Ich steige gerade mit AVR in die Welt der Mikrocontroller ein und frage mich wozu man eigentlich ein Oszilloskop braucht. Ich weiß was es macht und habe es auch in der Ausbildung kennen gelernt, aber was macht ihr damit konkret? Nutzt ihr es häufig?
PWM programmieren. Geht nicht. Mit Oszi Spannung, Frequenz und Tastgrad kontrollieren.
Hallo, mit meinem PicoScope kann ich nicht nur die Spannungen kontrollieren und Pulszeiten messen, sondern auch Protokolle (SPI I2C...) analysieren. Das spart erst einmal einen getrennten Logicanalyser. Bei Audioanwendungen ist auch der Spektrumanalysator sehr hilfreich (Oberwellen...). Grüße, Kurt
Wozu braucht ihr einen Stuhl? Manche sitzen drauf. Andere haben ihren Designer-Stuhl als Dekorationsstück. Einige sitzen lieber auf dem Boden statt auf einem Stuhl. Ein paar Artisten jonglieren mit Stühlen. Manchmal sperren Leute mit einem Stuhl für einen Umzug einen Parkplatz ab. Also such dir was aus. Wenn du lieber nicht auf einem Stuhl sitzen möchtest ist die Anschaffung eines Stuhls vielleicht keine gute Idee.
Schlombi schrieb: > Nutzt ihr es häufig? Nur wenn ich gucken möchte, ob sich ein µC Programm so benimmt, wie es soll, wie irgendwelche Zeitabläufe sind, ob Datenkommunikation richtig abläuft, wie Analogsignale aussehen usw. Wenn alles funktioniert, ist ein Oszi ziemlich überflüssig.
Praktiker schrieb: > Wenn alles funktioniert, ist ein Oszi ziemlich überflüssig. Bis dahin ist es praktisch unverzichtbar. Ich benutze es sehr oft um nicht zeitaufwändig rätseln zu müssen. OnTopic: Überprüfung ob die Versorgungsspannung nu wirklich sauber ist.
Also ich nehm' mein Oszilloskop um den Zeitverlauf von periodischen Signalen zu beobachten. Ich hab mir auch schon mal überlegt einen Ozelotvorsatz dafür zu bauen um Ozelots damit zu beobachten. Aber dank Wikipedia geht das alles jetzt deutlich einfacher: http://commons.wikimedia.org/wiki/File:Ocelot.jpg
In meinen jungen Jahren hatte ich mir kein Oszi leisten können. Damals kostete ein 20MHz Hamegoszi 1700DM und das konnte ich mir erst nach der Ausbildung leisten. Heute gibt es schon ein DSO203 für keines Geld oder auch bei Reichelt Digitale Oszis. Jedenfalls wenn ich schon viel früher ein Oszi gehabt hätte, so könnte ich deutlich schneller an mein Ziel kommen, vor allem weniger raten. Wenn Du gleich ein wenig mehr Geld in die Hand nehmen willst, ich habe mit bei EBay ein Welec W2014 ersteigert und hat 4 Kanäle die ich auch hin und wieder alle nutze um die Kombination der (mehrere) Signale sehen zu können. Das Welec hat zwar einige SW-Bugs drin, aber für 450 EUR sehe ich darüber hinweg. Für den Anfang würde sicher eines der Klasse DSO203 erst mal reichen. Damit kann man bis 1..3MHz noch einigermaßen messen und sollte für 90% der Fälle reichen.
> Ich steige gerade mit AVR in die Welt der Mikrocontroller ein Da braucht man kein Oszilloskop. Zwar könnte man überprüfen, ob der Oszillator schwingt, ob die Versorgungsspannung sauber ist, ob ein PWM Ausgang eine Impulsfolge liefert, ob auf Leitungen Digitalsigmal entlangrauschen, aber das kann auch einfach funktionieren und man muß gar nicht prüfen. Oszilloskope sind wichtiger bei Analogschaltungen: Wie reagieren diese auf Signaländerungen, langsam oder mit Überschwingen, schwingen sie vielleicht schon so. Sehr nützlich bei Schaltreglern, braucbbar bei 50Hz Netzschaltungen. Im Gegensatz zu Microcontrollern kann man die nämlich auch nicht bremsen. Hat man wieder genaue Analogshcltungen (Messschaltungen) nützt es auch wenig, denn so präzise ist es nicht, für Klirrfaktormessungen braucht's ein extra Messgerät. So lange du nur Digitaltechnik mit einem AVR machst, brauchst du also noch keines.
Christian Berger schrieb: > Also ich nehm' mein Oszilloskop um den Zeitverlauf von periodischen > Signalen zu beobachten. Das ist eher langweilig, weil gerade die kritischen Dinge bei der µC-Softwareentwicklung nicht unbedingt periodisch auftreten. Single-Shot ist schon ganz praktisch, damit man sich nicht immer erst irgendwelche Hilfskonstrukte zur Periodizierung zurecht stricken muss. Sicherer Umgang mit der Einstellung des Triggers ist dafür allerdings Voraussetzung - aber das habt ihr in der Ausbildung sicher bis ins kleinste geübt.
