Forum: Analoge Elektronik und Schaltungstechnik Ringlicht für Mikroskop


von Chris R. (hownottobeseen)


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Hi,

ich möchte für mein Mikroskop (zum Löten, Arbeitshöhe 10cm) ein 
Ringlicht bauen und bin gerade nicht so ganz entscheidungsfreudig bzw. 
mir fehlt die Erfahrung, auf was man dabei Achten muss.

Als Lichtquelle hätte ich PLCC2-LEDs mit etwa 1500mcd herumliegen. 
Platzmäßig würden 36 gut auf meine beabsichtigte Breite der Leiterplatte 
passen.
Die LEDs hätte ich in kalt- und warmweiß herumliegen - jetzt wäre 
natürlich die Fragen:

Reicht die Anzahl?

Was ist besser? Warmweiß, Kaltweiß oder gemischt?

Letzteres würde sich fast anbieten, da ich 6 Stränge machen würde, um 
Licht aus unterschiedlichen Richtungen zu ermöglichen. Bei der 
gemischten Variante hätte ich 3 warmweiße und 3 kaltweiße vorgesehen 
(Anordnung abwechselnd)

Als Treiber habe ich mir je Strang einen TS19370 
(http://de.farnell.com/taiwan-semiconductor/ts19370cx6-rf/led-treiber-weiss-boost-6sot26/dp/1824779) 
ausgeguckt. Kennt den jemand bzw. kann mir sagen, ob der etwas taugt?

Viele Grüße und Danke,

Chris

von Cheffes Chef (Gast)


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von Ulrich (Gast)


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Die Farbe der LEDs sollte nicht so kritisch sein. Das ist mehr eine 
Frage des Geschmacks. Interessant wäre es nur bei Proben mit sehr wenig 
Kontrast - da wäre dann ggf. wahlweise rot, Grün / Blau sinnvoll.

36 LEDs mit 1500 mCd sollten von der Helligkeit ausreichen, ist aber 
auch nicht übermäßig viel. Mit 36 LEDs sollte es auch keine zu harten 
Schatten oder extremen Reflexe geben. Es könnte aber sein, dass auch 
LEDs mit kleinerem Öffnungswinkel mehr Helligkeit im interessanten 
Bereich geben könnten, bzw. mit weniger Strom auskommen.
Wie viel Licht man tatsächlich braucht hängt von Mikroskop, dem Ojekt 
und auch dem Auge ab - im Alter mag man eher mehr. Eine variable 
Helligkeit wäre also schon gut.

von W.S. (Gast)


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So viele brauchst du garnicht. Oder andersherum: wenn du so viele 
brauchst, dann sind es die falschen LED's. Ich hatte mir für mein 
Mikroskop ne runde LP gemacht mit 6 Leistungs-Leds drauf, neutralweiß, 
das ist m.E. das Beste. Ich hab sie alle mit nem kleinen Vorwiderstand 
(jeweils) parallelgeschaltet und betreibe sie einfach aus nem geregelten 
Steckernetzteil. Reicht aus.

W.S.

von tinkerbell (Gast)


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So wie WWS das macht, ist die beste Lösung. Vorwiderstand, geregeltes 
Netzteil, fertig. So 500 Lumen sollten aber schon zusammenkommen. Dann 
ist es wirklich angenehm hell, auch bei höherer Vergrößerung.
Was aber schlecht ist, bei allen LEDs, ist der hohe Anteil tiefblauen 
Lichts, der dazu führt, dass viele Fuoreszenzfarben unnatürlich 
herausstechen. Das betrifft rote Plastikteile, Aufdrucke, etc. Die 
Farbwiedergabe ist oft grottig, aber naja, fürs Auge reicht es meist.

von J. S. (engineer) Benutzerseite


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Ich habe mir für mein Eschenbach-Stereo-Mikroskop auf der Basis des 
Originals, das es dafür gibt, eine variable Beleuchtung gebaut, die von 
verschiedenen Seiten abwechselnd oder zusammen leuchten kann. Damit 
bekommt man durch das Umschalten der Lichtquellen aus verschiedenen 
Richtungen einem deutlich besseren Tiefeneindruck. Vielleicht ist das 
eine Anregung für Dich. Normalerweise lohnt ein Selbstbau aber nicht.

