Hallo Leute, ich kenne ja noch die Zeit, in der Elektronik nicht einfach so weggeworfen wurde, weil etwas nicht funktioniert hat. Früher™ wurde z.B. der Fernsehtechniker gerufen, wenn die Flimmerkiste nicht funktioniert hat. Ich kann mich noch genau daran erinnern, dass in dem Fernseher meiner Eltern - Farbgerät mit einer Diagonalen von imho etwas über einem Meter - in den späten 80ern ein Schaltplan im Gehäuse lag. Meinen Samsung 226BW Monitor konnte ich auch problemlos reparieren. Das Flackern deutete sofort auf einen defekten Elko hin. Nach dem Öffnen sah ich, dass tatsächlich drei Elkos schrott waren. Aber den letzten Röhrenfernseher meiner Eltern (Sony Trinitron) konnte ich nicht so einfach reparieren. Optisch sah alles in Ordnung aus, keine kalten Lötstellen, keine durchgebrannten Teile, etc. Auf einer Website konnte ich mir einen Schaltplan vom Gerät herunterladen und mit etwas Hilfe von Google sah ich dann, dass es ein Fehler auf dem Can-Bus ist. In den späten 80er Jahren haben wir noch alle defekten Geräte reparieren lassen. Doch wie konnten die Techniker damals bei der Vielzahl der Geräte überhaupt den Fehler finden?
.... Durch detaillierte Pläne mit Messpunkten mit Prüfspannungsangaben sowie Fehlerdignoseanleitungen, Sypmtomtabellen und Reparaturanleitungen der Hersteller. Bei einigen Herstellern von Aufzugselektronk werden noch heute symtomtabellen mit Fehlerbehebungsanweisungen mitgeliefert. Namaste
Winfried J. schrieb: > Durch detaillierte Pläne mit Messpunkten mit Prüfspannungsangaben sowie > Fehlerdignoseanleitungen, Sypmtomtabellen und Reparaturanleitungen der > Hersteller. Und wo kamen diese Pläne, Tabellen und Anleitungen denn her? Auch in den späten 80ern und frühen 90ern konnten die Techniker sogut wie jedes Gerät reparieren. Bei der Fülle von verschiedenen Geräten muss es ja wirklich viel Papier gewesen sein. Außerdem kann ich es kaum glauben, dass die Hersteller die Information über das Innenleben einfach so jedem gegeben haben - ohne dafür eine Stange Geld zu verlangen.
Hallo, früher (tm) gab's Fernseher mit ca. 10 Röhren. Imho war eine EL54 oder so in geschätzt 90% der Geräten für die Tonausgabe zuständig. Wenn also kein Ton kam, erstmal die Röhre tauschen. Bei 10 aktiven Bauteilen und einer Handvoll passiver, jede Menge Kabel, konnte man sich noch einiges zusammenreimen. Ein Multimeter, etwas Zeit und der gesunde Menschenverstand haben meist ausgereicht, um da durchzusteigen. Heute (r) kannst Du optisch fast nix mehr erkennen. Viele Halbleiter sind abgefräst/ungestempelt, SMD-Bauteile lassen kaum Rückschluß von Optik zu Funktion zu, und in modernen Multilayer-Platinen brauchst Du gar nicht versuchen, mit einem Multimeter eine Spannung zu verfolgen. Entweder Du hast einen Schaltplan, oder keine Chance. Und selbst wenn Du ein defektes Bauteil identifizierst, kannst Du es nicht austauschen. Wenn, dann wird die komplette Baugruppe getauscht. Allerdings: Die modernen Geräte haben meist wesentlich mehr Funktionen als die von vor 40 Jahren. Wenn ich da an Fernseher denke ... ! Gruß Ralf
Tja früher war eben alles besser. Nee wenn man sich mit der Materie auskennt kriegt man sowas auch ohne Schaltplan repariert. Für die meisten Bauteile gibts die Datenblätter im Internet und eine Audio-Endstufe sieht heute von innen auch nicht viel anders aus als vor 30 Jahren. Der Rest ist Erfahrung und Messtechnik. Heute ist das Problem, daß Arbeitszeit sehr teuer ist. Für eine Reparatur, wo ich mich ohne Plan 1-2 Stunden in die Funktionsweise des Geräts einarbeiten muß um den Fehler zu finden, will der Kunde einfach nicht den Preis zahlen, der nötig ist um noch was dran zu verdienen. Also tauscht man entweder stupide die komplette fehlerhafte Platine oder man feuert das Gerät komplett weg. Heute sind solche technischen Geräte auch im Überfluß vorhanden. Hast Du Geld kannst Du tausende Fernsehgeräte kaufen. Vor 40 Jahren war das noch anders, da hatte man Glück wenn man einen (guten) Fernseher hatte und der wurde dann natürlich gehegt und gepflegt. Die Technik war einfach mehr wert als heute, einfach mal wegschmeißen und neukaufen war nicht drin. Außerdem weiß ich noch wie mein Opa damals seinen Fernseher repariert hat wenn das Bild nachließ... Kräftiger Schlag auf die linke obere Ecke und schon ging er wieder.
Fernseher ist aber ein schlechtes beispiel.. die tauscht man inzwischen ja nicht mehr, weil sie defekt sind.. sondern weil sie eine zu geringe auflösunghabn (720p), zu klein (40") sind, zuviel strom brauchen (Plasma) , technisch veraltet sind (kein 3D haben ;-), keinen netzwerkanschluss haben, 1080p50 nicht ruckelfrei abspielen können usw. us.w ... usw. in 3 jahren tauscht man dann wieder, auf AMOLED oder was auch immer...