Ich schließe mich der Meinung von Makus Müllen an. Ich habe auch eingie Jahre ohne Oszi verbraucht, ich bin auch immer mehr oder weniger zurechtgekommen, aber seit ich eins hab, möchte ich es nicht mehr missen. Ich nutzte es füt PWM-Analyse, Signalleitungen checken, ... Ich habe auch nicht wirklich viel Geld ausgegeben und mir vor 2 Jahren das UTD 2052 CEL von Reichelt geholt (damals für mehr Geld als jetzt). Ich denke, dass so ein einfachereres Oszi für über 90% der üblichen Anwenidungen reicht. Gruß, Florian
MaWin schrieb: > So lange du nur Digitaltechnik mit einem AVR machst, brauchst du also > noch keines. Alles klar - da tut's auch ein LA ;-) Erzähl doch nicht so einen Quark.
Markus Müller schrieb: > Für den Anfang würde sicher eines der Klasse DSO203 erst mal reichen. > Damit kann man bis 1..3MHz noch einigermaßen messen und sollte für 90% > der Fälle reichen. Hab ich auch und das ist echt toll. 3Mhz hab ich noch nicht gemessen, halte ich aber schon für ziemlich viel. Hast du das schon damit gemessen? MaWin hat in sofern recht, aber wenn du z.B. einen Lüfter mit PWM laufen lassen willst, dann sieht man das am Lüfter sehr schlecht wie der wirklich dreht, wie schnell und wie viel ist noch drin bei dem was du machen willst. Sicher, man kann da auch eben ne Led dran hängen, um zu sehen was da wie raus kommt. Ich hatte meins für 130 Euro geschossen, hab aber auch schon gesehen, dass es für 100 Euro weg ging (ärger). Wenn du das Geld investieren möchtest, dann kannst du halt genau sehen, was da wie läuft. Wenn du z.B. Probleme hast, weil der µC nicht das macht was er soll, dann kann man gut sehen was die Versorgungsspannung macht. Schau mal in diesen Thread, so ab Seite 7, dann wirst du verstehen wieso es ne gute Sache ist so was zu haben.
> Hast du das schon damit gemessen?
Nein, ich habe das Teil noch nicht, aber ich habe schon viel, auch hier
im Forum darüber gelesen.
PS: Das mit Metall-Gehäuse hat eine leitende Verbindung zu GND, daher
besser das mit PVC Gehäuse kaufen.
Markus Müller schrieb: >> Hast du das schon damit gemessen? > Nein, ich habe das Teil noch nicht, aber ich habe schon viel, auch hier > im Forum darüber gelesen. > PS: Das mit Metall-Gehäuse hat eine leitende Verbindung zu GND, daher > besser das mit PVC Gehäuse kaufen. Ich hab da eher was von 10 kHz gelesen. Lass es 20 oder meinte wegen auch 30 kHz sein. Mehr wird damit sicher nicht messbar sein. Wenn ich hier das Tutorial zum Oszi zitieren darf, da wird von messbarem Signal von ein Zehntel der Bandbreite ausgegangen. However, für PWM und die Spannungsversorgung reicht es.
MaWin schrieb: >> Ich steige gerade mit AVR in die Welt der Mikrocontroller ein > > Da braucht man kein Oszilloskop. Nun, nicht unbedingt, kommt aber gleich nach Multimeter und für den Elektroniker vor iPhone & Co. wenn, dann unbedingt mindestens Zweikanal: Reagiert der Schaltungs-/µC- Ausgang überhaupt auf den Eingang und wenn ja, wie?
Hallo MaWin, MaWin schrieb: > Zwar könnte man überprüfen, ob der Oszillator schwingt, ob die > Versorgungsspannung sauber ist, ob ein PWM Ausgang eine Impulsfolge > liefert, ob auf Leitungen Digitalsigmal entlangrauschen, aber das kann > auch einfach funktionieren und man muß gar nicht prüfen. Wenn Du schlecht dokumentierte SPI-Protokolle (Phase, Clockpolarität...) sehen willst ist z.B. ein PicoScope oder eben ein LA sehr nützlich. Da kannst Du Dir sonst einen Wolf suchen. Auch bei I2S hilft ein Scope mit Protokollanalyse. Laufzeitmessungen von Interruptroutinen sind mit einem "Wackelpin" leicht messbar. Es gibt viele Messungen, die einem beim Debuggen helfen. Hirn ist natürlich auch sehr nützlich. :-) Grüße, Kurt
Kurt Harders schrieb: > Hirn ist > natürlich auch sehr nützlich. :-) Sicher das wichtigste "Messgerät". :-))
Ich benutze es für: - Baudrate prüfen - Timer prüfen - Funktionslaufzeit (Pin setzten, Funktion aufrufen, Pin rücksetzten) - Einbrüche auf Versorgungsspannung erkennen - um zu sehen ob überhaupt etwas gesendet wird. - Signalkombinationen messen (z.B. SPI, RS485) - "quasi debuggen" (Pin toggeln in Funktion) Heutzutage mit ca.250€ für ein kleines Oszi (Z.B. Uni-T) auch keine Investition wie zu meiner Lehrzeit Ende 90er. ...ich will es nicht missen...
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