Zu Deiner Frage der Leuchtintensität: Man muss beim Mikroskopieren mit 
Auf- und Durchlicht variieren, um möglichst viel zu sehen, daher musst 
Du es anpassbar machen. Am Besten ist, soviele LEDs reinzustopfen, wie 
es geht und dann zu dimmen. Während des Durchschauens dann mit dem Licht 
zu spielen bringt am meisten Information.

Viel Spass.

von Chris R. (hownottobeseen)


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Cheffes Chef schrieb:
> Hi, wäre das nichts für Dich?

Nein, leider nicht. Das Teil ist etwas zu groß.

Ulrich schrieb:
> da wäre dann ggf. wahlweise rot, Grün / Blau sinnvoll

Habe ich mir schon überlegt, dann mit den üblichen verdächtigen (diese 
PLCC6 von eBay). Die sind soweit ich weiß bei gleichem Platzbedarf aber 
einiges dunkler.

W.S. schrieb:
> 6 Leistungs-Leds drauf, neutralweiß,
> das ist m.E. das Beste.

darf ich fragen, wie du sie kühlst?

Ich hätte noch ein paar Golden Dragons herumliegen, allerdings bräuchte 
man da wahrscheinlich Basismaterial mit Alukern oder einen Aluring, auf 
den sie geklebt sind. Da scheitert es bei mir leider am Werkzeug...

Aktuelle Crees sind sicher besser als alles, was ich herumliegen habe, 
aber ich möchte vorzugsweise das verbauen, was ich herumliegen hab'

tinkerbell schrieb:
> Was aber schlecht ist, bei allen LEDs, ist der hohe Anteil tiefblauen
> Lichts

Dessen bin ich mir bewusst. Wenn richtig, dann Halogenlampe und einen 
Lichtring mit Glasfaserzuleitung. Das übersteigt dann aber den Preis von 
meinem Mikroskop ;)

Danke schon mal für die Tipps!

von rio71 (Gast)


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von MiWi (Gast)


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Chris R. schrieb:
> Hi,
>
> ich möchte für mein Mikroskop (zum Löten, Arbeitshöhe 10cm) ein
> Ringlicht bauen und bin gerade nicht so ganz entscheidungsfreudig bzw.
> mir fehlt die Erfahrung, auf was man dabei Achten muss.

.
.
.
.


Wie wäre es, wenn Du einfach ein paar LEDs auf einen um Dein Mikroskop 
passenden Pappkarton fixierst und dann schaust, ob das Licht ausreichend 
hell ist? Schatten willst Du beim Löten keinen, also LEDs regelmäßig 
drumherum anordnen und ggfs nicht bestücken oder wieder auslöten wenn Du 
doch kein Licht haben willst.  Das dauerst ca 10 Minuten und Deine 
Fragen sind von selbst beantwortet.

Wegen Stromversorgung: ein altes Handynetzteil (Nokia irgendwas) mit ein 
paar Vorwiderständen und fertig.

Grüße

MiWi

von amateur (Gast)


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Ich hoffe, dass Du auch daran denkst, dass das Ganze auch ein 
mechanisches Problem ist.
Die Strahlemänner haben nämlich eine Richtung. Da Du den Ring nur 
außerhalb anbringen kannst, beziehst Du Dein Nutzlicht nur aus dem 
äußersten Randbereich des Lichtkegels. Sozusagen einen Restposten - Dein 
Objektträger dürfte sich allerdings nicht über Dunkelheit beschweren 
können.

von Leo H. (Gast)


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Moin,

so eine Ringleuchte hatte ich mir vor fast einem Jahr auch mal gebaut: 
http://www.leo-andres.de/2012/04/12w-led-ringleuchte/

Die Leuchte nutze ich heute noch, auch wenn ich ein paar Dinge anders 
machen würde:
- Lichtfarben mischen oder sogar einstellbar machen: 6000k kaltweiß 
(oder auch die billigen LEDs) liefern manchmal schlechte Kontraste, mit 
einer Halogen-Schreibtischlampe unterstützt ist es dann deutlich besser
- Andere LED-Treiber einbauen: Meine Lösung ist extrem simpel (analoge 
Konstantstromquellen + PWM), weil ich damals nichts mit Schaltreglern 
machen wollte. Heute würde ich einen einstellbaren Treiber nehmen, 
Micrel und TI haben da ganz tolle Sachen.
- Höhere PWM-Frequenz: Der ATtiny schafft 180Hz auf drei Kanälen. Das 
kann ich nicht mehr als Flackern warnehmen, trotzdem würde ich behaupten 
das es nach längerer Zeit schneller ermüdet. Filmen geht auch nur bei 
100% Helligkeit, ansonsten gibt es Streifen im Bild.

