Forum: Analoge Elektronik und Schaltungstechnik Stromwandler mit Transimpedanzverstärker


von Rene V. (rene_v)


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Hallo,
ich lese hier schon eine Weile im Forum mit und konnte bisher immer die 
meisten meiner Probleme selber beantworten. Nun bräuchte ich aber doch 
mal ein bisschen Unterstützung bei einem Problem.

Ich bin im Moment dabei ein Vorschaltgerät für eine 12V Halogenlampe zu 
entwickeln. hab noch nicht so viele Erfahrungen auf dem Gebiet und 
möchte dies gern ändern. Am Eingang liegen 24V an und die Übertragung 
erfolgt Potentialgetrennt bei 100kHz. Dabei möchte ich den Lampenstrom 
messen und regeln können. Dieser liegt in der Größenordnung 4-5A. Meine 
Idee war es den Strom über einen Stromwandler herunter zu transformieren 
und dann an den Eingang eines Transimpedanzverstärkers zu legen. Dieser 
soll ein Single-Supply mit 5V Betriebsspannung sein. Ganz einfach aus 
dem Grund dass zum einen die Ausgangsspannung nicht über 5V gehen kann 
und damit der AD-Wandler Eingang des uC überlastet wird. Außerdem könnte 
man den OPV, so meine Idee, als Gleichrichter missbrauchen da er nur die 
positive Halbwelle ausgeben würde.

Ist das so realistisch umsetzbar? Oder wird der OPV mit dem Strom 
überlastet? Wie groß müsste dann der Sekundärstrom sein?

Ich bedanke mich schon mal im Voraus :-)

von Udo S. (urschmitt)


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Gleich oder Wechselstrom?
Warum kein einfacher Shunt?
Warum ein Transimpedanzverstärker? Der wandelt den Strom in eine 
negative Spannung. Also nix mit 0-5V unsymmetrische Versorgung.
Wenn Stromwandler, dann einfach auf einen Widerstand, der wandelt den 
Strom dann automatisch in eine Spannung. Die kannst du dann wenn nötig 
mit einem nichtinvertierenden Verstärker verstärken.

von Rene V. (rene_v)


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> Gleich oder Wechselstrom?

Wechselspannung bei 100kHz. Der Lampe ist das egal ob es 12V Gleich- 
oder Wechselspannung ist.

> Warum kein einfacher Shunt? Warum ein Transimpedanzverstärker? Der wandelt den 
Strom in eine negative Spannung. Also nix mit 0-5V unsymmetrische Versorgung.

Meinst du den Shunt auf der Wechselspannungsseite vom Stromwandler? Ich 
hab mir gedacht der Verstärkereingang würde eine niedrigere Bürde für 
den Wandler darstellen. Es sollte zudem auch platzsparend sein. Das mit 
dem negieren hatte ich total außer acht gelassen. Wäre auch zu einfach 
gewesen.^^

> Wenn Stromwandler, dann einfach auf einen Widerstand, der wandelt den
> Strom dann automatisch in eine Spannung. Die kannst du dann wenn nötig
> mit einem nichtinvertierenden Verstärker verstärken.

Stromwandler brauch ich je weil ich den Strom auf der Trafosekundärseite 
messe. Aber den nichtinvertierenden Verstärker könnte ich trotzdem so 
betreiben das er mir nur Sinushalbwellen mit gleicher Frequenz (negative 
HW fehlt) ausgibt die ich nur noch glätten muss?


Trotzdem danke schon mal für die Anregungen. Vielleicht kann jemand 
Anderes noch was dazu sagen.

von Udo S. (urschmitt)


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100kHz?
Das muss der Wandler können und der OP auch.
Auch der AD Wandler muss dann aber ordentlich schnell sein. Wenn das 
Signal 100kHz hat, wie schnell willst du dann abtasten?

