Forum: Mikrocontroller und Digitale Elektronik Anfängerproblem mit H-Bridge (Treiberstufe + MOSFET)


von Cupropituvanso D. (cupropituvanso_draco)


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Ich beschäftige mich seit ein paar Wochen mit H-Bridge und 
Mikrocontroller. Der Freund der mich darauf brachte steckt leider bissi 
in Stress fest und hat mich auf euch verwiesen :)

Der Atmega88PA ist programmiert und Einsatzbereit.
Der IR2183 erhält schöne Signale und gibt diese entsprechend weiter.
Die Mosfets (derzeit BUZ11) steuern den Motor entsprechend an,

ABER nur wenn ich die Verbindung zwischen Motor und C5/Vs von IC2 
trenne. Wenn ich dies nicht tue ... nun dreht der Motor auch aber 
bezieht seinen Strom über Vs und die Treiberstufe stirbt. Natürlich kann 
es nicht Sinn der Sache sein einfach Vs zu trennen.

Derzeit ist:
IC2 1 = HIGH RECHTECK
IC2 2 = LOW EIN (entspricht AUS)

IC3 1 = HIGH AUS
IC3 2 = LOW AUS (entspricht EIN)


Ach und wenn ich einen stärkeren Motor (24V 500W) dranhänge brennt mir 
der getaktete MOSFET durch. Ich habe daher heute einen mit 160A 
Drainstrom bestellt statt der 50A die ich jetzt im Einsatz habe.

PS:
Ich hab derzeit nur einen Motor im Testaufbau, daher ist IC4 und IC5 
nicht angesteuuert.
Und die Restbeschaltung des IC1 wie Quarz, Kondis, usw. habe ich noch 
nicht erfasst. Wie gesagt der Teil funktioniert.

Danke für eure Unterstützung

von Cupropituvanso D. (cupropituvanso_draco)


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Ich erlaube mir mal nochmal nachzufragen ... hier wird ja ziemlich viel 
geschrieben und ein Thema landet sehr schnell auf Seite X

von netseal (Gast)


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Naja,

wie sieht denn dein Layout aus? Das ist von ganz entscheidender 
Bedeutung.
Die Dioden sind vielleicht ein wenig zu langsam. Die 1N4148 ist für die 
Boost Kondensatoren adequat. Auch kann man zu den Ladewiderständen 
Dioden parallel schalten (zum entladen der Mosfets). = schneller 
Ausschalten.

Alles in allem ist das ein EMV Problem. Schau mal in den Appnotes von 
IRF, da steht eine Menge drin.

von Cupropituvanso D. (cupropituvanso_draco)


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AVR und Treiberstufe auf Lochraster, allerdings die MOSFETS sind derzeit 
freifliegend und mit Stecksystem verdrahtet. Wenn das also so 
entscheidend ist, dann könnte da der Fehler liegen.
Bisher habe ich noch nichts im Hochfrequenten Bereich gemacht.

Dioden ... da hab ich keine besonderen genommen, sondern was ich 
rumliegen hatte.

Okay, schau ich mir an.


Wäre es Möglich mir zu erklären wieso durch EMV die Treiberstufe am 
Kontakt Vs den Motor versorgt? Durch das Verständnis könnte ich 
vielleicht so manches nachvollziehen.

von netseal (Gast)


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Wenn z.b. in der Gate Leitung zum Low-Side FET die Induktivität zu groß 
ist, so gibt das Probleme beim einschalten des High-Side FET. Durch die 
Miller Kapazität wird das Gate des Low-Side FET geladen -> der FET 
schaltet partiell durch -> Cross-Conduction.

AN 978 (IRF) ab Seite 9 (negative Transients on VS PIN).

Halt die Leitungen kurz!

von Volker K. (powerfreak)


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Hallo,
hast Du den Artikel hier schon gelesen...?
http://www.mikrocontroller.net/articles/Treiber
Bitte prüf mal Deine Bauteile nebst Beschaltung... leg die 
Versorgungsspannung der Treiber auf 15V und ändere die Diode... und 
bitte nicht in eine 4148. Dann solltest Du bitte ALLE Beuteile 
beschriften btw. die entsprechenden Werte nennen.
Auch wenn die Kapazität für die Kerkos um den Treiber nicht sooooo 
falsch ist, bitte erklär mir warum 2µ2 Dein Allheilmittel ist.
Des Weiteren... bei 20 A ist das Layout ENTSCHEIDEND, genauso wie die 
Kapazität und der ESR Deiner Zwischenkreiskondensatoren (C9..12) hier 
denke ich ehr an mehrere lowESR Elkos mit z.B. 1500µF parallel. Hierzu 
steht relativ viel im o.g. Artikel. Bitte entsprechend umbauen, und 
nochmal testen... und dann gerne wieder melden ;-) mit:
-Stromlaufplan
-Foto des Aufbaus
-Genauer Beschreibung des Kreises Zwischenkreiskondensatoren zum FET und 
wieder zurück
-der aktualisierten Problembeschreibung

Übrigens... 50A als Id sollte wirklich mehr als ausreichend sein.
Wie sind die FETs denn gekühlt?

