Als ex-Besitzer von einem Hameg Analog-Oszi und Besitzer eines Rigol DS1052 DSO der 300€-Klasse vermisse ich nach nun einigen Messungen das gute analoge Oszi irgendwie. Warum? - Das Gerausche des DSOs geht mir extrem auf den Keks - Die Quantisierung ist mir viel zu grob - Undefinierte oder nur selten auftretende Signale lassen sich nicht wie beim Analog-Oszi durch ihre schwächere Helligkeit erkennen sondern Vorteilhaft find ich jedoch, dass man so Geschichtchen wie eingebaute Digitalfilter, FFT hat und mal eben 1Megasamples abspeichern kann. Und natürlich, dass das Gerät noch auf den Schreibtisch passt. Wie sieht das denn bei den teuren und hochentwickelten DSOs in der 1000-2000€ Region aus? Ich gehe mal davon aus dass die nicht mehr so stark rauschen, wodurch sich auch die grobe Quantisierung nicht mehr so lästig auswirkt. Aber sie schauts mit dem restlichen Handling aus? Kann ich nochmal mit einer deutlichen Verbesserung rechnen? Oder sollte ich mir überlegen mir doch zusätzlich noch wieder ein analoges Oszi anzuschaffen und das Rigol zu behalten? Nicht, dass ich mir da so ein sündhaft teures DSO anschaffe und dann nicht glücklich damit bin. lg
Paul Hamacher schrieb: > Wie sieht das denn bei den teuren und hochentwickelten DSOs in der > 1000-2000€ Region aus? Wat. Das ist doch unterste Einstiegsklasse, das fangen 4-Kanaler gerade erst an.
Paul Hamacher schrieb: > Besitzer eines Rigol DS1052 DSO der 300€-Klasse Sei froh, dass keines von Uni-Trend in dieser Preisregion hast... > Oder sollte ich mir überlegen mir doch zusätzlich noch wieder ein > analoges Oszi anzuschaffen und das Rigol zu behalten? Wenn du wirklich "analoges" Verhalten und keine 10k€ ausgeben willst: Ja! Aber sieh es mal so: das, was du mit dem analogen Oszi vorher nicht gesehen hast, ist viel mehr, als das, was du mit dem digitalen Oszi jetzt nicht siehst. Also ist das digitale eindeutig ein Fortschritt...
Naja, wenn ein teures gutes DSO es schafft, die analoge Kurven einigermaßen naturgetreu nachzubilden würd ich sowas gerne nehmen. Dazu gehört dann eben auch Variation der Helligkeit auf Basis der Häufigkeit des Auftretens des Signals. Eigentlich vor allem aus dem Grund, dass ich nicht 2 Geräte hier rumstehen hab. Ohne Variation der Helligkeit ist das allerdings mist. Rauscharme 10-Bit AD-Wandler wären auch ganz nett, oder zumindest mal ein Display, welches die 8-Bit wenigstens mal vollständig anzeigt. Wenn mein Screen nur 320x240px hat und ich 2 Kurven anzeigen lassen will kann ich ja prinzipbedingt schonmal nicht die volle Bittiefe ausnutzen. Gleich mal vorweggegriffen: Welche state-of-the-art Analog-Oszi Modelle in der 100 bis 200 MHz Klasse gibt es denn? Wenn dann will ich auch eins mit gescheiten Features, wo mir ein paar Zusatzinformationen auf dem Screen angezeigt werden und ich den Trigger auch vernünftig einstellen kann. Die letzten Hameg-Teile gefielen mir ziemlich von der Bedienung her.
Ich habe zwar auf der Arbeit einen Tektronix DPO 4104B für ungefähr 20k Euro auf dem Tisch stehen, aber auf ein Analog-Oszi will ich trotzdem noch immer nicht verzichten.
Hallo, ehrlich gesagt weiß ich gerade nicht, was die 2000er von Rigol kosten, sicherlich sind sie nicht „richtig teuer” und sicherlich auch nicht „richtig gut”, jedenfalls nicht wenn zu „richtig gut” auch ein prominenter Markenname gehört. Aber zu Deiner Frage: Wenn es Dir um den digitalen Phosphor geht, kann Du Dir ja mal mein Video hier: http://drsvanhay.de/?p=469 anschauen. Da kann man an mehreren Stellen den digitalen Phosphor ganz gut erkennen. Vlg Timm
Ich habe mich letzten monat einen Yokogawa DL1540 gekauft (4ch, eingebauter printer u floppy, FFT-funktion) fuer 400 euro. Neupreis war vor 10 jahre etwas 4500 euro. Ich bin sehr froh damit als 'generele' oscilloscope. Aber wenn man spezielle Projekten hat, zB mit I2C oder SPI dann kann kan besser ein dafuer bestimmtes geraet benutzen. Also meiner meinung - suche auf Ebay nach einen 'guten alten' scope.
schau dir mal das HM1508 (analog 150MHz + digital 1Gs) an, bin sehr zufrieden damit.
