Forum: Platinen Modellbahnsteuerung PWM analog


von Jonathan L. (ext)



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Hallo,

ich möchte mir eine Steuerung für meine Modellbahn bauen. Damit sollen 
später einmal mehrere Züge vollautomatisch gesteuert werden können.

Vorerst geht es um die Ansteuerung eines einzelnen Zuges bzw. Motors.
Ich hab schon so einiges dazu recherchiert und bin irgendwie an einer 
H-Brücke hängengeblieben.

Ich möchte gerne einfache Transformatoren nutzen, die irgendwas zwischen 
12 und 20 Volt Wechselstrom ausgeben.
Eine erste Schaltung ist dazu gedacht um daraus 12 Volt Gleichstrom zu 
machen.
Bei den 12 Volt bin ich mir noch nicht sicher. Ich konnte noch keine 
sicheren Informationen bzgl. der Spannung finden mit der Spur N von 
Fleischmann, Minitrix oder Roco, etc betrieben wird. Zu finden war 12 
Volt und 14 Volt.
Die zweite Schaltung soll über eine H-Brücke die Fahrtrichtung und 
Geschwindigkeit regeln. Dazu habe ich vor ein PWM Signal vom µC zu 
verwenden.

Später soll es dann mehrere Blockabschnitte geben, so dass mehrere Züge 
gleichzeitig und auch in unterschiedliche Richtungen fahren können.

Angehängt habe ich mal die aktuellen Layouts, Schematics und eine 
Übersicht.

Ich freue mich auf jegliche Kommentare, Kritik und 
Verbesserungsvorschläge!

Viele Grüße
JoJo

von René S. (thebit)


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Hallo JoJo

schau dir doch mal openDCC (www.opendcc.de) und BiDiB (www.bidib.org) 
an. Dort gibt es jede Menge Selbstbausachen. DCC als Protokoll zum 
Schalten und Fahren basierend auf dem BidiBus ist meines Erachtens nach 
die zukunftssicherste Elektronik die es gibt. Gute Anlaufstelle neben 
den beiden vorstehenden Links ist auch 1zu160.net. Dort dreht sich alles 
um unsere geliebte Spur N.

Gruß René

p.s. ich liebäugle auch derzeit wieder mit Moba anzufangen und mir eine 
Fahranlage aufzubauen. Natürlich in Spur N und gesteuert per 
OpenDCC/BidiB und Rechner. Wobei man an der Z1 Zentrale von OpenDCC auch 
Handregler wie z.b. die Roco Multimaus anschließen kann

von smufte (Gast)


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Woher kommt das Startsignal? Poti? Taster? IR?

von Jonathan L. (ext)


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Hi René,

danke für die Hinweise auf die Seiten. Kenne ich schon, bis auf BiDiB.
DCC kommt für mich nicht in Frage, da dieser Aufbau im Rahmen einer 
Hausarbeit für mein Studium erfolgt und ich da einige Vorgaben einhalten 
sollte.
Mit meinem Prof besprochen war, dass im Rahmen des Projekts alles selbst 
entwickelt werden sollte und nicht auf bestehende Projekte 
zurückgegriffen wird. Zur Ideenfindung ist das selbstverständlich ok - 
aber verwenden kann ich davon nichts so direkt eins zu eins als Kopie. 
^^
Daher meine Planung, so wie sie oben gepostet ist.
Dazu kommt natürlich noch, dass ich zur eigentlichen Steuerung bzw. 
Fahrwegberechnung einen PC oder Master µC verwenden werde an dem dann 
mehrere Slave µC angeschlossen sind, von denen einige als Fahrregler mit 
den H-Brücken (wie oben abgebildet) fungieren und einige als 
Besetztmelder/Rückmelder (welche ich noch planen muss).

@smufte: damit dürfte deine Frage auch beantwortet sein... als oberstes 
"Organ" der Steuerung wird ein PC oder µC verwendet, welcher die 
Fahrwege für die einzelnen Züge plant - nätürlich in Abhängigkeit der 
aktuellen Position, Fahrtrichtung, Geschwindigkeit und evtl. noch 
Priorität.

Viele Grüße
JoJo

von Hui (Gast)


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Wie willst du den die Geschwindigkeit konstant halten? Aufgrund des 
Schienenwiderstands sinkt die Spannung am Motor und damit die Drehzahl.

von Jonathan L. (ext)


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Hui schrieb:
> Wie willst du den die Geschwindigkeit konstant halten? Aufgrund des
> Schienenwiderstands sinkt die Spannung am Motor und damit die Drehzahl.