30 LEDs (140°, 50.000mcd) reichen für meine Zwecke völlig aus, meistens 
laufen die nur mit ~60% weil es sonst blendet. Arbeitsabstand sind 
~15cm.
Die einstellbare Helligkeit mit den Schiebepotis gefällt mir immernoch 
super, das lässt sich problemlos blind bedienen während man durchs 
Mikroskop schaut.

von gk (Gast)


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Helau,
also ich will Euch den Spass am Basteln sicher nicht verderben. Aber ich 
habe mir so etwas zugelegt:

http://www.ebay.de/itm/144-LED-Ringlicht-Ringleuchte-Mikroskop-mit-4-Zone-61mm-/200879565421?pt=Optik_Zubeh%C3%B6r&hash=item2ec55aea6d

Für den Preis bekommt man das kaum hin, zumal man auch etwas Mechanik 
braucht.
Ich habe auch mal rein geschaut, siehe Bild.

gk

von Martin M. (martin9)


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Ich habe das auch mal gebaut, siehe Bilder.

LEDs NSPW500GS-K1: Du brauchst LEDs mit Optik (Bündelung), sonst kommt 
kaum Licht auf dem Objekt an. 5mm-Gehäuse sind dafür gut. Die kühlen 
auch noch halbwegs über die Beine.
Konstantstrom über LM317, jeweils 5-6 LEDs in Reihe. Steckernetzteil 
24V.
Das Gehäuse ist am 3D-CAD konstruiert, die LEDs genau so geneigt, dass 
sie auf den Objektbereich zielen. Hergestellt aus PA per SLS bei 
Shapeways.

So ein ebay-Teil habe ich auch (mit 144 LEDs oder so), das taugt aber 
nicht viel, zu dunkel, ca. 10000 lx.

Erfahrungen: Die kaltweissen LEDs sind grässlich. Besser etwas mit 
wärmerer Farbtemperatur (und wenns geht gleich noch höherem CRI) 
verwenden. Oder mischen mit bernsteinfarbigen LEDs, das gibt in der 
Summe eins schönes Licht.

Helligkeit ist ca. 40000 lx, ist mir etwas dunkel. Ich würde auf 100000 
lx hin zielen. Meine 20W-Halogenfunzel (mit engem Spot) bringt ca. 70000 
lx.

Die LEDs sind zu nahe an der optischen Achse des Mikroskops, das gibt 
unangenehme Spiegelungen z.B. an Leiterplattenoberflächen. Unbedingt 
vorher testen: ein paar LEDs zusammenlöten und an das Mikroskop halten! 
Ich würde den Beleuchtungswinkel mindestens verdoppeln (was ein 
entsprechend grösseres Gehäuse ergibt). Das hängt natürlich vom 
Öffnungswinkel des Objektivs (bzw. dessen NA) ab.

Mit entsprechendem Budget würde ich nach wie vor einen 
Glasfaser-Ringlichtleiter und eine 250W-Quelle (z.B. KL 2500 von Schott) 
verwenden. Das ist das Beste, das mit bisher untergekommen ist.

von Martin M. (martin9)


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Nachtrag: Die Helligkeit kannst Du abschätzen, Rechnung siehe hier:
http://de.wikipedia.org/wiki/Lux_(Einheit)

1 cd in 10 cm Abstand: 1/(0.1)^2 = 100 lx

Nur LEDs mit Bündelung haben eine Angabe in cd. LEDs ohne Bündelung 
(praktisch alle Hochleistungs-LEDs) haben eine Lambert-Verteilung 
(Intensität proportional zum Cosinus des Winkels) und sind für diese 
Anwendung ohne Optik unbrauchbar, da nur ein winziger Teil des Lichts 
auf dem Objekt ankommt. Da musst Du eine Spot-Optik vornedran montieren, 
was aber die Komplexität der Mechanik (und auch die Baugrösse) deutlich 
erhöht. Und ein Kühlungskonzept brauchst Du auch noch.

von gk (Gast)


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Martin M. schrieb:
> So ein ebay-Teil habe ich auch (mit 144 LEDs oder so), das taugt aber
> nicht viel, zu dunkel, ca. 10000 lx.

Das kann ich so nicht bestätigen. Keine Ahnung wieviele Luxe da auf die 
Platine schauen, die Helligkeit(dimmbar) ist mir vollkommen ausreichend, 
eher zu hell, zumal man die Led's noch zonenweise zuschalten kann.

