Hallo Leute Ich habe mir vor kurzem ein Buch gekauft, das meiner Hoffnung nach einfach geschrieben sein sollte, um einige Lücken in meinem Grundlagenwissen aufzufüllen. Aber anstatt Lücken zu schliessen, hat das fiese Buch eine neue aufgetan. Nun möchte ich aber wissen, ob ich wirklich so falsch liege oder tatsächlich ein Fehler im Buch vorliegt. Im Detail geht es um den angehängten Abschnitt. Im Beispiel wird erklärt, wie der Vorwiderstand einer LED zu berechnen sei. Dabei erklären sie, dass "...6 Volt von einem Vorwiderstand abgefangen und als Wärme abgegeben werden sollten..." und sich daraus die Berechnung nach dem Ohmschen Gesetz für diese 6V ergebe. Diese Erklärung kommt so immer wieder vor. Ich bin bisher davon ausgegangen, dass ein Widerstand die Spannung nicht beeinflusst (ausser in Form eines Spannungsteilers), sondern den Stromfluss begrenzt und Strom in Wärme umwandelt, nicht Spannung und dass eine LED nicht zu viel Spannung abkriegt, wenn kein Vorwiderstand eingesetzt wird, sondern dass der zu hohe Stromfluss die LED zerstört. Die Berechnung kommt bei mir aufs Selbe raus, jedoch ging ich davon aus, dass die LED einfach einen Spannungsabfall verursacht, so wie nicht leuchtende Dioden auch (was man ja auch nachmessen kann), weshalb man den Widerstand nach Abzug dieses Spannungsabfalls von der Batteriespannung nach dem Ohmschen Gesetz berechnet. So wie die Funktion des Widerstandes in diesem Buch erklärt wird, würde das ja heissen, dass man mit Hilfe eines Widerstandes ein Bauteil vor zu hoher Spannung schützen kann, ähnlich wie mit einer Z-Diode. Eigentlich wird er sogar genau so beschrieben, wie eine Z-Diode. ? Dass ein Widerstand Spannung "fressen" soll, wie im Buch beschrieben, kann ich auch nicht nachmessen. Ticke ich nun total falsch oder stellt das Buch tatsächlich sämtliches auf den Kopf, was ich begriffen zu haben glaubte? Bitte klärt mich auf! Freundliche Grüsse Hitsuji
Das ist in dem Buch m.E. ziemlich seltsam formuliert.... Wie lautet denn der Titel des Buches? MfG Paul
COMIC SANS! scnr Trotzdem, auch wenn ich die Formulierung etwas merkwürdig finde, so ganz falsch ist die Vorstellung eigentlich nicht: der Widerstand korrigiert durchaus die Spannung, die die LED "sieht". Das ist aber nicht die einzige Wirkung, er limitiert halt auch den Strom -- was für eine LED auch gewünscht ist.
Leicht missverständlich formuliert, ja. Schöner wäre sowas wie "[..] Durchlassspannung von 1.6V bis 3.2V [..] Nennstrom 15mA [..]. Zur Vereinfachung gehen wir davon aus, dass die LED beim angegebenen Nennstrom einen Spannungsabfall von 3V hat. Also müssen 6V am Vorwiderstand [..]"
Überall wo Strom fließt (und man nicht gerade einen Supraleiter zur Hand hat) fällt auf Grund des Widerstandes, egal ob Ohmscher Widerstand/LED/Motor/etc. eine Spannung ab. Ein stromdurchfloßener Widerstand beeinflusst sehr wohl die Spannung (U=R*I). Nur wenn am Widerstand niemals Strom fließen würde, würde sie auch die Spannung nicht beinflußen. Analog zu deiner Betrachtung mit der Zenerdiode: man kann auch nicht so einfach sagen, dass ein bestimmter Widerstand nur einen bestimmten Strom durchläßt, da dieser abhängig von der angelegten Spannung ist. Es gilt einfach das Ohmsche Gesetz U=R*I
Das ist ja auch nichts anderes als ein Spannungsteiler aus Widerdstand und LED, nur dass an der LED halt eine (nahezu) konstante Spannung abfällt. Die restliche Spannung muss der Widerstand "verbraten". Aus dieser Spannung am Widerstand und dem Strom durch die LED (der gleiche Strom fliesst durch beide, Reihenschaltung) lässt sich der Widerstand errechnen. Grüße, Martin
Sven B. schrieb: > Das ist aber nicht die einzige Wirkung, er limitiert halt auch den > Strom -- was für eine LED auch gewünscht ist. Umgekehrt. Den Strom limitiert die LED selbst, weil sie wegen des Widerstandes nicht mehr genug Spannung bekommt, wenn der Strom zu hoch ist.
Hitsuji schrieb: > So wie die Funktion des Widerstandes in diesem Buch erklärt wird, würde > das ja heissen, dass man mit Hilfe eines Widerstandes ein Bauteil vor zu > hoher Spannung schützen kann, ähnlich wie mit einer Z-Diode. Der Schutz besteht nur darin die LED innerhalb zulässiger Parameter betreiben zu können und zu dürfen. Unterhalb würde sie wohl gar nicht leuchten und Oberhalb würde die LED kurz sehr hell leuchten und dann sehr schnell zerstört werden, weil sie eben auch nicht viel Verlustleistung P=U*I zulässt die über die Leuchtkörperoberfläche und über die Anschlussdrähte abgeführt werden kann. Steigt da sie Temperatur im Kristall über 150-200°C wird der schnell zerstört. > Eigentlich > wird er sogar genau so beschrieben, wie eine Z-Diode. ? Dass ein > Widerstand Spannung "fressen" soll, wie im Buch beschrieben, kann ich > auch nicht nachmessen. Der Vergleich mit einer Z-Diode ist zwar nicht ungewöhnlich, aber zum Verständnis nicht unbedingt sinnvoll, weil man sich auch hier erst mal mit der Kennlinie dieser Bauteile vertraut machen muss um es zu verstehen. Ein Widerstand ist ein lineares Bauteil. Z-Diode und LED sind es dagegen NICHT. Zum besseren Verständnis schlage ich vor, mal mit Versorgungs- spannungen ab 1-6V in 1Volt-Schritten zu rechnen (z.B. mit Excel) oder mal einen Laboraufbau mit den Bauteilen zu machen. Am Widerstand und an der LED kann man den Spannungsabfall (da wird keine Spannung gefressen oder verbraten und genau genommen auch kein Abfall) messen. Es ist eine Spannungaufteilung. Die Summe der beiden Einzelspannungen_ergibt immer die_Versorgungsspannung. Der Strom I ist in beiden Bauteilen immer GLEICH. Das heißt, fließt 1mA durch den Widerstand, fließt auch 1mA durch die LED. Das hängt nur von der Versorgungsspannung ab.
