Forum: PC Hard- und Software Linux-PC hängt sich beim herunterfahren auf


von Reinhard S. (rezz)


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Mein Linux-PC mit Ubuntu 12.04 (Fujitsu-Siemens Esprimo, Intel Celeron 
440 mit 2 GHz, 2 GB RAM, 160 GB Platte) hängt sich beim Herunterfahren 
unregelmäßig auf und zeigt mir dann das an, was im Anhang ist.

Memtest hab ich noch keinen gemacht, mach ich aber die Tage, wenn ich 
Zeit hab. Kann mir jemand auch so schon helfen?

von amateur (Gast)


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Nein!

Die Sache mit dem Memtest aber ist nach meiner Meinung: 
Beschäftigungstherapie.
Abstürze beim Start oder während des normalen Betriebes könnten schon 
durch einen Speicherfehler verursacht werden. Ganz markant ist hierbei 
der Hänger, wenn Du den dicken Willi von der Festplatte holst oder in 
Deinem Grafikprogramm noch ein halbes dutzend Bilder aktivierst.
Beim Herunterfahren werden normalerweise Speicherbereiche freigegeben 
und nicht im großen Stil neu belegt.
Schaden kann ein Test aber auch nichts.

von mhh (Gast)


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Wenn meine Vermutung stimmt, wird das Aufhängen noch häufiger werden.

Netzteil wechseln bzw. reparieren (Elko auf der 5 V oder 3,3 V Schiene, 
weiß es nicht mehr genau).

von c.m. (Gast)


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amateur schrieb:
> Die Sache mit dem Memtest aber ist nach meiner Meinung:
> Beschäftigungstherapie.

muss ich bestätigen. grade diese woche wollte ich meinen bürorechner von 
4 auf 8g ram erweitern (2x2g auf 2x4g) und er hängte sich beim kernel 
laden (verschiedene 3.6.0.x-versionen) auf/restartete.
memtest hingegen lief 14h ohne fehler durch. blöd.

von Rolf M. (rmagnus)


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Könnte auch irgendein Treiber sein.

von Theo (Gast)


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> Netzteil wechseln bzw. reparieren (Elko auf der 5 V oder 3,3 V Schiene,
> weiß es nicht mehr genau).

Das passiert aber eher beim Hochfahren.

von Stefan H. (Firma: dm2sh) (stefan_helmert)


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Probier mal den neuesten Kernel.

von (prx) A. K. (prx)


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Vielleicht nützt es etwas, mit den Kernel-Parametern zu ACPI zu spielen, 
also beispielsweise acpi=off.

von mhh (Gast)


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Theo schrieb:
> Das passiert aber eher beim Hochfahren.

Keine Angst, das wird noch kommen. Im Moment ist nur der Ripple schon 
etwas zu hoch.

Ich habe das schon auf einigen dieser Geräte erleben dürfen. Was 
letztendlich bei ihm los ist, kann nur geraten werden aus der Ferne.

Jedenfalls ist das NT schneller aufgeschraubt als 5 mal alles neu 
installiert.

von Reinhard S. (rezz)


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mhh schrieb:
> Jedenfalls ist das NT schneller aufgeschraubt als 5 mal alles neu
> installiert.

Das ist richtig, du denkst also, das die Elkos gewölbt sind?

von (prx) A. K. (prx)


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Das Netzteil ist eine Standardfehlerquelle. Wenn also jemand mit "mein 
PC läuft nicht stabil" kommt, dann ist eine reflexartige Standardantwort 
"Netzteil wechseln".

Wenn der Rechner beim Shutdown - und nur da - nachvollziehbar an der 
circa gleichen Stelle stirbt, dann klingt dass indes weder nach Netzteil 
noch nach Speicher. Beides würde sich auch im Betrieb äussern, nicht nur 
beim Shutdown.

von Tom K. (ez81)


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Ähnlich seltsame Fehler hatte ich mal bei einem alten PC (auch 
Fujitsu/Siemens aus der gleichen Zeit), da waren es vermutlich die 
Mainboard-Elkos, die kurz vor dem Platzen waren.

von Purzel H. (hacky)


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>Fujitsu-Siemens Esprimo, Intel Celeron 440 mit 2 GHz, 2 GB RAM, 160 GB Platte

ist eh schon eine Krisenmaschine. Das Memory ist eine Kruecke, wir 
mussten auch schon mal das Memory tauschen.
Fuer in modernes Linux sind die 2GByte etwas auf der mageren Seite.

von mhh (Gast)


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Reinhard S. schrieb:
> Das ist richtig, du denkst also, das die Elkos gewölbt sind?

Nur einer.

(Und es ist kein Reflex (A. K. (prx)), sondern das Fehlerbild.)  :)

A. K. schrieb:
> Beides würde sich auch im Betrieb äussern, nicht nur
> beim Shutdown.

Die Stromaufnahme des Rechners ist mit und ohne laufendem Betriebssystem 
recht verschieden. Deshalb ist das Finden der Ursache (das NT) auch 
nicht so einfach.

Aber wie gesagt, nur eine (meine) Vermutung aus der Ferne.

von Stefan N. (stefan_n)


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evtl. ist es ein Software-Bug. Er scheint ja was pagen zu wollen, was in 
dem Moment nicht mehr geht, da ja alle Dateisysteme schon ausgehängt 
sind. Oder interpretiere ich das falsch?

von (prx) A. K. (prx)


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Stefan Noack schrieb:
> evtl. ist es ein Software-Bug. Er scheint ja was pagen zu wollen, was in
> dem Moment nicht mehr geht, da ja alle Dateisysteme schon ausgehängt
> sind. Oder interpretiere ich das falsch?

