Hallo Zusammen, ich habe meinen Server in einem unausgebauten Teil des Hauses umgezogen. Die Hardware ist in einem 19" Gehäuse montiert. Könnte die relativ geringe Umgebungstemperatur (im Winter < 10 Grad) und die hohe Luftfeuchte ein Problem für den Server sein? Viele Grüße, Werner
Die niedrigen Temperaturen sind kein Problem. Ein echter Knackpunkt ist Kondenswasser. Und wenn der Raum nicht ausgebaut ist, wird auch der Sommer problematisch. Aber eine Klimaanlage bzw. Luftentfeuchter sollten helfen.
Rene Schube schrieb: > Ein echter Knackpunkt ist > Kondenswasser. Das gibt es aber nur, wenn der kalte Server mit warmer Luft zusammenkommt, denn warme Luft kann mehr Wasser aufnehmen als kalte, und bei Abkühlung kondensiert das überschüssige Wasser. Solange also der Server unter gleichmäßigen Bedingungen betrieben wird, gibt es kein Kondenswasser. Das gibt es erst dann, wenn der Server aus seiner kalten Ecke in die beheizte Wohnung geholt wird. Um hier Probleme zu vermeiden, sollte der Server vor dem Transport in einer Tüte halbwegs luftdicht verpackt werden -- und diese in der warmen Wohnung erst geöffnet werden, wenn der Metallklumpen sich an die Raumtemperatur anpassen konnte. (Die Tüte ist dazu da, damit das kondensierende Wasser außen an ihr und nicht irgendwo im/am kalten Server kondensiert).
Schon mal vielen Dank für eure Antworten! Genau diese Problematik habe ich befürchtet! Der Server läuft nur ca 15h am Tag. Gibt es für den privatgebrauch nicht auch einfacherere/günstigere Lösungen? Gruß, Werner
PS: Der Server ist kein Industriegerät sondern ein Pc, der auf einer Holzplatte montiert ist! ;-)
werner schrieb: > Der Server läuft nur ca 15h > am Tag. Hallo, wenn er läuft, ist er warm, da kondensiert also nichts. Wenn er nicht läuft, wird er auch nicht kälter als die Umgebung, passiert also auch nichts. Aber eine Garantie kann ich dir natürlich nicht geben - Spinnen bauen ihre Netze und ziehen ihre Jungen auf, Kakerlaken suchen einen warmen Schlafplatz, Ratten beissen Kabel durch... Gruss Reinhard
Ich wäre trotzdem Vorsichtig bei großen Temperaturunterschieden. Beispiel: Kalter Nebenraum. Dein Servierer ist cool. Du öffnest die Tür zu einem gut geheizten Raum (Hohe Luftfeuchtigkeit und Temperatur). Die kalte Luft fällt in den warmen Raum. Du schaltest Deinen Servierer an (Kaltes Metall schlürft warme, feuchte Luft). Kondenswassergefahr bis der Bruder warm ist. Große Temperaturunterschiede innerhalb von Räumen sind auch eine gute Möglichkeit den Kollegen Schimmel heimisch werden zu lassen. Hier schlägt sich dann die feuchte Luft an den kalten Wänden nieder, die Feuchtigkeit zieht in die Tapete und ist scheinbar weg. Lecker.
Bitte auch beachten, dass das Ausfallrisiko von Festplatten steigt, wenn diese mit niedriger Temperatur (<25°C) betrieben werden: http://static.googleusercontent.com/external_content/untrusted_dlcp/research.google.com/de//archive/disk_failures.pdf Also immer fleißig Backups machen.
Mein Server steht jetzt seit 3 Jahren im ungeheizten Schuppen, in einem Thermokabuff zusammen mit der Brunnenpumpe (Server liefert ein bisschen Wärme, damit die Pumpe nicht einfriert) Zusätzlich gibts eine 400 Watt Heizplatte, die bei < 0,5°C anspringt. Um das Kondenswasserproblem zu minimieren, habe ich einfach Zeitungspapier mit ins Midi Desktop Gehäuse gepackt, das einmal im Jahr ausgewechselt wird. Durch die Umstellung von AMD Sempron auf Intel Atom liefert der Server jetzt leider (oder eigentlich glücklicherweise) weniger Abwärme, die Platten sind aber immer so bei 20-22 °C, CPU jetzt nur noch bei 19°C und das Mainboard bei ca. 15°C - alles bei Aussentemperaturen um die 0°C. J.-u. G. schrieb: > Bitte auch beachten, dass das Ausfallrisiko von Festplatten steigt, wenn > diese mit niedriger Temperatur (<25°C) betrieben werden: > > http://static.googleusercontent.com/external_conte... Cooles Paper - sieht endlich mal nach einer nicht voreingenommenen Untersuchung über HDDs aus. Danke! Sonst ist da ja immer so viel Gerüchteküche mit im Spiel.