Michael S. schrieb: > Zum besseren Verständnis schlage ich vor, mal mit Versorgungs- > spannungen ab 1-6V in 1Volt-Schritten zu rechnen (z.B. mit Excel) Früher (tm) hätte man ein Stück Papier genommen, die UI-Kennlinie der LED hingemalt und dann mit der um die Versorgungsspannung verschobenen UI-Kennlinie des Widerstandes - einer Geraden mit einer Steigung entsprechend dem Leitwert) - zum Schnitt gebracht. Aber mit Excel geht das natürlich auch.
Paul Baumann schrieb: > Das ist in dem Buch m.E. ziemlich seltsam formuliert.... Da stimm ich dir zu. Wenn ich als Anfänger das gelesen hätte würde ich es wohl auch nicht so wirklich begreifen.... > Wie lautet denn der Titel des Buches? Würd mich auch interessieren :)
Ich hätte es über den Strom erklärt. Mit dem Strom kann man die Helligkeit der Diode einstellen. Aus unserer Sicht sind 15mA ausreichend. Würden wir die Diode direkt anklemmen... Um den Strom zu begrenzen muss .......
Der ganze Text ist irgendwie Ramsch. Allein der Satz "Diese Lösung hätte zur Folge, dass die LED eine Betriebsspannung von 3,15 V bekäme." zeigt schon, dass der Autor Dioden nicht verstanden hat oder nicht in der Lage ist, den wahren physikalischen Zusammenhang in einfache Worte zu kleiden. Die Diode "sieht" keine Betriebsspannung, an der Diode fällt immer die selbe (*) Spannung ab. Der Strom stellt sich so ein, dass die Diode mit dem Rest der Schaltung einen Spannungsteiler bildet, der eben der Diode ihre Vorwärtsspannung liefert, nicht mehr und nicht weniger. Schliesst man eine Spannungsquelle direkt an die Diode an, ohne Vorwiderstand, dann bildet sie mit dem Innenwiderstand der Spannungsquelle den Spannungsteiler. Die Spannung an den Batterieklemmen wird dann sinken. Wenn man annimmt, dass an Dioden immer die selbe Spannung abfällt, dann ist das eine wesentlich nützlichere Analogie. Das macht die Mathemtik nicht komplizierter: Man darf nur nicht mit dem Strom oder dem Widerstand der Diode rechnen. Die Rechnung von Seite 2 oben verändert sich dann so: Ineu = 6 V / 390 Ω = 0,0154 A Schlussfolgerung: Dieser Vorwiderstand wird den Strom durch die Diode nicht wesentlich erhöhen. Man merkt dabei auch, dass es ein rein theoretisches Buch ist. In der Praxis müsste man die Genauigkeit des Widerstands betrachten, und bei +/- 5% fallen die 10 Ohm eh nicht ins Gewicht. (*) Das stimmt natürlich genau so wenig wie die Erklärung im Buch, kommt der Wahrheit aber deutlich näher. Der Gedanke, man könne eine Diode mit beliebigen Spannungen beaufschlagen, und diese Spannungen würden dann auch tatsächlich da anliegen, ist realitätsfern.
Der Autor dieses Buches unterliegt einem Phänomen, dass sehr häufig anzutreffen ist. Er behandelt zwei physikalische Größen, die immer paarweise auftreten, wie zwei getrennte, unabhängige Größen. Damit sind Fehlinterpretationen Tür und Tor geöffnet. Nun zu deiner Modellvorstellung. Auch du unterliegst diesem „Trennungsphänomen“. Du sprichst davon, dass der Strom in Wärme umgewandelt wird. Wie wär es mit dieser Idee? Strom und Spannung treten paarweise auf. Das Produkt aus Strom und Spannung ist die Leistung. Die Leistung wird an einem Widerstand in Wärme gewandelt. Den Zusammenhang zwischen Strom, Spannung und Widerstand erhält man über das ohmsche Gesetz (R=U/I). Damit kann die Leistung durch drei Formen angegeben werden. P = U*I P = (1/R)*U² P = R * I² Alle drei Formen sind äquivalent.
Auch die Formulierung "...laut ihren technischen Daten für eine Durchlassspannung (Betriebsspannung) von 1,6 bis 3,2V und einen Betriebsstrom (IF) von 15mA (=0,015 A) ausgelegt ist, ..." ist seltsam. Und der Annahme im folgenden Abschnitt, daß die LED bei "3V ausreichend leuchten wird" trägt wohl auch zu den unsäglichen threads zum Vorwiderstand für LEDs bei. Mindestens dieses Kapitel läßt Mißverständnisse und Fehlinterpretationen zu. Geht gar nicht.
Hallo, das Problem was hier Hitsuji mit den Verständniss hat, liegt ja eindeutig an der schlechten Beschreibung. Diesen Problem bin ich auch schon häufiger (jetzt nicht speziell für die LED berechnungen) entgegengestellt worden. So ist z.B. das(die) immer hochgelobte Buch(reihe) "Die hohe Schule der Elektronik..." von Horowitz / Hill für einen unwissenden Neueinsteiger total unverständlich. Nur wenn die Grundlagen (aus anderen Quellen) einmal gelernt und verstanden wurden, ist dieses Buch verständlich - aber dann braucht mann zumindest die ersten Kapitel gar nicht mehr. Ich habe mein Grundwissen letztendlich in der Kindheit / Jugend mit Elektronikbaukästen erlangt, und später das tiefgreifergehende Verständniss über verschiedene Internetseiten und Bücher erhalten. Aber das muss doch zumindest vom theoretischen Anteil auch besser gehen (?) Also welche Bücher / Internetseiten sind für den Einsteiger bzw. zu wissensvertiefung und erweiterung empfehlenswert ? Die Erklärungen sollten korrekt, gut verständlich und vor allem Praxisnah sein . Vereinfachungen sollten nur soweit gehen das keine Verfälschungen entstehen mfg Hobbyist
In der DDR gab es die Buchreihe "Amateurbibliothek". Wenn der, der die Rechte daran hat, diese Bücher neu auflegen würde, dann wäre er ein reicher Mann. M.E. war das der Militärverlag. Warum? Weil dort drin didaktisch so gut erklärt wurde, daß es ein Jeder verstehen mußte. MfG Paul
@Paul Baumann (Gast) >In der DDR gab es die Buchreihe "Amateurbibliothek". Wenn der, der die >Rechte daran hat, diese Bücher neu auflegen würde, dann wäre er ein >reicher Mann. M.E. war das der Militärverlag. >Warum? Weil dort drin didaktisch so gut erklärt wurde, daß es ein Jeder >verstehen mußte. Hast du Scans/Textausschnitte?
Nach der Erklaerung im Buch kann jeder Leser, sofern er sich nicht selbst im Weg steht, passende Vorwiderstaende berechnen. Was fuer die Meckerposts hier eher nicht zutrifft...