Wofür ist das eigentlich?

von Rene V. (rene_v)


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Udo Schmitt schrieb:
> 100kHz?
> Das muss der Wandler können und der OP auch.
> Auch der AD Wandler muss dann aber ordentlich schnell sein. Wenn das
> Signal 100kHz hat, wie schnell willst du dann abtasten?
>
> Wofür ist das eigentlich?

Also die Current Sense Übertrager von Epcos können noch höhere 
Frequenzen. Da seh ich jetzt kein Problem. Und ich möchte die Spannung 
schon als Gleichspannung dem AD-Wandler zuführen. Womit sich das Problem 
mit der Abtastfrequenz auch erübrigt.

von Udo S. (urschmitt)


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Rene V. schrieb:
> Und ich möchte die Spannung
> schon als Gleichspannung dem AD-Wandler zuführen.

Dann brauchst du aber einen schnellen Präzisionsgleichrichter.
Nochmal: Für was brauchst du das und bist du sicher daß dein µC das 
wandeln und verarbeiten kann?

von Rene V. (rene_v)


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Udo Schmitt schrieb:
> Rene V. schrieb:
>> Und ich möchte die Spannung
>> schon als Gleichspannung dem AD-Wandler zuführen.
>
> Dann brauchst du aber einen schnellen Präzisionsgleichrichter.
> Nochmal: Für was brauchst du das und bist du sicher daß dein µC das
> wandeln und verarbeiten kann?

Es wird ein Wandler der von 24V DC auf 12V AC wandelt. Dieser versorgt 
eine 55W Halogenlampe. Der Wandler selbst soll ein LLC-Converter sein. 
ich muss selber noch erfahrung auf diesem Gebiet sammeln. Dachte mir der 
Wandler hat die besten Eigenschaften was Regelung angeht und 
Schaltverluste in den MOSFETs.Der µC ist noch nicht festgelegt. Und 
warum muss dieser schnell Abtasten können wenn am AD-Eingang ja doch nur 
Gleichspannung anliegt?

von Rene V. (rene_v)


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Ich merk selber schon dass das Ganze mangelhaft durchdacht ist. Werde 
deshalb versuchen eine andere Lösung zu finden.

Trotzdem vielen Dank für die Mühe.

von Harald W. (wilhelms)


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Rene V. schrieb:
> Ich merk selber schon dass das Ganze mangelhaft durchdacht ist. Werde
> deshalb versuchen eine andere Lösung zu finden.

Zwei 12V-Halogen in Reihe schalten?
Gruss
Harald

von Udo S. (urschmitt)


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Harald Wilhelms schrieb:
> Zwei 12V-Halogen in Reihe schalten?

Harald du bist der wahre Praktiker :-)

Gruß, Udo

von Rene V. (rene_v)


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Es würde mich trotzdem noch interessieren ob es möglich wäre in einem 
Single Supply Transimpedanzverstärker einen Wechselstrom fließen zu 
lassen und am Ausgang eine proportionale Spannung zu bekommen. Oder 
Funktioniert dieser dann nur mit Gleichstrom?

von Udo S. (urschmitt)


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Rene V. schrieb:
> Oder Funktioniert dieser dann nur mit Gleichstrom?

http://de.wikipedia.org/wiki/Transimpedanzverst%C3%A4rker

Ua = -IR

Steht da irgendwo, daß das nur für positive I gilt?

natürlich kann der OP nur das verstärken was er solbst an Versorgung 
hat, also symmetrische Versorgung.

von Udo S. (urschmitt)


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Das Wesen des Transimpedanzverstärkers ist, das er wie ein Kurzschluss 
des zu messenden Objekts wirkt, da er den Messeingang auf Massepotential 
hält.

