Forum: Analoge Elektronik und Schaltungstechnik Seltsame IC's


von Lötsklave (Gast)


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Hallo allerseits,

ich habe aus einer Platine diese IC's ausgelötet, siehe angehängtes 
Bild.
Die Bezeichnungen sind:

43-VD-31-03

43-VD-31-05

566110 16

Leider war meine googlei bis jetzt erfolglos.
Kann mir jemand da helfen?

von Icke ®. (49636b65)


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Dann google doch mal nach "7143", "7149" und "7209". Als ergänzendes 
Suchwort "TTL".

von Magnus M. (magnetus) Benutzerseite


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Icke ®. schrieb:
> Dann google doch mal nach "7143", "7149" und "7209".

Denkst du nicht auch dass es sich hierbei um das Herstellungsdatum (Jahr 
/ Kalenderwoche) handelt?

von Michael H. (mueckerich)


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Icke ®. schrieb:
> Dann google doch mal nach "7143", "7149" und "7209". Als ergänzendes
> Suchwort "TTL".

Bei TTL eher 74XXX.

Aus was für eine Platine sind denn die Dinger raus?
Ich für meinen Teil würde mir die Arbeit mit dem Auslöten erst dann 
machen wenn ich weiss was das für ICs sind und für was ich die Dinger 
brauchen kann.

von Helmut L. (helmi1)


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Das sind kundenspezifische Hersteller Angaben.
Groessere Geraetehersteller lassen sich von den IC Hersteller ihre 
eigene Typennummer aufdrucken. Das koennen durchaus normale 74xx Ic 
sein.
HP z.B hat immer eine 8 stellige  Nummer auf ihren IC aufgedruckt was 
normale Ic waren. Von welchem Hersteller ist das Board wo du die 
abgloetet hast denn?

von oszi40 (Gast)


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Typ ist die obere Nummer 7143a + 7149a (Symbol Texas Instruments)

von Rolf S. (miromac)


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Michael H. schrieb:
> Aus was für eine Platine sind denn die Dinger raus?

Möglicherweise sind das die von TI
speziell hergestellten Steuerchips für die Minuteman-Rakete.
Vom Herstell-Datum 1971/72 könnte das hinkommen.
;-)

von Magnus M. (magnetus) Benutzerseite


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oszi40 schrieb:
> Typ ist die obere Nummer 7143a + 7149a (Symbol Texas Instruments)

Wie kommst du zu dieser Erkenntnis?

von Icke ®. (49636b65)


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> Bei TTL eher 74XXX.

Stimmt auch wieder.

Aus alten TV-Geräten recycelt?

7143A programmierbarer Controller für Touch-Sensoren
7149A Farb-Demodulator

von Lothar M. (Firma: Titel) (lkmiller) (Moderator) Benutzerseite


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Lötsklave schrieb:
> ich habe aus einer Platine diese IC's ausgelötet
Aus welcher Platine? Welche Funktion hat(te) die?

> Kann mir jemand da helfen?
Schmeiß sie weg.

von MaWin (Gast)


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> Dann google doch mal nach "7143", "7149" und "7209".

Wozu, Herstellerdatum, klar gab es die 43/49. Woche 1971 und 9. 1972.

> 7143A programmierbarer Controller für Touch-Sensoren
> 7149A Farb-Demodulator

Herr wirf Hirn.

> Das sind kundenspezifische Hersteller Angaben

So isses.

von Sergej Such (Gast)


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Und die beiden hellgrauen rechts? Deren Logo schaut nicht nach TI aus, 
eher nach General Instruments.

MfG

von Helmut L. (helmi1)


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Sergej Such schrieb:
> Und die beiden hellgrauen rechts? Deren Logo schaut nicht nach TI aus,
> eher nach General Instruments.

Das sind kundenspezifische Hersteller Angaben.

Schmeiss weg das alte Zeugs.

von Icke ®. (49636b65)


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MaWin schrieb:

> Wozu, Herstellerdatum, klar gab es die 43/49. Woche 1971 und 9. 1972.

Und wofür steht das "A"?

http://www.antiquetech.com/identification/TI_chip_markings.htm

Zitat:
"TI Date Code Format: YYWW

These number should be located by themselves with no letters or other 
numbers immediately adjacent"

von Helmut L. (helmi1)


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Icke ®. schrieb:
> Und wofür steht das "A"?

Das kann irgendeine Bedeutung haben, z.B. das die 
Stempelmaschine/Bondmaschine damit gekennzeichnet wurde.

von Lothar M. (Firma: Titel) (lkmiller) (Moderator) Benutzerseite


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Icke ®. schrieb:
> Texas Instruments Chip Markings
> Logic Chips
Vielleicht sind das keine ICs, auf die diese Beschreibung zutrifft. Und 
zudem: keine Regel ohne Ausnahme. Denn die anderen Zeichenketten sehen 
ja noch viel weniger sinnvoll nach Datecode aus...