Dimitri Roschkowski schrieb: > Bei der Fülle von verschiedenen Geräten muss es ja > wirklich viel Papier gewesen sein. ja, das war manchmal richtig viel Papier. Die Dokumentation der Telefonanlage (ATZ65N), die ich während meiner NVA-Zeit zu betreuen hatte, füllte einen Stapel Ordner von aneinandergereiht etwa 2m Länge. Die Anlage selbst einen ganzen Raum. Den gleichen Funktionsumfang bekommt man heute in der Größe eines Koffers unter. In der DDR lagen die Schaltpläne übrigens jedem Gerät bei.
Dimitri Roschkowski schrieb: > > Und wo kamen diese Pläne, Tabellen und Anleitungen denn her? Auch in den > späten 80ern und frühen 90ern konnten die Techniker sogut wie jedes > Gerät reparieren. Bei der Fülle von verschiedenen Geräten muss es ja > wirklich viel Papier gewesen sein. Außerdem kann ich es kaum glauben, > dass die Hersteller die Information über das Innenleben einfach so jedem > gegeben haben - ohne dafür eine Stange Geld zu verlangen. Die Pläne lagen den Geräten bei. Meine alte Hifi-Kompaktanlage von Grundig hatte die Pläne neben der Bedienungsanleitung dabei. Die Bauteile auf der Platine konnte man sicher nicht so 1:1 bei Conrad&Co. bestellen.
Rick McGlenn schrieb: > Dimitri Roschkowski schrieb: >> Und wo kamen diese Pläne, Tabellen und Anleitungen denn her? Auch in den >> späten 80ern und frühen 90ern konnten die Techniker sogut wie jedes >> Gerät reparieren. Bei der Fülle von verschiedenen Geräten muss es ja >> wirklich viel Papier gewesen sein. Außerdem kann ich es kaum glauben, >> dass die Hersteller die Information über das Innenleben einfach so jedem >> gegeben haben - ohne dafür eine Stange Geld zu verlangen. > Die Pläne lagen den Geräten bei. > Meine alte Hifi-Kompaktanlage von Grundig hatte die Pläne neben der > Bedienungsanleitung dabei. Die Pläne die beiliegen waren aber nur die einfachen, kurzen Schaltpläne. Ich hab bei einem Grundig Händler gearbeitet, wir haben ALLE Schaltpläne direkt von Grundig bekommen. Später nur noch auf CD, davor aber alles auf Papier. Das waren schon etliche Meter... Wurden Geräte von anderen Herstellern repariert, wurde erst mal ein Versuch ohne Plan gestartet (dafür hat man schließlich eine Ausbildung gemacht!). Gings nicht ohne Plan, wurde er bestellt. Dafür gibt es entsprechende "Händler". Z.B.: http://www.schaltungsdienst.de/ > Dimitri Roschkowski schrieb >Aber den letzten Röhrenfernseher meiner Eltern (Sony Trinitron) konnte >ich nicht so einfach reparieren. Optisch sah alles in Ordnung aus, keine >kalten Lötstellen, keine durchgebrannten Teile, etc. Auf einer Website >konnte ich mir einen Schaltplan vom Gerät herunterladen und mit etwas >Hilfe von Google sah ich dann, dass es ein Fehler auf dem Can-Bus ist. CAN Bus im Sony? Glaub ich nicht so recht. Ich glaube du meinst eher I²C > Dimitri Roschkowski schrieb >Doch wie konnten die Techniker damals bei der Vielzahl der >Geräte überhaupt den Fehler finden? Wie schon geschrieben: Ausbildung und Erfahrung! Alle Geräte ähneln sich ja.
Rick McGlenn schrieb: > Die Bauteile auf der Platine konnte man sicher nicht so 1:1 bei > Conrad&Co. bestellen. Das wurde ab den 80ern schon deshalb immer schwieriger, weil die Geräte zunehmend aus Japan kamen. Mit japanischen 2SC-Typen drin, die hierzulande kaum im Handel waren.
A. K. schrieb: > Rick McGlenn schrieb: >> Die Bauteile auf der Platine konnte man sicher nicht so 1:1 bei >> Conrad&Co. bestellen. > Das wurde ab den 80ern schon deshalb immer schwieriger, weil die Geräte > zunehmend aus Japan kamen. Mit japanischen 2SC-Typen drin, die > hierzulande kaum im Handel waren. Bei Conrad nicht, aber da hat man eh nicht bestellt (zumindest kenn ich keinen Betrieb der da bestellt hätte). Ausserdem gab/gibt es Vergleichslisten. Da hat man sich dan einen passenden Ersatztyp rausgesucht. Aber die 2SC & Co hat man ja bekommen.
Eine repräsentative Sammlung an frischen Treibriemen, Isopropylalkohol von der Apotheke und technisches Know-How reichten für 90% der Cassetten- und Videorecorder und CD-Player, ohne das man Schaltpläne der Geräte brauchte. Frische Elkos für Siemens und Grundig SNT, gutes Lötzinn, um Zeilenendstufen bei Grundig zu reparieren, und ab und zu mal neue Zahnräder für Panasonic, da kam man schon ganz schön weit. Metz ist einfach nicht kaputtgegangen. Für Spezialbauteile hatte man auch Bezugsquellen wie König, Baehr oder die Jungs aus Idar-Oberstein, deren Name mir im Moment nicht einfällt. Baehr legte in seine Lieferungen immer noch ne kleine Tüte mit Gummibärchen :-)
Icke ®. schrieb: > In der DDR lagen die Schaltpläne übrigens jedem Gerät bei. Ende der 1980er Jahre auch nicht mehr. Als sich meine Eltern einen Colormat gekauft haben, war ich etwas entsetzt, dass da keiner mehr dabei war. Brief an den Hersteller, "neue Richtlinie, muss nicht mehr dabei sein, braucht ja doch nicht jeder", und ich bekam ihn zugesandt.