@ Hitsuji (Gast) > LED.jpg > 155,3 KB, 330 Downloads Didaktisch und stilistisch schlecht gemacht. Keine Reale LED hat 1,6-3V Durchlasspannung, aber das ist nur ein kleiner Fehler. Schlimmer sind Formuliereungen wie "6V von einem VOrwiderstand abgefangen werden". Hallo? Spannung fällt ab und wird nicht abgefangen. Ein Widerstand sit kein Abfangjäger. Danach der Eiertanz mit den 400 Ohm. Die hätte man einfach auf 390 Ohm abrunden können, Verweis auf E-Reihe, fertig. Danach wird es richtig falsch, denn die LED bekommt bei 390 Ohm keine 3,15V ab, eben WEIL sie nichtlinear ist. Damit bekommt man ein völlig flasche Vorstellung von der Wirkung des Vorwiderstands und glaubt irrtümlich, dass der super exakt sein muss. Das Gegenteil ist der Fall. Bei 6V Spannungsabfall und 9V Gesamtspannung entsteht eine recht gutmütige, tolarante Konstantstromquelle. Auch das kann man mit einfachen Worten erklären, die graphische Methode mit LED-Kennlinie und Arbeitswiderstand wäre schon fast zu wissenschaftlich, wenn gleich anschaulich. Viel besser wäre "Für die Berechnung des Vorwiderstands kann man annehmen, dass die Durchlassspannung in einem größeren Strombereich nahezu konstant ist. In diesem beispiel sei sie im Bereich von 5-15mA konstant 3V. Die Differenz aus Batteriespannung und LED-Durchlasspannung fällt am Vorwiderstand ab und berechnet sich aus dem Ohmschen Gesetz. R = U / I = (9V-3V) / 15mA = 400 Ohm So einen Widerstand kann man nicht im Laden zu kaufen, es gibt dort nur Normreihen wie z.B. E12. Der nächstkleiner Normwert ist 390 Ohm, der nächstgrößere ist 470 Ohm. Wie ändert sich nun der Strom, wenn wir einen anderen Widerstand nutzen? Das ohmsche Gesetz und das Wissen um die nahezu konstante LED-Durchlassspannung helfen uns. I = U / R = 6V / 390 Ohm = 15,4mA I = U / R = 6V / 470 Ohm = 12,8mA Man erkennt, dass trotz relativ großer Widerstandsänderungen der LED-Strom recht konstant bleibt. Das wird dadurch erreicht, dass eine recht große Spannung am Vorwiderstand abfällt. Je größer diese ist, umso besser wirkt er als Konstantstromquelle. Auch die Toleranzen der Durchlasspannung der LED wirken sich daruch nicht so stark aus." >Grundlagenwissen aufzufüllen. Aber anstatt Lücken zu schliessen, hat das >fiese Buch eine neue aufgetan. Fieses Buch, in der Tat. >Ich bin bisher davon ausgegangen, dass ein Widerstand die Spannung nicht >beeinflusst (ausser in Form eines Spannungsteilers), Das reicht doch. > sondern den >Stromfluss begrenzt und Strom in Wärme umwandelt, nicht Spannung und >dass eine LED nicht zu viel Spannung abkriegt, wenn kein Vorwiderstand >eingesetzt wird, sondern dass der zu hohe Stromfluss die LED zerstört. Hängt beides zusammen. >Die Berechnung kommt bei mir aufs Selbe raus, jedoch ging ich davon aus, >dass die LED einfach einen Spannungsabfall verursacht, so wie nicht >leuchtende Dioden auch (was man ja auch nachmessen kann), weshalb man >den Widerstand nach Abzug dieses Spannungsabfalls von der >Batteriespannung nach dem Ohmschen Gesetz berechnet. Macht er ja auch. Aber der Umkehrschluss ist falsch! Denn die LED-Spannung ist praktisch konstant, NICHT der Strom. >So wie die Funktion des Widerstandes in diesem Buch erklärt wird, würde >das ja heissen, dass man mit Hilfe eines Widerstandes ein Bauteil vor zu >hoher Spannung schützen kann, ähnlich wie mit einer Z-Diode. Eigentlich >wird er sogar genau so beschrieben, wie eine Z-Diode. ? Eben nicht.
Vielen Dank für die zahlreichen Antworten. Der Spagat zwischen Vereinfachung und wissenschaftlicher Korrektheit hat wohl schon manchen Autoren beinahe kastriert :) Es handelt sich beim vorliegenden Text um einen Auszug aus dem folgenden Buch: Hanus, Bo (2012). Der leichte Einstieg in die Elektrotechnik & Elektronik. Haar bei München: Franzis Verlag. Der Autor macht bereits im Vorwort klar, dass sich das Buch an Anfänger richte und er versuche, die komplizierten Dinge einfach zu erklären. Bei einigen Passagen scheint mir das gelungen, andere wiederum finde ich irreführend und provozieren Fehlkonzepte. In diesem Fall würde ich z.B. aus dem Text schliessen, dass ich einen Widerstand als Netzteil verwenden kann, wenn ich es nicht besser wüsste ;) Es scheint tatsächlich nicht ganz alles aus dem angehängten Kapitel korrekt zu sein, mein eigenes Konzept wohl jedoch auch nicht. Einige eurer Antworten leuchten mir ein, wie z.B. der Zusammenhang zwischen erzeugter Wärme und der Leistung, die das Produkt aus Spannung und Stromstärke ist, womit darauf hingewiesen wäre, dass nicht einer dieser Faktoren für die Wärmeerzeugung verantwortlich ist, sondern beide. Auch der letzte sehr ausführliche Post scheint mir einleuchtender als der Buchtext (bis auf einen Satz, der vermutlich aber auch nicht so gemeint war) Ich werde wohl noch ein paar Messexperimente durchführen müssen, um der Sache vollends auf die Spur zu kommen. Dazu habt ihr mir viele Anregungen gegeben :) Der Frage von Hobbyist nach einsteigerfreundlicher Literatur kann ich mich nur anschliessen. Bis jetzt hat sich die Suche nach einem Buch, das von Adam & Eva bis zum Mikrocontroller kleinschrittig voran geht, sehr schwierig gestaltet ;)
Hitsuji schrieb: > Bis jetzt hat sich die Suche nach einem Buch, das > von Adam & Eva bis zum Mikrocontroller kleinschrittig voran geht, sehr > schwierig gestaltet ;) Das liegt wohl daran das sich viele der Autoren nicht auf ein erhebliches niedrigeres Denkniveau herunter begeben konnte oder wollte (obwohl sie es wohl könnten). Jemand mit niedriger Vorstellungswelt hat es dann natürlich schwer sich auf ein höheres Niveau zu begeben. Das macht dann die Bildung für jeden unterschiedlich schwer. Ich hab da schon so einige Literatur gelesen, von der man eigentlich hätte annehmen sollen das man das leicht lernen sollte, aber dem war leider nicht so.