Gruß
Volker

von Cupropituvanso D. (cupropituvanso_draco)


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Aaaaalso

Bevor ich die Schaltung verändert hatte, hab ich mal OHNE 
Leistungsversorgung und OHNE die LINKE MOSFET Seite eingeschaltet und 
der Motor drehte fröhlich über Vs.
Hab dann die Leitungen von 10cm auf 3cm gekürzt und die Schaltung lief 
einwandfrei.

Konnte mit den 160A Mosfets Problemlos von Duty Cycle 30 bis 254 regeln.

Die Bauteile waren eine Emfehlung aus Erfahrung von meinem Kumpel.


Ich glaube nur ich hab bei den diversen Tests und Fehlversuchen, 
teilweise mit heftigen Kurzschlüssen sämtliche meiner Treiberstufen 
geschossen, denn alle Treiberstufen geben am High Out 10V aus (bei 12V 
Versorgung) egal ob am High In 0V oder Rechteck anliegt. Werde neue 
besorgen und testen.
High Out hat kostant 10V egal ob ein MOSFET dran ist oder ob der Pin 
nach oben gebogen ist und in die Luft schaut.

von Volker K. (powerfreak)


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Cupropituvanso Draco schrieb:

> Bevor ich die Schaltung verändert hatte, hab ich mal OHNE
> Leistungsversorgung und OHNE die LINKE MOSFET Seite eingeschaltet und
> der Motor drehte fröhlich über Vs.

Hallo, sei so nett, und erklär mir was genau Du gemacht hast, denn 
eigentlich kann der Motor NICHT drehen, wenn keine Leistungsversorgung 
anliegt, auch die Gate-Source Strecke ist normalerweise hochohmig. 
Beschreib bitte genau welche Versorgung Du wo weggenommen hast, denn Vs 
finde ich nicht im Schaltplan, oder meinst Du Pin 6 Deines 
Treiberbausteines? Das würde bedeuten, daß Du den Motor über die 
Treiberversorgung und Deine 4004 betrieben hast ?? Dann müßte aber der 
Strom über bzw. durch das Gate Deines FET fließen... oder?
 Deine Bauteile haben alle eine Nummer, nenn bitte die FETs die 
eingeschaltet haben, und die, die die von Dir genannte "linke Seite" 
darstellen. Auch Knotennummern könnten nicht schaden

> Hab dann die Leitungen von 10cm auf 3cm gekürzt und die Schaltung lief
> einwandfrei.

Wieder ohne die "linke Seite" oder in welcher Konfiguration?? Mit dem C 
an Vs?
Auch 10cm stellen kein Problem dar, wenn der Gatetreiber RICHTIG gemacht 
ist. 1N4148 gehören übrigens nicht dazu. Nimm lieber eine UF400x (keine 
1N400x!)
Und nochmal: Die 2µ2 als Zwischenkreiskondensator sind um einige 
Größenordnungen zu klein.

> Konnte mit den 160A Mosfets Problemlos von Duty Cycle 30 bis 254 regeln.
?? mit welchem FET?... Bitte die Bauteilenummer nennen.

> Die Bauteile waren eine Emfehlung aus Erfahrung von meinem Kumpel.
Die Bauteileauswahl ist ja auch wirklich in Ordnung... bis auf die Diode 
;-)) Der IR2183 ist ein sehr zuverlässiges Bauteil, nur relativ teuer. 
beim elpro.org kostet er in SMD 5€29. Oder hast Du eine preiswertere 
Bezugsquelle?

> Ich glaube nur ich hab bei den diversen Tests und Fehlversuchen,
> teilweise mit heftigen Kurzschlüssen sämtliche meiner Treiberstufen
> geschossen, denn alle Treiberstufen geben am High Out 10V aus (bei 12V
> Versorgung) egal ob am High In 0V oder Rechteck anliegt. Werde neue
> besorgen und testen.
> High Out hat konstant 10V egal ob ein MOSFET dran ist oder ob der Pin
> nach oben gebogen ist und in die Luft schaut.

