Forum: Ausbildung, Studium & Beruf Bewerbung - Gehaltsvorstellung - was angeben?


von Blubberfisch (Gast)


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Hallo zusammen,

ich möchte mich gerne auf eine neue Stelle bewerben. In meine aktuelle 
Stelle bin ich direkt nach dem Studium reingerutscht, ohne Bewerbung und 
so weiter, deswegen fehlt mir da die Übung.

Ich soll bei meinen Unterlagen meine Gehaltsvorstellung angeben. Was 
schreibt man denn da rein - also Jahresbrutto auf 12 Gehälter inklusive 
oder exklusive Weihnachts-/Urlaubsgeld?

Ich weiß nicht, ob und welche Sonderzahlungen der neue AG überhaupt 
leistet.

Was ist da richtig?

LG und danke,
Blubberfisch

von Marx W. (Gast)


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Blubberfisch schrieb:
> Ich weiß nicht, ob und welche Sonderzahlungen der neue AG überhaupt
> leistet.

Wie soll man da ne Angabe machen?

Bewirb dich halt ohne Gehaltsangabe!
Versteh echt ned wo dein Problem liegt?
Kannst ja auch den billigen Jakob machen und ein Dumpingangebot abgeben!

von Häsch Define (Gast)


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Blubberfisch schrieb:

> Ich soll bei meinen Unterlagen meine Gehaltsvorstellung angeben. Was
> schreibt man denn da rein - also Jahresbrutto auf 12 Gehälter inklusive
> oder exklusive Weihnachts-/Urlaubsgeld?

Entweder gibt man reichlich genug an, nicht unbedingt maßlos 
übertrieben, oder gar nichts.

von Marc R. (hypsocormus)


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Normalerweise gibt man in einer Bewerbung keine Gehaltsvorstellung an. 
Wenn dies verlangt wird spricht das nicht gerade für die Firma...

von Häsch Define (Gast)


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Marc R. schrieb:

> Wenn dies verlangt wird spricht das nicht gerade für die Firma...

Stimmt. Die Firma möchte gerne wie im Supermarkt bei Aldi einkaufen.

von STK500-Besitzer (Gast)


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Blubberfisch schrieb:
> Was schreibt man denn da rein - also Jahresbrutto auf 12 Gehälter
> inklusive oder exklusive Weihnachts-/Urlaubsgeld?

Wenn du irgendwas angibst, dann das, was du am Jahresende verdient haben 
willst. Da ist es egal, ob mit Weihnachtsgeld oder anderen Zulagen, die 
womöglich auf freiwilliger Basis gegeben werden. Die können dann nämlich 
auch gerne mal einfach so gestrichen werden...
Ob jetzt 12+ irgendwas oder 13,5+irgendwas gezahlt wird ist doch im 
Endeffekt egal. Am Ende sollte eine Bruttosumme auf der Lohnsteuerkarte 
stehen, die dir gefällt.

von Ich (Gast)


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Du gibst das Jahresbrutto an, egal ob das nun aus 12 Monatsgehältern 
besteht oder aus 13,75+Urlaubsgeld.

Du hast einen Job und weißt was Du im Jahr brutto hast.
Du kennst die Anforderungen im neuen Job und kannst die Gehaltsklasse 
ungefähr einschätzen.

Du weißt was Du gerne haben möchtest.

Wenn eine Gehaltswunsch angegeben ist, solltest Du einen angeben.

Mehr als gewünscht, werden die dir nicht zahlen.
Auf deutlich weniger als gewünscht solltest du nicht eingehen.

Viel Erfolg

von Michael S. (technicans)


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STK500-Besitzer schrieb:
> Die können dann nämlich
> auch gerne mal einfach so gestrichen werden...

Ist aber auch nicht ohne Risiko, weil dann der Beschäftigte
seinen Leistungsumfang zusammen streicht. Dann dürfte es
in der Folge Ärger geben und das Arbeitsverhältnis schnell
zerrüttet sein.