> Zeitungspapier mit ins Midi Desktop Gehäuse gepackt, das einmal im Jahr > ausgewechselt wird. ... wenn der Schuppen vorher nicht wegen Lüfterbrand abgebrannt ist. Der grundsätzliche Unterschied zwischen dem TS-PC und den Zeitungs-PC im Schuppen ist, daß der TS-PC nur ZEITWEISE läuft und damit mehr thermischer Stress durch warm-kalt auf alle Teile wirkt. Damit sind z.B. auch Leiterrisse möglich.
@Matthias Ich glaube nicht das niedrige Temperaturen einem Server schaden können. Zumindest wenn sich das ganze im normalen Rahmen bewegt. Die von mir angesprochene Problematik betrifft vor allem die Situation wie sie von Werner geschildert wurde: Server an - Server aus bzw. (Server kalt) - (Server warm). Und natürlich die allgemeine Problematik von Räumen die nur indirekt geheizt werden.
Reinhard schrub: >Spinnen bauen ihre Netze und ziehen ihre Jungen auf.... Dann muß er eben den Spinnen einen eigenen Router spendieren. >Kakerlaken suchen einen warmen Schlafplatz, Ratten beissen Kabel durch... Die würde ich aber bei Zeiten an-pingen... ;-) MfG Paul
Wenn denn der Server auf so ner grossen Maschine basieren muss, wuerde ich ihn im Wohnzimmer laufen lassen, sodass der Stromverbrauch wenigstens die Huette mitheizt.Und wenn's was kleineres auch tut, wuerde ich eine Synology empfehlen, die laueft mit weniger als 20W. Die wuerd man dann durchlaufen lassen.
oszi40 schrieb: > ... wenn der Schuppen vorher nicht wegen Lüfterbrand abgebrannt ist. Quak, was soll da brennen? Erstens ist das ein Intel Atom, bei dem ich ja schon schrieb, das die Temperaturen alle im Bereich um und unter 20 Grad sind. Zweitens ist das Zeitungspapier unten in einem völlig leeren HD Käfig. Und drittens ist der Schuppen aus verzinktem Eisen. Die ganze Box verbraucht mit Raid 1 und getrennter Systemplatte unter 60 Watt. Der alte AMD mit seinen 140 Watt hat mir da schon mehr Sorgen gemacht. Zwoelf von Neunzehn schrieb: > Wenn denn der Server auf so ner grossen Maschine basieren muss, wuerde > ich ihn im Wohnzimmer laufen lassen, sodass der Stromverbrauch > wenigstens die Huette mitheizt Da ist aber noch das Geräusch Problem,deswegen hab ich z.B. den Kram ja ausgelagert.
60 Watt? Auf Dauer auch eine Menge! Was macht der "Server" denn?
>> Zwoelf von Neunzehn schrieb: >> Wenn denn der Server auf so ner grossen Maschine basieren muss, wuerde >> ich ihn im Wohnzimmer laufen lassen, sodass der Stromverbrauch >> wenigstens die Huette mitheizt > >Da ist aber noch das Geräusch Problem,deswegen hab ich z.B. den Kram ja >ausgelagert. Ich hab mittlerweile auch so'n Teil. Wenn man das mit ner Flashdisk bestueckt, macht's kein Geraeusch mehr.
Rufus Τ. Firefly schrieb: > Solange also der Server unter gleichmäßigen Bedingungen betrieben wird, > gibt es kein Kondenswasser. Normalerweise ist der Server innen doch wärmer, als die Temp aussen, oder? Also wird die Luft aufgewärmt, wenn sie einströmt.
Oliver Stellebaum schrieb: > 60 Watt? > Auf Dauer auch eine Menge! Was macht der "Server" denn? Siehe oben. Apache, Samba, netatalk, CUPS, Sane, Postgres, LinuxRaid, LM-Sensors...