Paul Hamacher schrieb: > Naja, wenn ein teures gutes DSO es schafft, die analoge Kurven > einigermaßen naturgetreu nachzubilden würd ich sowas gerne nehmen. Dazu > gehört dann eben auch Variation der Helligkeit auf Basis der Häufigkeit > des Auftretens des Signals. Dann schaue dir mal die Agilent DSO5000 oder 6000 Serie an. Die können genau das was du gern möchtest. Die haben auch einen Schirm der 1024*768 Punkte abbilden kann. Der hat auch einen Modus wo mit Hilfe von Mehrfachabtastung und Mittelung der Messpunkte die 8Bit auf 12 Bit hochgerechnet werden. Das Bild wird dann tatsächlich wie bei einen Analogscope. Aber da must du schon deutlich 4000 Euro für einen 100MHz 2Kanalscope ausgeben. Nach oben sind je nach Ausstattung ( bis 500MHz 4 analoge 16 digitale Kanäle und Decoder für Canbus I2C Bus usw ) fast keine Grenzen gesetzt. Es sind nunmal Geräte für den professionellen Einsatz und zielen weniger auf den Hobbyisten ab, der kein Geld ausgeben will. Es gibt sicher auch ähnlich gute Geräte von anderen Herstellern Tektronix Le-Croy Rohde&Schwarz nur um einige zu nennen. Die rauschärmsten DA Wandler haben aber tatsächlich offenbar die Hamegs. Ralph Berres
Vielleich sollte ich erwähnen, dass ich im Hobbybereich nicht mehr als 2000€ für ein Scope ausgeben werde ;-) Die Arbeit soll damit halt spaß machen aber man muss es nicht übertreiben. Schätzeisen frustrieren mich nur.
Wie sieht das mit alten Scopes aus? Ein LeCroy 9344 C macht 500MHz, 1GSa/s, 4 Kanaele und sieht nebenbei bemerkt verdammt sexy aus ;) So eins ging auf Ebay neulich fuer 500 Euro weg. Wie ist das technisch zu bewerten?
Paul Hamacher schrieb: > Vielleich sollte ich erwähnen, dass ich im Hobbybereich nicht mehr als > > 2000€ für ein Scope ausgeben werde ;-) Die Arbeit soll damit halt spaß > > machen aber man muss es nicht übertreiben. Schätzeisen frustrieren mich > > nur. Erinnert mich an einen Freund von mir , der vor 30 Jahren einen Oszillograf kaufen wollte. Aussage von Ihm . Ich brauche einen Oszi. Ich nutze den nur 3mal im Jahr. Er braucht deswegen nicht viel zu können. Nur messen muss man mit ihm können. Kosten soll er aber auch nichts. Ein HM203 war im aber zu teuer. Ein Hameg 307 war ihm nicht gut genug. Rohr zu klein und nur 1 Kanal. Auf die Anmerkung von mir, das es der Anforderung an Oszi für die Messaufgabe egal ist, ob man das Skope nur 1mal im Jahr braucht oder jeden Tag kam nur ein Achselzucken. Um zum Thema zurück zu kommen. Wenn du weniger Geld ausgeben willst, must du halt Abstriche machen, oder hoffen ,das du ein Scope dieser Klasse gebraucht für den dir genehmen Preis bekommst ( was aber eher unwarscheinlich ist, da jemand der so ein Scope besitzt , Ihn auch behält ). Ralph Berres
"Aber sieh es mal so: das, was du mit dem analogen Oszi vorher nicht gesehen hast, ist viel mehr, als das, was du mit dem digitalen Oszi jetzt nicht siehst. Also ist das digitale eindeutig ein Fortschritt..." Mit 8 Bit Auflösung kriegt man doch noch nicht mal den Tastkopf wirklich sauber kalibriert :)
David ... schrieb: > LeCroy 9344 > Wie ist das technisch zu bewerten? Alt. Rauscht und der Schirm ist monochrom. Lüfter ist so laut wie n mittelprächtiger Server. Latenz bei der Bedienung der Tasten/Schalter/Drehgeber so 1-2s. Autokalibrierung raubt den letzten Nerv wenn nicht abgestellt. Noch Fragen?