Martin M. schrieb:
> Mit entsprechendem Budget würde ich nach wie vor einen
> Glasfaser-Ringlichtleiter und eine 250W-Quelle (z.B. KL 2500 von Schott)
> verwenden.

Auch hier bin ich anderer Meinung. Einfach weil die Lichtkiste ständig 
im Weg rum steht. Das Chinateil ist da sehr kompakt.

Vor dem Kauf hatte ich mich übrigens auch hier informiert:

http://www.mikroskopie-forum.de/index.php?topic=3836.0

Ich bin jedenfalls voll zufrieden, gekauft, angeschraubt, eingeschaltet 
funzt und ich hätte mir gewünscht, dass die Adaption der 
Mikroskop-Kamera genauso einfach ist. Dann hätte ich mal ein paar 
Beispielbilder gemacht.

Wie schon weiter oben betont, will ich Euch die Freude am Selbstbau 
nicht verderben. Für die, die dafür keine Zeit haben, siehe oben.

gk

von Martin M. (martin9)


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gk schrieb:
> Vor dem Kauf hatte ich mich übrigens auch hier informiert:
>
> http://www.mikroskopie-forum.de/index.php?topic=3836.0
Ja! Exakt dieses Teil habe ich auch. 10000 lx, für mich viel zu dunkel. 
Bläuliches Licht. Aber klar, hängt vom Mikroskop und den eigenen 
Ansprüchen ab.

> Ich bin jedenfalls voll zufrieden, gekauft, angeschraubt, eingeschaltet
> funzt und ich hätte mir gewünscht, dass die Adaption der
> Mikroskop-Kamera genauso einfach ist. Dann hätte ich mal ein paar
> Beispielbilder gemacht.

Hast Du schon mal probiert, einfach ins Okular zu fotografieren? Das 
klappt mit Kompaktkameras gar nicht schlecht. In der Tele-Einstellung 
hat man auch keine Vignettierung mehr. Für gelegentliche Fotos reicht 
das.
Ich hatte mal in einer Firma ein Zeiss Stemi 2000C mit auskoppelbarem 
Strahlengang für eine Kamera gekauft. Die Variante mit dem durchs Okular 
fotografieren hat aber so gut funktioniert, dass wir die extra Kamera 
kaum genutzt haben.

von gk (Gast)


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Martin M. schrieb:
> Hast Du schon mal probiert, einfach ins Okular zu fotografieren?

Nein, das habe ich nicht probiert. Denn ich benutze das Mikroskop (M3Z) 
selten zum Fotografieren.
Wenn ich aber mal was zur Dokumentation fotografieren möchte, will ich 
nicht noch lang rumbasteln. Deswegen habe ich mir eine Tucsen IS1000 
besorgt, die ich fest am Fototubus befestigen will. Mit einem Leitz 
Adapter 543345 (1:1) funktioniert das zwar prinzipiell, der 
Bildausschnitt ist aber viel zu klein. Ich bräuchte den gleichen Adapter 
mit einer Optik 0,35x, weiß aber nicht, ob es den überhaupt gibt oder 
gab.
Der Kamera liegt ein 0,5 x Adapter bei, das geht schon besser, aber die 
Fokusierung des Mikroskops und der Kamera liegt nicht in der gleichen 
Ebene. Mit diesem Adapter könnte ich vermutlich auch durch das Okular 
knipsen. Aber wie gesagt möchte ich das wegen der ständigen Umbauerei 
eigentlich nicht.

gk

von Martin M. (martin9)


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gk schrieb:
> knipsen. Aber wie gesagt möchte ich das wegen der ständigen Umbauerei
> eigentlich nicht.
Ich meinte auch gar nicht Basteln. Einfach die Kamera ans Okular halten, 
scharfstellen (am Mikroskop) und fertig! Das geht in wenigen Sekunden 
ohne Umbau. Meine DSC-RX100 z.B. fährt das Objektiv nach vorne aus und 
die Fläche dort passt halbwegs aufs Okular (ohne Augenmuschel), so dass 
man die Kamera sogar noch parallel zur Bildebene ausrichten kann. Die 
Qualität ist top! Du kannst auch problemlos den Bildausschnitt variieren 
- entweder rund vignettiert wie man das mit dem Auge sieht oder ein 
rechteckiger Ausschnitt. Tiefenschärfe ist halt systembedingt nicht gut, 
das musst Du halt mit Fokus-Stacking arbeiten, wenns wirklich sein muss. 
Für diesen speziellen Fall wäre dann wohl auch eine fixierte Kamera 
nützlich - ich würde wohl eine Adapterhülse machen (SLS 3D-Druck), die 
den RX100-Objektivtubus mit dem Okular verbindet.

von gk (Gast)


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Martin M. schrieb:
> Einfach die Kamera ans Okular halten, scharfstellen (am Mikroskop) und fertig!