Ich finde es jetzt auch nicht soo schlimm. Gut, die Stelle mit 3,15V und daß die LED laut Datenblatt 3,2V aushält, ist natürlich quatsch, weil man keine Spannung an eine LED anlegt, sondern einen Strom durch sie fließen läßt. DIESEN muß man auf einen Maximalwert begrenzen. Dann stellt sich vielleicht eine Spannung von 3,2V ab. Es kann aber auch eine ganz andere sein... >Dabei erklären sie, dass "...6 Volt von einem Vorwiderstand abgefangen >und als Wärme abgegeben werden sollten..." und sich daraus die Berechnung >nach dem Ohmschen Gesetz für diese 6V ergebe. Das ist aber nicht falsch. Wenn an der LED 3V abfällt, dann fällt eben 6V am Widerstand ab. Ob du das jetzt "abfallen" oder "abfangen" schreibst, ist dabei völlig egal. Und ja, die 6V Spannung werden im Widerstand als Wärme verbraten. So arbeitet nun mal ein Widerstand: Stromfluß, Spannungsabfall und Wärmeabgabe ist alles das, was man mit R, also einem ohmschen Widerstand assoziiert. >Dass ein Widerstand Spannung "fressen" soll, wie im Buch beschrieben, >kann ich auch nicht nachmessen. Doch, genau das tut ein Widerstand aber und du kannst es auch "nachmessen", indem du den Spannungsabfall über dem Widerstand mißt. >Der Frage von Hobbyist nach einsteigerfreundlicher Literatur kann ich >mich nur anschliessen. Bis jetzt hat sich die Suche nach einem Buch, das >von Adam & Eva bis zum Mikrocontroller kleinschrittig voran geht, sehr >schwierig gestaltet ;) So etwas gibt es nicht. Es wäre auch total langweilig, wenn alles bis ins letzte vorgekaut würde. Elektronik ist keine in Stein gemeiselte Wahrheit, sondern eher ein Dschungel aus unterschiedlichsten Meinungen und Philosophien. Als Elektroniker und Elektriker mußt du dauernd unlösbare Probleme lösen und unschöne Kompromisse eingehen. Der Fehler ist, das du viel zu sehr an den Formulierungen hängst, anstatt die Zusammenhämge zu begreifen. Versuche das Wesen einer LED und eines Widerstands zu verstehen. Entscheidend ist, daß letztlich die Rechnung stimmt und nichts abraucht, und nicht, welche Namen du den Dingen gibst.
Letztendlich kann dir zum Verständnis auch die Maschenregel helfen. Die würde auf dein Problem sehr unwissenschaftlich formuliert lauten: Wenn du an einer Batterie über eine beliebige Reihenschaltung von Bauteilen die beiden Pole verbindest, dann muss die Summe der Spannungen, die über jedem einzelnen Bauteil abfallen, gleich der Batteriespannung sein. Wenn du dir jetzt die Kennlinie einer LED anschaust, dann wirst du sehen, dass bei geringen Spannungen nur ein sehr geringer Srom durch die Diode fließt. Und irgendwann steigt dieser dann sehr schnell mit zunehmender Spannung zu sehr großen Werten an. Irgendwo dazwischen liegt der Betriebspunkt an dem die LED ausreichend hell leuchtet. Dieser wird über einen bestimmten Strom definiert. Also z.B. 15mA. Das heißt, dass durch die LED 15mA fließen müssen, dass sie schön leuchtet. Nicht mehr und auch nicht weniger. Und jetzt kommt eine zweite wichtige Regel ins Spiel. Die Knotenregel. Und die besagt, dass an jedem Punkt in der Schaltung die Summe aller Ströme gleich Null sein muss. Also die Ströme die reinfließen müssen auch irgendwo wieder abfließen. Wenn du in deiner Schaltung an irgendeiner Stelle auf der Leiterbahn einen Punkt betrachtest, dann hat der immer nur einen Pfad auf dem der Strom reinfließt und einen, auf dem er abfließt. Also ein recht einfacher "Knoten". Und da das in der ganzen Schaltung gilt und du nur einen Strompfad durch deine Schaltung hast, MUSS der Strom überall gleich sein. Mit diesen Wissen kannst du jetzt den Rest herleiten und verstehen. Die LED will mit 15mA betrieben werden. Das ist eine Vorgabe aus dem Datenblatt der Diode. Eine Eigenschaft der Diode ist dann, dass bei 15mA z.B. 3V an der Diode abfallen. (Das geht aus der Kennlinie der Diode hervor) Mit zweiten Regel wissen wir, dass dann der Strom im gesamten Strompfad 15mA sein muss... soweit noch klar? Wenn jetzt die LED bei 15mA einen festen Spannungsabfall von 3V hat, dann MUSS an dem Widerstand der "Rest" der Spannung abfallen, sonst wäre Regel 1 verletzt. Also MUSS an dem Widerstand 6V abfallen. und jetzt wissen wir, dass an dem Widerstand 6V abfallen müssen und 15mA durchfließen müssen. Also kann man daraus mit dem ohmschen Gesetz den Wert des Widerstandes berechnen R = U / I Man kann sich das auch ein bisschen über das Wassermodell vorstellen. Dabei repräsentiert die Batterie einen Stausee mit einer Höhe h. Dies ist deine Quelle und die Batteriespannung ist die Höhe des Stausees. Nun stellst du eine "Verbindung" zum Tal her, durch die Wasser fließen kann. Wieviel Wasser da pro Zeit fließt, stellt den Strom dar. Die Diode kannst du dir nun wie eine kleine "Stufe" vorstellen, über die eine bestimmte Wassermenge pro Zeit fließen darf (15mA). Und die dann eine bestimmte Höhe hat. Nun ist es deine Aufgabe, die Zuleitung zu dieser Stufe von der Oberkante des Stausees zu dimensionieren. Du weisst, dass nur eine bestimmte Wassermenge pro Zeit über die Stufe fließen darf (15mA) und du weisst, wie hoch das Rohr sein muss (Stauseehöhe - Stufenhöhe). Damit hast du die Höhe des Rohres und die Fließgeschwindigkeit des Wasser und darüber kannst du den Querschnitt (Widerstand) ausrechnen. So, das war jetzt viel Text, aber vielleicht (hoffentlich) verständlicher, als in dem Buch, welches ich an deiner Stelle verbrennen würde. :-)
@ Kai Klaas (klaas) >Das ist aber nicht falsch. Wenn an der LED 3V abfällt, dann fällt eben >6V am Widerstand ab. Ob du das jetzt "abfallen" oder "abfangen" >schreibst, ist dabei völlig egal. Nein, denn abfangen ist alles andere als sachlich korrekt. Und auch bei einem sehr einfachen Niveau mus man nicht in eine vollkommen unsachliche Umgangssprache abgleiten. Dann kannst du ja gleich Dönerdeutsch schreiben, Alda. :-( >So etwas gibt es nicht. Es wäre auch total langweilig, wenn alles bis >ins letzte vorgekaut würde. Gute Lehrbücher erklären aber sehr viel an guten Beispielen. Mit Vorkauen hat das nichts zu tun. > Elektronik ist keine in Stein gemeiselte >Wahrheit, sondern eher ein Dschungel aus unterschiedlichsten Meinungen >und Philosophien. Keine Sekunde! Das ist doch keine Esotherik! Elektronik besteht aus solider Physik, da gibt es keine Meinungen, sondern nur physikalische und logische Gesetzmäßigkeiten, an denen es NICHTS zu deuten gibt. Das man bei der praktischen Dimensionierung bisweilen verschiedene Wege gehen kann, ist ein ganz anderes Problem. > Als Elektroniker und Elektriker mußt du dauernd >unlösbare Probleme lösen und unschöne Kompromisse eingehen. Also ein Held sein? Kaum. Der Großteil der "Probleme" sind Standardproblem, die meist mit Standardlösungen prima erledigt werden können. Klar gibt es auch knifflige Sachen, aber das ist alles relativ und vom Wissenstand und den Erfahrungen abhängig. >Der Fehler ist, das du viel zu sehr an den Formulierungen hängst, Die sind ja auch wichtig, weil sie den Inhalt sinnvoll vermitteln müssen. >anstatt die Zusammenhämge zu begreifen. Wie soll er das, wenn ein halbgares Kauderwelsch geschrieben steht, das auch noch logische und didaktische Fehler enthält? >eines Widerstands zu verstehen. Entscheidend ist, daß letztlich die >Rechnung stimmt und nichts abraucht, und nicht, welche Namen du den >Dingen gibst. Bla. Einer unklaren Sprache folgt ein unklares Denken. Und gerade Deutsch kann SEHR klar sein. Das sollte man nutzen, ohne pedantisch zu werden.
