Forum: Mikrocontroller und Digitale Elektronik Arduino Uno als Rapid Prototyping Plattform


von SE (Gast)


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Hallo!

Ich habe letztens das Arduino Nano Board bestellt und habe direkt PeDas 
Fastboot darauf geflasht.
Das klappte einwandfrei.
Dies ist nun wunderbar für Rapid Prototyping auf dem Steckboard geeignet 
(Mit standard C).

Nun möchte ich das nächst größere Arduino Board testen. Das Arduino Uno.
Dieser hat den Charme, das es viele Shields zu kaufen gibt, welche sich 
perfekt fürs Rapid Prototyping eignen.
Hier soll ebenfalls PeDas Bootloader drauf.
Dadurch kann ich wieder ganz normal mit AVR Studio und WinAVR arbeiten, 
was den vorteil bietet die geschriebenen C-Sourcen im Zielsystem weiter 
zu verwenden.

Was mich nun zum schreiben dieses Beitrags führt, ist der Mega 16U2, 
welcher den FT232RL ersetzt.
Laut Arduino Webseite ist dort nur eine USB zu UART Software drin.
Kann ich nun also diesen Keks als schnöden FT232R ersatz ansehen?
Oder ist dort noch irgendein Automatismus für die Arduino IDE mit drin?
Und ganz nebenbei, rechnet sich das überhaupt den FT232 wegzudesignen?

Gruß!
 SE

von SE (Gast)


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Würg Jonsch schrieb im Beitrag #3063916:
> Wer sich Arduinos und "Shields" kauft, dem kann es auch egal sein, dass
> der FT232RL nicht gerade billig ist.

Also darf ich aus dieser Aussage folgende gegebenheit rausziehen: "Ein 
Mega 16U2 ist günstiger als ein FT232RL"

Nun wäre die nebensächliche Frage geklärt.
Wie schauts mit der eigentlichen Frage aus?
Kennt jemand den Arduino Uno im Detail?

von Thomas (Gast)


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Hallo SE,

ich hab noch nicht so ganz kapiert was du wissen willst.

Arduino Uno ist entweder:
a) Ein Board mit einem Atmega328P, etwas Hühnerfutter und rausgeführten 
Pins sowie einer guten Spannungsversorgen mit dem man AVR C oder AVR ASM 
programmieren kann, oder

b) Ein Board mit dem man dank der umfangreichen LIBs der Arduino IDE und 
vielen Shields relativ schnell einen Prototyp für ein bestimmtes Ziel 
bauen kann ohne allzuviel Details wissen zu müssen.

Thomas

von Karl H. (kbuchegg)


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So wie ich das sehe lautet die Frage in Kurzferm doch eigentlich

"Ist auf dem Arduino Uno im eigentlichen Prozessor ein Bootloader 
drinnen oder nicht?"

Ob da jetzt ein FT232 oder ein Nega16U2 davor sitzt, interessiert doch 
keinen. Die Frage ist, was macht der eigentliche Prozessor? Kriegt der 
sein Programm per UART und Bootloader eingespielt, so wie alle anderen 
AVR-Arduinos auch, oder wird er über ISP programmier.


Ich kenn den Uno nicht. Ich kann mir aber nicht wirklich groß 
vorstellen, dass die am Gesamtkonzept Arduino da großartig was verändert 
haben. Und dieses Konzept beinhaltet nun mal einen Bootloader (unter 
anderem).

von max (Gast)


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Ich besitze auch einen Uno. Auf diesen Arduino  kannst du ganz einfach 
die HEX-Files einspielen.

von Verwirrter Anfänger (Gast)


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Der Schalplan zum Uno ist auf der Homepage veröffentlicht.

In dem Schalplan kann man sehen, dass der Mega16U2 mit dem Mega328 nur 
über 3 Pins verbunden ist: RX, TX und RESET.

Grundsätzlich würd ich sagen, dass das sehr danach aussieht als würde 
der Mega16U2 als reiner Ersatz für den FT232 benutzt werden.



(Nebenbei ist das meiner Meinung nach schade, dass die die Möglichkeit 
verschwendet haben den Mega16U2 optional als richtigen ISP Programmer zu 
nutzen)

von Davis (Gast)


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Jörg Wurst schrieb im Beitrag #3064450:
> Rapid Prototyping heisst für mich Natriumhydroxid anrühren und
> Eisenchlorid erhitzen...Arduinos und Shields kaufen ist dann wohl die
> schwule Variante davon.

Deine Bemerkung ist abwertend. Was für ein Problem hast du mit Schwulen?

von Joe G. (feinmechaniker) Benutzerseite


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Wer Eisen(III)-clorid benutzt programmiert auch noch.
Rapid Prototyping User bedienen eine Toolchain :-)

von Tim  . (cpldcpu)


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Avrdude kommt auch mit dem Arduino Bootloader zurecht. Damit kann man 
auch ohne neuen Bootloader Arduino mit Avrstudio kombinieren.

von Marius P. (marius_p)


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Nachdem das Nano den selben chip wie das Uno hat (Atmega 328P) würde ich 
dir empfehlen dir ein Arduino Mega 2560 zu kaufen, da passen genauso die 
Uno Shields drauf, aber du hast viel mehr IO Pins und auch mehr Pins für 
i2C usw.

und eins aus china Kostet weniger als ein originales uno...

von Fallobst (Gast)


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Tim .  schrieb:
> Arduino Bootloader

Ändert nichts daran, dass der Bootloader ein einziger Overhead ist. Er 
kann fast nichts für seine Größe. Da sind andere deutlich besser. Wie 
auch bei der Arduino-IDE.
Zum Entwickeln wären die Arduino-Boards ok, wenn die Pin-Bezeichnungen 
an die Header geschrieben wären und das Raster nicht verschoben wäre. 
Aber so wie es ist, bleibt es einfach Murks.

von Zollstock (Gast)


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Marius P. schrieb:
> und eins aus china Kostet weniger als ein originales uno...

