneter Kenntnis. Meistens die 25-jährige Tippse, 
die bestenfalls frische Absolventin von Wirtschaftsingenieurwesen ist, 
und wirklich nur eine Vorauswahl macht. Die scheint dann preiswert genug 
für diesen Posten zu sein. Andererseits wollte ich als Entwickler mit 
der nicht tauschen: Jeden Tag von morgens bis abends sich nur mit 
Profilen und Internetsuche herum schlagen, also quasi 100% nur 
administrativen Kram, und das 230 Tage im Jahr. Da ist 
Bäckereiverkäuferin noch interessanter. Das ist was für Leute, die Vater 
und Mutter erschlagen haben. Wenigstens ist es da warm, trocken, 
klinisch sauber, mit Käffchen den ganzen Tag, nur mäßig Streß sogar, ab 
und zu neue Gesichter Bewerber, aber nichts spannendes.

Die jungen Mädels sollte man aber nicht gleich verunglimpfen. In einem 
Fall erlebte ich, daß eine auch in ihrer Rekrutierungsregion raus auf 
Jobmessen und Firmenmessen geschickt wurde, um dort persönlich Kontakte 
zu knüpfen. Da muß sie auch was leisten, darf nicht mit leeren Händen 
nach Hause kommen.

von jeffrey combs (Gast)


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Joe schrieb:
> War als Absolvent mal bei 2
> Personalberatungen registriert, bekomme heute noch öfter mal Mails.

Ja die rufen bei mir immer noch von Zeit zu Zeit auf dem Mobiltelefon 
an, obwohl ich dort sei 3 Jahre mich nicht mehr eingeloggt und mein 
Profil aktualisiert hatte.

von Ulrich S. (voodoofrei)


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pic18 schrieb:
> Obwohl in meinem Profil explizit steht, das ich nur Projekte in der
> hardwarenahen Softwareentwicklung ohne eine Arbeitnehmerüberlassugn in
> Berlin suche - schickt man mir jeden Schund zu (Simulink in München,
> Webentwicklung mit JQuery ...).

Schreib dir einen Absagetext, den du dann als Template in die Antwort 
reinkopierst.

Btw. An welcher Stelle machst du denn in deinem Profil kenntlich, dass 
du nur in Berlin suchst?

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