>Keine Sekunde! Das ist doch keine Esotherik! Elektronik besteht aus >solider Physik, da gibt es keine Meinungen, sondern nur physikalische >und logische Gesetzmäßigkeiten, an denen es NICHTS zu deuten gibt. Du weißt ganz genau, daß es beispielsweise unterschiedliche Erdungsprinzipien gibt, die alte Schule, die versucht streng sternförmig zu erden und die neue Schule, die versucht eine vermaschte, großfläche HF-Erde zu schaffen. Damit habe ich jeden Tag zu kämpfen, wenn ich auf eine Anlage gehe. Viele Hersteller (z.B. Profibus) fordern, den Kabelschirm beidseitig zu erden, oft schon alleine aus Blitzschutzgründen und die alten, "erfahrenen" Ingenieure vor Ort trennen eigenmächtig den Schirm überall auf einer Seite auf. Vermaschung macht aber nur Sinn, wenn alle Kabelschirme beidseitig geerdet werden. Wenn das nicht geschieht, stehst du als Entwickler vor einem Problem: Übernimmst du auch die einseitige Erdung, dann wird dein Produkt erheblich störempfindlicher oder bestehst du auf der beidseitigen Erdung des Kabelschirms, dann gibt es eventuell Ausgleichsströme, weil du der Einzige bist, der beidseitig erdet. So, was machst du jetzt?? >Also ein Held sein? Kaum. Der Großteil der "Probleme" sind >Standardproblem, die meist mit Standardlösungen prima erledigt werden >können. Ja, in deiner Theorie vielleicht, aber in der Praxis sieht das völlig anders aus. >Bla. Einer unklaren Sprache folgt ein unklares Denken. Unsinn, du kannst deine eigenen Messungen machen und dir selbst einen Reim darauf machen. Damit lernst du wesentlich schneller, als wenn du vorfabrizierte Texte nachbetest.
Falk Brunner schrieb: > Bla. Einer unklaren Sprache folgt ein unklares Denken. Und gerade > Deutsch kann SEHR klar sein. Das sollte man nutzen, ohne pedantisch zu > werden. Sauberer kann man es kaum formulieren. Gut auf den Punkt gebracht!
>Keine Sekunde! Das ist doch keine Esotherik! Elektronik besteht aus >solider Physik, da gibt es keine Meinungen, sondern nur physikalische >und logische Gesetzmäßigkeiten, an denen es NICHTS zu deuten gibt. Das >man bei der praktischen Dimensionierung bisweilen verschiedene Wege >gehen kann, ist ein ganz anderes Problem. Oder nimm nur das klassische Pin-1-Problem. Da prallen unvereinbare Philosophien aufeinander. Es toben regelrechte Kriege in den Normungsausschüssen, wie mir Keith Armstrong http://www.cherryclough.com/home berichtet hat.
@ Kai Klaas (klaas) >Du weißt ganz genau, daß es beispielsweise unterschiedliche >Erdungsprinzipien gibt, Das ändert nichts daran, dass die Grundlagen von E-Technik streng deterministisch und nicht interpretierbar sind. >Übernimmst du auch die einseitige Erdung, dann wird dein Produkt >erheblich störempfindlicher oder bestehst du auf der beidseitigen Erdung >des Kabelschirms, dann gibt es eventuell Ausgleichsströme, weil du der >Einzige bist, der beidseitig erdet. So, was machst du jetzt?? Das ist, neben der philosophisch, Rechtlich, wasauchimmer Problematik, einer der Fälle, wo mehrere Wege zum Ziel führen. Je nach Situation, kann oder muss man entscheiden. Das hat aber IMMER noch NICHTS mit "Elektronik ist keine in Stein gemeiselte Wahrheit, sondern eher ein Dschungel aus unterschiedlichsten Meinungen und Philosophien." Zu tu. OK, Erdung und EMV sind da grenzwertig, aber wenn man es bis zu Ende durchzieht und klar dur Messungen nachweist, welcher Weg welche Ergebnisse erzielt, ist es wieder streng deterministisch, auch wenn das praktisch oft schwierig ist. >>Also ein Held sein? Kaum. Der Großteil der "Probleme" sind >>Standardproblem, die meist mit Standardlösungen prima erledigt werden >>können. >Ja, in deiner Theorie vielleicht, aber in der Praxis sieht das völlig >anders aus. Nö. >>Bla. Einer unklaren Sprache folgt ein unklares Denken. >Unsinn, du kannst deine eigenen Messungen machen und dir selbst einen >Reim darauf machen. Damit lernst du wesentlich schneller, als wenn du >vorfabrizierte Texte nachbetest. Klar, wir erfinden die E-Technik am besten jedes mal neu, anstatt auf bekannten, bewährtem Wissen aufzubauen. Sehr sinnvoll!
@ Kai Klaas (klaas) >Oder nimm nur das klassische Pin-1-Problem. Was soll das sein? >Da prallen unvereinbare >Philosophien aufeinander. Es toben regelrechte Kriege in den >Normungsausschüssen, wie mir Keith Armstrong >http://www.cherryclough.com/home Was soll man hier erkennen?
>Das ändert nichts daran, dass die Grundlagen von E-Technik streng >deterministisch und nicht interpretierbar sind. Das stelle ich doch garnicht in Frage. >Was soll das sein? http://pin1problem.com/ >Was soll man hier erkennen? Wer Keith Armstrong ist.
