Forum: Mikrocontroller und Digitale Elektronik Relais Nutzungsdauer


von Tino K. (blumengiesser)


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Ich habe ein Relais von Tyco, PCD-105D2M, und ich wollte damit eine 
Lampe schalten. Was mir nicht ganz klar ist, wie lange kann ich die 
interne Spule bestromen, also wie lange kann das Relais ON sein. Dürfte 
ich die Lampe 7 Tage damit anschalten?

von i-Troll (c) (Gast)


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Solange man nicht mit Ueberspannung arbeitet ...  was sagt dnn das 
Datenblatt?

von Alexander S. (esko) Benutzerseite


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Tino Kühn schrieb:
> wie lange kann ich die interne Spule bestromen,
> also wie lange kann das Relais ON sein.

Beliebig lange. Um etwas weniger Strom zu verbrauchen und weniger Wärme 
zu erzeugen, kannst du die Spannung an der Spule nach einer Sekunde 
etwas absenken.
Bei deinem Typ von 5 V auf 3,7 V, und theoretisch sogar noch weiter auf 
0,3 V. Das würde ich aber nicht ausreizen.

Das Datenblatt ist hier:
http://www.te.com/commerce/DocumentDelivery/DDEController?Action=srchrtrv&DocNm=PCD_PCDF_series_relay_data_sheet_E&DocType=DS&DocLang=EN

von oszi40 (Gast)


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Tino Kühn schrieb:
> also wie lange kann das Relais ON sein

So lange, wie im Datenblatt der Hersteller verspricht. Wenn da nix steht 
von Einschaltdauer dann darfst Du es nicht einschalten :-)

Sonst sollte man bedenken, daß 100 angezogene Relaisspulen a 500mW etwa 
50W Heizleistung im Gehäuse auf Dauer erzeugen könnten, WENN sie immer 
angezogen sind.

Die meisten Relais gehen nicht wegen verbrannter Wicklung sondern wegen 
verbrannter Kontakte in den Schrott. Verbrannte Wicklungen treten 
üblicherweise bei falscher Spannung auf!

von Tino K. (blumengiesser)


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Ach so einfach war das? Also ist das Teil Dauer-AN-geeignet. Das ist ja 
toll. Also es steht im Datenblatt daß es 200mW verbraucht und das ist 
verkraftbar wenig. Daß man die Spannung reduzieren kann ist gut, ich 
werde der Einfachheit halber mal drauf verzichten...

Aber danke für die Erklärungen!

von oszi40 (Gast)


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von Tino K. (blumengiesser)


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hatte ich, aber da steht nix darüber wie lange die Dinger an sein 
dürfen...

von oszi40 (Gast)


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Der obige Link wird bald noch einige Deiner kommendenn Fragen 
beantworten.

von Aufmerksamer Leser (Gast)


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Richtig, nämlich die eigentliche Frage: die Nutzungsdauer.

von Wilhelm F. (Gast)


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In Relaisdatenblättern sollte was über die Anzahl Schaltzyklen stehen.

von Werner (Gast)


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Tino Kühn schrieb:
> Daß man die Spannung reduzieren kann ist gut, ich
> werde der Einfachheit halber mal drauf verzichten...

Einen Kondensator und einen Widerstand geeigneter Größe wirst du doch 
noch irgendwie auftreiben können.

von diwo (Gast)


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Hallo Blumengießer,

ich bin Senior Produkt Spezialist für Relais-Technologie in einem großen 
Unternehmen. Je nach Last würde ich dieses PCD-Relais NICHT unbedingt 
empfehlen, auch wenn das Kontaktmaterial schon mal ganz gut ist. Es gibt 
für solche Anwendungen spezielle Lampenlastrelais. Normale Relais wie 
das PCD fallen wegen des hohen Einschaltstroms bei Lampen oft schon nach 
wenigen Schaltspielen aus. Zudem hat es nicht besonders große Luft- und 
Kriechstrecken. 4kV und Sichere Trennung zwischen Spule- und Kontakten 
sollte es schon sein.