Geplant sind maximale Schienenlängen pro Blockabschnitt von ca. 1,5 - 2 
Metern. Was denkst du wie stark da die Auswirkungen des 
Schienenwiderstandes auf die Geschwindigkeit sind?
Hast du evtl. eine Idee, wie ich das falls nötig ausgleichen kann?
Bei einem normalen Trafo wird ja auch nichts nachgeregelt. Man stellt 
ihn mit dem Drehregelr ein und der Zug fährt seine Geschwindigkeit. Man 
sollte nur darauf achten, dass in regelmäßigen Abständen Fahrstrom 
eingespeißt wird - nicht nur ein mal.

Das habe ich so auch vor. Wenn ich beispielsweise einen Kreis in 4 
Blockabschnitte von je einem Meter Schienenlänge teile würde ich pro 
Blockabschnitt 2 Mal Fahrstrom einspeisen, der von der H-Brücke kommt.

viele Grüße
JoJo

von Hendrik L. (lbd)


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Nun ja,

ist doch nicht so schwierig. Würde ein Raspberry Pi nehmen, dort die I2C 
Schnittstelle anzapfen und darunter als I2C-Slaves MCs hängen.

Die erzeugen Dir de PWM für die H-Brücke etc.

Das ganze ist auch für's kleine Budget noch erschwinglich.

Gruß

von Jonathan L. (ext)


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Hallo Hendrik,

danke für deine Antwort. So weit ist es schon klar. Ich hab mich noch 
nicht festgelegt, ob als Master ein PC oder µC oder so was wie das 
Raspberry PI zum Einsatz kommt.
Über welche Entfernungen arbeitet I2C sicher? Ich denke ich habe 
maximale Entfernungen von 3 - 4 Metern.
Vielmehr geht es mir momentan darum, ob die oben geposteten 
Layouts/Schaltpläne so funktionieren würden? Oder ob es Gründe gibt 
etwas zu ändern - evtl. sogar ganz andere Bauteile einzusetzen...

Viele Grüße
JoJo

von René S. (thebit)


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Hallo JoJo

Also wenn ich dich richtig verstehe willst du mit der H-Brücke also ein 
PWM Signal vom µC in eine analoge Spannung für das Gleis wandeln. Oder 
doch das PWM Signal direkt ans Gleis? Was sich mir hier allerdings nicht 
erschließt ist wie du damit mehrere Loks steuern willst.
Oder sollen die H-Brücken in die Triebfahrzeuge integriert werden? 
Irgendwie musst du ja die Lok adressieren um zu sagen welche fahren 
soll. Dazu kommt es ist selten so das alle Loks gleich schnell 
fahren/beschleunigen/bremsen. Wenn du z.B. eine mit Faulhaber Motor und 
Schwungmasse hast und eine mit normalem DC Motor dann wirst du im 
direkten Vergleich schnell merken was ich damit meine.
Wenn du die 4 H-Brücken an 4 abgeschlossene Gleisblöcke anschließt 
bleibt immer noch das Problem das der Steuerrechner wissen muss welche 
Lok in welchem Block ist und diese dann beim Blockwechsel an die nächste 
H-Brücke übergeben muss. All das analog zu regeln dürfte nahezu 
aussichtslos sein. Stell dir das mal bei Doppeltraktion von, wenn also 
die vordere Lok z.B. schon im Block 2 ist und die hintere noch im Block 
1. Dann müsste beide Blöcke und beide Loks die exakt gleichen Parameter 
haben. Klar gab und gibt es solche Sachen (im Prinzip die Z-Schaltung zu 
finden auf 1zu160.net unter Elektrik) Zusätzlich wäre ja noch der 
Betrieb einer E-Lok über aktiven Fahrdraht eine Möglichkeit. Je 
komplexer die Gleisgeometrie ist angefangen bei Schattenbahnhof, über 
Haupt und Nebenstecken oder z.B. Fiddle Yard usw. umso komplizierter 
wird eine analoge Steuerung bei der du bei deiner Lösung ja nur per 
Polung und Höhe der Spannung am Gleis auf die Lok Einfluss nehmen 
kannst. Zur Identifizierung des Zuges auf der Strecke gibts ja genügend 
Ansätze wie RFID, Barcode(per Reflexlichtschranke abgetastet) oder gar 
IR Übertragung aus den Triebfahrzeug.