Dafür kriegt man andererseits für viele Nokia-Handys Wartungshandbücher mit seitenweise Schaltplänen im Internet. Ok, vielleich nicht unbedingt auf ganz offiziellem Weg. Wobei die Käfer durchweg mit Nokia-eigenen Bezeichnungen versehen und in hohem Umfang kundenspezifische Bauteile sind. Aber um einen defekten Sensor für die SD-Karte zu überbrücken reicht es.
Jörg Wunsch schrieb: > Als sich meine Eltern einen Colormat gekauft haben Was war das denn? Eine Waschmaschine für Buntwäsche? mfg.
Thomas Eckmann schrieb: > Was war das denn? Eine Waschmaschine für Buntwäsche? Weisswäsche rein, Buntwäsche raus. ;-)
Mitte der 80er habe ich auch noch Glotzen repariert. Sehr viele Unterlagen gabs als Mikrofiche, das war ziemlich lästig, aber platzsparend und deutlich schneller auufindbar als meterlange Ordnerregale.
Jörg Wunsch schrieb: > 'ne "Bunt-Glotze". Uiih. Und sowas konnte man einfach so kaufen? Hatten die keine 30 Jahre Lieferzeit? mfg.
Eigenes Reparaturerlebnis Ende der 80er Jahre: Ein Freund hatte ein Transistorradio, dessen Sendereinstellung nicht stabil war. Der Sender lief nach einer Weile weg, nach seiner eigenen Meinung temperaturbedingt. Er gab das Teil in eine Werkstatt. Die haben (irgend)etwas gemacht, 36 DM dafür genommem. Ergebnis: Fehler nicht behoben, Sender lief aber langsamer raus als zuvor. Daraufhin hab ich mir das Ding angesehen. Schaltplan war dabei (früher war das noch üblich). Sendereinstellung ging über Kapazitätsdiode und Steuerspannung, deren Referenz auf eine Weise realisiert war, die einfach nicht temperaturstabil sein konnte (<=Konstruktionsfehler). Was hatte die Werkstatt gemacht? Die waren auch zu dem Schluss gekommen, dass die Steuerspannung nicht stabil ist und löten einfach einen dicken Elko dazu parallel. :) Ich habe dann (was natürlich keine Werkstatt jemals machen würde, sowas macht man nur bei eigenen Geräten oder für 'nen Freund) auf Lochraster eine geeingetere Spannungsstabilisierung aufgebaut und implantiert. Ging. Ich habe keine 36 DM dafür genommen... (Naja, ich musste ja auch nicht davon leben, war ja nur ein Freundschaftsdienst.)
Jörg Wunsch schrieb: > Ende der 1980er Jahre auch nicht mehr. Zumindest wurden sie in der rfe abgedruckt, die der ambitionierte Elektroniker ohnehin abonniert hatte. Thomas Eckmann schrieb: > Und sowas konnte man einfach so kaufen? Hatten die keine 30 Jahre > Lieferzeit? Nö, die waren mit 3000-4000 Ostmark teuer genug, sodaß anders als bei Autos Angebot und Nachfrage im Verhältnis standen.
Icke ®. schrieb: > Nö, die waren mit 3000-4000 Ostmark teuer genug, sodaß anders als bei > Autos Angebot und Nachfrage im Verhältnis standen. Na, dann verstand man in der DDR ja doch mehr von Marktwirtschaft als wir immer angenommen haben. mfg.
Dimitri Roschkowski schrieb: > Hallo Leute, > > ich kenne ja noch die Zeit, in der Elektronik nicht einfach so > weggeworfen wurde, weil etwas nicht funktioniert hat. Früher™ wurde z.B. > der Fernsehtechniker gerufen, wenn die Flimmerkiste nicht funktioniert > hat. Ich kann mich noch genau daran erinnern, dass in dem Fernseher > meiner Eltern - Farbgerät mit einer Diagonalen von imho etwas über einem > Meter - in den späten 80ern ein Schaltplan im Gehäuse lag. Ich erinnere mich noch etwas weiter zurück. Meine Eltern bekamen 1963 den ersten Fernseher in der Straße. Ich schätze, daß es im Dorf mit damals ca. 800EW noch nicht mehr als 8 Geräte gab, die Hälfte davon in der Kneipe. Anfangs hatten wir mehrmals den Fernsehtechniker im Haus, um am nagelneuen Gerät irgendwas herum zu schrauben. Er hatte eine Anfahrt von ca. 40km einfache Strecke aus dem Laden in der Stadt. Ein Graetz, der kostete meinen Vater auch volle drei Monatsnettolöhne. Es stellte sich dann heraus, daß auch noch ein Antennenverstärker hinzu gekauft werden mußte. Der Fernsehempfang war noch nicht flächendeckend gut. Der Verstärker stand auf dem Fernsehapparat oben drauf, und man mußte auch bei der Wahl eines anderen Programmes daran drehen. Außerdem war die Vertikalsynchronisation noch bescheiden. Fast jede Stunde begann das Bild mal zu laufen. Dann mußte man an einer Potiachse drehen, die hinten an der Geräterückseite aus dem Gehäuse heraus schaute. Älter als 6 Jahre wurde das Gerät aber nicht, war dann nicht mehr wirtschaftlich zu reparieren. Innen sah so ein Gerät dann auch aus, wie das Innere eines Kohleofens. Der Schaltplan steckte mit ein paar Blechbügeln befestigt innen an der aus Hartpapier gepreßten Geräterückwand. Sonst hätten wir als Azubis keinen Spaß daran bekommen, Geräte vom Sperrmüll wieder zu reparieren.