Wie schon geschrieben wurde, die Einschaltdauer ist kein Problem. Das 
Relais wird bei Raumtemperatur, nicht allzu hohen Lastströmen und nicht 
zu engem Einbau nur handwarm.

Du solltest hier posten, was das genau für eine Lampe ist und welche 
technischen Daten sie hat. Kritisch wird es, wenn eine Art 
Schaltnetzteil beteiligt ist, wie z.B. Halogen-, Kompaktleuchtstoff- 
oder viele neuere LED-Lampen. Da sind Kondensatoren drin, die am 
230VAC-Netz extrem hohe Einschaltstrom spitzen ziehen. Bei NV-Halogen: 
Wird die Netzseite oder die NV-Seite geschaltet?

Muss es ein 5V-Relais sein, oder geht auch 12V oder 24V? Da ist die 
Auswahl geeigneter Relais größer. Prinzipiell empfehle ich von Tyco z.B. 
das RT33Lxxx (xxx steht für Spulenspannung, 012 = 12VDC). Dieses findet 
sich z.B. auch in Bewegungsmeldern. Warum wohl?

PS: Ich bin nicht Tyco-Mitarbeiter!

MfG Diwo

von Aufmerksamer Leser (Gast)


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> Hallo Blumengießer,

Kein Wunder, dass er sich nicht meldet.
Er schreibt sich: (blumengiesser).

von Alexander S. (esko) Benutzerseite


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diwo schrieb:
> Kritisch wird es, wenn eine Art
> Schaltnetzteil beteiligt ist, wie z.B. Halogen-, Kompaktleuchtstoff-
> oder viele neuere LED-Lampen. Da sind Kondensatoren drin, die am
> 230VAC-Netz extrem hohe Einschaltstrom spitzen ziehen.

Diesen Fall hat man heutzutage ja recht oft. Daher verkleben auch viele 
Relais in Master-Slave-Steckdosen recht schnell.

Da du dich auskennst würde mich interessieren, was man dagegen machen 
kann. Vorladen mit Vorwiderstand durch eins zweites Relais ist keine 
Option, denke ich.

von diwo (Gast)


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Ich kann mir diverse Schaltungen vorstellen, die den Strom in den ersten 
Millisekungen zunächst begrenzen. Aber das ist in der Praxis für 
einfache Relaismodule alles viel zu teuer und aufwändig.

Wie gesagt, für solche Anwendungen gibt es Spezialrelais, die keiner 
Extra-Schaltung bedürfen. Ich kenne die von Tyco gut, weil wir die in 
der Firma auch benutzen. Dort gibt es Relais, wie das RT1 Inrush, das 
RT-iPower oder das RTX, alle mit 250VAC/16A-Kontakten, die je nach Type 
hunderte von Ampere kurzzeitig einschalten können, ohne zu verschweißen.

Einfach mal im Web nach den Bezeichnungen suchen ...

von Tino K. (blumengiesser)


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Hallo Leute,

vielen Dank erstmal für die ganzen Antworten. Ich hatte den Thread nicht 
mehr verfolgt, da mir die Benachrichtigungsmail abhanden gekommen ist. 
Sorry.

Also zu meinem "Projekt": Will eine 15-50W Energiesparlampe mit diesem 
Relais an- und aus schalten. Dafür sollte das PCB 5V Relais doch 
funktionieren, oder? Endziel des Projektes ist per Smartphone-Alarm 
meine Nachttischlampe an/aus zu schalten (Lichtwecker)...

VG
Tino

von Alexander S. (esko) Benutzerseite


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diwo schrieb:
> Wie gesagt, für solche Anwendungen gibt es Spezialrelais, die keiner
> Extra-Schaltung bedürfen. Tyco: RT1 Inrush, RT-iPower, RTX
Danke für die Info.

Tino Kühn schrieb:
> Will eine 15-50W Energiesparlampe mit diesem Relais an- und aus
> schalten. Dafür sollte das PCB 5V Relais doch funktionieren, oder?
Ja, recht problemlos. Hier sind viele Infos::
Relais mit Logik ansteuern

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