Forum: Mikrocontroller und Digitale Elektronik Definition von Bussystem.


von Oliver J. (skriptkiddy)


Lesenswert?

Für mich ist ein Bussystem dahingehend definiert, dass alle Teilnehmer 
am selber physikalischen Medium hängen. Also quasi die selben 
elektrischen Signale teilen.

Nach dieser Definition dürfte USB eigentlich gar kein Bus sein, genau so 
wenig wie ethernetbasierte Feldbussysteme.

Gilt denn der klassische BUS-Begriff etwa nicht mehr?

Wie seht ihr das?

Gruß Oliver

von niemand (Gast)


Lesenswert?

Bei USB ust das B definitiv fehl am Platze. Es gibt maximal 2 Teinehmer.
Bei Ethernet bin ich mir nicht sicher, da es dort ja mehrere Teilnehmer 
geben kann.
Wobei Ethernet ja auch auf einem Koaxkabel mit vielen Teilnehmern 
existieren kann.

von Rufus Τ. F. (rufus) Benutzerseite


Lesenswert?

niemand schrieb:
> Bei Ethernet bin ich mir nicht sicher, da es dort ja mehrere Teilnehmer
> geben kann.

Nur bei Koax-Ethernet, nicht aber bei Twisted-Pair-Ethernet. Das ist 
auch nur eine Punkt-zu-Punkt-Verbindung, kein Bus im elektrischen Sinne.

von anderes ich (Gast)


Lesenswert?

>Wobei Ethernet ja auch auf einem Koaxkabel mit vielen Teilnehmern
>existieren kann.

genau. Als man noch BNC Kabel mit T-Stücken und Abschlusswiderständen 
hatte, war es ein Bus. Heutiges Ethernet hat grundsätzlich nur 2 
Teilnehmer an einer Leitung

von Thomas E. (thomase)


Lesenswert?

niemand schrieb:
> Bei USB ust das B definitiv fehl am Platze. Es gibt maximal 2 Teinehmer.
Was ist denn das für ein Unsinn?

Oliver J. schrieb:
> Nach dieser Definition dürfte USB eigentlich gar kein Bus sein,
Wieso nicht?
Natürlich ist das ein Bus.

mfg.

von Praktiker (Gast)


Lesenswert?

Thomas Eckmann schrieb:
> Was ist denn das für ein Unsinn?

> Wieso nicht?
> Natürlich ist das ein Bus.

Gibt es irgendwelche konstruktiven Argumente, die deine Worthülsen mit 
Inhalt untermauern.

von Thomas E. (thomase)


Lesenswert?

Praktiker schrieb:
> Gibt es irgendwelche konstruktiven Argumente, die deine Worthülsen mit
> Inhalt untermauern.
Ist das jetzt eine Frage oder willst du hier nur blöde rumlabern?

mfg.

von Olek (Gast)


Lesenswert?

Ethernet ist ein Bus, wenn ein Hub eingesetzt wird.

Bei USB, meine ich, ist es auch so.

Intern läuft da ein Bus-System.

Bei einem Switch kann eine Punkt zu Punkt Verbindung erzeugt werden, 
jedoch ist diese dann wieder aufgehoben wenn drei Teilnehmer mit 
einander reden.

Ich geb zu, es ist etwas schwammig.

von Reinhard Kern (Gast)


Lesenswert?

Hallo,

physikalisch ist Ethernet heute ein Sternsystem, softwaremässig ein Bus, 
da die Teilnehmer über Adressen angesprochen werden und nicht über 
Verbindungen. Wie man an der Entwicklung von Ethernet sieht, hat beides 
im Grunde genommen nichts miteinander zu tun, die Software musste nicht 
geändert werden als man auf Punkt-zu-Punkt-Verbindungen überging.

@ Praktiker: es ist ja zu verstehen, wenn dir das alles zu kompliziert 
ist, aber dann halt dich halt einfach raus.

Gruss Reinhard

von int (Gast)


Lesenswert?

Oliver J. schrieb im Beitrag #3046528
>
> Nach dieser Definition dürfte USB eigentlich gar kein Bus sein, genau so
> wenig wie ethernetbasierte Feldbussysteme.

An einem USB-Host können bis zu 127 Geräte hängen, ist also ein Bus.
Auch Ethernet war früher, in Zeiten von Hubs, ein Bussystem. Darum gibt 
es da auch Kollisionserkennung. Das wird heute bei geswitchten Netzen 
einfach nicht mehr benötigt.

von Andreas B. (andreas_b77)


Lesenswert?

USB ist logisch (also aus Software-Sicht, auf Protokoll-Ebene) ein 
Bus, aber physisch besteht es aus Punkt-zu-Punkt Verbindungen. Diese 
Eigenschaft teilt es etwa mit Firewire und aktuellem Ethernet, wobei ich 
Ethernet aber auch eher weniger als Bus bezeichnet gesehen habe.

Echte Busse sind etwa ISA, PCI (aber nicht PCIexpress) und I2C.

von Oliver J. (skriptkiddy)


Lesenswert?

Ok. Jetzt hab ich es begriffen. Wenn man zwischen logischer und 
physischer Topologie differenziert, dann kann man USB logisch gesehen 
als BUS ansehen, physisch aber nicht.

Vielen Dank euch allen für die aufschlussreichen Antworten.

Gruß Oliver

von Michael (Gast)


Lesenswert?

Andreas B. schrieb:
> USB ist logisch (also aus Software-Sicht, auf Protokoll-Ebene) ein
> Bus, aber physisch besteht es aus Punkt-zu-Punkt Verbindungen. Diese
> Eigenschaft teilt es etwa mit Firewire und aktuellem Ethernet, wobei ich
> Ethernet aber auch eher weniger als Bus bezeichnet gesehen habe.

Ja Leute das ist doch Blödsinn. Ein Bus ist nicht definiert von 
Steckverbinder zu Steckverbinder. Der Bus geht bei USB von 
Hostcontroller bis Clientcontroller. Wer mal in seinen Gerätemanager 
geschaut hat, der wird mit Erstaunen feststellen, dass es weniger 
USB-Controller gibt als USB-Buchsen. Und dass es interne Hubs gibt. Die 
Steckverbindung von Device zur USB-Buchse ist nur ein Abschnitt auf dem 
Bus.

           Kabel
Device 1 -------- USB Buchse 1 -------+
                                   ___|___
           Kabel                  |       |
Device 2 -------- USB Buchse 2 ---+  HUB  +---- USB-Controller
                                  |___ ___|
           Kabel                      |
Device n -------- USB Buchse n -------+

Das ist ein Bussystem, physikalisch und softwareseitig. Nur wir sehen 
halt nicht allzuviel davon. Genau hinschauen Leute !!

von Martin B. (martin_b35)


Lesenswert?

Nur leider sind die Hubs aktiv und tunneln Punkt-zu-Punkt-Verbindungen

von Reinhard Kern (Gast)


Lesenswert?

Hallo,

wen ausser Akademikern interessiert das eigentlich, solange die Systeme 
funktionieren? Die Welt in Klassen einzuteilen ist ja recht und schön, 
aber im Detail kann das recht kompliziert werden, und dann ist es nicht 
mehr hilfreich. Ein Problem ist das nur für die armen Schweine die das 
als Prüfungsfrage beantworten sollen.

Gruss Reinhard

Bitte melde dich an um einen Beitrag zu schreiben. Anmeldung ist kostenlos und dauert nur eine Minute.
Bestehender Account
Schon ein Account bei Google/GoogleMail? Keine Anmeldung erforderlich!
Mit Google-Account einloggen
Noch kein Account? Hier anmelden.