Forum: Mikrocontroller und Digitale Elektronik Von Arduino zum Raspberry: Wo Update einfacher?


von Christopher .. (icontrol)


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Hallo zusammnen,

wir haben bisher ein Projekt mit dem Arduino geplant und konzipiert. Das 
Projekt sollte später deutschlandweit vertrieben werden. Nun sehen wir 
das Probleme in den Updates, die bestimmt irgendwann kommen werden. Der 
Benutzer (hat in 95% der Fälle keine Ahnung von Elektronik) bekommt das 
komplette System vom Partner eingebaut.

Nun sollte der Kunde aber später einfach ein Update einspielen können. 
Da das beim Arduino nur mit einer USB Verbindung und der Software 
funktioniert, scheidet dieses Verfahren aus. Da der Raspberry eine 
SD-Karte hat, könnte man hier einfacher ein Update einspielen, oder?

Wie seht ihr das?

von Raspelbeere (Gast)


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Ja, beim raspberry sollte das deutlich einfacher sein. Im prinzip 
brauchst du auch nicht die SD Karte wechseln. Da ein vollständiges Linux 
drauf hast, kannst du das Update auch aus dem Internet ziehen, von einem 
USB Stick holen oder sonst was.

von Christopher .. (icontrol)


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Das wäre ja natürlich richtig geil. Ein Autoupdate übers Internet.
Mal schauen wie man das machen kann.

von PittyJ (Gast)


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Da Update könnte so gehen.
Ist aber ein ganz anderes Konzept bei beiden Geräten:
Arduino: reine Firmware ohne alles.
Raspi: Komplettes Linux-System mit Anwendungen drauf.

Alleine die Boot-Zeiten sind schon sehr unterschiedlich. Bevor der Raspi 
mit einer Appliklation beginnt, können schon mal 30 Sekunden vergehen. 
Der Arduino ist nach 2 Sekunden da.

von Christopher .. (icontrol)


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Ihr seit echt die besten. Innerhalb von wenigen Minuten zwei Antworten. 
Danke!

Aber wie sieht das eigentich mit Spannungsschwankungen aus? Das Gerät 
ist nachher mobil im Einsatz und ich denke, dass hier die Spannung schon 
einmal zwischen 8-16 V schwanken kann.

von Mw E. (Firma: fritzler-avr.de) (fritzler)


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Na dann schalt doch mals Hirn ein.
8 bis 16V sind komischerweise mehr als 5V -> issnich -> Netzteil von 8 
bis 16V Eingang auf 5V Ausgang bauen/kaufen

von Raspelbeere (Gast)


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Christian .. schrieb:
> Das Gerät
> ist nachher mobil im Einsatz

RaspberryPi ist jetzt nicht unbedingt mobil... Oder willst du eine 
Schubkarre voll Akkus mitnehmen? ^^

von Knarzi (Gast)


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Christian .. schrieb:
> Das
> Projekt sollte später deutschlandweit vertrieben werden.

Christian .. schrieb:
> Aber wie sieht das eigentich mit Spannungsschwankungen aus? Das Gerät
> ist nachher mobil im Einsatz und ich denke, dass hier die Spannung schon
> einmal zwischen 8-16 V schwanken kann.

=> Nimms mir nicht übel, aber bist du sicher dass du ausreichend für so 
ein Projekt qualifiziert bist?

von Christopher .. (icontrol)


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Raspelbeere schrieb:
> Christian .. schrieb:
>> Das Gerät
>> ist nachher mobil im Einsatz
>
> RaspberryPi ist jetzt nicht unbedingt mobil... Oder willst du eine
> Schubkarre voll Akkus mitnehmen? ^^

z.B. eine Autobatterie. Je nach zusätzlichem Verbraucher (Klimaanlage 
etc.) kann daher die Spannung schwanken. Gucke mal nach einem DC-DC 
Wandler.

BTW: Hatte noch nicht nach der Spannungsversorgung des PI's geschaut. 5V 
braucht er. Ok. Dann halt 5V stabil halten.

von maveric00 (Gast)


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Hallo,

falls Du mit dem Gedanken spielst, etwas in ein Auto (oder Motorrad 
o.ä.) einbauen zu wollen: Du hast definitiv noch nicht die notwendigen 
Kenntnisse, so etwas zu entwickeln und legal zu vertreiben.