Bist du dir eigentlich auch sicher, daß du wirklich Wechselstrom 
rausbekommst? Wenn das ein Step Down Wandler ist, dann ist der Strom 
ziemlich konstant und hat nur einen kleinen Dreiecksrippel.

von Rene V. (rene_v)


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Es ist ein LLC-Wandler. Auf der Sekundärseite des Übertragers fließt 
also ein Wechselstrom. Und diesen Sekundärstrom will ich über einen 
Stromwandler erfassen. Darum erschien mir der Transimpedanzwandler so 
gut geeignet weil er den Stromwandler kurzschließt.

von Fritz (Gast)


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Rene V. schrieb:
> Darum erschien mir der Transimpedanzwandler so
> gut geeignet weil er den Stromwandler kurzschließt.

Wenn du aber, so wie von dir angedacht, die eine Halbwelle nicht 
verstärken willst, also +E an 0V, -E an Stromwandler, Versorgung OP- = 
0V, dann hast du nur einen (virtuellen) Kurzschluß bei der einen 
Halbwelle. Bei der anderen zieht der Stromwandler den -E gegen +.
(-E Invertierender Eingang vom OP, +E nichtinvertierender).
-e muß dann den Strom vom Stromwandler aufnehmen und der wird 
wahrscheinlich über Schutzdioden und den Rückkoppelwiderstand zum 
Ausgang abgeleitet. Du arbeitest dabei im völlig übersteuerten Bereich 
des OP.
Das ganze mag vielleicht bei 50Hz funktionieren, aber bei 100kHz wirkt 
sich je nach OP die Rekovery-time aus dem Overload negativ aus. Die 
Ausgangsspannung wird wohl nicht nur schöne einzelne Halbwellen und 
zwischendurch 0 ergeben.

PS: Warum muß es unbedingt eine Wechselspannung für die Lampe sein?
Ein DC/DC Konverter ist deutlich einfacher zu entwickeln, als eine 
geregelte AC-Quelle.

von Rene V. (rene_v)


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> Wenn du aber, so wie von dir angedacht, die eine Halbwelle nicht
> verstärken willst, also +E an 0V, -E an Stromwandler, Versorgung OP- =
> 0V, dann hast du nur einen (virtuellen) Kurzschluß bei der einen
> Halbwelle. Bei der anderen zieht der Stromwandler den -E gegen +.
> (-E Invertierender Eingang vom OP, +E nichtinvertierender).
> -e muß dann den Strom vom Stromwandler aufnehmen und der wird
> wahrscheinlich über Schutzdioden und den Rückkoppelwiderstand zum
> Ausgang abgeleitet. Du arbeitest dabei im völlig übersteuerten Bereich
> des OP.
> Das ganze mag vielleicht bei 50Hz funktionieren, aber bei 100kHz wirkt
> sich je nach OP die Rekovery-time aus dem Overload negativ aus. Die
> Ausgangsspannung wird wohl nicht nur schöne einzelne Halbwellen und
> zwischendurch 0 ergeben.

Ja okay das Leuchtet ein. Also nehm ich doch besser die Variante 
Stromwandler-> Shunt->Spannungsverstärker->(Präzisions)Gleichrichter 
oder Schottkydiode-> AD-Wandler?
Es muss ja nicht hochgenau sein.

> PS: Warum muß es unbedingt eine Wechselspannung für die Lampe sein?
> Ein DC/DC Konverter ist deutlich einfacher zu entwickeln, als eine
> geregelte AC-Quelle.

Reines interesse, will mich damit einfach mal vertraut machen. ;-)

von Fritz (Gast)


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Rene V. schrieb:
> Es muss ja nicht hochgenau sein.

Dann würde (Shottky-) Diode genügen und die Nichtlinearitäten kannst du 
ja im uC rechnerisch korrigieren.

von Rene V. (rene_v)


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> Dann würde (Shottky-) Diode genügen und die Nichtlinearitäten kannst du
> ja im uC rechnerisch korrigieren.

Ja genau, dann würde eine schon reichen. Bei der Frequenz und dem 
hochohmigen AD-Wandlereingang sollte der Glättungsaufwand minimal sein.

Danke an alle für die Hilfe. Das hilft mir erstmal weiter.

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