Forum: Platinen suche Empfehlung: Lotpaste / Lötpaste


von Stefan . (xin)


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Hallo,

ich suche nach einer wirklich empfehlenswerten bleifreien Lotpaste. Also 
gute Haftung auf der Leiterplatte, gutes Ablöseverhalten vom Stencil, 
gutes Lötverhalten, möglichst lange Offenzeit, usw.

Freue mich über jeden Tip von Leuten, die mit einer Paste wirklich 
zufrieden sind.


Gruß, Stefan

: Verschoben durch User
von Michael S. (rbs_phoenix)


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Da kommt mir auch was in den Sinn und bin mal so dreißt eine zusätzliche 
kurze Frage zu stellen.

Man soll ja Lötpaste im Kühlschrank aufbewahren. Ist es dann nicht 
"schädlich", wenn der Versand einige Tage dauert und die Paste solange 
ungekühlt ist?

Ich hab mal eine bekommen, hab sie nicht gekühlt gelagert und kann sie 
nun theoretisch in die Ecke kloppen, da sie total trocken ist.

von ... (Gast)


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Ich habe im Moment diese im Einsatz:
http://www.soselectronic.de/?str=371&artnum=56741&name=stannol-sp15tsc-10-sn95-5ag3-8cu0-7-10ml

Soweit so gut:
gute Haftung
gutes Ablöseverhalten
gutes Lötverhalten
lange Offenzeit (bis jetzt so 3 Std.getestet)

Aber:
Die Flussmittelreste sind selbst mit 30min. Ultraschallbad bei 60°C und 
unter Tickopur TR14 nicht restlos zu lösen. Ich muss die Leiterplatten 
immer danach noch in Aceton legen und mit Stummel-Pinsel bearbeiten.

von ... (Gast)


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Ich werde mit heute mal diese hier bestellen und testen:
http://www.paggenshop.com/epages/61935700.sf/de_DE/?ObjectPath=/Shops/61935700/Products/3.588BLFFP
Leider haben sie die nicht im Glas (T4), was besser wäre, da beim 
Stencil-Druck immer eine Menge Paste auf dem Rakel verbleibt. Beim Glas 
könnte man die wieder einfüllen. Bei der Spritze ist das schlecht 
möglich.

von Stefan . (xin)


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Beim Rakeln verschwendet die Spritze zu viel Paste - das ist Mist.

von ... (Gast)


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Stefan --- schrieb:
> Beim Rakeln verschwendet die Spritze zu viel Paste - das ist Mist.

Sagte ich ja. Aber leider haben sie die Korngröße T4 nicht im Glas.
Andererseits ist man mit der Spritze auch wieder flexibler. Da kann man 
dann auch mal mit dem Dispenser arbeiten.

von Fitz (Gast)


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Meine Empfehlung: Lötpaste mit niedrigem Schmelzpunkt, z.B. SnBi58.
Seit ich die verwende, vergammelt das 230°-Zeugs...

von Stefan . (xin)


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SnBi58 verwenden wir im Moment auch und sind sehr zufrieden - ist nur 
furchtbar teuer !

von Jasch (Gast)


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Michael Skropski schrieb:
> Man soll ja Lötpaste im Kühlschrank aufbewahren. Ist es dann nicht
> "schädlich", wenn der Versand einige Tage dauert und die Paste solange
> ungekühlt ist?

Eigentlich nicht soweit ich weiss - ausser es ist gerade heisses Wetter 
und die Paste wird wirklich gut warm.

> Ich hab mal eine bekommen, hab sie nicht gekühlt gelagert und kann sie
> nun theoretisch in die Ecke kloppen, da sie total trocken ist.

Also meines Wissens ist der Schadensmechanismus eigentlich nicht primär 
"austrocknen".

Die Paste besteht aus dickem Flussmittel in dem die Metallpartikel 
"schwimmen". Meistens beginnen sich die Partikel abzusetzen bevor da 
etwas austrocknen kann - und damit ist die Paste schon hinüber, die 
Hersteller sagen so nach 6 Monaten. Kühle Lagerung verlangsamt das 
Absetzen wegen höherer Viskosität des Flussmittels.

Insofern ist Paste in Dosen besser als in Spritzen, die Dose kann man 
sorgfältig aufrühren (wie z.B. auch bei Farbdosen) und dann tut das Zeug 
meist wieder.

von Johannes E. (cpt_nemo)


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Ich hab mir vor einigen Jahren mal die bleifreie Lötpaste von PCB-Pool 
gekauft, war im Reflow-Kit enthalten.
Die wurde nie gekühlt gelagert und ist mittlerweile 3 oder 4 Jahre alt.
Sie ist mittlerweile nicht mehr so weich wie am Anfang, funktioniert 
aber trotzdem noch.
Man sieht schon, dass sich die festen Bestandteile mit der Zeit 
absetzen, wenn die Paste längere Zeit nicht verwendet wird, durch 
umrühren kann man das aber wieder ganz gut durchmischen.

Von daher sollten ein paar Tage im Transport ohne Kühlung kein Problem 
sein.

von ... (Gast)


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Fitz schrieb:
> Meine Empfehlung: Lötpaste mit niedrigem Schmelzpunkt, z.B. SnBi58.

Leider kannst du die nicht bei Leistungshalbleitern verwenden, es sei 
denn dir ist es egal wenn die Bauteile sich entlöten.

von Michael S. (rbs_phoenix)


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Ahh. Ok. Denke dann werde ich mir mal eine bei reichelt besorgen.

Jasch schrieb:
> Also meines Wissens ist der Schadensmechanismus eigentlich nicht primär
> "austrocknen".
>
> Die Paste besteht aus dickem Flussmittel in dem die Metallpartikel
> "schwimmen". Meistens beginnen sich die Partikel abzusetzen bevor da
> etwas austrocknen kann - und damit ist die Paste schon hinüber, die
> Hersteller sagen so nach 6 Monaten. Kühle Lagerung verlangsamt das
> Absetzen wegen höherer Viskosität des Flussmittels.

Es war billig bei Ebay zu kaufen und ich wollte meine ersten Versuche im 
Ofen mal machen. Hat soweit auch funktioniert. Aber da ich da noch nicht 
wusste, dass die gekühlt gelagert werden muss, hab ich das auch nicht 
getan. Jetzt ist es eher wie zusammenpappender Sand ;)

Ich weiß natürlich nicht, ob man so einfach wieder Flußmittel zumischen 
kann. Aber ich denke, es wird unwesentlich teurer sich eine neue Spritze 
Lötpaste zu kaufen.

Am Anfang hats zumindest gut Funktioniert. 210°C bei 11 Minuten. Kann 
man gleich noch ne Pizza mit reinstellen ;)

von Stefan . (xin)


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11 Minuten !?
Ist schon erstaunlich, dass das Board noch funktioniert hat.

von Michael S. (rbs_phoenix)


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Naja. Der Ofen muss ja erst nochmal warm werden. Ich saß daneben. Ab ca 
10-11 Minuten is die Lötpaste richtig geschmolzen. Das sieht man ja, 
wenn es anfängt zu glänzen.

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