Forum: Analoge Elektronik und Schaltungstechnik Schaltungskritik LED-Erkennung mit Photodiode/ TIA


von Andreas G. (andig2)


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Nach viel Lesen im Forum und Google habe ich endlich meine 
"Zählerfernauslesung" für 2-Wege-Stromzähler und klassischen 
Ferrariszähler fertiggestellt. Die Daten werden an einem Raspberry Pi 
(3,3V) weiterverarbeitet. An einer Stelle habe ich allerdings noch ein 
Problem.

Der obenstehende Teil der Schaltung dient dazu die grüne Signal-LED des 
2-Wege-Zählers auszulesen. Die Schaltung soll einen TIA mit 
nachfolgendem Komparator darstellen. Zum "debuggen" der 
Funktionsfähigkeit findet sich als letzte Stufe ein LM358 als Treiber 
für die Status LED.
Bei der Photodiode handelt es sich um eine SHF203, angeschlossen über 
ca. 1m zweiadriges Kabel (keine Schirmung). Da die grüne LED für die 
SHF203 schwer zu sehen ist habe ich 10M für den TIA verwendet.
Alle OPVs sind Single-Supply. Die TS912 mit 0..3,3V, der LM358 ist mit 
0..5V als Diodentreiber beschaltet weil ich angenommen hatte dass die 
LED ca. 3,4V zum durchschalten benötigt.

Nach Inbetriebnahme musste ich leider feststellen, dass es mir nicht 
gelingt den Arbeitpunkt sauber einzustellen- entweder ist die 
Kontroll-LED permanent aus (je nach Einstellung des Komparators) oder 
sie schaltet analog Eingangssignal zwischen den zuständen "an" und 
"glimmen". Leider komme ich der Ursache nicht auf die Spur, da das 
Phänomen sofort verschwindet wenn ich auch nur mit der Masse des 
Spannungsmessers auf die Masse der Schaltung komme.

Meine Fragen:

1) Wie kann ich dem Fehler auf die Spur kommen- muss evtl. die 
Beschaltung des TIA geändert werden um sie stabiler (gegen 
Schwingungen?) zu machen?

2) Ist es möglich, auf den LM358 als LED-Treiber zu verzichten und 
stattdessen die LED gegen +3,3V direkt in den Ausgang der TS912 zu 
hängen? Wie würde dies die Signalpegel des 912er beeinflussen 
("hochziehen" des Low-Pegels oder absenken des High-Pegels)?

Vielen Dank für Eure konstruktive Kritik!

von Falk B. (falk)


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@  Andreas G. (andig2)

>Der obenstehende Teil der Schaltung dient dazu die grüne Signal-LED des
>2-Wege-Zählers auszulesen. Die Schaltung soll einen TIA mit
>nachfolgendem Komparator darstellen.

Dort fehlt eine Hysterese, siehe Schmitt-Trigger.

> Zum "debuggen" der
>Funktionsfähigkeit findet sich als letzte Stufe ein LM358 als Treiber
>für die Status LED.

Kann man sich sparen, der TS912 schafft das auch.

>1) Wie kann ich dem Fehler auf die Spur kommen- muss evtl. die
>Beschaltung des TIA geändert werden um sie stabiler (gegen
>Schwingungen?) zu machen?

Es fehlt ein kleiner Kondensator von einigen pF parallel zu 10M 
Widerstand, um den TIA vom schwingen abzuhalten.

>2) Ist es möglich, auf den LM358 als LED-Treiber zu verzichten und
>stattdessen die LED gegen +3,3V direkt in den Ausgang der TS912 zu
>hängen?

Ja.

> Wie würde dies die Signalpegel des 912er beeinflussen
>("hochziehen" des Low-Pegels oder absenken des High-Pegels)?

Unwesentlich. Für deine Test-LED reicht eine Low Current LED mit 1mA.

von wer wo was (Gast)


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Schaue mal hier
http://www.zabex.de/site/gaswasserstrom.html

hat schon einige probleme umschifft

von Andreas G. (andig2)


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Falk Brunner schrieb:

>>Der obenstehende Teil der Schaltung dient dazu die grüne Signal-LED des
>>2-Wege-Zählers auszulesen. Die Schaltung soll einen TIA mit
>>nachfolgendem Komparator darstellen.
>
> Dort fehlt eine Hysterese, siehe Schmitt-Trigger.

