Forum: Mikrocontroller und Digitale Elektronik Schaltnetzteil Gleichrichtung Servernetzteil dps-750eb


von pcmatrix (Gast)


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Hallo,
ich bin einige Zeit bereits am suchen wegen eines Servernetzteil und 
dessen Ausgang.

Soweit ich das nachverfolgt habe sieht das so aus. Definitiv sind die 
beiden Speicherdrosseln so verbunden. Irgendwie denk ich ist das ein 
aktiver Gleichrichter, jedoch dies mit den Drosseln versteh ich nicht 
ganz. Gibt sowas bzw. kann mir das jemand mal erläutern?

Abgesehen davon such ich nach den Fehler im Netzteil, die Hauptspannung 
fehlt, andere gehen. Leistungsbauteile und auffinbare Dioden nur auf 
Kurzschluß geprüft, noch nichts gefunden.

Gruß

von Floh (Gast)


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Ein Bild aus dem Netzteil wäre wahrscheinlich sinnvoller.
4 Anschlüsse, 3-beinige Bauteile?

von Matthias S. (Firma: matzetronics) (mschoeldgen)


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Die Bauteile sind vermutlich Doppeldioden mit gemeinsamer Kathode in der 
Mitte. Hier ist eine Sammlung von allen möglichen ATX Netzteilen, da 
kannst du es dir mal anschauen:
http://danyk.wz.cz/s_atx_en.html

von pcmatrix (Gast)


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ok wird gemacht

von pcmatrix (Gast)


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von pcmatrix (Gast)


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Dioden wohl eher nicht oder die sind alle 4 geneu gleich defekt.(Messung 
der Flußspannung) und die Schaltung der beiden Drosseln sind 
ungewöhnlich.

von pcmatrix (Gast)


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Habe auf der Suche nach den 27324 (ein UCC27324) folgendes gefunden: 
http://www.datasheetdir.com/circuits/2/Synchronous-Rectifiers-Of-Current-Doubler.jpg

das sollte es wohl sein, allerdings ist die Gleichrichtung entweder als 
Brücke oder zwei parallel ausgeführt. NT soll immerhin 63A leisten.

Dennoch läufts nicht an. Tipp bzw. eine Vermutung diesbezüglich 
irgendjemand?

Gruß

von Ben _. (burning_silicon)


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Keine Chance aus der Ferne. Dafür brauchts einen Trenntrafo und ein 
Oszi. Und ich muß selbst drin rumstochern können. Habe solchen Kram 
schon zu Hauf erfolgreich repariert, aber es gibt da keinen 
Standard-Fehler. Mal sinds Elkos mit dicken Backen, manchmal kalte 
Lötstellen, manchmal ist auch der Dreck irgendwie leitfähig geworden und 
der Strom hat sich seine Wege gesucht.

Aber schmeiß es nicht weg, solche Netzteile sind meistens sehr 
interessante Studienobjekte (hinsichtlich der Synchrongleichrichtung) 
und gute Ersatzteilspender!

von Matthias S. (Firma: matzetronics) (mschoeldgen)


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Die Platine sieht schon fies aus, da was zu reparieren ist ne Strafe. 
Einige Fragen hab ich aber:
* tickt das Netzteil leise vor sich hin? Das wäre ein Zeichen, das es 
sich tatsächlich um einen Kurzschluss auf der Sekundärseite handelt.
* Kannst du mit dem Oszi direkt an der Sekundärwicklung schmale Spitzen 
erkennen, die regelmässig kommen? Auch das wäre ein Zeichen für einen 
sekundärseitigen Kurzchluss.
(das folgende nur mit Trenntrafo messen!)
* Siehst du am Kollektor/Drain des primären Leistungstransistors Spitzen 
auf den 325 Volt? Falls nein, liegt der Fehler vermutlich in der 
Ansteuerung dieses Leistungshalbleiters.
* Finde das Steuer-IC und überprüfe, obs da eine Versorgungsspannung 
gibt. Die übliche Technik ist, das IC zum Starten mittels hochohmiger 
Widerstände aus dem Zwischenkreis zu speisen. In dem Moment, wo das 
Netzteil anspringt, wird die Speisung von einer Wicklung des SNT Trafos 
übernommen mittels einer Diode und Elko. Dafür ist die 2te Wicklung auf 
der Primärseite.
* Sind überhaupt 325 Volt auf dem Zwischenkreis?

von pcmatrix (Gast)


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Danke erstmal für die Antworten,

in der Tat sind gute Ersatzteile darauf falls ich das nicht am laufen 
bekomme.
An die beiden UCC27324 IC oben links liegen 15 Volt an. Zwar noch nicht 
mit ein Oszi gemessen, mit ein Multimeter auf Wechselspannung an den 
Ein/Ausgängen des IC ist nichts zu messen. Falls da Schaltimpulse für 
die Brückentreiber anliegen sollten müsste so vermute ich das Multimeter 
erstmal überhaupt was anzeigen.
5Volt und 15Volt liegen an den dünnen Kontakten an, aber eben auch dort 
keine 12Volt.
ESR Werte der großen Elkos alle ok.
Die 5Volt lasssen sich auch gut belasten, hab da mal kurz (weile gerade 
zur Hand) eine 12V/20W Halogenlampe drangehalten, NT klickt zwei drei 
mal bis der Kaltwiederstand der Lampe überwunden ist und leuchtet dann.

