Hallo Experten! Ich versuche gerade die folgende Schaltung aus dem Infineon Buch "IGBT Modules" zu verstehen. Folgende grundsätzliche Fragen stellen sich mir hierbei: -bei der Ansteuerung der Mosfets, der Schmitt-Trigger invertiert das Eingangssignal, aber so findet die Verzögerung statt, also quasi de Tot-Zeitbildung, damit nicht beide Mosfets gleichzeitig schalten? -Wieso wurden Normally-On Mosfets verwendet? Funktioniert das damit überhaupt? Und muss dann das eingangssignal nicht größer als +-16V sein? -Bei den BJTs die gleiche Frage: So we die angesteuert werden, mit einem Signal könnte es einen shoot-through geben. Muss dieser auch mit einer Torzeitschaltung verhindert werden, ist diese nur nicht eingezeichnet? Vielleicht kennt sich jemand mit der Schaltung aus und kann mir helfen, das wäre großartig! Viele Grüße Sören
Sören schrieb: > -Bei den BJTs die gleiche Frage: So we die angesteuert werden, mit einem > Signal könnte es einen shoot-through geben. Muss dieser auch mit einer > Torzeitschaltung verhindert werden, ist diese nur nicht eingezeichnet? Nein: wenn Basis und Emitter auf dem selben Potential liegen, sperren beide BJT. Die Basis muss um 0,7V nach oben, damit der npn leitet, und um 0,7V nach unten, damit der pnp leitet. Es gibt also ein Totband von 1,4V, das einen shoot-through verhindert. Sören schrieb: > -Wieso wurden Normally-On Mosfets verwendet? Funktioniert das damit > überhaupt? Werden irgendwo im Text konkrete Transistoren für T7 und T8 genannt? Vielleicht nahm es der Autor der Schaltung ja einfach nicht so genau mit den Schaltzeichen von MOS-FETs.
Transistor T7 ist falsch gezeichnet. Soll wohl ein P-Mosfet sein, dann müsste der Strich fürs Gate aber oben sein. Sören schrieb: > -bei der Ansteuerung der Mosfets, der Schmitt-Trigger invertiert das > Eingangssignal, aber so findet die Verzögerung statt, Ja, aber die ist minimal. Unter einer Nanosekunde, würde ich schätzen. > also quasi die Tot-Zeitbildung, damit nicht beide Mosfets gleichzeitig > schalten? Nein, denn die Verzögerung ist bei beiden Mosfets gleich. So wie es gezeichnet ist, gibt es während der Kommutierung sicher einen Kurzschluss zwischen den Mosfets. Wie man es dreht und wendet, die Schaltung ist fehlerhaft oder fehlerhaft gezeichnet.
Achim S. schrieb: > Nein: wenn Basis und Emitter auf dem selben Potential liegen, sperren > beide BJT. Die Basis muss um 0,7V nach oben, damit der npn leitet, und > um 0,7V nach unten, damit der pnp leitet. Es gibt also ein Totband von > 1,4V, das einen shoot-through verhindert. Hmm okay das verstehe ich noch nicht ganz: Der Emitter liegt doch bei beiden in der Mitte, also das Potential ändert sich doch, sobald einer der BJT durchschaltet? Wie kann man den dann gut ansteuern? Und muss dann das Ansteuersignal nicht größer sein als das Ausgangssignal? Achim S. schrieb: > Werden irgendwo im Text konkrete Transistoren für T7 und T8 genannt? > Vielleicht nahm es der Autor der Schaltung ja einfach nicht so genau mit > den Schaltzeichen von MOS-FETs. Leider wird nichts erwähnt. Aber wären es angenommen Normally-Off Mosfets, dann würden sie bei einer Spannung von 0V beide schalten, sehe ich das richtig? Dann müssten sie mit einer Spannung von +-16V angesteuert werden?
Alexander Schmidt schrieb: > Sören schrieb: >> -bei der Ansteuerung der Mosfets, der Schmitt-Trigger invertiert das >> Eingangssignal, aber so findet die Verzögerung statt, > > Ja, aber die ist minimal. Unter einer Nanosekunde, würde ich schätzen. Hmm da hatte ich mich vertippt, wollte eigentlic fragen WO findet die Totzeit statt, das der Schmitt-Trigger nicht sonderliche verzögrnd wirkt, dachte ich mir... :-)
Sören schrieb: > Hmm da hatte ich mich vertippt, Das scheint ja häufiger vor zu kommen. > WO findet die Totzeit statt Wenn du die Totzeit für den IGBT meinst, dann ist das in dem Plan oben nicht ersichtlich.
Sören schrieb: > Der Emitter liegt doch bei > beiden in der Mitte, also das Potential ändert sich doch, sobald einer > der BJT durchschaltet? Wie kann man den dann gut ansteuern? Und muss > dann das Ansteuersignal nicht größer sein als das Ausgangssignal? Bei der positiven Flanke an der Basis leitet der npn, und der Emitter folgt der Basisspannung, bleibt dabei aber immer 0,7V unter dieser. Dabei sperrt der pnp, denn er leitet nur, wenn die Basis 0,7V unter dem Emitter liegt. Bei der negativen Flanke ist es genau umgekehrt: der pnp leitet und der Emitter folgt der Basisspannung, liegt aber immer 0,7V über der Basis. Damit sperrt der npn. Der Ausgangssignalbereich der BJT-Stufe ist damit wirklich um 1,4V kleiner als das Eingangssignal, aber für die Ansteuerng des IGBT spielt das keine Rolle. Sören schrieb: > Aber wären es angenommen Normally-Off > Mosfets, dann würden sie bei einer Spannung von 0V beide schalten, sehe > ich das richtig? Dann müssten sie mit einer Spannung von +-16V > angesteuert werden? Die beiden MOS-FETs bilden einen CMOS-Inverter. Der sollte mit den selben Pegeln angesteuert werden, die er auch am Ausgang treibt. Würde der Schmitt-Trigger nur zwischen 0V und +16V schalten, dann würde T8 nie sperren und in einem Schaltzustand ein hässlicher Querstrom fließen. Wahrscheinlich ging es dem Autor primär um die Clamping-Schaltung. Die zumindest scheint mir korrekt gezeichnet.
Alexander Schmidt schrieb: >> WO findet die Totzeit statt > > Wenn du die Totzeit für den IGBT meinst, dann ist das in dem Plan oben > nicht ersichtlich. Eigentlich meinte ich die Totzeit für die Mosfets, damit diese nicht gleichzeitig schalten, aber die ist wohl auch nicht eingezeichnet... Achim S. schrieb: > Die beiden MOS-FETs bilden einen CMOS-Inverter Der braucht aber auch eine Totzeitschaltung oder?
Sören schrieb: >> Die beiden MOS-FETs bilden einen CMOS-Inverter > > Der braucht aber auch eine Totzeitschaltung oder? Wenn man den Querstrom beim Umschalten unbedingt verhindern will: Ja. Zwingend ist das aber nicht, man kann auch den Querstrom beim Umschalten auch einfach akzeptieren. In dieser Schaltung müssen die FETs ja nur den Basisstrom für die folgende BJT-Stufe treiben. Man kann also FETs mit geringer Stromstärke nutzen, und das begrenzt auch den Querstrom.
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