OK, habe ich mal probiert. Das Ringlicht war auf voller Helligkeit, aber 
nur eines der 4 Segmente eingeschaltet. Die Abschattung rechts oben 
kommt vom Okular, nicht von der Beleuchtung.

gk

von Martin M. (martin9)


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gk schrieb:
> OK, habe ich mal probiert. Das Ringlicht war auf voller Helligkeit, aber

Ist doch 1a!

- Martin

von Chris R. (hownottobeseen)


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Hi,

rio71 schrieb:
> hier gibbet sowas.. aber wohl auch zu groß..

Danke für den Tipp. Da nicht viel kaputt ist mit dem Teil, hab ich mir 
mal eines bestellt.

MiWi schrieb:
> Wie wäre es, wenn Du einfach ein paar LEDs auf einen um Dein Mikroskop
> passenden Pappkarton fixierst und dann schaust, ob das Licht ausreichend
> hell ist?

Habe ich mit ein paar LEDs gemacht, allerdings wollte ich nicht zu viele 
verlöten und konnte mit den paar nicht abschätzen, wie es wohl mit mehr 
aussieht.

amateur schrieb:
> Die Strahlemänner haben nämlich eine Richtung. Da Du den Ring nur
> außerhalb anbringen kannst, beziehst Du Dein Nutzlicht nur aus dem
> äußersten Randbereich des Lichtkegels.

Das ist klar, in den sauren Apfel muss man bei LEDs ohne Linsen 
beißen...

Leo-andres H. schrieb:
> so eine Ringleuchte hatte ich mir vor fast einem Jahr auch mal gebaut:
> http://www.leo-andres.de/2012/04/12w-led-ringleuchte/

Sieht sehr schön aus!
Gibt es einen Grund, warum du die LEDs so weit außen angebracht hast?
Bei doppelseitiger Bestückung wäre es ja etwas kompakter gegangen.

> Die Leuchte nutze ich heute noch, auch wenn ich ein paar Dinge anders
> machen würde:
> - Lichtfarben
> - Andere LED-Treiber
> Micrel und TI haben da ganz tolle Sachen.

also bis hierhin das, was ich vor hatte ;)
Bei Micrel muss ich ich nochmal umschauen, da scheint Farnell aber nicht 
allzu viel im Programm zu haben...

> - Höhere PWM-Frequenz: Der ATtiny schafft 180Hz auf drei Kanälen.

der TS19370 würde, wenn ich richtig gelesen habe, eh eine PWM-Frequenz 
von mind. 1kHz wollen - da sieht man nix mehr.

Martin M. schrieb:
> Ich habe das auch mal gebaut, siehe Bilder.

Der 3D-Druck war sicher nicht ganz billig. Wird der Ring nur gesteckt 
oder hast du noch Löcher für Schrauben vorgesehen?

Martin M. schrieb:
> Nur LEDs mit Bündelung haben eine Angabe in cd. LEDs ohne Bündelung
> (praktisch alle Hochleistungs-LEDs) haben eine Lambert-Verteilung
> (Intensität proportional zum Cosinus des Winkels) und sind für diese
> Anwendung ohne Optik unbrauchbar, da nur ein winziger Teil des Lichts

Gut zu wissen, dann gibt's da ja recht viel Etikettenschwindel, nachdem 
die wenigsten SMD-LEDs eine Linse haben ;)

Ich warte jetzt mal ab, wie das Engelsauge taugt, danach geh' ich wenn 
noch nötig mein eigenes Design an.

Vielen Dank für die vielen Tipps!

Chris

von Reinhard Kern (Gast)


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Chris R. schrieb:
> amateur schrieb:
>> Die Strahlemänner haben nämlich eine Richtung. Da Du den Ring nur
>> außerhalb anbringen kannst, beziehst Du Dein Nutzlicht nur aus dem
>> äußersten Randbereich des Lichtkegels.
>
> Das ist klar, in den sauren Apfel muss man bei LEDs ohne Linsen
> beißen...