Kann ich das dadurch realisieren, dass ich den Komparator um einen 
Widerstand im Rückkopplungszweig ergänze?
Wenn ja- muss ich die +/- Eingänge des Komparators ggü. meiner Schaltung 
dann umdrehen oder darf die Rückkopplung auch auf den - Zweig erfolgen? 
Ich würde die LED gerne weiter gegen + laufen lassen um den OPV nicht zu 
überfordern.

von Falk B. (falk)


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@  Andreas G. (andig2)

>> Dort fehlt eine Hysterese, siehe Schmitt-Trigger.

>Kann ich das dadurch realisieren, dass ich den Komparator um einen
>Widerstand im Rückkopplungszweig ergänze?

Ja.

>Wenn ja- muss ich die +/- Eingänge des Komparators ggü. meiner Schaltung
>dann umdrehen oder darf die Rückkopplung auch auf den - Zweig erfolgen?

Es gibt invertierende und nichtinvertierende Schaltung, findet man 
überall.

>Ich würde die LED gerne weiter gegen + laufen lassen um den OPV nicht zu
>überfordern.

Das ist dem OPV egal, der kann das in beide Richtungen.

von Andreas G. (andig2)


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> Nach Inbetriebnahme musste ich leider feststellen, dass es mir nicht gelingt den 
Arbeitpunkt sauber einzustellen- entweder ist die Kontroll-LED permanent aus (je 
nach Einstellung des Komparators) oder sie schaltet analog Eingangssignal zwischen 
den zuständen "an" und "glimmen".

Zumindest die Ursache scheint mittlerweile klar. Da der LM358 als 
LED-Treiber gegen 5V arbeitet scheinen die 2V Differenz zum High-Signal 
des TS912 schon auszureichen um die LED glimmen zu lassen.

> Leider komme ich der Ursache nicht auf die Spur, da das Phänomen sofort 
verschwindet wenn ich auch nur mit der Masse des Spannungsmessers auf die Masse 
der Schaltung komme.

Hier ist mir auch weiterhin unklar woran das liegt. Die Schaltung 
insgesamt scheint sehr anfällig ggü. (kapazitiven?) Belastungen.

wer wo was schrieb:
> Schaue mal hier
> http://www.zabex.de/site/gaswasserstrom.html

Den Link kannte ich schon und habe von dort die Idee mit IR-Diode und 
Befestigung adaptiert. Bleibe jetzt abweichend aber erstmal bei 
Fotodiode und OPV statt Fototransistor.

Falk Brunner schrieb:
> @  Andreas G. (andig2)
>
>>> Dort fehlt eine Hysterese, siehe Schmitt-Trigger.
>
>>Kann ich das dadurch realisieren, dass ich den Komparator um einen
>>Widerstand im Rückkopplungszweig ergänze?
>
> Ja.
>
>>Wenn ja- muss ich die +/- Eingänge des Komparators ggü. meiner Schaltung
>>dann umdrehen oder darf die Rückkopplung auch auf den - Zweig erfolgen?
>
> Es gibt invertierende und nichtinvertierende Schaltung, findet man
> überall.

Bin fündig geworden- vielen Dank (hoffe der Link ist ok): 
http://www.elektroniktutor.de/an_verst/kompar.html.

>>Ich würde die LED gerne weiter gegen + laufen lassen um den OPV nicht zu
>>überfordern.
>
> Das ist dem OPV egal, der kann das in beide Richtungen.

Zumindest der LM358 kann deutlich mehr Strom sourcen als treiben, aber 
es reicht wohl beides für eine kleine LED.

von Falk B. (falk)


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@  Andreas G. (andig2)

>Den Link kannte ich schon und habe von dort die Idee mit IR-Diode und
>Befestigung adaptiert. Bleibe jetzt abweichend aber erstmal bei
>Fotodiode und OPV statt Fototransistor.

Kann man machen, ist aber bei der Anwendung bei sehr niedrigen 
Frequenzen nicht sonderlich sinnvoll. Ein Phototransistor mit dem 
passenen Arbeitswiederstand reicht, es braucht keinen OPV. Aber warum 
einfach, wenn es auch kompliziert geht.

>Zumindest der LM358 kann deutlich mehr Strom sourcen als treiben,

Ist das nicht das same? ;-)

von Michael (Gast)


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Andreas G. schrieb:
> Bei der Photodiode handelt es sich um eine SHF203, angeschlossen über
> ca. 1m zweiadriges Kabel (keine Schirmung).