Blubberfisch schrieb:
> Ich soll bei meinen Unterlagen meine Gehaltsvorstellung angeben.

Das wünschen die sich um leichter aussieben zu können. Wenn man
sich beim Dienstleister bewirbt werden die auch ein paar von
ihren Kunden vorgegebene Auswahlkriterien berücksichtigen
müssen und ich bin mir sicher das da einiges Diskriminierendes
(also von Rechts wegen Verbotenes) dabei ist. Man kann das
nämlich aus deren Verhalten nachvollziehen.
Wenn du den Job willst, mach das erst mal mündlich und schiebe
dann deine schriftliche Bewerbung nach, so wie die es haben
wollen. Machst du es dagegen nur schriftlich stehen die Chancen
nicht schlecht das du es niemanden Recht machen kannst. Auf die 
vorgeschlagene Methode hast du wenigstens etwas Kontrolle und
erhältst vielleicht sogar eine Begründung falls es nicht funzt.

Was die Höhe deines Wunschgehalts angeht, kannst du doch dein
altes Gehalt plus einem Zuschlag von sagen wir mal 10% bereit
halten. Wirst schon sehen wie man darauf reagiert.

von Magnus M. (magnetus) Benutzerseite


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Michael S. schrieb:
> Was die Höhe deines Wunschgehalts angeht, kannst du doch dein
> altes Gehalt plus einem Zuschlag von sagen wir mal 10% bereit
> halten. Wirst schon sehen wie man darauf reagiert.

Bei mir z.B. hat die Vorgehensweise funktioniert.

Altes Jahresgehalt + ein weiteres Bruttomonatsgehalt (also +9,2% d. JG) 
genannt. Habe zu meiner Überraschung dann sogar (unverbindlich) noch ein 
13. Gehalt bekommen. In Summe sind das dann 17,4% mehr als vorher.

von Michael S. (technicans)


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Naja, München halt.

von Magnus M. (magnetus) Benutzerseite


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Michael S. schrieb:
> Naja, München halt.

Jo mei....  =)

Und nebenbei gibts noch 1 Tag mehr Urlaub und 38,5h/Wo statt 40h/Wo...

* kannsimmernochnichtfassen *

von STK500-Besitzer (Gast)


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Magnus M. schrieb:
> Und nebenbei gibts noch 1 Tag mehr Urlaub und 38,5h/Wo statt 40h/Wo...

Dafür musst du aber auch arbeiten gehen und kannst nicht den ganzen Tag 
den Lenz machen oder Hasstiraden in Internetforen führen ;)
SCNR

Gratulation zum neuen Job, der dir ja offensichtlich wirklich gut 
gefällt.

von jürgen (Gast)


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folgender Zirkelschluss bezüglich Selbstbewustsein:

gibt man zuwenig an (ca. 30k für Berlin normal), wird man genommen, 
bekommt aber schrottige Aufgaben mit denen man nicht wachsen kann, 
vorallem bei Dienstleistern, man zweifelt an sich und bei der nächsten 
Entlassungswelle bist Du auch dabei. Die Lücken im Lebenslauf werden 
immer grösser weil immer nur kleine Jobs bei Dienstleistern usw.
Beim nächsten mal gibt man noch weniger an, weil man die Schuld bei sich 
sucht usw. und wird deswegen wiederum nicht genommen. Die Lücken werden 
immer grösser usw.

Der Arbeitsmarkt funktioniert nicht wie der Automarkt, wo man schon 
irgendein Preis findet. Normalerweise müsste man nach einer Absage 
anrufen und einen zweiten Vorschlag machen, oder fragen, ob es überhaupt 
am Preis gelegen hat.