Ohne nachgesehen zu haben würde ich drauf tippen, dass diese Meldung 
immer dann kommt, wenn der Kernel auf eine nicht nicht gemappte Adresse 
zugreift. Also ein wilder Pointer in den Wald zeigt. Mit paging muss das 
nichts zu tun haben, jeder erfolglose Speicherzugriff landet in einem 
page fault.

von Stefan N. (stefan_n)


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Sind bei dem Teil Verzeichnisse über nfs eingebunden? Das hat bei mir 
immer zu merkwürdigen abstürzen beim Herunterfahren geführt, allerdings 
eh erst nach dem Aushängen der physischen Dateisysteme, weshalb es mich 
nicht weiter interessiert hat. Einfach ausschalten und gut ist.

von Stefan N. (stefan_n)


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In der Funktion kracht es laut dem Trace: 
https://github.com/torvalds/linux/blob/master/drivers/base/core.c (Zeile 
1822)

von Tux (Gast)


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Btw hängt der Rechner nicht, es wird nach dem Fehler nur 
shutdown-Prozess beendet. Kannst ja mal ctrl-alt-del oder den 
Power-Button kurz drücken und schauen ob er dann weiter runterfährt.

von Matthias S. (Firma: matzetronics) (mschoeldgen)


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Sieht für mich danach aus, als wäre PID 1953 der Verursacher. Die 
Preisfrage ist nun, welcher Prozess das war.

von Reinhard S. (rezz)


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Zwoelf von Siebzehn schrieb:
>>Fujitsu-Siemens Esprimo, Intel Celeron 440 mit 2 GHz, 2 GB RAM, 160 GB Platte
>
> ist eh schon eine Krisenmaschine. Das Memory ist eine Kruecke, wir
> mussten auch schon mal das Memory tauschen.
> Fuer in modernes Linux sind die 2GByte etwas auf der mageren Seite.

Da das Ding nur als Videorecorder-Server, ohne Monitor, läuft sind die 2 
GB meiner Meinung nach vollkommen ausreichend. Den Speicher kann ich mal 
versuchsweise austauschen, aber da müsste ich erst welchen besorgen...

Stefan Noack schrieb:
> Sind bei dem Teil Verzeichnisse über nfs eingebunden?

Nein, der PC bindet keinerlei Laufwerke ein.

von (prx) A. K. (prx)


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Matthias Sch. schrieb:
> Sieht für mich danach aus, als wäre PID 1953 der Verursacher. Die
> Preisfrage ist nun, welcher Prozess das war.

Steht doch da: "halt". Der wiederum triggert den Shutdown-Code im Kernel 
und genau da ist er abgesemmelt, siehe Stacktrace. Deshalb ja auch meine 
Anregung, es mal mit acpi=off zu probieren.

von Stefan N. (stefan_n)


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Matthias Sch. schrieb:
> Sieht für mich danach aus, als wäre PID 1953 der Verursacher. Die
> Preisfrage ist nun, welcher Prozess das war.

Steht doch da: halt -d -f  und so weiter...

von Reinhard S. (rezz)


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Tux schrieb:
> Btw hängt der Rechner nicht, es wird nach dem Fehler nur
> shutdown-Prozess beendet. Kannst ja mal ctrl-alt-del oder den
> Power-Button kurz drücken und schauen ob er dann weiter runterfährt.

Beim Powerbutton gibts keine Reaktion. Wenn ich ihn lange drücke 
schaltet er sich, wie üblich, "hart" aus. Nach ein paar Sekunden startet 
er dann aber erneut um aber nicht zu booten, sondern sich nach wieder 
ein paar Sekunden entgültig auszuschalten.

von Matthias S. (Firma: matzetronics) (mschoeldgen)


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Stefan Noack schrieb:
>> Sieht für mich danach aus, als wäre PID 1953 der Verursacher. Die
>> Preisfrage ist nun, welcher Prozess das war.
>
> Steht doch da: halt -d -f  und so weiter...

Ah, hätte ich auch selbst sehen können. Danke für den Hinweis!

Zwoelf von Siebzehn schrieb:
> Fuer in modernes Linux sind die 2GByte etwas auf der mageren Seite.

Nö. Mein Server (allerdings Debian) ist ne prima Videomaschine, auf der 
Samba, netatalk, Apache, CUPS server und noch ein paar andere Dinge 
laufen. Speicherverbrauch ist ca. 80-90 MB, der Rest der 1GB Speicher 
ist Cache. Wenn man auf grafische Oberflächen-Spielchen verzichtet, ist 
da also reichlich Luft.

von Reinhard S. (rezz)


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Mal mein Zwischenstand: Nachdem ich das Netzteil getauscht hab gegen ein 
Älteres (noch ohne SATA-Stecker) sind die Aufhänger deutlich weniger 
geworden, allerdings nicht vollständig verschwunden.

Ich hab jetzt versuchsweise noch den RAM getauscht und bin gespannt, ob 
sich noch was tut.

Edit: Beim letzten Mal, als er sich aufgehängt hat, war ich übrigens 
persönlich am PC. Bevor ich ihn per shutdown -h runtergefahren habe (mit 
der Ergebnis aufhängen) gabs auf Konsole 7 übrigens schon eine ähnliche 
Meldung, allerdings von udev.

von Reinhard S. (rezz)


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Problem scheint sich mit einem Software-Update erledigt zu haben, seit 
einem apt-get dist-upgrade vor 2 Wochen ist der Fehler jedenfalls nicht 
mehr aufgetreten.

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