Das ist etwas ungünstig. Bei 10 MOhm Messwiderstand reichen für 1V 
Ausschlag am Ausgang 0.1 Mikroampere. Mit 1m ungeschirmten Kabel fängst 
du dir sowas aber schnell ein. Was sagt denn das Oszi dazu ;)

von Andreas G. (andig2)


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Hallo Zusammen,

ich muss das Thema leider nochmal aufmachen und hoffe auf Eure Hilfe.

> Falk Brunner schrieb:
>> @  Andreas G. (andig2)
>>
>>>> Dort fehlt eine Hysterese, siehe Schmitt-Trigger.
>>
>>>Kann ich das dadurch realisieren, dass ich den Komparator um einen
>>>Widerstand im Rückkopplungszweig ergänze?
>>
>> Ja.
>>
>>>Wenn ja- muss ich die +/- Eingänge des Komparators ggü. meiner Schaltung
>>>dann umdrehen oder darf die Rückkopplung auch auf den - Zweig erfolgen?
>>
>> Es gibt invertierende und nichtinvertierende Schaltung, findet man
>> überall.
>
> Bin fündig geworden- vielen Dank (hoffe der Link ist ok):
> http://www.elektroniktutor.de/an_verst/kompar.html.

Ist realisiert. Die beiden TS912 der zweiten Stufe haben jetzt jeweils 
1k im Eingang und 10k als Rückkopplung- sollte bei 3,3V also für ~0,3V 
Hysterese reichen.
Außerdem habe ich beide TS912 der 1. Stufe um 10p Parallelkapazität im 
Rückkopplungszweig gegen Schwingungen ergänzt.

>>>Ich würde die LED gerne weiter gegen + laufen lassen um den OPV nicht zu
>>>überfordern.
>>
>> Das ist dem OPV egal, der kann das in beide Richtungen.
>
> Zumindest der LM358 kann deutlich mehr Strom sourcen als treiben, aber
> es reicht wohl beides für eine kleine LED.

Aus diese Änderung ist gemacht- statt des LM358 als LED-Treiber hängt 
jetzt je eine LED im Ausgang des TS912 gegen 3,3V.

Und damit sind wir bei meinem Problem: jetzt gelingt es nämlich nicht 
mehr, ein messbares Low-Signal zu erzeugen. Ausgangsseitig komme ich 
nicht unter ca. 0,65V was anscheinend nicht reicht.

Leider habe ich beide Schaltungsänderungen in einem Durchgang gemacht so 
dass ich die Ursache nicht identifizieren kann- LEDs gegen + im Ausgang 
oder die Rückkopplung zwecks Hysterese.

Habt Ihr einen Tipp wie ich ohne das Ding nochmal vollständig umzubauen 
wieder an die 0V für Low rankomme?

von Theo (Gast)


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von Andreas G. (andig2)


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von Andreas G. (andig2)


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Falk Brunner schrieb:
> @  Andreas G. (andig2)
>
>> Zum "debuggen" der
>>Funktionsfähigkeit findet sich als letzte Stufe ein LM358 als Treiber
>>für die Status LED.
>
> Kann man sich sparen, der TS912 schafft das auch.

Habe den Fehler mit einem kleinen Testaufbau analysiert: sobald die LED 
am Ausgang des 912 hängt schafft dieser es nicht mehr, an die 0V 
heranzukommen- der Verzicht auf die 358er hat also meinem Aufbau erstmal 
nicht gut getan.

Was müsste also passieren damit der TS912 sowohl die LED treiben könnte 
als auch gegen 0V Pegel kommen?

von Timm T. (Gast)


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Andreas G. schrieb:
> Was müsste also passieren damit der TS912 sowohl die LED treiben könnte
> als auch gegen 0V Pegel kommen?

Den LED-Strom verringern. Oder nen Transistor dranhängen.

von Andreas G. (andig2)


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Timm Thaler schrieb:
> Andreas G. schrieb:
>> Was müsste also passieren damit der TS912 sowohl die LED treiben könnte
>> als auch gegen 0V Pegel kommen?
>
> Den LED-Strom verringern. Oder nen Transistor dranhängen.

Lässt sich aus dem TS912 Datenblatt erkennen, wie bei ich runter müsste 
um in Richtung 0,4V zu kommen? Falls die "Low level output voltage vs. 
low level output current" Kennlinie dafür zuständig wäre müssten das 
unter 5mA sein?

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