@ Kai Klaas (klaas) >>Das ändert nichts daran, dass die Grundlagen von E-Technik streng >>deterministisch und nicht interpretierbar sind. >Das stelle ich doch garnicht in Frage. DOCH! >http://pin1problem.com/ Hmm, es geht wohl um Brummschleifen, hab es mir jetzt nicht im Details angeschaut. >>Was soll man hier erkennen? >Wer Keith Armstrong ist. Was zur aktuellen Diskussion sehr beiträgt?
hi, lade dir yenka runter! Damit kann man schön simulieren http://www.yenka.com/en/Download_the_Yenka_installer/
>Was zur aktuellen Diskussion sehr beiträgt? Wenn du meine Links dazu nicht mal anschauen willst, dann natürlich nicht. Gerade in diesem Link http://www.nutwooduk.co.uk/archive/Old_Archive/020514.htm mit Keith Armstrong als Co-Autor geht es um überholte Traditionen, Philosophien und Meinungen. Nicht das, was meßtechnisch überlegen ist, setzt sich in der Praxis oft durch, sondern das, was seit Jahrzehnten immer so gemacht wurde. Nur haben wir heute aber eine ganz andere EMV-Situation als noch vor ein paar Jahrzehnten. Beide Seiten bemühen die Physik für ihre Standpunkte, haben aus ihrer Sicht also Recht. Aber letztlich besteht nur eine Methode der Schirmanbindung den umfangreichen CE-Test. Diese Diskussion ist ein Lehrstück darüber, daß nicht die eindeutige Meßtechnik und ihre klaren Aussagen darüber entscheiden wie konstruiert wird, sondern althergebrachte Überzeugungen, ja man kann schon sagen Philosophien. Nun, hat das jetzt mit unseren Thema zu tun??
@ Michael S. Da muss ich dir widersprechen. Es geht nicht um so was wie ein Denkniveau, sondern darum, wie viele Informationen man zu einem Begriff bereits hat. Wenn ich jemandem sage "nimm das Teil und rock den Scheiss!", versteht er unter Umständen haargenau, was ich ihm sagen möchte, du hingegen wahrscheinlich nicht. Dies aber nicht, weil du dich auf einem zu niedrigen Denkniveau bewegen würdest, sondern weil er ein klares, mit mir übereinstimmendes Bild von "Teil" "rocken" und "Scheiss" im vorliegenden Zusammenhang hat. Aus genau diesem Grund ist es so wichtig, dass Begriffe einheitlich definiert sind, was in Büchern oft kapitelweise in haarspalterischen Diskussionen abgehandelt wird. Die Kunst ist es nun als Autor Worte zu finden, die bei jedem identische Bilder und Vorstellungen erzeugen. Ist nicht einfach, aber Formulierungen wie "Spannung fressen, verschlucken" oder "-abfangen" zählen sicher nicht zu den Geistesblitzen des Autors . Das Problem, dass ich zu sehr an Formulierungen hänge, hängt damit zusammen, dass diese Formulierungen in einem Sachbuch zur Zeit die zuverlässigste Quelle darstellt, aus der ich meine Vorstellungen bilden kann, mit Hilfe derer ich dann versuche die Zusammenhänge zu verstehen. Zusammenhänge verstehen geht eben nicht ohne korrekte Vorstellungen, die zuerst in meinem Kopf erzeugt werden müssen über Sprache, Bilder und Handlungen. Dem Schlumpf ist meiner Meinung nach ein gutes Beispiel gelungen! Schreib doch mal ein Buch und schicks an Franzis ;)
>Das Problem, dass ich zu sehr an Formulierungen hänge, hängt damit >zusammen, dass diese Formulierungen in einem Sachbuch zur Zeit die >zuverlässigste Quelle darstellt, aus der ich meine Vorstellungen bilden >kann, mit Hilfe derer ich dann versuche die Zusammenhänge zu verstehen. Ja, ich weiß, gerade ein Anfänger klebt an jedem Wort und regt sich tierisch auf, wenn der Autor allzu hemdsärmelig daher kommt. Aber unsere englischsprachigen Freunde gehen teilweise noch viel derber zu Werke. Wir hatten früher nur das große Nührmann-Baubuch und ein paar Elektronikzeitschriften. Du hast heute über das Internet die ganze Welt in deinem Arbeitszimmer. Versuche einfach mehrere Quellen zu nutzen und das Entscheidende durch Querlesen herauszufinden. Und mache eigene Messungen (!), indem du die Bauteilwerte leicht veränderst. Miß die Spannungsabfälle über den Bauteilen und schließe auf die Ströme die fließen. Mir hat übrigens das Buch von Jean Pütz, "Einstieg in die Elektronik" sehr zugesagt, als ich Anfänger war...
Hitsuji schrieb: > Dem Schlumpf ist meiner Meinung nach ein gutes Beispiel gelungen! > Schreib doch mal ein Buch und schicks an Franzis ;) Danke, es freut mich, dass es dir offensichtlich ein wenig zum Verständnis geholfen hat. Aber das mit dem Buch verkneif ich mir glaub ;-) Ich stimme dir auch voll zu bei dem, was du schreibst. Wichtig ist es gerade bei jemandem, der mit einem Thema nicht vertraut ist, in klarer und bildhafter (nicht zu verwechseln mit kindlicher) Sprache zu sprechen. Und Formulierungen zu verwenden, die in sich schlüssig sind und in jemandem ohne Vorwissen dennoch eine gewisse Vorstellung erzeugen können. Nur so kann jemand wirklich "begreifen".. Oft können auch auf den ersten Blick nicht so einfache Probleme auf das Wesentliche reduziert werden, ohne, dass man dabei wichtige Zusammenhänge verschweigt oder falsch darstellt. Und gerade solche Formulierungen wie "Spannung abgefangen" erzeugt ein völlig falsches Bild. Jeder stellt sich unter dem Begriff "abfangen" etwas vor, was eben NICHT dem entspricht, was wirklich passiert. Dass der Autor hier auch eine Betriebsspannung für eine LED angibt und es so formuliert, dass der unwissende Leser glaubt, dass die Spannung die "führende" Eigenschaft einer LED sei, ist meines Erachtens ein Zeichen dafür, dass der Autor entweder ein Musiklehrer ist, der aushilfsweise Phyikunterricht in der Realschule gibt, oder schlicht und ergreifend einfach keine Ahung hat. Alleine die beiden abgebildeten Seiten sind derart absurd und falsch, dass ich wenig Hoffnung habe, dass der Rest des Buches didaktisch wertvoller ist. Mein Ratschlag, das Buch thermisch zu entsorgen ist daher wirklich ernst gemeint. Mein Tip: Versuche, eine generelle bildhafte Vorstellung von Strom und Spannung zu bekommen. Das von mir schon beschriebene Wassermodell kann dabei sehr hilfreich sein, es sich bildlich vorstellen zu können. Wenn dir dann klar ist, was Strom und Spannung tatsächlich sind, dann kannst du auch die Kennlinen einfacher Bauelemente verstehen, in denen der Zusammenhang zwischen Strom und Spannung für das betreffende Bauteil dargestellt ist. Beim Widerstand ist es z.B. eine Gerade. Wenn du die wichtigsten Bauelemente "drauf hast", dann verinnerliche dir mal die beiden von mir genannten Regeln (Knoten- und Maschenregel). Wenn du dann soweit bist, dann öffnen sich dir schon sehr viele Türen, was das Verständnis von einfachen Schaltungen angeht und du bist nicht mehr darauf angewiesen, dass du in einem Buch anhand eines Beispiels eine zweifelhafte Erklärung bekommst, die du nicht nachvollziehen kannst. Wenn dir wirklich klar ist, was Strom und was Spannung ist, dann les dich mal in die beiden von mir genannten Regeln ein.