Trenntrafo werde ich mir mit zwei Halogentrafos mal selber zum prüfen 
zusammensetzen und den Tip mit den Spikes per Oszi mal überprüfen.

Wenn ich dann mal aufgeben sollte kann ich den Trafo mit einen IRS2453 
(Brückentreiber) verwenden. Damit fällt dann das wickeln und besorgen 
von HF-Litze weg. Aber erstmal will ich das Ding am laufen bekommen.

von pcmatrix (Gast)


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gemessen an der sekundären Wicklung, Timebasis 1µs und 50mv/Div.

am IC(UCC27324) unter den großen Trafo, der sollte für die 
Synchrongleichrichtung zuständig sein, da liegen auch ca. 15Volt an.
Primär habe ich noch nicht weiter gemessen da ich mein Trenntrafo noch 
nicht  fertig habe.

von pcmatrix (Gast)


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und noch ein Bild direkt am Ausgang für die 12V

von pcmatrix (Gast)


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weitere Tests, an den Timer IC 555 liegen Rechteck und Dreieckspannungen 
mit ca. 14µs Periodendauer an. An den IC UCC37324 jedoch nur 
Schwingungen wie an den Ausgang laut oberen Bild.
Ist der Fehler denn eher hier zu suchen?

von Matthias S. (Firma: matzetronics) (mschoeldgen)


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pcmatrix schrieb:
> und noch ein Bild direkt am Ausgang für die 12V

Für mich sieht das nach einem Schluss in den Gleichrichtern aus. Wenn 
das am 12 Volt Ausgang so aussieht, dann möchte die Primärseite starten, 
da aber ein Gleichrichter Schluss hat, sorgen die Siebkondensatoren 
dafür, das die Spannung zermanscht wird. Du wirst vermutlich die 4 
Dreibeiner auf den Kühlkörpern mal auslöten und auf Kurzschluss prüfen 
müssen.

Die Schaltung ist allerdings recht ungewöhnlich - ohne das Ding (wie 
Burning Silicon) in der Hand zu haben, ist da schwer was zu sagen.
Ich entlöte bei sowas normalerweise die Sekundärwicklung des Trafos und 
prüfe dann mit dem Komponententester meines Oszis auf Schlüsse im 
Sekundärkreis. Der Komponententester liefert nämlich eine 
Wechselspannung und erlaubt es, Dioden und Kondensatoren zu checken.

von pcmatrix (Gast)


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Danke erstmal,
Komponententester hat mein Oszi auch. Auslöten wollt ich mir soweit es 
geht ersparen.
Mal ne Frage zu den Halbleitern, haben Mosfets bei defekten meist nur 
Schluß zwischen den Anschlüssen? Ich messe meist nur mit den Diodentest 
per Multimeter und gehe dann davon aus, wenn ich eine Flußspannung messe 
oder eben kein Schluß zwischen den Anschlüssen ist, das dieses Teil 
zumindest kein Schluß verursacht.

Gruß Gerald

von Matthias S. (Firma: matzetronics) (mschoeldgen)


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pcmatrix schrieb:
> haben Mosfets bei defekten meist nur
> Schluß zwischen den Anschlüssen?

Eigentlich ja, aber wie so oft gilt, das es auch hier nicht immer so 
sein muss. Die Gate ist ja durch die dünnen Leiterbahnen recht gut von 
Drain (Mitte) und Source zu unterscheiden, da darf es erstmal keinen 
Schluss zwischen D und S geben, natürlich auch nix mit Gate. (diesmal 
ist das Multimeter besser geeignet, weil da ja noch Elkos im Spiel sind)
Allerdings lege ich mir bei Synchrongleichrichtern die Karten, da ich 
damit keine Erfahrungen habe. Könnte also auch sein, das die 
Ansteuerschaltung eben nicht 'synchron' arbeitet und die MOSFets auch 
aufsteuert, wenn sie gar nicht dran wären.

von pcmatrix (Gast)


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wie bekommt Ihr denn so all die schönen Vielbeiner mit reichlich 
Kupferfläche unten dran und oft auch zweilagig, denn so zerstörungsfrei 
(meist) raus? Die Speicherdrossel mit den drei dicken Drähten pro 
Anschluß ist schon sicher nicht so einfach. Rückt man die mit 100Watt zu 
leibe oder gibt es auch besserer Methoden.

von pcmatrix (Gast)


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Dieses Netzteil ist Geschichte und wie ich die Bauteile rausbekomme weiß 
ich nun auch.
Entwedwer Windungschluß im Haupttrafo vermutlich aber eher die Kontakte 
der Schirmwicklung da auf der Platine auch beide verbunden waren oder 
Ansteuer IC defekt. Leistungshalbleiter habe ich jedoch keinen Fehler 
gefunden.
Immerhin habe ich nun auch Synchrongleichrichter kennen gelernt.
Allen Dank die mit Rat mir zur Seite standen.