Wichtig ist, ob die Firma mit genug Einarbeitungszeit rangeht bei einem 
Frischling. Das ist sehr schwierig rauszuhören. Das würde ich mit 
Gehaltsverzicht belohnen. Aber so ticken die meisten leider nicht. Nach 
spätestens 12 Monaten sollten sagen wir 40k oder etwas mehr drin sein 
(Bin ein 0 8 15 Ing FH, nur zweien und dreien). Hinterher ärgere ich 
mich immer warum ich nicht besser vorbereitet war und mehr Gas gegeben 
habe zB. entsprechende Demo zu Hause durchgearbeitet habe.

in Berlin wohnt man für ca 10 € warm pro m²

J.

von Beni (Gast)


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jürgen schrieb:
> Hinterher ärgere ich
> mich immer warum ich nicht besser vorbereitet war und mehr Gas gegeben
> habe zB. entsprechende Demo zu Hause durchgearbeitet habe.

Was ist denn eine entsprechende Demo?

von jürgen (Gast)


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Zum Beispiel Compiler wie Keil, Tasking, IAR und C bzw C++ wenn man es 
braucht,Datenblätter von µCs, oder Altium Designer , Eagle oder Mentor 
für PCBs. Sonst ist vorbereiten immer fast nicht möglich, aber vor dem 
Job komm ich zu Hause nicht in die Gänge mir tolle Aufgaben zu geben.

Grüsse vom faulen Sack

von Wilhelm F. (Gast)


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jürgen schrieb:

> Sonst ist vorbereiten immer fast nicht möglich, aber vor dem
> Job komm ich zu Hause nicht in die Gänge mir tolle Aufgaben zu geben.

Schau mal hier:

http://de.wikipedia.org/wiki/Selbstwirksamkeitserwartung

> Grüsse vom faulen Sack

Mit faulem Sack hat das nicht immer zu tun.

von Peter (Gast)


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Magnus M. schrieb:

> Bei mir z.B. hat die Vorgehensweise funktioniert.
>
> Altes Jahresgehalt + ein weiteres Bruttomonatsgehalt (also +9,2% d. JG)
> genannt. Habe zu meiner Überraschung dann sogar (unverbindlich) noch ein
> 13. Gehalt bekommen. In Summe sind das dann 17,4% mehr als vorher.

Finde ich persönlich noch zu vorsichtig. Je nachdem was die aktuelle 
Firma z.B. an Sozialleistungen (Betriebsrente, bAV, etc.) im Angebot 
hat, würde ich immer mindestens 20% mehr angeben als mein aktuelles 
Gehalt.

Natürlich muss das Gehalt auch noch zur ausgeschriebenen Stelle passen, 
aber für ein Gehalt, was nur geringfügig höher ist würde ich nur 
wechseln, wenn ich mit dem aktuellen Job unzufrieden bin.

von Magnus M. (magnetus) Benutzerseite


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Peter schrieb:
> aber für ein Gehalt, was nur geringfügig höher ist würde ich nur
> wechseln, wenn ich mit dem aktuellen Job unzufrieden bin.

1. Ich war seit 3 1/2 Monaten arbeitslos.

2. Ich war mit meinem vorherigen Arbeitgeber "unzufrieden" und hatte
   selbst gekündigt.

von Ulli (Gast)


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Es ist schon erschreckend, dass es gerade Ings, Bachelors, usw. sind, 
welche keine Ahnung vom "Leben nach dem Studium" haben. Zumindest ist es 
gefühlt so.
Und unabhängig vom Titel haben doch auch recht viele Leute Angst davor, 
eine zu hohe Gehaltsvorstellung ab zu geben.
Und das Ganze wird dann noch dadurch getoppt, dass die meisten Tipps von 
Harzern kommen, die über Jahre hinweg bewiesen haben, dass sie keine 
Ahnung von der (modernen?) Arbeitswelt haben.