Michael X. schrieb: > Alt. Rauscht und der Schirm ist monochrom. Lüfter ist so laut wie n > mittelprächtiger Server. Latenz bei der Bedienung der > Tasten/Schalter/Drehgeber so 1-2s. Autokalibrierung raubt den letzten > Nerv wenn nicht abgestellt. > Noch Fragen? Schade... Warum kauft sie jemand fuer 500 Euro?
David ... schrieb: > Warum kauft sie jemand fuer 500 Euro? Warum kauft jemand ein mehrere Jahre altes iPhone für mehrere hundert Euro, wenn es für das selbe oder weniger Geld ein neues und technisch besseres Gerät gibt? Was ich sagen will: Man kann es in allen Sparten beobachten. Es gibt immer Leute die für alte, technisch eigentlich längst überholte Geräte einen Haufen Geld bezahlen, wenn ein bekannter Name drauf steht oder das Gerät frühre mal viel gekostet hat. Die Gründe dafür seien dahingestellt...
passend zu >längst überholte was spricht eigentlich gegen USB Geräte? (hier mal 1. besten, was ich so gefunden hab) http://www.tiepie.com/en/products/Oscilloscopes/Handyscope_HS4/Features/Portable sowas scheint doch (zumindest von den technischen daten die dort stehen) 12 bit usw. recht gut zu sein? Probleme mit zu geringer Bildschirmauflösung usw. hat man dann auch nicht
>was spricht eigentlich gegen USB Geräte?
Die aufloesung (12 bit) is nicht alles. Oft haben die nur beschraenkte
frequenz.
Dabei ist meine persoenliche Vorzug um einen Scope zu haben der sehr
kompakt ist und das man ihm schnell bei eine Messung dabei setzen kann
auf der Arbeitstisch. Dabei gibt es auch schon viele anwendungen wo man
schon einen PC benutzt um die meszschaltung as zu steueren und ich woll
dann nicht der gleiche PC dafuer benutzen.
Statt einen PC-scope sollte ich noch schneller waehlen fuer zB einen DSO
Nano (miniatur-scope).
Patrick
Paul Hamacher schrieb: > - Das Gerausche des DSOs geht mir extrem auf den Keks Du darfst nicht von einem schlechten Gerät auf alle anderen schließen. PCs waren früher zu DOS-Zeiten auch Krachmacher gewesen Paul Hamacher schrieb: > - Die Quantisierung ist mir viel zu grob Wie groß ist denn Deine analoge Röhre, daß sie noch höher auflöst? Und läßt sich überhaupt der Strahl so fein fokussieren? Ich würde sagen, das ist Einbildung, daß Du auf dem analogen mehr zu erkennen glaubst. Paul Hamacher schrieb: > - Undefinierte oder nur selten auftretende Signale lassen sich nicht wie > beim Analog-Oszi durch ihre schwächere Helligkeit erkennen sondern Ich empfand das immer als Nachteil. Man mußte dann die Helligkeit soweit aufreißen, das alles nur noch verschwommen war. Und gerade die seltenen Ereignisse möchte man ja speichern und in Ruhe auswerten können. Daher möchte ich nicht mehr zum Analogen zurück.
Peter Dannegger schrieb: > Paul Hamacher schrieb: >> - Das Gerausche des DSOs geht mir extrem auf den Keks > > Du darfst nicht von einem schlechten Gerät auf alle anderen schließen. > PCs waren früher zu DOS-Zeiten auch Krachmacher gewesen Trotzdem finde ich es ein Unding, dass da überhaupt Lüfter eingebaut werden müssen. Das HM2008 hier hat keinen - trotz zusätzlicher Röhre. Ich nehme an, dass daren die Kunststoffgehäuse Schuld sind. > Paul Hamacher schrieb: >> - Die Quantisierung ist mir viel zu grob > > Wie groß ist denn Deine analoge Röhre, daß sie noch höher auflöst? > Und läßt sich überhaupt der Strahl so fein fokussieren? Aber locker. Besonders sieht man das natürlich bei flach ansteigenden Kurven. Desweiteren ist die Auflösung in der Zeitachse einfach besser. Das Hameg hier bietet 2000 Punkte im Digitalmodus - und unendlich viele im analogen ;-) > Ich würde sagen, das ist Einbildung, daß Du auf dem analogen mehr zu > erkennen glaubst Das ist bei halbwegs periodischen und schnellen Signalen sogar deutlich zu sehen - gerade wenn man problemlos hin und her schalten kann. Besonders sieht man das bei modulierten Signalen: die Helligkeitsunterschiede im analogen Betrieb zeigen sofort, wie die Signale im Träger liegen. Oder auch bei wirklich kritischen Flanken. Das ist ganz einfache Elektrotechnik: verarbeite ich ein analoges Signal noch in irgendeiner Art und Weise, so wird das Ergebnis immer schlechter sein als das ursprüngliche Signal. Und Quantisierung ist eine ganz erhebliche Verarbeitung mit entsprechenden Rauschanteilen und zusätzlichem Informationsverlust. > Paul Hamacher schrieb: > Daher möchte ich nicht mehr zum Analogen zurück. Daher hat man am liebsten beides :-) Die Vorteile der Digitalen sind unbestritten - da dürfen sie auch ein paar Nachteile haben.
