Forum: Analoge Elektronik und Schaltungstechnik Trafo Dimensionierung


von Thomas9 (Gast)


Lesenswert?

Hallo ,

beim Kapitel Trafo steht dieser Formel : N=Ua/(4.44*f*A*B)
ist die Gleichung nur für Sinusformige Spannung ? woher wurde sie 
abgeleitet ? wenn ich ein andere Signal habe . was ist denn zu 
berücksichtigen beim Trafo Wendungsanzahl ?

von Matthias L. (Gast)


Lesenswert?

>ist die Gleichung nur für Sinusformige Spannung ?

Ja.
4,44 = 2 x PI / sqrt(2)
(Umrechnung von Ua Effektiv zu Scheitelwert und von f zur Kreisfrequenz)


>was ist denn zu berücksichtigen beim Trafo Wendungsanzahl ?

Das der Kern unter keinen Umständen in die Sättigung gerät. Denn dann 
bricht die Induktivität zusammen und die Wicklung verhält sich rein 
ohmsch.

Es darf also ein bestimmtes Bmax nie überschritten werden.

von MaWin (Gast)


Lesenswert?

> beim Kapitel Trafo steht dieser Formel : N=Ua/(4.44*f*A*B)

Nein, in dem Kapitel nicht.
http://www.mikrocontroller.net/articles/Transformatoren_und_Spulen

> ist die Gleichung nur für Sinusformige Spannung ?

Ja.
Oder eine andere Kurvenform mit demselben Spannungs-Zeitintegral pro 
Halbwelle.

> woher wurde sie abgeleitet ?

Falls du einen Thread zur Trafoberechnung meinst:
Da stand das knapp drüber. Hat was mit Sättigungsflussdichte zu tun.

> wenn ich ein andere Signal habe . was ist denn zu
> berücksichtigen beim Trafo Wendungsanzahl ?

Eigentlich muß man Trafos nicht wenden.

von Harald W. (wilhelms)


Lesenswert?

Matthias Lipinsky schrieb:

> 4,44 = 2 x PI / sqrt(2)
> (Umrechnung von Ua Effektiv zu Scheitelwert und von f zur Kreisfrequenz)
>
>
>>was ist denn zu berücksichtigen beim Trafo Wendungsanzahl ?
>
> Das der Kern unter keinen Umständen in die Sättigung gerät. Denn dann
> bricht die Induktivität zusammen und die Wicklung verhält sich rein
> ohmsch.
>
> Es darf also ein bestimmtes Bmax nie überschritten werden.

Jetzt weiss ich auch, warum meine Trafos immer so warm geworden sind.
Ich habe immer mit 4,44 gerechnet, dabei hätte ich eigentlich mit
4.44288293816 rechnen müssen. :-)
Gruss
Harald

von Thomas9 (Gast)


Lesenswert?

Jap  Danke , dann weiß ich bescheid , nicht das bei mir auch kocht :)

von salo t. (ben-mar)


Lesenswert?

noch eine Frage , diese Formel dient zur Berechnung von Anzahl der 
sekundären Windung , wäre sowas richtig für die primäre Seite ? :

1 Windung = U1/(4.44*f*A*B)  ?

von Thomas9 (Gast)


Lesenswert?

ist U1  deine Eingangspannung ?

von Matthias L. (Gast)


Lesenswert?

>noch eine Frage , diese Formel dient zur Berechnung von Anzahl der
>sekundären Windung

Nein. Die Formel

>N=Ua/(4.44*f*A*B)

dient der Berechnung der primären Windungszahl bei angelegter 
sinusfürmiger Spannung mit dem Effektivwert Ua.

Für Sekundär gilt immernoch die Schulformel

U_pri    N_pri
----- = -------
U_sek    N_Sek

von Harald W. (wilhelms)


Lesenswert?

Matthias Lipinsky schrieb:

> Für Sekundär gilt immernoch die Schulformel
>
> U_pri    N_pri
> ----- = -------
> U_sek    N_Sek

...wobei man für den Spannungsabfall bei Nennleistung einen gewissen
Zuschlag (typisch einige Prozent) dazurechnet.
Gruss
Harald

von Beni-HH (Gast)


Lesenswert?