> Und wofür steht das "A"?
Den Fertigungsort?

von Rolf S. (miromac)


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Lothar Miller schrieb:
>> Und wofür steht das "A"?
> Den Fertigungsort?

Austin, Texas, USA

SCNR

von Magnus M. (magnetus) Benutzerseite


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Icke ®. schrieb:
> Zitat:
> "TI Date Code Format: YYWW
>
> These number should be located by themselves with no letters or other
> numbers immediately adjacent"

Ich lese da ein "should be"...
                 ^^^^^^

von Icke ®. (49636b65)


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Lothar Miller schrieb:
> Den Fertigungsort?

Nach allem, was ich über die date codes gefunden habe, steht der bei 
früheren TI Chips im Klartext drauf.

http://datamath.org/Datecodes.htm
"The origin of the IC is written in plain words."

http://www.antiquetech.com/identification/TI_chip_markings.htm
"The numbers are often found on the underside with the country of 
manufacture."

Irgendwelche custom chips leuchtet mir noch am ehesten ein. Man könnte 
die Dinger ja mal auf logische Funktionen analysieren. Aber ob das 
lohnt...

von Helmut L. (helmi1)


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Icke ®. schrieb:
> Aber ob das
> lohnt...

9 uralt TTL Chips? Wert heute in HCCMOS rund 1 Euro.
Etwas anderes als Gatter u. Flipflops gab es damals nicht.
Und wer will schon mit Standard TTL noch basteln.

von Icke ®. (49636b65)


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Helmut Lenzen schrieb:
> Und wer will schon mit Standard TTL noch basteln.

Technisch oder ökonomisch macht das keinen Sinn mehr, schon klar. Aber 
aus Spaß an der Sache, warum nicht. Debuggen geht da mit dem 
Logikprüfstift. Mindestens ein Projekt werde ich z.B. noch aus 
vorrätigen  TTL-ICs aufbauen, eine Nixie-Uhr. AVR und LCD kann doch 
jeder =8P

von Einfach (Gast)


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In den Nullkraftsockel des IC-Tester/Prommer hinein und sich überraschen 
lassen was der dazu sagt. So geht er wenigstens nicht kaputt.

von Rolf S. (miromac)


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Möglicherweise handelt es sich bei den beiden 566110 -16
ja um GI-Clones der legendären 25120 WOM-Speicherchips,
die einst von Signetics erfunden wurden.

WOM bedeutet Write-Only-Memory

http://de.wikipedia.org/wiki/Write-Only-Memory

Es ist auch heute noch erbaulich,
mal einen Blick in das Datenblatt zu werfen:
(ist übrigens von 1972)
http://portal.national.com/rap/files/datasheet.pdf
(2,4MB, die sich lohnen)

Wie es sich für mil- und aerospace- Anwendungen gehört,
gibt es ein Diagramm über die Anzahl der Steckzyklen
vs der dann noch verbliebenen Anschlusspins.

Interessant ist auch das Diagramm über den Verkaufspreis
vs Ausfallrate und Zahlungsmoral des Kunden.

Sogar an einen Heizfaden hat man gedacht:
Vff = 6,3V AC bei 2,5A
Daher braucht der chip auch einen recht grossen Ventilator
(siehe DB unter "COOLING")

Ob es sich bei den beiden GI 566110 -16
nun tatsächlich um WOMs handelt,
kann man leicht selbst herausfinden:

Einfach schrieb:
> In den Nullkraftsockel des IC-Tester/Prommer hinein und sich überraschen
> lassen was der dazu sagt. So geht er wenigstens nicht kaputt.

Und dann einfach einmal ein paar Daten einspeichern
und danach versuchen, sie wieder auszulesen.

Sollte dies nicht gelingen, ist die Sache klar:
WOMS !

;-)

von Arno H. (arno_h)


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Von der Ausführung her könnten die GI-Ics auch LM0901A1411090451C-Fakes 
in einem Billiggehäuse sein:
http://techpreservation.dyndns.org/beitman/abpr/LM0901A1411090451C%20Nat%20Semi%20%2778%2D8927.PDF

Besonders kritisch scheint im Betrieb die auf der dritten Seite 
dargestellte Kurve der "Female Follower Pulse Response" zu sein :)

Arno

von Magnus M. (magnetus) Benutzerseite


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@Arno H.:

Cooooooool  ;)

von Anja (Gast)


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Lötsklave schrieb:
> Kann mir jemand da helfen?

Sind bestimmt misglückte Fälschungen aus einem Land der aufgehenden 
Sonne.
Ich habe bis heute noch kein IC gesehen bei dem die PIN 1-Markierung 
rechts von der Beschriftung ist.

Gruß Anja

von oszi40 (Gast)


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Anja schrieb:
> die PIN 1-Markierung rechts von der Beschriftung ist.

Beim Stecken auf den Abi-IC-Tester wäre das bestimmt noch aufgefallen? 
Hat jemand solch ein Gerät noch im Einsatz?

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