GS

von Ben _. (burning_silicon)


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Bevor Du es in die Tonne schmeißt hätte ich es gerne zur 
Ersatzteilgewinnung...

Schade, daß man Dir keine PN schreiben kann.

von pcmatrix (Gast)


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Natürlich nicht in die Tonne.... schon der Trafo ist Gold wert. 
Ausgelötet und für mein nächstes Projekt ist der ideal.
Ich habe hier einen schönen IRS2453 (Full Brigde Driver) da kommen mir 
diese Teile wie gelegen.

(Ich bin hier eigentlich auch gemeldet, nur habe ich meine Zugangsdaten 
vergessen)

Bestimmt komme ich wieder wenn ich am Projekt dran bin. Dann mit PN

Gruß

von Matthias S. (Firma: matzetronics) (mschoeldgen)


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pcmatrix schrieb:
> wie bekommt Ihr denn so all die schönen Vielbeiner mit reichlich
> Kupferfläche unten dran und oft auch zweilagig, denn so zerstörungsfrei
> (meist) raus?

Das war es, was ich mit 'fies' meinte, als ich mir die Reparatur des 
Netzteil im Geiste vorstellte. So lange es funktioniert ist das ja nicht 
schlimm, aber reparieren müssen wäre ne echte Strafe gewesen. Alleine 
die Packungsdichte ist ja schon so hoch. Wenns nicht mehr drauf ankommt, 
nehme ich einen Campinggaz Brenner und klopfe die Bauteile in eine 
Wasserschale :-)

Ansonsten gehe ich den mühevollen Weg mit Entlötpumpe/litze und viel 
Hitze. Falls du noch Ersatz suchst - moderne ATX Netzteile haben ihr 
kräftigste Wicklung auf den 12 Volt und machen da locker mal 50-60 
Ampere.

von pcmatrix (Gast)


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Die wichtigsten Teile habe ich nun raus. Werde mir mal ein 
Campinggaz-Brenner zulegen.
Zur "komischen" weil so mir noch nicht bekannte Schaltung mit den zwei 
Speicherspulen, die erstmal wie ein Kurzschluß rein Drahtmäßig aussehen, 
es ist sozusagen eine Villard Schaltung zur Stromverdopplung eben halt 
nur mit Spulen.
Habe es in Multisim mal getestet.

von pcmatrix (Gast)


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und das nächste vermutlich def. Netzteil (DPS-800GB) ist im Anmarsch für 
3,83 plus Porto.

von Matthias S. (Firma: matzetronics) (mschoeldgen)


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pcmatrix schrieb:
> Zur "komischen" weil so mir noch nicht bekannte Schaltung mit den zwei
> Speicherspulen, die erstmal wie ein Kurzschluß rein Drahtmäßig aussehen,
> es ist sozusagen eine Villard Schaltung zur Stromverdopplung eben halt
> nur mit Spulen.

Stimmt mich schon bedenklich, das die Jungs sich so eine Schaltung 
ausgedacht haben - und hat sich ja auch nicht wirklich bewährt. 
Naja,warum einfach, wenn auch kompliziert geht. Ich kann mir nicht mal 
vorstellen, das die Schaltung einen besonders hohen Wirkungsgrad oder 
was auch immer hat, vllt. hat ja ein anderer Poster ne Idee, warum man 
so eine Schaltung benutzen könnte.

pcmatrix schrieb:
> Werde mir mal ein
> Campinggaz-Brenner zulegen.

Ich nehme übrigens nicht den normalen Kochtopf Aufsatz, sondern eine Art 
Bunsenbrenner mit einem Flammen Gitter oben drin. Klappt sehr gut, aber 
die Platine ist unrettbar verloren. Teilegewinnung im grossen Stil mach 
ich im Sommer auf der Terasse, da es doch ganz schön stinkt.

von pcmatrix (Gast)


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Ich könnt mir momentan nur als Grund für diese Schaltungsart vorstellen, 
das der Trafo einfacher zu wickeln ist weil der Drahtdurchmesser bzw. 
nicht quasi doppelt so vile Drahte parallel zu wickeln wäre.
(Ich hab übrigens mit einen 48W ungeregleten Lötkolben und viel Zinn die 
Bauteile unter Beschädigung der Platine rausbekommen.)

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