>>Oliver Stellebaum schrieb: >> 60 Watt? >> Auf Dauer auch eine Menge! Was macht der "Server" denn? > >Siehe oben. Apache, Samba, netatalk, CUPS, Sane, Postgres, LinuxRaid, >LM-Sensors... Das wird teuer. Das Jahr hat 8760 Stunden. Die kWh zu 10 cents ergeben dann schon 876 Euro. Kauf die eine Muehle die Weniger zieht. Wie schon gesagt, eine Synology laeuft mit 10W oder so mit Flashdisk. Wenn man allerdings die grosse Datenbank mit vielen Clients dran hat sollte man schon auf einen Quadcore tendieren.
i-Troll (c) schrieb: > Die kWh zu 10 cents Mach da mal besser 30 draus, wenn Du Strompreise in Deutschland vergleichen möchtest.
Ein normaler Kleinserver muss in Idle nicht mehr als ~25W verbrauchen, zzgl. Stromverbrauch von 3,5" HDDs von ca. 5W/Stück. 60W ist weit jenseits von gut und böse.
i-Troll (c) schrieb: > Das wird teuer. Das Jahr hat 8760 Stunden. Die kWh zu 10 cents ergeben > dann schon 876 Euro. Aber nur wenn du mit 1000W rechnest. Setzen, 6. 0,06 kW * 8760 h = 525,6 kWh Bei 25 Cent die kWh sind das 131,40€ pro Jahr. Trotzdem noch viel.
werner schrieb: > Könnte die relativ geringe Umgebungstemperatur (im Winter < 10 Grad) und > die hohe Luftfeuchte ein Problem für den Server sein? Mechanische Festplatten sterben bei tiefen Temperaturen wie die Fliegen, habe ich selber erlebt. Besonders schlecht vertragen sie zudem das Aus- und Einschalten. Sofern Du SSD's einsetzt und sichergestellt ist, dass es keine Betauung gibt, sollte der Server Deine Anforderung aber aushalten, denke ich.
Johnny B. schrieb: > Mechanische Festplatten sterben bei tiefen Temperaturen wie die Fliegen, > habe ich selber erlebt. @Jonny: Bei wieviel Grad erlebt? Wundern tut es kaum bei Lagern mit Flüssigkeit. Schmierstoffe sind nicht für jede Temperatur ideal. Bei -50 Grad wird sich kein Rad mehr drehen mit hier üblichen Schmierstoffen. Wiki schreibt: "Heutige Spindle Motoren besitzen keine Kugellager mehr, sondern es kommen flüssigkeitsgelagerte Lager zum Einsatz, die FDB’s - Fluid dynamic bearings. Sie haben eine hohe Laufruhe und Laufgenauigkeit, hohe Drehzahlen, bis zu 15.000 Umdrehungen pro Minute, ein sehr niedrigen Geräuschpegel und eine lange Lebensdauer, da keine mechanischen Verschleißteile vorhanden sind und nur geringe Lagerölverdunstungen auftreten.
oszi40 schrieb: > Wiki schreibt: "Heutige Spindle Motoren besitzen keine Kugellager mehr, > sondern es kommen flüssigkeitsgelagerte Lager zum Einsatz, die FDB’s - > Fluid dynamic bearings. Wikipedia dazu: "Power consumption and stiffness or damping greatly vary with temperature, which complicates the design and operation of a fluid bearing in wide temperature range situations."
oszi40 schrieb: > Johnny B. schrieb: >> Mechanische Festplatten sterben bei tiefen Temperaturen wie die Fliegen, >> habe ich selber erlebt. > @Jonny: Bei wieviel Grad erlebt? Wundern tut es kaum bei Lagern mit > Flüssigkeit. Schmierstoffe sind nicht für jede Temperatur ideal. Bei -50 > Grad wird sich kein Rad mehr drehen mit hier üblichen Schmierstoffen. Die tiefsten Temperaturen waren so um die 5°C. Es handelte sich um eine Feldtestanlage um Produkte in rauher Umgebung zu testen. Die Produkte hielten es gut aus, aber die Versuchsanlage selbst, bzw. der verwendete PC hatte so seine Mühe, welcher die Daten hätte sammeln sollen.
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