Nun noch mein Senf zu dem Thema:
Man sollte den Betrag angeben, welcher am Ende des Jahres auf dem Zettel 
stehn soll (Brutto im Jahr). Etwaige Sonderzahlungen/Boni usw. sind 
darin nicht enthalten.
Dieser Betrag lässt sich auf verschiedene Weise ermitteln:
- Manche glauben, sie und ihre Arbeit wäre so und soviel Wert.
- Manche wollen einfach 10% mehr als beim letzten AG
- Manche (so habe ich das gemacht) haben ausgerechnet was sie an 
Belastungen haben und was sie für ihren derzeitigen Lebensstandard 
benötigen. Dies Summe aufgerundet auf einen glatten Betrag.

Und wenn man nun den wie auch immer ermittlten Betrag fordert, was soll 
denn da schief gehen?
Wenn dann bei einem VS-Gespräch der Gegenüber sagt er zahlt 10% weniger, 
dann hat doch alles weiter Reden keinen Sinn. Entweder ich bekomme das 
was ich möchte oder brauche, oder ich bekomme es nicht.
So, und wenn es nun mehrmals passiert, dass die immer nur 10% weniger 
bezahlen wollen, dann muss ich mir eben Gedanken darüber machen, ob 
nicht doch meine Vorstellungen etwas überzogen sind.

Andersherum, wenn man eingestellt wird und immer in der Angst lebt, man 
hätte zu wenig verlangt, dann redet man eben am Ende der Probezeit 
nochmal über eine Gehaltsanpassung. Doch im Grunde kann man zufrieden 
sein, denn man bekommt das was man verlangt hat. Nun gilt es eben durch 
die eigene Arbeit zu zeigen, dass man mehr wert ist.

mfG
Ulli

von Christian B. (casandro)


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Ich gebe durchaus bei unterschiedlichen Unternehmen unterschiedliche 
Gehaltsvorstellungen an. Es hängt davon ab, was das für ein Unternehmen 
ist. Bei Unternehmen die ich sehr attraktiv finde kann das Gehalt schon 
mal ein wenig niedriger sein, bei schlechten Betrieben mehr.

Bei Firmen in die ich eigentlich nicht rein will (die aber trotzdem was 
von mir wollen) kann ich auch mal total überzogene Forderungen stellen. 
(z.Bsp. 100k) Die Idee ist dann, dass die entweder abhauen, oder ich 
nach der Probezeit so viel verdient habe, dass ich ein Jahr+ davon leben 
kann. So würde ich das beispielsweise in der Rüstungsindustrie, einem 
Bereich in den ich nicht will, machen.

Bei Firmen in denen ich ein mehr an Arbeitsqualität sehe, gehe ich 
durchaus sogar mal etwas geringer rein als was ich im Moment verdiene. 
Ein guter Arbeitsplatz ist viel wert, leider gibts nur so wenig gute 
Arbeitsplätze.

von Peter (Gast)


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Magnus M. schrieb:

> Peter schrieb:
>> aber für ein Gehalt, was nur geringfügig höher ist würde ich nur
>> wechseln, wenn ich mit dem aktuellen Job unzufrieden bin.
>
> 1. Ich war seit 3 1/2 Monaten arbeitslos.
>
> 2. Ich war mit meinem vorherigen Arbeitgeber "unzufrieden" und hatte
>    selbst gekündigt.

Dann passt es ja. Glückwunsch zur neuen Stelle!

Ansonsten bleibe ich bei meiner Aussage, dass 10% (ohne weitere 
Aussichten oder Nebenabsprachen) nicht genug sind, um den Wechsel aus 
einer sicheren Position zu rechtfertigen.

Und wer auf die Idee kommt, das Gehalt nicht als Gesamtjahresbrutto 
anzugeben, dem ist auch wirklich nicht mehr zu helfen.
Steuerlich und auch sonst spielt es keine Rolle, ob 12, 13, 14 Gehälter, 
oder Bonus oder sonstwas. 60k sind 60k und 80k sind 80k.

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