Thomas Eckmann schrieb: > Na, dann verstand man in der DDR ja doch mehr von Marktwirtschaft als > wir immer angenommen haben. Das ist prinzipiell richtig, mit Ausnahme des Zentralkommitees der SED. Als Erklärung für die Preise kann es aber nicht herhalten, denn im Sozialismus gab es offiziell keine Gewinnerzielungsabsicht. Die Herstellung war einfach zu teuer, auch weil teilweise Bauelemente für Devisen im westlichen Ausland gekauft werden mußten. Für Nichteingeweihte zur Orientierung: Das Durchschnittseinkommen lag weit unter 1000 Mark der DDR. Mit 1300 auf die Kralle zu meinen Montagezeiten zählte ich schon zu den Gutverdienenden.
Icke ®. schrieb: > Nö, die waren mit 3000-4000 Ostmark teuer genug, sodaß anders als bei > Autos Angebot und Nachfrage im Verhältnis standen. In Berlin vielleicht. ;-) In der Provinz musste man schon eine Portion Glück mitbringen. Meine Mutter war zufällig im Laden, als sie gerade eine Lieferung bekamen, und sie hat nicht lange überlegt. Witzigerweise wurden ausgerechnet hier im "Tal der Ahnungslosen" dabei Geräte mit PAL-Dekoder verkauft (der nochmal mit einem Aufpreis zu Buche schlug). Hat ihnen damals komplett nichts genützt, dafür konnten sie ihn halt auch nach 1990 noch benutzen. Naja, nach Eiphones stell'nse sich heute auch 24 h vorher an ... Im Großen und Ganzen dürfte aber in den 1980er Jahren einigermaßen eine Bedarfsdeckung an diesen Dingern erreicht worden sein. Back to topic: an Servicefreundlichkeit waren die Kisten unübertroffen. Es war halt erklärte Zielvorgabe, dass teure Konsumgüter dann zumindest langlebig und entsprechend reparierbar sein sollen. Man konnte im Betrieb jede Platine einzeln ausklappen und daran messen. Die Einsteller für die Konvergenz waren unter dem herausnehmbaren Laut- sprecher, sodass man das Bild dabei ständig auch ohne Spiegel oder dergleichen im Blick haben konnte. Ohne die exakte Abgleichreihenfolge für die Konvergenzjustierung hatte man aber trotzdem keine Chance. ;-)
Thomas Eckmann schrieb: > Na, dann verstand man in der DDR ja doch mehr von Marktwirtschaft als > wir immer angenommen haben. Nur bedingt, wenn es um Westgeld ging, setzte der Verstand aus. Oder wie wäre es sonst zu erklären, dass die besten Geräte (Einteilung in Güteklassen) dann für 300 DM bei Quelle oder Neckermann im Katalog standen. Bei den herstellenden "DDR-Bürgern" kam dann allenfalls 2. Wahl, mitunter auch garnichts an.
Zumindest bei den Delta-Röhren. Das war echt der Horror.
Jörg Wunsch schrieb: > Im Großen und Ganzen dürfte aber in den 1980er Jahren einigermaßen > eine Bedarfsdeckung an diesen Dingern erreicht worden sein. Ich meine auch die 80er, da gab es eigentlich keine Not. Vorher weiß ich nicht, aber da waren die glaub ich noch nicht so teuer.
Ich hatte lange Jahre den "Color 20". Das war der erste volltransistorisierte Farbfernsehempfänger der DDR. Dort habe ich einen PAL-Dekoder nachgerüstet. Ich hatte das Gerät gebraucht gekauft, weil er neu m.E. ca. 6000 Mark gekostet hätte. Das war aber noch ein solides Kerlchen und auch die Schaltungsunterlagen waren dabei. Ich empfinde es als eine Frechheit sonders-Hausen, den Leuten heutzutage keinen Schaltplan mehr auszuhändigen. Was sollte passieren? Die Leute, die ihn lesen können, (mehr als 10% der Bevölkerung werden das nicht sein) reparieren die Kiste, die anderen Leute halten ihn für die Landkarte des Bezirkes Cottbus... ;-) MfG Paul
Paul Baumann schrieb: > Ich empfinde es als eine Frechheit sonders-Hausen, den Leuten heutzutage > keinen Schaltplan mehr auszuhändigen. Na ja, Paul, aber wer fängt denn mit einem µC mit unbekanntem Code in einem Apparat wirklich was an! In den frühen 1980-er Jahren erlebte ich mal ein Ding, als mein Kollege und Projektleiter mit allem möglichen Meßequipment versuchten, einen Grundig-Videorekorder zu reparieren. Der hatte einen maskenprogrammierten 8051, es stimmte was in der Ablaufsteuerung nicht mehr, damals wußte ich noch gar nicht, was 8051 überhaupt ist.
Paul Baumann schrieb: > Das war der erste > volltransistorisierte Farbfernsehempfänger der DDR. Um ein Haar wäre er der erste volltransistorisierte Farbfernseh- empfänger Europas geworden. Kurz vor knapp ist ihm noch ein britisches Modell zuvor gekommen.
Jörg Wunsch schrieb: > Kurz vor knapp ist ihm noch ein > britisches Modell zuvor gekommen. Was war denn das?
Wilhelm schrob: >Na ja, Paul, aber wer fängt denn mit einem µC mit unbekanntem Code in >einem Apparat wirklich was an! Niemand. Da will ich auch gar nicht hin. Was ist denn heute die häufigste Ursache für Defekte? Schaltnetzteil-Mist! Jeder macht ein etwas anderes Konzept, je billiger, desto besser und man setzt sich hin und nimmt die Schaltung "von Hand" auf. Da gehen Stunden hin, die man mit einem Schaltplan nicht gebraucht hätte. Jörg schrabte: >>> Kurz vor knapp ist ihm noch ein >> britisches Modell zuvor gekommen. >Was war denn das? Das war Twiggy: http://www.twiggylawson.co.uk/ MfG Paul
Paul Baumann schrieb: > Ursache für Defekte? Schaltnetzteil-Mist! Sicher? Ich hatte nämlich sowas noch nie. Was aber nicht heißt, daß es nicht kommt.