Peter Dannegger schrieb: > Wie groß ist denn Deine analoge Röhre, daß sie noch höher auflöst? > > Und läßt sich überhaupt der Strahl so fein fokussieren? > > Ich würde sagen, das ist Einbildung, daß Du auf dem analogen mehr zu > > erkennen glaubst. Das schreibt jemand der vermutlich mit analogen Signalen nichts am Hut hat und nur digitale Signale betrachtet. Tatsache ist das es sogar bei den digitalen Scopes große Unterschiede gibt, wie ein analoges Signal auf dem Bildschirm abgebildet wird, Auf einen QVGA Schirm ( 320+240 Punkte) sieht eine Sinus, wenn man mehr als 2 Wellenzüge darstellt, einfach grauselig aus. Was man dort sieht hat mit einer Sinus nur noch Ansatzweise was zu tun. Das Rauschen der AD-Wandler tut noch ein übriges. Diesbezüglich sind eigentlich die Hamegs noch am besten. Wenn man die Hüllkurve amplitudenmodulierter HF Signale betrachten will, oder nur ein Fbas Signal , ist man mit einen analogen Scope einfach besser dran. Da nützen auch diese Hilfsmittel wie Spitzenwertdarstellung nur sehr bedingt. Digitale Scopes haben da eindeutig ihren Vorteil, wo es um betrachten seltener Ereignisse geht, dazu muss der Speicher aber groß genug sein, oder wenn man im Einzelschuß einmalige Ereignisse sichtbar machen will. Für digitale Signale zu decodieren benuzt man besser einen Logikanalyzer. Ralph Berres
@dasd Der Bernstein-Monochrom-Schirm IST allerdings ästhetisch höchst ansprechend. Und das Gerät scheint 500 MHz Analogbandbreite zu haben - wer die braucht (und weiss was er tut wg 500MHz vs 1Gs/s!) kriegt sie da... @der-michl so laut wie ein moderner echter Server ist nicht einmal ein Tektronix 545 :) ------- "Wie groß ist denn Deine analoge Röhre, daß sie noch höher auflöst? Und läßt sich überhaupt der Strahl so fein fokussieren?" Ein 1mm Punkt auf einem Vektorschirm der 1/10mm verschoben ist fällt immer noch als verschoben auf gegenüber einer Linie... Wo wir gerade beim 545 sind: Diese alten Kombinationen aus runden Röhren (ohne Mesh) und hoher Beschleunigungsspannung können sehr sehr scharf sein wenn man die Intensität nicht unnötig aufdreht.
Ich habe noch ein altes 54645D MSO von HP, was für meine Begriffe ein guter Kompromiß für die meisten Anwendungen ist. Vielleicht kannst Du Dich mal danach umsehen. Einzig der Lüfter nervt. Dafür ist es sehr gut zu bedienen. Dann habe ich noch ein 300 € Teil von HanTekway, welches zwar klein und leise ist, ein großes TFT hat und den Bildschirminhalt per USB-Stick abspeichern läßt. Auch die Abtastrate ist recht hoch. Aber im direkten, praktischen Vergleich ist es einfach nur K****. Die dunklen Kurven für seltene Ereignisse kenne ich auch noch gut. Manchmal habe ich Messungen auf den Abend verschoben, damit es rundherum schön dunkel und der 50ns Impuls überhaupt zu sehen war :-) Ein Analoges würde ich nicht mehr haben wollen. Der Vorteil bei den Digitalen ist, dass man auf sporadische Ereigisse richtig triggern kann und dann viel mehr zu sehen ist - insbesondere auch, was vor dem Triggerpunkt stattgefunden hat!
Hab hiern Rigol DS2072, Preis knapp 900.- EUR. Ich kenn das Problem des Threadstarters. Bei meinem alten 1052 war das mit der Widerholrate nen Problem (seltene Signalverläufe werden nicht erfasst), bei dem 2072 ist praktisch kein Unterschied mehr zu meinem alten analogen Hameg festzustellen. Es ist eine Freude mit dem Oszi zu arbeiten. Hat zwar auch ein paar Macken (Bedienerführung, beim Abstpeichern durch Fehlbedienung auf Stick abgestürzt) ansonsten aber wirklich sein Geld wert.
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