OK!
die Schulformel: U1/U2=N1/N2 ----> N2=(U2*N1)/U1       (1)
die Profi Formel ;-) : N2=U2/(4,44*f*B*A)              (2)

(1)=(2)-->      (U2*N1)/U1= U2/(4,44*f*B*A)

              eine Windung =N1=U1/(4,44* f*B*A)

stimmt die mAthematik nicht oder habe ich was falsches betrachtet ?

4.44 =2*PI/spr(2) wer mit einem nichtsinus signal zu tun hat sollte auf 
pick to pick wert achten und die Freq !

von Matthias L. (Gast)


Lesenswert?

>die Profi Formel ;-) : N2=U2/(4,44*f*B*A)              (2)

Ich zitiere nochmal:
>N=Ua/(4.44*f*A*B)
>dient der Berechnung der primären Windungszahl bei angelegter
>sinusfürmiger Spannung mit dem Effektivwert Ua.


Muss ich das Wort primär hervorheben?

von Beni-HH (Gast)


Lesenswert?

Noch eine Frage wie diemensioniert man die Dräte die Prim und sekundäre 
Seite bilden
Angenommen habe ich  Lprim = ..... uH
                     LSec=......uH
                     Ip max =.....A
                     N1=....
                     N2=.....
was ich sagen will . wie hängt diesen Werte mit der Auswahl der dräte 
(dicke Durchmesse Querschnitt...)?

von Beni-HH (Gast)


Lesenswert?

2: Sekundär
1:Primär
ja mit 1 und 2 lässt sich besser schreiben . zumindesten bei mir

von Beni-HH (Gast)


Lesenswert?

anscheind dass du die ABC der Mathe nicht beherrschst

von Oberdraht (Gast)


Lesenswert?

Beni-HH schrieb:
> wie hängt diesen Werte mit der Auswahl der dräte
> (dicke Durchmesse Querschnitt...)?

Falls du mit "dräte" Drähte meinst, so hängen Dicke, Durchmesser und 
Querschnitt entsprechend der Kreisformeln zusammen.

von Peter R. (pnu)


Lesenswert?

Für die Berechnung von Trafos ist eine andere Größe wesentlich 
handlicher, die in Trafotabellen zu finden ist, und mit der allgemeinen 
Trafoformel 4,44..usw. zusammenhängt.

Das ist die Zahl der Windungen je Volt Primärspannung. Die ist in vielen 
Tabellenbüchern für Normschnitte Trafoblech angegeben.

Für optimale Bewicklung sollte die Hälfte des Wickelraums für die 
Primärwicklung, die andere für die Sekundärwicklung genutzt sein. 
Ansonsten ist die erlaubte Leitung des Trafo herabgesetzt.

Eigentlich ist die genaue Dimensionierung Erfahrungsssache, da sie von 
den nichtlinearen Eigenschaften der Bleche, von dem Kühlungsverhalten 
und noch mehr Dingen abhängt. Wenn man nicht auf die letzten 10-20% der 
Nennleistung angewiesen ist, kommt man mit den Angaben einer 
Transformatorentabelle gut zurecht.

von Harald W. (wilhelms)


Lesenswert?

Peter R. schrieb:

> Für die Berechnung von Trafos ist eine andere Größe wesentlich
> handlicher, die in Trafotabellen zu finden ist,

Ja, typisch ist ein solcher Datensatz aus einem anderen Thread:

Angaben für SE170c aus Trafoperm N2:
Spitzeninduktion 1,83T
Sekundärleistung 1,5kVA
Windungsspannung 1,2V  (primär)
zul. Stromdichte 1,8A/mm²
Spannungsfaktor  1,03  (primär zu sekundär)
mittl. Windungslänge 378mm
Wickelraumquerschnitt 14cm²  (Einkammer-Spulenkörper)
Die Angaben gelten bei 50Hz, Widerstandslast und 75°C Übertemperatur.

Dort steht dann auch gleich die zulässige Stromdichte und
die Windungslänge. Für die vollständige Berechnung von
Primär- und Sekundärwicklung braucht man dann nur noch
ein bisschen Dreisatzrechnung. Fehlen fast nur noch die
Bestellnummern bei Reichelt. :-)
Gruss
Harald

Bitte melde dich an um einen Beitrag zu schreiben. Anmeldung ist kostenlos und dauert nur eine Minute.
Bestehender Account
Schon ein Account bei Google/GoogleMail? Keine Anmeldung erforderlich!
Mit Google-Account einloggen
Noch kein Account? Hier anmelden.