Schlumpf schrieb: > Wenn du die wichtigsten Bauelemente "drauf hast", dann verinnerliche dir > mal die beiden von mir genannten Regeln (Knoten- und Maschenregel). So was musst du auch machen. Intellektuell ziemlich überzogen und angeberisch, um zu zeigen wie fachlich kompetent und intelligent du bist. Ein technisches Problem mit anderen physikalischen Mechanismen (Wassermodell) zu abstrahieren ist doch wohl mehr als untauglich, nicht mal als Eselsbrücke. (selbst ich müsste mir diesen Vorwurf machen weil ich mich für meine Argumentation einiger Fremdworte bediene). Dann noch mit den Kirchhoffschen Lehrsätzen zu argumentieren ist dabei die Krönung. Das ist keine Lernerleichterung, sondern eine Erschwerung weil man erst mal die Grundlagen des ohmschen Gesetzes verstanden haben muss, um später die Maschen und Knotenregeln anzuwenden. Man muss erst mal laufen lernen bevor man überhaupt ans rennen denken kann. Die meisten hier haben das Wissen ja auch schon in der Ausbildung gelernt und zwar mal tauglich und manchmal auch nicht, nur das das ein Buch nicht leisten kann, weil ein Buch nur Informationsaustausch in einer Richtung zulässt und das ist qualitativ von der Ausführlichkeit und Einfachheit durch den Autor abhängig. Akademiker denken aber nicht einfach, das ist ihnen gründlich aberzogen worden und das zeigt sich dann auch in ihren Erklärungsversuchen. Fragen über Unverständliches kann ein Buch selten erschöpfend beantworten, aber ein Lehrer, wenn er was drauf hat, kann das schon. Leider gibts da auch ein paar Schaumschläger die nur aus einem Skript von zweifelhafter Herkunft zitieren können. Es gibt wirklich gute Lehrer und das merkt man auch daran das die nämlich dann auch so Fit mit dem Thema sind, das sie praktisch kein Skript brauchen. Leider sind die sehr dünn gesät.
Michael S. schrieb: > So was musst du auch machen. Intellektuell ziemlich überzogen > und angeberisch, um zu zeigen wie fachlich kompetent und > intelligent du bist. Sehr schön.. Ich hab es wirklich nicht nötig, mich damit zu brüsten, dass ich einen Vorwiderstand deimensionieren kann oder den Kirchoff begriffen habe... Ich wollte lediglich dem TO einen Weg zeigen, wie er MEINER MEINUNG NACH eine Brücke in´s Verständnis solcher Probleme schlagen kann. Wenn du da anderer Meinung bist, dann kannst du das genauso kund tun, aber mich als intellektuell überzogen und angeberisch zu bezeichnen, das finde ich mehr als dämlich von dir. Ich denke, ich habe nichts geschrieben, was hier in irgendeiner Form angeberisch oder hochgradig intellektuell ist. Aber wenn du das anders siehst, dann sei dir das gegönnt. Die Kirchhoffschen Regeln sind im Wesentlichen sehr einfach, so dass sie jeder einigermaßen normal denkende Mensch verstehen kann. Dazu braucht man nichtmal tiefgreifende Kenntnisse in der Elektrotechnik. Aber klar man kann auch aus einem Feld ein infinitesimal kleines Volumen herausschneiden und um dieses Volumen ein Integral legen und damit den Kirchhoff erklären. Aber ob das dem TO weiterhilft, wage ich zu bezweifeln... Abgesehen hat der TO erwähnt, dass meine Erklärung offensichtlich verständlich war. Also kann es ja sooo daneben nicht gewesen sein, oder? Wer hier aber vorschlägt, sich die Funktion einer Schaltung experimentell zu erschließen oder noch besser, per Excel, den kann ich leider nicht ganz ernst nehmen. Das führt in keinster Weise zu einem echten Verständnis, sondern lediglich dazu, dass man sieht, wie die Werte "tanzen" und dann kann man fröhlich raten und interpretieren, warum das so ist. Aber gut, das ist deine Meinung. Ich halte dieses Vorgehen für absolut stümperhaft und keinesfalls zielführend.
>Und gerade solche Formulierungen wie "Spannung abgefangen" erzeugt ein >völlig falsches Bild. Wieso dennn? Der Widerstand verhindert, daß die 9V der Batterie zur Gänze an der LED abfallen. Er fängt also gewissermaßen einen Teil der Spannung ab. Ich kann beim besten Willen darin kein "völlig falsches Bild" erkennen. Eine vielleicht unglückliche, ungewohnte Formulierung, aber doch nichts "völlig falsches". Jetzt beruhige dich mal. >Wer hier aber vorschlägt, sich die Funktion einer Schaltung >experimentell zu erschließen ... den kann ich leider nicht ganz ernst >nehmen. Tu mir einen Gefallen: Erlaube doch bitte jedem Einzelnen hier Elektronik auf seine eigene Weise zu lernen. Jeder hat seine eigene Biografie, und was dem einen schwer fällt, ist dem anderen kinderleicht und umgekehrt. Ich kann nur sagen, daß bei mir mit dem ersten Schulpraktikum und dem ersten eigenen Messen und Experimentieren der Groschen gefallen ist.
@ Kai Klaas (klaas) >>Und gerade solche Formulierungen wie "Spannung abgefangen" erzeugt ein >>völlig falsches Bild. >Bild" erkennen. Eine vielleicht unglückliche, ungewohnte Formulierung, >aber doch nichts "völlig falsches". Ja. Abe in einem Buch fehlplatziert. In einem Forumsbeitrag OK ;-) >>Wer hier aber vorschlägt, sich die Funktion einer Schaltung >>experimentell zu erschließen ... den kann ich leider nicht ganz ernst >>nehmen. >Tu mir einen Gefallen: Erlaube doch bitte jedem Einzelnen hier >Elektronik auf seine eigene Weise zu lernen. Jeder hat seine eigene >Biografie, und was dem einen schwer fällt, ist dem anderen kinderleicht >und umgekehrt. Ich kann nur sagen, daß bei mir mit dem ersten >Schulpraktikum und dem ersten eigenen Messen und Experimentieren der >Groschen gefallen ist. Das ist wohl wahr. Experimentelle Untersuchungen, eigenes Nachvollziehen, Modifikationen, Messen, das trägt wesentlich zum Verständnis bei. Egal ob real oder in Pspice, BEIDES hat ein Vor- und Nachteile, beides hat in der heutigen Zeit seine Berechtigung. Aber es sollte auf einer guten Grundlage basieren und zielgerichtet sein, kein planloses Rumschrauben an Parametern, auch wenn das manchmal, wenn die Säge klemmt, ein Ausweg sein kann. Alles zusammen (gute Erklärungen, eigenes Umsetzen, Experimentieren) ergibt den Lerneffekt.