Da es ja schon jede Menge Steuerungsansätze gibt wird es schwer da etwas 
neues zu entwickeln. Ich würde an Deiner Stelle also nur für dein 
Projekt eine Steuerung für 1 - 3 Züge im Fahrstraßen/Blockbetrieb bauen 
um deinem Prof zu zeigen du kannst es und weißt wovon du redest. Das 
ganze aber mit der Anmerkung das es bereits reichlich Digitalsteuerung 
gibt (DCC ist ja nicht das einzige Protokoll) und das eine analoge 
Steuerung da nicht wirklich mithalten kann und auch nicht mehr zeitgemäß 
ist. Zudem ist bei Doppeltraktionen wie beim ICE der ja

<Triebkopf|Wagon|Wagon|Wagon|Triebkopf>

aufgebaut ist, die Gefahr groß das sich dei beiden Triebköpfe in 
unterschiedlichen Blöcken befinden können.

Am sinnvollsten bleibt also für Mehrzugbetrieb eine digitale Steuerung 
bei der zum einen in der Lok ein Decoder sitzt welcher die 
Beschleunigungs und Bremsdaten der Lok kennt, die Beleuchtung 
steuert(unabhängig von der Geschwindigkeit) und ggf. noch die ID der Lok 
zurücksendet (railcom von LENZ macht sowas und BidiB ist der Bus dazu 
fürs DCC zur Lok und die Antwort zurück zur Steuerung). Durch die 
Rückmeldung übers Gleis erkennt die Steuerung an der ID des 
Rückmeldebausteins auch noch in welchem Block der Zug ist. Das macht 
dann wiederum die Sachen wie RFID etc. überflüssig.

Ergo für die Uni die Analoge Steuerung und für den Fahrspass zu hause 
digital

Was dem ganzen Projekt OpenDCC/BiDiB (gehört zusammen) noch fehlt, ist 
ein OpenDCC Lokdecoder der auch die Rückmeldung (Railcom® Fa. Lenz) 
beherrscht. Es gibt zwar einen Lokdecoder zum selber bauen allerdings 
ohne besagte Rückmeldung

Gruß René

p.s. Bei Spur N gilt 12V als normierte Fahrspannung, digitale Signale 
sollen 14V nicht überschreiten. Die meisten Loks mit Decoder können auch 
analog fahren, Spannungen jenseits der 14V lassen jedoch einige Decoder 
schon in den Halbleiterhimmel aufsteigen.

von Jonathan L. (ext)


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Vielen Dank für deine ausführliche Antwort René!!!

Um mal auf die geplante Strecke und die geplanten Züge einzugehen:
Es soll letztendlich eine Doppeltrasse mit 3 gleisigem Bahnhof und 4 
Züge mit je einer Lok fahren. dazu kommen 2 Wendeschleifen.

Der Master µC oder PC bekommt gesagt, welche Lok zu Beginn in welchem 
Block steht. Darauf kann der jeweils in Fahrtrichtung darauffolgende 
Block auf die selben Parameter eingestellt werden wie der in dem sich 
die Lok aktuell befindet.
Das geschieht aber nur, wenn der folgende Block als frei bekannt ist. 
Andernfalls wird der Zug zum Blockende hin abgebremst und hält am 
Signal, bis der darauffolgende Block frei wird.
Somit sollten sich mehrere Züge mit unterschiedlichen Geschwindigkeiten 
in verschiedenen Richtungen bewegen lassen. Auch die Wendeschleifen 
sollten trotz Gleichstrom kein Problem sein.

Mich hätte auf Grund der erweiterten Möglichkeiten auch die 
Digitaltechnik mehr interessiert - leider studiere ich kein E-Technik 
oder Infortmatik sondern Maschinenbau und das ganze Thema mit E-Technik 
und Automatisierung wird somit im Grundstudium nur angeschnitten auf 
relativ niedrigem Niveau. Später habe ich dann die Möglichkeit weitere 
Module in diese Richtung zu wählen...

Vielen Dank für die vielen Hinweise und Tipps heute, die von allen 
kamen!!!
Bis morgen.

Grüße
JoJo

von Jonathan L. (ext)


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Wäre denn ein L298 ausreichend um 2 Blockabschnitte zu steuern? Der 
liefert ja 2 Ampere pro Kanal.
Und was auch nicht ganz unwichtig ist wäre er um einiges günstiger als 
die aktuell geplanten L6203.
Mit einem L6203 kann ich ja nur einen Motor/Blockabschnitt ansteuern, 
mit einem L298 aber 2 Motoren/Blockabschnitte wenn ich das Datenblatt 
richtig verstanden hab.

Vielleicht kann mir da jemand eine Bestätigung geben oder mich eines 
Besseren belehren...

Viele Grüße
JoJo

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