Könntest Du bitte Deinen Schaltplan mit allen Bauteilewerten und 
Spannungsquellen (Bezeichner) versehen, und auch die diversen Anschlüsse 
irgendwie benennen, dann sprechen wir wenigstens vom Gleichen.
Im Moment reicht auch eine der H-Brücken.

Des Weiteren kann ich aus dem Stomlaufplan nicht sehen, wie Du den 
Leistungszweig verlegt hast. Es funktioniert definitiv nur dann bei 
größeren Strömen, wenn der GND Anschluß eines JEDEN Treibers direkt an 
die Source Deines LS-FETs gehängt sind. Dort ist der einzig richtige 
Anschlußpunkt. Der von Dir im Stromlaufplan gezeichnete Umweg über die 
GNS nach unten wird so nicht funktionieren.

Magst Du mir Deinen Stromlaufplan als .sch mal zuschicken?

von Cupropituvanso D. (cupropituvanso_draco)


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Ich kann die Schaltung aktualisieren und auch sie dir (vorher oder 
nachher) schicken.
"Ohne Linke Seite" war eine unglückliche Beschreibung, ich hatte dabei 
eher das Bild der H-Brücke vor mit mit den vier Quadranten.

Der Strom floss über IR2183 Pin6 (Vs) direkt zum Motor ohne Mosfet. 
Durch kürzen der Leitung behob ich das Problem.

Zuletzt benutzte ich als Mosfet IRL1404.

Mein Problem ist jetzt nur, dass Pin7 (High Out) auf 10V hängt ... 
entweder ich hab beim Schönmachen der Schaltung was falsch gemacht oder 
alle meine 8 Treiberstufen sind kaputt.

Distrelec.at
Printvariante
€4,14


PS: Ist mein erster Schaltplan mit Eagle :) bin froh, dass ich es 
halbwegs hinbekommen hab :)

von Volker K. (powerfreak)


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Cupropituvanso Draco schrieb:
> Ich kann die Schaltung aktualisieren und auch sie dir (vorher oder
> nachher) schicken.
Lieber nacher... ist aber nur ein Angebot, Entscheidung ist es Deine !

> "Ohne Linke Seite" war eine unglückliche Beschreibung, ich hatte dabei
> eher das Bild der H-Brücke vor mit mit den vier Quadranten.
ok
>
> Der Strom floss über IR2183 Pin6 (Vs) direkt zum Motor ohne Mosfet.
> Durch kürzen der Leitung behob ich das Problem.
ok ohne FET... dann versteh ich es besser... lieber nicht mehr probieren
>
> Zuletzt benutzte ich als Mosfet IRL1404.
>
> Mein Problem ist jetzt nur, dass Pin7 (High Out) auf 10V hängt ...
> entweder ich hab beim Schönmachen der Schaltung was falsch gemacht oder
> alle meine 8 Treiberstufen sind kaputt.
wenn der auf 10V hängt, mit einem "aus" am Eingang, dann kannst Du die 
Teile in die Tonne treten.
>
> Distrelec.at
> Printvariante
> €4,14
guter Preis!
>
> PS: Ist mein erster Schaltplan mit Eagle :) bin froh, dass ich es
> halbwegs hinbekommen hab :)
dafür ist er gar nicht so schlecht ;-)

von Wolfgang (Gast)


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Wo fließt denn der Strom entlang, wenn ein FET abschaltet. Im Schaltplan 
sind keine Freilaufdioden zu finden.

Oder steuerst du deine FETs in der Brücke passend, um 
Induktionsspannungen beim Abschalten zu verhindern. So wie deine FETs 
sterben, scheint das zumindest nicht richtig zu funktionieren.

von netseal (Gast)


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Die MOSFETS haben alle eine Freilaufdiode.

Also mit 3cm lief es dann? Ok, das ist ja mal was.
Wobei 3cm immer noch recht lang ist. Wenn du noch weiter Probleme hast,
dann kannst du auch die Widerstände an den GATEs noch höher wählen.
Mann kann damit die Flankensteilheit der Ausgangsstufe einstellen. 
Welche Widerstände hast du da?
Aber Vorsicht wenn man die Widerstände zu groß wählt hat man auch zu 
hohe Verlustleistung in den FETs, da der Schaltvorgang länger dauert 
(Strom fließt schon, und Spannung liegt auch noch am FET)
120 Ohm sollten ein Versuch wert sein.

Grüße
Florian

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