Das fängt damit an, dass alles, was an ein Bordnetz angeschlossen werden 
will von -14V bis 60V vertragen muss (normaler Operationsbereich: 
9V-19V). Es geht weiter über die EMV Verträglichkeit (sowohl aktiv wie 
passiv). Wenn es fest installiert werden soll (klingt so "...bekommt das 
komplette System vom Partner eingebaut"), so ist eine Typzulassung mit 
allen dafür notwendigen Prüfungen zu absolvieren.

Abgesehen davon bekommtst Du sowohl mit Arduino als auch mit dem RaPi 
leichte Probleme, was den möglichen Temperaturbereich angeht (Innenraum: 
zwischen -30°C und +75°C, Motorraum zwischen -40°C und +120°C). Von den 
vorkommenden Vibrationen und Beschleunigungen mal gar nicht zu reden.

Wenn Du damit in bestehende Auto-Systeme eingreifst (Dich z.B. mit dem 
CAN-Bus verbindest), dann kommen noch etliche weitere Hürden auf Dich 
zu, wie z.B. die Einhaltung der ISO 26262 (diese ggf. auch bei 
Stand-Alone; je nach Gerät wäre im non-automotive Umfeld die IEC61508 
oder andere zu berücksichtigen).

Zum Schluss sind dann noch solche Sachen zu nennen (auch für 
non-automotive) wie WEEE oder CE. Legale Grundlagen sollte man sich auch 
noch aneignen (oder sich entsprechende Beratung suchen), damit klar ist, 
wie z.B. mit geistigen Eigentum oder Produkthaftungsansprüchen 
umgegangen werden sollte. Letztere können übrigens (direkt oder 
möglicherweise auch indirekt) auch in das Privatvermögen der Entwickler 
gehen und sind erst bei 85 Mio Euro gedeckelt (von möglichen 
strafrechtlichen Konsequenzen ganz zu schweigen).

Kurz: Machbar ist es, aber es hat schon seinen Grund, dass 
Elektronik-Entwicklungsabteilungen im automotiven Umfeld normalerweise 
in Summe (Entwicklung, Test, Produktionsentwicklung, Stabstellen mit 
Intelectual Property und FMEA/Functional Safety,...) mindestens 20 
Mitarbeiter haben...

Schöne Grüße,
Martin

von El Patron B. (bastihh)


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Arduino im Auto sagt doch schon alles...

von Christopher .. (icontrol)


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Hallo Martin,

vielen Dank für deinen ausführlichen Kommentar. Wir erstellen nur die 
Steuerung, alle andere wird geregelt (Zulassung etc.). Es wird aber 
nicht in die Boardelektronik eingegriffen.

von maveric00 (Gast)


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Hallo,

auch (oder gerade) wenn sich tatsächlich andere um den ganzen formalen 
Kram kümmern kann ich nur empfehlen, den Vertrag mit den "Anderen" von 
einem Fachanwalt für Haftungsfragen überprüfen (oder in Deinem Sinne 
aufsetzen) zu lassen.

Um manche andere Sachen kommst Du auch nicht herum, da z.B. bei 
möglichen Personenschäden (z.B. durch Brand, aber auch möglicherweise 
durch Ablenkung oder durch Fehlfunktion) der Staatsanwalt bei dem 
Verursacher, hier dem Entwickler, wegen möglicher Fahrlässigkeit 
vorstellig wird. Und fahrlässig handelt man immer dann, wenn man nicht 
nach dem Stand von Wissenschaft und Technik arbeitet (mithin also alle 
einschlägigen Normen kennt und befolgt).

Ein schönes Beispiel dafür, wie manche meinen um die ganzen 
Problematiken herumzukommen sind die USB-Ladestecker für die 
Autosteckdose, die nur bei abgeschaltetem Motor betrieben werden dürfen. 
Da - so der Gedanke der Hersteller - muss man nur noch auf die 
Brandgefahr (im Bereich 9-14V) achten.

Ob der Richter das im Schadensfall auch so sieht (da in den 
entsprechenden Normen und Gesetzen in der Regel vorgeschrieben wird, 
dass vorhersebarer Mißbrauch zu berücksichtigen ist und somit der 
Betrieb während der Fahrt nicht ausgeschlossen werden kann) darf 
bezweifelt werden.

Ich möchte Dir Dein Projekt nicht madig machen, aber Deine bisherigen 
Fragen (und der Ruf des Arduinos speziell für Beginner geeignet zu sein) 
veranlassen mich, Dich auf mögliche Risiken Deines Projekts hinzuweisen, 
die man in der Regel nur dann kennt, wenn man in dem Bereich schon 
Erfahrung gesammelt hat.

