Forum: HF, Funk und Felder Feldstärke UKW-Radio?


von Christian A. (chip_stephan)


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Hallo,

ich frage mich, welche Feldstärke ein UKW-Sender am Empfängerstandort 
noch haben muss, damit man mit einem handelsüblichen Radio gut hören 
kann. Habt Ihr da Erfahrungswerte. Welche Feldstärken sind so niedrig, 
dass man sie nicht mehr verwerten kann? Was ist die Mindestfeldstärke, 
die man braucht, um einen Sender im Autoradio zu hören?

Habe mal ein paar Rechnungen angestellt:
Ein UKW-Sender mit 100 kW ERP hat in 10 km Entfernung eine Feldstärke 
von 107 dBµV/m. Selbst ein Sender mit 1 kW ERP hat in 100 km Entfernung 
immerhin noch 67 dBµV/m (gerade Sichtlinie vorausgesetzt). Habe ich 
richtig gerechnet?

Der MIL-STD-461 erlaubt als Störfeldstärke im UKW-Bereich nur 24 dBµV/m, 
d.h. es ist also völlig ausgeschlossen, dass ein MIL-konformes Gerät 
UKW-Empfang auch nur ansatzweise stört?

von Jörg W. (dl8dtl) (Moderator) Benutzerseite


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In Feldstärken habe ich's noch nicht umgerechnet, aber wenn ich die
(für 100 MHz viel zu kleine) Antenne an den Spekki stecke, dann
fallen die Rundfunksender an dieser locker mit 50 nW oder mehr ein.
Das heißt, die kleinen 50-nW-Senderchen haben gegen einen regulären
Rundfunksender keine Chance, die funktionieren nur, wenn man wirklich
eine Lücke zwischen den Sendern findet (was vermutlich die Intention
hinter der 50-nW-Regelung war).

von Auch Ham (Gast)


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Hallo,

wird wohl so sein - man stelle sich vor das jedermann tatsächlich 
unzensiert und gemafrei "Stadtteilrundfunk" machen würde (mit 10mW an 
einer "richtigen" Antenne und erhöhten Standort kein all zu großes 
Problem).
Wo kämen wir da hin - die armen "Künstler" (Gema) verarmen noch mehr und 
die geplagten Hörer müssten auf einmal subjektive und vielleicht auch 
nicht "political correcte" (radikale ?)Meinungen und Beiträge anhören 
oder würden auf einmal mir echten Rundfunk Bildungsprogrammen geplagt.
Das kann in einen freiheitlichen System natürlich nicht geduldet werden.

(der Beitrag oberhalb kann eventuell Spuren von Ironie beinhalten )

Ein reales Problem wäre aber die Frequenzüberbelegung.

Echten CB Funk (im Wörtlich übersetzten Sinn) wird es nie geben -
und Amateurfunk wird auch immer "nur" die technische Anwendung  und 
Erforschung von verschiedenen Modulationsverfahren ,Betriebsarten, 
Ausbreitungsmöglichkeiten usw. bleiben.
Und nein:
Blogs, übertragen durch das Medium Internet, sind auch nicht die Lösung 
(Kosten, Bandbreite, "Rundfunkrecht" greift trotzdem, Gema will auch ihr 
Schutzge... ähh Gebühren haben usw.)

Auch Ham

von Ralph B. (rberres)


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UKW Rundfunk braucht in Mono etwa 10uV an 75 Ohm um eingermaßen anhörbar 
zu sein. In Stero dürften mindestens 100uV von Nöten sein.

Der große Pegelbedarf hängt mit der großen ZF Bandbreite zusammen ( ca 
200KHz ). Im Schmalbandfunk ( Bandbreite 12,5KHz ) genügen mitunter für 
20db Störabstand ca 0,3uV allerdings an 50 Ohm

Ralph Berres

von Harald W. (wilhelms)


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Christian A. schrieb:

> ich frage mich, welche Feldstärke ein UKW-Sender am Empfängerstandort
> noch haben muss, damit man mit einem handelsüblichen Radio gut hören
> kann.

Früher(tm) gab es dazu Angaben in den Prospekten der Radios.
Heutzutage stehen da wo0hl eher PMPO-Angaben über die Ausgangs-
leistung. :-(
Gruss
Harald

von Harald W. (wilhelms)


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Auch Ham schrieb:

> wird wohl so sein - man stelle sich vor das jedermann tatsächlich
> unzensiert und gemafrei "Stadtteilrundfunk" machen würde (mit 10mW an
> einer "richtigen" Antenne und erhöhten Standort kein all zu großes
> Problem).
> Wo kämen wir da hin - die armen "Künstler" (Gema) verarmen noch mehr und
> die geplagten Hörer müssten auf einmal subjektive und vielleicht auch
> nicht "political correcte" (radikale ?)Meinungen und Beiträge anhören

Besonders freuen werden sich über ein solches Programm sicherlich
die Piloten in Ihren Maschinen. So brauchen sie sich nicht die
langweiligen Meldungen des Kontrollturms anhören, die von Flugzeugen,
die Ihren Weg kreuzen, erzählen.
Gruss
Harald

von ham (Gast)


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Ralph Berres schrieb:
> UKW Rundfunk braucht in Mono etwa 10uV an 75 Ohm um eingermaßen anhörbar
> zu sein. In Stero dürften mindestens 100uV von Nöten sein.
>
> Der große Pegelbedarf hängt mit der großen ZF Bandbreite zusammen ( ca
> 200KHz ). Im Schmalbandfunk ( Bandbreite 12,5KHz ) genügen mitunter für
> 20db Störabstand ca 0,3uV allerdings an 50 Ohm


Hochgezüchtete Spitzengeräte der 80er-Jahre wie etwa der REVOX B 760 
überzeugten mit überragenden technischen Daten. Obwohl Konsumgerät, 
wurde der UKW-Tuner sogar professionell genutzt als Ballempfänger bei 
einer kleinen ARD-Rundfunkanstalt.

Empfindlichkeit (laut Herstellerangaben):

Mono:    2µV
Stereo:  20µV
60 Ohm, SNR 46dB, 40kHz Hub

Grenzempfindlichkeit:

0,7µV
60 Ohm, SNR 26dB, 40kHz Hub

ftp://ftp.studer.ch/Public/Products/Revox/Revox_B760/Revox_B760_Op.pdf

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