Wilhelm frug:
>Sicher? Ich hatte nämlich sowas noch nie.
Absolut sicher. Ich ärgere mir jede Woche ein paar Mal die Schwindsucht
an den Hals...
;-)
MfG Paul
Die Kolumne "Serviceman's Log" im australischen "Silicon Chip" Magazin (Teile ältere Ausgaben kann man zT für lau online lesen) beschäftigt sich mit dem Reparaturalltag und wird ausserdem mit fantastischen Cartoons aufgelockert (Verständnis für englische Wortspiele ist vorteilhaft).
Paul Baumann schrieb: > Ich empfinde es als eine Frechheit sonders-Hausen, den Leuten heutzutage > keinen Schaltplan mehr auszuhändigen. Was sollte passieren? Die Leute, > die ihn lesen können, (mehr als 10% der Bevölkerung werden das nicht > sein) > reparieren die Kiste, die anderen Leute halten ihn für die Landkarte > des Bezirkes Cottbus... > ;-) > > MfG Paul Die Frechheit lässt sich ohne weiteres noch steigern, indem man Geräte so baut, dass sie nur noch extrem schwer zu öffnen sind und Akkus mit "Betonkleber" im Gehäuse befestigt werden. Aber wenn der Verbraucher durch seinen Kauf sowas akzeptiert, warum sollte der Hersteller dann was ändern? ;)
Paul Baumann schrieb: > Absolut sicher. Ich ärgere mir jede Woche ein paar Mal die Schwindsucht > an den Hals... > ;-) Paul, mach das nicht zu oft, sonst geht dein inneres persönliches Gleichgewicht an beschissen werden vor den Hund. Private kaputtene Geräte liegen hier schon mal ein halbes Jahr rum, auch die Digitalknipse, und dann denke ich für mich: OK, seis drum, laß mal noch liegen, es wird nicht mehr teuerer oder billiger, ich lasse mich nicht zur Reparatur nötigen. Jetzt kochen wir erst mal ein leckeres Essen, das ist viel wichtiger... Ich wurde da mit der Zeit abgestumpft, Du erinnerst Dich bestimmt noch an den Fiesta-Thread, als ich ein halbes Jahr mit halb gelähmtem Auto noch mit dem defekten ABS-Steuergerät herum fuhr. Wo wegen des ABS-Steuergerätes der Diesel-Turbolader gar nicht mehr ging. ABS-Steuergerät hat was mit dem Dieselmotor drosseln zu tun, dieses widerliche Entwickler-Dreckspack. 1200 Euro ist ja auch nix, gerade schlaff aus der Portokasse...
Paul Baumann schrieb: > Dort habe ich > einen PAL-Dekoder nachgerüstet. Da durftest du dich aber nicht erwischen lassen, hehehe - ich könnte schwören, das die Colormat ausschliesslich für SECAM gedacht waren... Im Westen haben wir dann Geräte gekauft, die auch 'Ostfarbe' konnten :-)
Matthias Sch. schrieb: > ich könnte > schwören, das die Colormat ausschliesslich für SECAM gedacht waren Quatsch mit Soße. Siehe oben, ausgerechnet in Dresden, wo man terrestrisch nicht den Hauch einer Chance hatte, Fernsehsender zu empfangen, die PAL-codiert waren, wurden Colormat mit PAL-Dekoder (+ SECAM natürlich) verkauft. Die waren eben gerade in der Lieferung drin. Offiziell gab es die ganze Serie durchweg in beiden Varianten. Eine Bekannte hatte davon die "Export-Version", also die, die man wohl auch bei Quelle kaufen konnte. Die hatte zusätzlich dann noch eine IR-Fernbedienung. Die funktionierte auch mit bloßer Reflektion an der Wand noch einwandfrei. Die Ächtung des "Westfernsehens" war in der Ulbricht-Ära gang und gäbe. Später lockerte sich das, und nur noch NVA und dergleichen war es per Dienstanweisung untersagt, Westfernsehen zu gucken. In den 1980er Jahren hat sich da keiner mehr dran heiß gemacht, und Ende der 1980er sprossen in Dresden die Antennengemeinschaften aus dem Boden, die irgendwo auf einem Haus eine Sat-Schüssel installiert haben und von da aus dann per Kabel weiterverteilt. Ganze Neubaugebiete von 10000 und mehr Einwohnern wurden auf diese Weise versorgt.
Wilhelm Ferkes schrieb: > Jörg Wunsch schrieb: > >> Kurz vor knapp ist ihm noch ein >> britisches Modell zuvor gekommen. > > Was war denn das? Laut: http://bs.cyty.com/menschen/e-etzold/archiv/TV/rft/color20.htm war es ein HMV BRC2000: http://www.radiomuseum.org/r/hmv_colourmaster_brc2000.html
Jörg Wunsch schrieb: > war es ein HMV BRC2000: Danke. Ich mache da auch keine Wertungen mehr, deutsche besser als Briten und Amis, nachdem mir vor einigen Tagen eine bisher nicht bekannte vollautomatische Telefonvermittlungstechnik von den Amis 1910 entwickelt in die Hand kam, die ich als deutscher Fernmelder nicht mal kannte. War das schlechter, was andere hatten?
Timm Thaler schrieb: > Nur bedingt, wenn es um Westgeld ging, setzte der Verstand aus. Oder wie > > wäre es sonst zu erklären, dass die besten Geräte (Einteilung in > > Güteklassen) dann für 300 DM bei Quelle oder Neckermann im Katalog > > standen. Bei den herstellenden "DDR-Bürgern" kam dann allenfalls 2. > > Wahl, mitunter auch garnichts an. Das war die Unterstützung der soz. DDR an die kap. BRD. Jetzt bekommen alle nur noch China Qualität!
