Forum: Analoge Elektronik und Schaltungstechnik LED störungsarm dimmen


von Jan (Gast)


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Hallo Liebes Forum,

ich beschäftige mich gerade mit dem Entwurf eines PWM-LED-Dimmers. 
Eigentlich hatte ich vor am Ausgang des Schaltreglers eine LC- 
Kombination anzubringen, um die Versorgungsleitungen der LED's nicht zu 
Sendeantennen zu machen.

Problem ist dann aber, dass ich somit die Ausgangsspannung mittel und 
sich ein (mehr oder weniger) kontinuierlicher Wert ergibt (klassischer 
Abwärtswandler). Ergebnis wäre, dass ich dann auf der Spannungsachse der 
UI-Kennlinie der LED auf- und ab fahre, die ja stark exponentiell 
verläuft. Daher denke ich, dass ich mir damit meine Dimm-Möglichkeit 
kaputt mache, da bereits schon sehr kleine Spannungsänderungen einen 
starken Stromanstieg verursachen.
Ist diese Überlegung so weit richtig? Also ein klassischer 
Abwärtswandler wäre dann für die LED-Dimmung absolut ungeeignet.

Nur wie bekommt man das Problem mit der Störabstrahlung in den Griff 
beim Dimmen einer LED?

Gruß Jan

von Michael (Gast)


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Jan schrieb:
> Problem ist dann aber, dass ich somit die Ausgangsspannung mittel und
> sich ein (mehr oder weniger) kontinuierlicher Wert ergibt (klassischer
> Abwärtswandler).

Und was spricht gegen eine Regelung des Stromes, d.h. einen 
Schaltwandler als Stromquelle? Dann kann dir die UI-Kennlinie ziemlich 
egal sein.

von Jan (Gast)


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Dagegen spricht eigentlich die Veränderung des Farbortes der LED. Dieser 
driftet über Veränderung von I ganz schön weg.

Aber mehr Möglichkeiten hab ich wohl nicht...entweder das eine Übel oder 
das andere.

von Hans F. (spartrafo)


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Jan schrieb:
> Hallo Liebes Forum,
>
> ich beschäftige mich gerade mit dem Entwurf eines PWM-LED-Dimmers.
> Eigentlich hatte ich vor am Ausgang des Schaltreglers eine LC-
> Kombination anzubringen, um die Versorgungsleitungen der LED's nicht zu
> Sendeantennen zu machen.

Guter Ansatz :-)

> Problem ist dann aber, dass ich somit die Ausgangsspannung mittel und
> sich ein (mehr oder weniger) kontinuierlicher Wert ergibt (klassischer
> Abwärtswandler).

Richtig.

> Ergebnis wäre, dass ich dann auf der Spannungsachse der
> UI-Kennlinie der LED auf- und ab fahre, die ja stark exponentiell
> verläuft. Daher denke ich, dass ich mir damit meine Dimm-Möglichkeit
> kaputt mache, da bereits schon sehr kleine Spannungsänderungen einen
> starken Stromanstieg verursachen.
> Ist diese Überlegung so weit richtig?

Denke schon.

> Also ein klassischer
> Abwärtswandler wäre dann für die LED-Dimmung absolut ungeeignet.

Jain. Du bist ja nicht gezwungen auf die Spannung zu "stellen", sondern 
Du kannst ja auch auf den Strom regeln.

> Nur wie bekommt man das Problem mit der Störabstrahlung in den Griff
> beim Dimmen einer LED?

Leitungen verdrillen - Fläche zwischen Hin- und Rückleitung möglichst 
klein halten. Nicht mit irgendwelchen Kondensatoren in Zuleitung 
anfangen zu experimentieren.

> Gruß Jan

Ergänzung:

Jan schrieb:
> Dagegen spricht eigentlich die Veränderung des Farbortes der LED. Dieser
> driftet über Veränderung von I ganz schön weg.

Mhh... Dann scheidet dass mit der Stromregleung wohl aus. Quasi 
bestimmst Du die Helligkeit Deiner LED nur durch die Einschaltdauer 
deiner LED.

von Martin B. (statler)


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Ich verstehe deine Sorge nicht.
Ein brauchbar dimensionierter Schaltregler hat einen Ausgangs-Ripple im 
mV-Bereich.
Selbst diese Minimalistische Schaltung kommt schon auf 30mV
http://www.ebay.de/itm/271044075223?ssPageName=STRK:MEWNX:IT&_trksid=p3984.m1439.l2649

Achte auf den lässigen 220µF am Ausgang!!

von Michael (Gast)


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Martin B. aus E. schrieb:
> Ich verstehe deine Sorge nicht.

Worauf beziehst du dich damit? Die Änderung des Farbortes mit dem Strom 
läßt sich nicht so leicht weg diskutieren. Kommt natürlich drauf an, wie 
kräftig der Effekt bei den gewählten LEDs ausgeprägt ist.

von Hans F. (spartrafo)


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Martin B. aus E. schrieb:
> Ich verstehe deine Sorge nicht.

Du verstehst das Problem nicht.

@Jan:

Die Wahrheit (Lösung des Problems) könnte auch auch genau in der Mitte 
liegen - nämlich Abwärtssteller ja, aber die Drossel und Schaltfrequenz 
so dimensionieren, dass Du weit in den lückenden Betrieb kommst. 
Letztendlich hast Du dann einen dreieckförmigen Stromverlauf der Ein- 
und Ausschaltflanken, was Deine EMV entschärfen wird.

von Jan (Gast)


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@ Hans Franz:

Prinzipiell ist die Regelung über den Strom schön möglich und keine sooo 
schlechte Idee. Danke auch für die Hinweise mit dem Leitungen 
verdrillen, daran habe ich auch schon gedacht.

Kleiner Hintergrund:
Die Helligkeitsregelung macht man bei LEDs tatsächlich nur über die Ein- 
und Ausschaltdauer. Hintergrund ist, dass wie bereits erwähnt, der 
Farbort bei Veränderung des Stroms wegläuft.
Das kommt besonders dann zum Tragen, wenn verschiedene Hersteller die 
Interieur-Beleuchtung für ein Automobil liefern. Dann sollten die 
Farborte der verwendeten LED's übereinstimmen ;-) Besonders dramatisch 
wirds bei Farbmischung mit RGB-Leds. Hier addiert sich dann der Fehler 
der drei einzelnen Chips.

Denke dann werde ich wohl erstmal den PWM-Dimmer ausprobieren und sollte 
der zu sehr stören, dann werde ich doch mal über eine Stromregelung 
nachdenken. Danke für die Idee

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