Schöne Grüße,
Martin

von Peter D. (peda)


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Arduino und Raspberry zu vergleichen, ist wie Äpfel mit Birnen.

Der Raspberry ist eher ein Rechenknecht, der Arduino aber eine Steuer- 
und Regelknecht.

Wenn Du also viel Hardware anbinden und steuern willst, wirst Du mit dem 
Raspberry nicht froh werden. Du müßtest für jede Hardware (ADC, DAC, 
Sensoren, Aktoren usw.) einen zum OS passenden Treiber schreiben.

von Electronics'nStuff (Gast)


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Abgesehen davon wirft die Fragestellung schon ziemlich erhebliche 
Zweifel bezüglich deiner Kenntnisse auf.

Programmierst du etwa selbst?

von Christopher .. (icontrol)


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Electronics'nStuff schrieb:
>
> Programmierst du etwa selbst?

Projektmanagement und Auswahl der Elektronikkomponenten. Es 
Programmieren später zwei erfahrene Programierer.

von W.S. (Gast)


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Christian .. schrieb:
> Projektmanagement und Auswahl der Elektronikkomponenten. Es
> Programmieren später zwei erfahrene Programierer.

Ah ja.
Du machst dank deiner Kompetenz das Projektmanagement und wählst auch 
noch die dazu passenden Komponenten aus und später erledigen dann zwei 
erfahrene Programmierer die restlichen Aufgaben.

Hochinteressant.

W.S.

von Jobst M. (jobstens-de)


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W.S. schrieb:
> und später erledigen dann zwei
> erfahrene Programmierer die restlichen Aufgaben.

Oh, die Armen ...

Bitte lass sie sich die HW selbst aussuchen ...



Gruß

Jobst

von Eumel (Gast)


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Jobst M. schrieb:
> Bitte lass sie sich die HW selbst aussuchen ...

Eben. Du Christian hast absolut KEINE AHNUNG von der Materie. Wieso 
sprichst du nicht mal mit den Beiden was sie meinen welche Plattform am 
sinnvollsten ist? Aktuell versuchst du einem Sprinter Schuhe zu kaufen 
ohne seine Schuhgröße zu kennen.

von Jobst M. (jobstens-de)


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Eumel schrieb:
> Aktuell versuchst du einem Sprinter Schuhe zu kaufen
> ohne seine Schuhgröße zu kennen.

Und er kam mit High Heels zurück. Denn: Durch die Absätze wird das Bein 
länger und damit die pro Schritt zurückgelegte Strecke größer ...

von Eumel (Gast)


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Jobst M. schrieb:
> Durch die Absätze wird das Bein
> länger und damit die pro Schritt zurückgelegte Strecke größer ...

Clever gedacht. Dann kann ja nichts mehr schief gehen :)

von Guido (Gast)


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Seid ihr nicht ein bisschen schnell mit euren Äußerungen? Ich kenne auch 
PM's die (normalerweise) eng mit den Entwicklern zusammenarbeiten. Jede 
andere Planung wäre - und da gebe ich euch recht - reine Spekulation und 
ein Griff ins Klo.

von Fallobst (Gast)


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Guido schrieb:
> Ich kenne auch PM's die (normalerweise) eng mit den Entwicklern 
zusammenarbeiten.

Schon, aber die wählen keine Arduino-Plattform für das Projekt und schon 
gar nicht für das fertige Produkt. Da fängt die Inkompetenz ja schon an.

von Hui (Gast)


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Fallobst schrieb:
> Schon, aber die wählen keine Arduino-Plattform für das Projekt und schon
> gar nicht für das fertige Produkt. Da fängt die Inkompetenz ja schon an.

Hier ist ein Projekt das mindestens 3 Leute beschäftigen wird + 
"Validierung und Formalitäten Abklähr-Team". Macht mindestens 4 Leute. 
Die werden 1 Monat beschäftigt sein, denke mit 10.000€ 
Entwicklungsaufwand kommt man nicht hin.

Und dann wird hier ernsthaft gefragt ob man eine Himbeerenkreis oder ein 
Arduino nehmen soll. Und dann muss ja noch zusätzlich Hardware 
drankommen, Lauflichter wird keiner kaufen.

Beide System gibts für 20€, bei 1.000 Stück sicherlich auch für 15€.
Wenn man selbst eine Schaltung entwickelt und herstellen lässt, wird das 
ganze unter 7€ kosten.

+ die Hardware die du eh schon brauchst.

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