Juppi J. schrieb: > Jetzt bekommen alle nur noch China Qualität! Aber Juppi!!! Du stellst doch wohl hoffentlich nicht China-Qualität generell in Frage?
Also der einzige Fernseher wo ich weiß, daß er zu DDR Zeiten auch nicht mehr repariert wurde war der eines alten Herrn der im Dorf unten am See sein Grundstück hatte. Der war so schlau die Antenne ein paar Meter hoch in einen Baum zu hängen und hatte damit vielleicht sogar den besten Empfang des ganzen Dorfes. Eines schönen Tages im Sommer kommt dann ein dickes Wärmegewitter, das brachte auch ein paar Blitze mit und einer von denen dachte sich hmm, toller Baum - genau da schlag ich jetzt mal ein. Es hat also einmal richtig laut gekracht und auf halbem Wege entschied sich ein Teil des Blitzes, den Weg durch die Antenne zu nehmen. Die darauffolgende "Explosion im Wohnzimmer" entwickelte sich im ganzen Dorf zu einem running gag, über den jeder bescheid wußte. Was auch nicht mehr repariert wurde war ein Trabant mit 80 km/h nach seiner Begegnung mit einem Wildschwein mit geschätzten 80 kg. Wenn der Motor im Fußraum des Beifahrers steckte, war da nichts mehr zu machen...
Ben schrub: >Wenn der >Motor im Fußraum des Beifahrers steckte, war da nichts mehr zu machen... Ach was! Da darf man sich nicht verdrießen lassen -das war ja bei manchen Multicar-Typen auch so: http://www.fahrzeugbilder.de/bilder/multicar-m24-mit-einzelkabiene-beim-27890.jpg ;-) MfG Paul
Matthias Sch. schrieb: > ich könnte > schwören, das die Colormat ausschliesslich für SECAM gedacht waren Es gab sogar für den steinalten Chromat schon PAL-Dekoder zum Nachrüsten.
Icke ®. schrieb: > Es gab sogar für den steinalten Chromat schon PAL-Dekoder zum > Nachrüsten. Und es gab in diversen Elektronik-Zeitschriften immer wieder Anleitungen zum Bau von PAL-Decodern.
Jörg Wunsch schrieb: > In den > 1980er Jahren hat sich da keiner mehr dran heiß gemacht, und Ende der > 1980er sprossen in Dresden die Antennengemeinschaften aus dem Boden, > die irgendwo auf einem Haus eine Sat-Schüssel installiert haben und > von da aus dann per Kabel weiterverteilt. Ganze Neubaugebiete von > 10000 und mehr Einwohnern wurden auf diese Weise versorgt. ja, sowas hier ist mir in Erinnerung http://www.youtube.com/watch?v=IbIocNFHnTM Sowas habe ich auch bei einem Besuch in der DDR gesehen. Nur hatte mein Bekannter noch keinen Colormat, sondern so ein uraltes Russenteil mit separatem Antennenverstärker obendrauf (nein es war kein Sat-Receiver). So einen Fernseher hab ich nie mehr gesehen seitdem, das ganze Wohnzimmer roch nach Pertinax und heißer Elektronik und das Bild war furchtbar grünstichig. Aber er hatte in DD besten Westempfang, zumindest ARD und ZDF. Aber alles lange her....
Wolle R. schrieb: > … das ganze > Wohnzimmer roch nach Pertinax und heißer Elektronik und das Bild war > furchtbar grünstichig. Das klingt nach https://de.wikipedia.org/wiki/Raduga_%28Fernseher%29 ;-) frank
Hallo Die Pal-Decoder gab es in einschlaegigen Fachgeschaeften zu kaufen (nachzukaufen) Jedoch wurde bewusst auf Werbung dazu verichtet. Komischerweise gab es aehnliche Probleme bei "Konsumguetern" zB: gab es mitte bis ende der 80er Jahre in Berlin fast nur noch Gasherde mit Stadtgasduesen zu kaufen, wo doch Berlin flaechendeckend auf Edgas umgeruestet wurde. Dagegen bekam man die Dinger in Sachsen-Anhalt (damals Bezirk Halle an jeder Ecke) Bloss brauchte die dort keiner. Also weder den gelernten DDR-Buerger rausgekramt und entsprechende Artikel persoenlich von B nach A gekarrt... Gruss Asko.
Na das was da auf dem Fernseher stand war nicht immer nur ein Antennenverstärker. Das DDR-Stromnetz hatte unter recht starken Spannungsschwankungen zu leiden und das mochten manche Geräte nicht besonders. Deswegen gab es dafür Trenntrafos mit Stufenschalter, wo man die Ausgangsspannung für das TV-Gerät einstellen konnte...
Das kann auch ein Konverter zur Umsetzung von UHF in VHF gewesen sein. Manch ein Fernsehgerät hatte keinen UHF-Tuner drin. MfG Paul
Ben _ schrieb: > Deswegen gab es dafür Trenntrafos mit Stufenschalter, Das waren aber nur Spartrafos. Den habe ich auch noch... ...
Hannes Lux schrieb: > Das waren aber nur Spartrafos. Richtig, und die gabs auch stufenlos mit rundem Drehknopf. frank
Joo, kann sein. Wie das Ding intern aussieht hat mich nie interessiert - es war von Anfang an klar, daß nichts drin ist was ich brauchen kann.