Richitg, natürlich gehört auch das experimentieren zum verstehen. Aber ohne jegliches Verständnis für die Schaltung und ohne jegliche Grundlagen der Materie und der Zusammenhänge etwas aufzubauen und an den üarametern rumzuschrauben führt maximal dazu, dass man zufällig einen "funktionierenden" Betriebszustand einstellt, aber WARUM der funktioniert, weiss man dann immer noch nicht. Ich kann eine LED auch ohne Vorwiderstand betreieben. Experimentell kann ich das am Netzteil so einstellen, dass das tut. Und daraus lerne ich dann, dass eine LED eben eine exakt passende Spannungsquelle benötigt, sicher betrieben werden zu können. So ein Unfug wäre dann beispielsweise die logische Konsequenz aus diesen rein experimentellen Vorgehensweisen. Experimente mit einem gewissen Theoretischen Hintergrund durchzuführen halte ich hingegen für sehr sinnvoll. Man sieht, dass die Theorie auch in der Praxis tatsächlich funktioniert und wie sich Veränderungen der Parameter auch tatsächlich, wie vorher überlegt, auswirken, oder vielleicht auch nicht. Und dann kann man nachdenken, warum sie das nicht tun und seine theoretischen Kenntnisse erweitern. Aber einfach ohne Ziel und Verstand drauf los zu basteln, halte ich für Quark. Kai Klaas schrieb: >>Und gerade solche Formulierungen wie "Spannung abgefangen" erzeugt ein > >>völlig falsches Bild. > > Wieso dennn? Der Widerstand verhindert, daß die 9V der Batterie zur > Gänze an der LED abfallen. Er fängt also gewissermaßen einen Teil der > Spannung ab. Ich kann beim besten Willen darin kein "völlig falsches > Bild" erkennen. Eine vielleicht unglückliche, ungewohnte Formulierung, > aber doch nichts "völlig falsches". Jetzt beruhige dich mal. "abgefangen" asozziert, dass etwas Bewegliches abgebremst oder aufgehalten wird. Jedenfalls im Wortsinn. Und egal, welches Gedankemodell man für Strom und Spannung ansetzt. Das "Bewegliche" ist wohl in keinem Modell die Spannung, sondern diese Eigenschaft wäre eher dem Strom zuzuschreiben, oder?
Falk Brunner schrieb: > @ Kai Klaas (klaas) > >>>Und gerade solche Formulierungen wie "Spannung abgefangen" erzeugt ein >>>völlig falsches Bild. > >>Bild" erkennen. Eine vielleicht unglückliche, ungewohnte Formulierung, >>aber doch nichts "völlig falsches". > > Ja. Abe in einem Buch fehlplatziert. In einem Forumsbeitrag OK ;-) Nun ja, auch Bücher haben nicht alle den selben Anspruch. Passt vielleicht in "Elektronik für Dummies". ;) Nee, auch da nicht wirklich: Schlumpf schrieb: >... > "abgefangen" asozziert, dass etwas Bewegliches abgebremst oder > aufgehalten wird. Ja, und zwar komplett. Es wird nicht nur gebremst oder leicht behindert. (1) > Jedenfalls im Wortsinn. Und egal, welches > Gedankemodell man für Strom und Spannung ansetzt. Das "Bewegliche" ist > wohl in keinem Modell die Spannung, sondern diese Eigenschaft wäre eher > dem Strom zuzuschreiben, oder? Das würde ich auch so sehen. Und wegen (1) muss man sagen, dass dieses Bild überhaupt nicht passt (auch nicht zum Strom), denn der wird in einem geschlossenen Stromkreis nicht 'abgefangen'. Das würde ja das verschwinden von Ladungsträgern implementieren...
mse2 schrieb: Das würde ja das > verschwinden von Ladungsträgern implementieren... Man, was schreib' ich denn für 'ne Sch....e! Implizieren wollte ich sagen. :)
>"abgefangen" asozziert, dass etwas Bewegliches abgebremst oder >aufgehalten wird. Jedenfalls im Wortsinn. Und egal, welches >Gedankemodell man für Strom und Spannung ansetzt. Das "Bewegliche" ist >wohl in keinem Modell die Spannung, sondern diese Eigenschaft wäre eher >dem Strom zuzuschreiben, oder? Also ich sehe das jetzt nicht genauso, aber ich komme auf dich zu und gebe dir Recht, wenn du sagst, daß für einen blutigen Anfänger die Formulierungen über jeden Zweifel erhaben sein müssen. Gerade weil der Anfänger an jedem Buchstaben klebt. Ich erinnere mich, wenn ich mir Mühe gebe, daß ich unsaubere Formulierungen als Anfänger ebenfalls gehaßt habe. Ich dachte mir oft: "Mein Gott, kann der Depp jetzt nicht noch mit einem kleinen Nebensatz erklären, wie er das meint, oder warum das so ist??"
Kai Klaas schrieb: > ...für einen blutigen Anfänger die > Formulierungen über jeden Zweifel erhaben sein müssen. Und genau auf das wollte ich doch die ganze Zeit raus :-) Man kann einfach formulieren, Unwichtiges weg lassen, oder bildhaft darstellen, aber man darf eben keine Formulierungen verwenden, die bei einem Unwissenden falsche Assoziationen erzeugen. Denn sowas verwirrt nur. Kennt man sich mit der Materie aus, dann schmunzelt man bei dem Begriff "abfangen" und weiss, was gemeint ist. Kennt man sich nicht aus, wird man auf den Holzweg geführt. Und verwendet dann selber plötzlich solche Formulieren wie "Wieviel Spannung fließt aus der Steckdose". Klar, was man "abfangen" kann, muss ja in Bewegung sein, also kann es "fließen".. Das ist jetzt nur ein Beispiel, wie schnell solche Missinterpretationen entstehen können. Darum bin ich einfach der Meinung, dass man beliebig vereinfachen darf, um jemanden etwas nahe zu bringen, aber man darf nichts verfälschen. Und ich gebe dir recht: "abfangen" bedeutet wirklich "aufhalten", "stoppen".. und in dem Fall kann das der Vorwiderstand nichtmal mit dem Strom ;-)
Wer sagt denn hier, dass man keinen 400 Ohm Widerstand kaufen kann? Z.B hier gibt es die in jeder Bauform http://de.mouser.com/Passive-Components/Resistors/_/N-5g9n?P=1z0x89a SCNR Tom
Yenka scheint ein cooles Programm zu sein. Gibts dafür auch eine Bibliothek, um zusätzliche Bausteine runterzuladen? Bräuchte ein bistabiles Relais mit einer Spule zum umpolen und Varistoren.
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