Muss man nicht. Egal welchen Abstrahlwinkel die LEDs haben, man kann sie 
ja wie gewünscht ausrichten. Bei LEDs mit Drähten garkein Problem, bei 
SMD etwas aufwendiger. Das das Licht wesentlich besser ausgenutzt wird, 
lohnt sich das, man kommt mit deutlich weniger LEDs oder Strom aus.

Gruss Reinhard

von Martin M. (martin9)


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Chris R. schrieb:
>> Nur LEDs mit Bündelung haben eine Angabe in cd. LEDs ohne Bündelung
>> (praktisch alle Hochleistungs-LEDs) haben eine Lambert-Verteilung
>> (Intensität proportional zum Cosinus des Winkels) und sind für diese
>> Anwendung ohne Optik unbrauchbar, da nur ein winziger Teil des Lichts
>
> Gut zu wissen, dann gibt's da ja recht viel Etikettenschwindel, nachdem
> die wenigsten SMD-LEDs eine Linse haben ;)

Warum Etikettenschwindel? Im Datenblatt steht bei Leistungs-LEDs der 
Lichtstrom in Lumen und bei kleineren die Lichtstärke in Candela. Was Du 
daraus machst, ist Deine Sache. Wie gesagt kannst Du recht einfach eine 
grobe Abschätzung selbst rechnen: Deine PLCC-LEDs haben 1.5 cd. Abstand 
sagen wir 0.1m, das ergibt 150 lx pro LED. 36 davon sind 5400 lx. Wie Du 
oben lesen kannst, ist der Bereich für eine sinnvolle Beleuchtung 
10000-100000lx, je nach Geschmack. Ich hätte gern 100 klx. 5400 lx sind 
am unteren Limit, aber vielleicht reicht es Dir.
Aber zum Vergleich: Eine NSPW500GS-K1 hat 30 cd, mit schon einer 
einzigen davon bist Du bei 3000 lx in obigem Szenario. Ein paar davon in 
Reihe schlagen Dein PLCC-Grab problemlos. Für die 20 mA brauchst Du auch 
keinen Schaltregler, ein LM317 anno 1970 tut es völlig. Und einen 
Mikrocontroller brauchst Du dann auch nicht, man muss es nicht 
kompliziert machen (kann aber).

http://www.leds.de/Low-Mid-Power-LEDs/LEDs-5mm/Weisse-LEDs/Nichia-5mm-LED-weiss-30000mcd-15-NSPW500GS-K1.html

> Der 3D-Druck war sicher nicht ganz billig. Wird der Ring nur gesteckt
> oder hast du noch Löcher für Schrauben vorgesehen?
11.28 EUR in schwarz bei http://www.shapeways.com - das finde ich 
billig. Der Ring ist gesteckt - wenn ich schon ein Einzelstück für genau 
mein Mikroskop mache, mache ich es gleich passend!

von Dieter J. (fossi)


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vielleicht hilft das hier weiter?
Dort gibt es fertige Platinen und Leuchtdioden zu annehmbaren Preisen.

http://www.led-tech.de/de/Leuchtdioden/Entwickler-Platinen/Ringlicht-Platinen-Set-LT-1054_1_91.html

von J. S. (engineer) Benutzerseite


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An die Dinger hatte ich auch gerade gedacht! Der Tipp von oben "Farben 
mischen" / RGB finde ich auch gut. Wenn man mehrere solcher Kränze 
einsetzt, lichtgebündelte LEDs benutzt und sie beim Einbau so 
einreichtet, dass sie ein genügend enges Feld beleuchten, müsste man das 
recht hell hinbekommen. Wie ich oben schon sagte: Je mehr Licht, desto 
besser, Runterdimmen geht immer.

von amateur (Gast)


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>Muss man nicht. Egal welchen Abstrahlwinkel die LEDs haben, man kann sie
>ja wie gewünscht ausrichten.

Martins Bilder zeigen dies ja, wenn man genau hinschaut.

Deshalb hatte ich ja auf mechanisches Geschick hingewiesen.

Je stärker die LEDs bündeln, desto besser, aber desto genauer muss der 
Kippwinkel definiert werden.
Hierbei sollte man auch nicht vergessen: Fast so schlimm wie 
zappenduster ist eine ungleichmäßige Beleuchtung. Letzteres geht mit 
stark Bündelnden LEDs ganz prima.

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