Frank P. schrieb: > Das klingt nach https://de.wikipedia.org/wiki/Raduga_%28Fernseher%29 ;-) > frank Ja, das isser ;) Danke, auf den Namen wäre ich nicht mehr gekommen. Paul Baumann schrieb: > Das kann auch ein Konverter zur Umsetzung von UHF in VHF gewesen sein. > Manch ein Fernsehgerät hatte keinen UHF-Tuner drin. Ja, das wirds auch gewesen sein. War spät gestern. Ein Antennenverstärker sollte ja auch nahe bei der Antenne sein, um die Kabeldämpfung auszugleichen. Sorry, mein Fehler. Ich finde diesen Raduga Fernseher garnicht so schlimm, zumindest waren unsere ersten West-Geräte auch nicht weniger abenteuerlich. Ich hatte damals einen der ersten Philips-Farb-TV und da konnte man Fernsehen auch "riechen". Das klingt übertrieben, wer aber mal selber so ein Gerät in Betrieb hatte, wird das bestätigen können, was ich meine. Mfg, Wolle
Wolle R. schrieb: > Ich finde diesen Raduga Fernseher garnicht so schlimm, zumindest waren > unsere ersten West-Geräte auch nicht weniger abenteuerlich. Ich hatte > damals einen der ersten Philips-Farb-TV und da konnte man Fernsehen auch > "riechen". Das klingt übertrieben, wer aber mal selber so ein Gerät in > Betrieb hatte, wird das bestätigen können, was ich meine. > Die (Abstands)Halterung der PY500 ist auch manchmal abgeraucht. Beim Betrieb der Kastens im Wohnzimmerschrank (alle paar Monate waren die PY und die PL defekt) half nur noch ein Lüfter. Der Kunde war ein -Autohaus-, also kam ein ausrangierter Heizungslüfter auf den T2500 drauf, dann ward Schluss mit der ewigen Röhrenentauscherei. Kurt
Mensch Leute, ihr wisst doch bescheid, daß man keine Fernsehgeräte übertaktet... ;)
Wolle R. schrieb: > Ich finde diesen Raduga Fernseher garnicht so schlimm, zumindest waren > unsere ersten West-Geräte auch nicht weniger abenteuerlich. "Lieber eine SS20 im Garten als einen Raduga in der Schrankwand." ;-) (Originalspruch aus dieser Zeit) Die volltransistorisierten DDR-Fernseher waren jedenfalls deutlich beliebter, wenn auch anfangs schwerer zu haben. Aber jetzt sind wir von den Reparaturen schon weit abgekommen.
Jörg schrob:
>Aber jetzt sind wir von den Reparaturen schon weit abgekommen.
Das liegt daran, daß man früher nicht den ganzen Tag damit befasst war,
defekte Geräte zu reparieren. Da waren sie zwar teuer, aber vernünftig
konstruiert.
MfG Paul
Paul Baumann schrieb: > Das liegt daran, daß man früher nicht den ganzen Tag damit befasst war, > defekte Geräte zu reparieren. Da waren sie zwar teuer, aber vernünftig > konstruiert. ...und hatten eine anstaendige Dokumentation.... Gruss Asko.
Und Ötzis Urgroßvater hat das alles noch mit Speer und Faustkeil gemacht. Hut ab!
Tja, wie hat man früher repariert? Auch mal einen kompletten Röhrentausch im Fernseher? Für den guten Geschäftsmann? Es war ja gesteckt, das Zeugs, und simpelst tauschbar.
Wilhelm Ferkes schrieb: > Tja, wie hat man früher repariert? Auch mal einen kompletten > Röhrentausch im Fernseher? Für den guten Geschäftsmann? Es war ja > gesteckt, das Zeugs, und simpelst tauschbar. Ja, und das unterschied der ehrlichen Macher von dem der nur abzocken wollte. Wenn die Röhre OK war, der Fehler immer noch da, dann wurde halt weitergeschaut. Denn eine funktionierende Röhre war halt nunmal Voraussetzung. Und wenn der def. Kondenstor/Widerstand/Elko/ usw. gefunden war dann kam die alte Röhre wieder rein. Wenn diese den Stress nicht überlebt hat dann halt ne neue. Kurt Wenn man allerdings eine ausrangierte Laugenpumpe im Fernseher fand dann war das schon etwas seltsam. Wenn der Fehler nur in einer def. Röhre bestand dann war es halt angebracht die Koppelkodensatoren auf "Widerstand" zu prüfen, also die negative Röhrenvorspannung zu messen, denn sie waren oft die Ursache des Röhrensterbens.
Wilhelm Ferkes schrieb: > Aber Juppi!!! Du stellst doch wohl hoffentlich nicht China-Qualität > > generell in Frage? Nein ,natürlich nicht. Aber in der damaligen Zeit bekam die BRD von der DDR beste Qualität für billigste Preise! Weil es so billig war ,wurde es in der BRD damals schon nicht mehr repariert. Manche Geräte gelangten wieder zurück ins Ursprungsland und wurden hier leicht repariert und weiter genutzt. Es fehlte manchmal nur ein wenig Fachwissen.;-))
Kurt Bindl schrieb: > Wenn man allerdings eine ausrangierte Laugenpumpe im Fernseher fand dann > war das schon etwas seltsam. Hatte in einem SW Fernseher einer Omi mit Presspappenrückwand schon mal ein Mäusenest. Chassis runtergeklappt und da war es. Die Nager hatten sich durch die leckere Rückwand durchgenagt und es sich dann unter der Bildröhre gemütlich gemacht. Die Omi guckte viel Fernsehen, da war es immer schön warm im Gerät. Waren allerdings schon ausgeflogen, als der TV zum Service musste. Die heutigen Geräte sind durch ihre Kunststoffgehäuse lange nicht mehr so tierfreundlich :-) Wobei ich neulich eine Meise dabei erwischte, wie sie sich Baumaterial aus meinen Hartschaumplatten klaute.
Matthias Sch. schrieb: > > Hatte in einem SW Fernseher einer Omi mit Presspappenrückwand schon mal > ein Mäusenest. Chassis runtergeklappt und da war es. Die Nager hatten > sich durch die leckere Rückwand durchgenagt und es sich dann unter der > Bildröhre gemütlich gemacht. Die Omi guckte viel Fernsehen, da war es > immer schön warm im Gerät. Waren allerdings schon ausgeflogen, als der > TV zum Service musste. Eine rel. neue Miele machte alles auf einmal, lies Wasse ein, pumpte Wasser ab, Drehte so halbherzig die Trommel, Heizung kam auch manchmal. Naja, die arme Maus war übers Schaltwerk gelaufen und wurde dabei "eingebraten". Kurt Nocheine: Ein Kolleg hatte eine SW-Bildröhre getauscht, er zeigte mir wie er mehrere Ablenkeinheitsleitungen und die Hochspannungsleitung verlängert hatte weil das Bild nach dem Einbau auf dem Kopf stand, er sie anders einbauen musste. Eine kurze "Ablenkung" reichte aus und er staunte gewaltig, denn das Bild stand nun wiederum Kopf. Erst dann hat er begriffen was "Sache" war. . .
Kurt Bindl schrieb: > weil das Bild nach dem Einbau auf dem Kopf stand, er > sie anders einbauen musste. Hat er sich wohl eine für australische Fernseher andrehen lassen...
Die dreht man dann nach dem Einschalten und Entmagnetisieren auf den Kopf und geniesst die kreative neue Farbgestaltung...
Kurt Bindl schrieb: > Nocheine: Ein Kolleg hatte eine SW-Bildröhre getauscht, er zeigte mir > wie er mehrere Ablenkeinheitsleitungen und die Hochspannungsleitung > verlängert hatte weil das Bild nach dem Einbau auf dem Kopf stand, er > sie anders einbauen musste. Bwuhahaha :-) Ein Glück wars ein SW Gerät und keine Farbglotze mit Konvergenzeinstellung, das hätte ihn vermutlich in den Wahnsinn getrieben, hehehe. Kurt Bindl schrieb: > Naja, die arme Maus war übers Schaltwerk gelaufen und wurde dabei > "eingebraten". Auweia - ja, so eine arme Maus liefert dann viele Schaltnocken für die Programmuhr.
Echtes Reparieren setzt Verständnis der zu reparierenden Sache voraus. Da wir in einer Zeit Leben, in der es derart rasant zugeht und gleichzeitig eine unüberschaubare Vielfalt an Geräten am Markt ist, ist es unmöglich geworden, eine Reparatur auf unterster Ebene (also ein defekter Kondensator, Transisor oder IC) durchzuführen. Bei hochwertigeren Geräten kann man mit Baugruppentausch noch was erreichen, ansonsten ist es eben Schrott, auch wenn nur ein 5Ct-Teil defekt ist.
Netzteile sind immer noch Netzteile. Auch Inverter für LCD lassen sich reparieren. Und wie schon weiter oben steht: Man macht keine Ausbildung um nur das Gerät X reparieren zu können. Man lernt wie man Fehler grundsätzlich analysiert um den defekt zu finden. Da spielt die vielfalt kaum eine Rolle. Nur das es weniger "Standardfehler" einzelner Gerätetypen gibt wo man nicht mehr suchen muss. Klar war's früher einfacher, aber Hauptgründe für die weniger werdenden Reparaturen sind die unwirtschaftlichkeit, fehlende Ersatzteile oder fehlende Service Unterlagen. Von der technischen Seite ist noch sehr viel an Reparatur möglich. Ich habe letztens ein LCD Panel repariert (ja, direkt das Panel, nicht die TV Elektronik). War ein defekter SMD Kondensator drauf. Kein leichter Fehler (alles ohne Unterlagen vom Gerät), aber machbar. Ging natürlich nur als Freundschaftsdienst, bei einer Werkstatt hätte sich keiner zwei Stunden an so einen 22" ran gesetzt. Wirtschaftlich unsinnig.
H.joachim Seifert schrieb: > Echtes Reparieren setzt Verständnis der zu reparierenden Sache voraus. Ja, das stimmt! -Er- reparierte die Kiste, brachte sie zum Kunden zurück. Anruf am spätem Nachmittag, eigentlich so kurz vor Ferierabend, und das auch noch im Winter. "Im Fernseher brennt ein Licht" ,so die Kundin. Drücke den Schalter ganz fest rein uns schaue dass er auch richtig rausspringt, wenn er dann noch leuchtet dann ruf an. Sie hat angerufen, er hat gesagt: Ziehe den Netzstecker aus der Steckdose, wenn immer noch... Sie hat Angerufen, immer noch Licht im Fernseher. Naja, er fuhr halt dann doch noch hin, auch wenns schon dunkel war und untersuchte das "Phänomen". Als er wieder zuhause angekommen war hatte er seine Taschenlampe auch wieder. Kurt
Kurt Bindl schrieb: > "Im Fernseher brennt ein Licht" ,so die Kundin. Na da kam doch wenigstens mal was Gescheites im Fernseher...
Ich habe auch schon beetweise gesuchte Werkzeuge in PCs gefunden, die Jahre später zufällig wieder in meiner Werkstatt landeten...
Icke schrob: >Ich habe auch schon beetweise gesuchte Werkzeuge in PCs gefunden, die >Jahre später zufällig wieder in meiner Werkstatt landeten... Pinzette detected -> Installiere Treiber Warnung: Interruptkonflikt mit Telefonzange! ;-) MfG Paul
Yep, die derzeitige Werkstattlampe meines Autobastel-Freundes kam per Magnetfuß am Unterboden eines Fahrzeuges haftend in die Werkstatt... :)
Paul Baumann schrieb: > @Kurt > > Das ist eine schöne Geschichte! > :-)) > > MfG Paul Danke Paul Kurt
Bitte melde dich an um einen Beitrag zu schreiben. Anmeldung ist kostenlos und dauert nur eine Minute.
Bestehender Account
Schon ein Account bei Google/GoogleMail? Keine Anmeldung erforderlich!
Mit Google-Account einloggen
Mit Google-Account einloggen
Noch kein Account? Hier anmelden.