Ach, gibt's das auch? Werden Plagiate nicht vom Zoll beschlagnahmt?

von SE (Gast)


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Thomas schrieb:
> ich hab noch nicht so ganz kapiert was du wissen willst.

Ich versuche herauszufinden ob der 16U2 als standard USB-UART wandler 
eingesetzt wird oder ob dort ein proprietäres ARDUINO Protokoll 
implementiert ist.

Verwirrter Anfänger schrieb:
> Grundsätzlich würd ich sagen, dass das sehr danach aussieht als würde
> der Mega16U2 als reiner Ersatz für den FT232 benutzt werden.

Darauf wollte ich hinaus. :-)

"Unbekannt" schrieb im Beitrag #-------:
>> Rapid Prototyping heisst für mich Natriumhydroxid anrühren und
>> Eisenchlorid erhitzen.

Das nenn ich Prototyping.
Rapid Prototyping ist: Ich nehme eine Blackbox, verbinde die mit dem PC, 
schreibe Software und lasse Pins klappern.
Und dies ohne auch nur den Lötkolben anzusehen.

Danach packe ich das Ätzbad aus und baue einen Prototyp, welcher mit den 
zuvor getesteten Sourcen in betrieb genommen wird.

Wenn ich ne (Hobby) Kleinserie brauche, würde nun noch das Serienprodukt 
folgen. In den meisten fällen wird aber der Prototyp zum Seriengerät.

Fallobst schrieb:
> Tim .  schrieb:
>> Arduino Bootloader
>
> Ändert nichts daran, dass der Bootloader ein einziger Overhead ist.

Das ist mir auch aufgefallen. Auf der Arduino Seite steht "2kb for 
bootloader". Der von Peter ist nur 256 Byte groß und irre schnell.

Marius P. schrieb:
> Nachdem das Nano den selben chip wie das Uno hat (Atmega 328P) würde ich
> dir empfehlen dir ein Arduino Mega 2560 zu kaufen, da passen genauso die
> Uno Shields drauf, aber du hast viel mehr IO Pins und auch mehr Pins für
> i2C usw.

Das ist ein guter tipp. Ich denke dann werd ich zum Mega2560 wechseln.

Zollstock schrieb:
> Ach, gibt's das auch? Werden Plagiate nicht vom Zoll beschlagnahmt?

Bei open Hardware und open Source kann man ja nicht von Plagiaten reden.
Solange die nicht die Boards als offizielles Arduino Board beschriften 
ist es doch legal.


Danke an alle helfenden. Nun kann ich mit ruhigem gewissen das Arduino 
Mega2560 bestellen.

Gruß! SE

von Marius P. (marius_p)


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SE schrieb:
> Zollstock schrieb:
>> Ach, gibt's das auch? Werden Plagiate nicht vom Zoll beschlagnahmt?
>
> Bei open Hardware und open Source kann man ja nicht von Plagiaten reden.
> Solange die nicht die Boards als offizielles Arduino Board beschriften
> ist es doch legal.

Es gibt welche mit der originalen Arduino Mega Aufschrift und welche mit 
nur mega, freeduino oder ähnliche.

Nach Österreich kams durch(mit original gefakter Aufschrift), allerdings 
war mein i2c bus kaputt, bekam das Geld aber problemlos zurück.

Ergo, gratis Arduino Mega mit defektem i2c.

von Fallobst (Gast)


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Marius P. schrieb:
> Ergo, gratis Arduino Mega mit defektem i2c.

tststs...

Man sieht das ihr die Materie nicht versteht. Arduino-Nutzer halt. Wenn 
die I2C-Kommunikation nicht funktioniert, dann ist die I2C-Hardware 
falsch angeschlossen, die Software ist fehlerhaft, der Mikrocontroller 
ist defekt oder auf dem Board ist ein Produktions-Fehler. Letztere zwei 
Möglichkeiten sind mit größter Wahrscheinlichkeit nicht aufgetreten (ein 
Fehler auf dem Board ließe sich zudem leicht reparieren).

Du hast dir also einen vollfunktionionsfähigen Arduino ergaunert, 
allerdings fehlt dir das Wissen um ihn zu benutzen.

von Thomas_L (Gast)


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Der Bootloader der Arduinos ist nur noch 512 Byte groß, und nicht mehr 
2K.
Der 16U2 macht nur die Umwandlung seriell -> USB.

von Marius P. (marius_p)


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Fallobst schrieb:
> Man sieht das ihr die Materie nicht versteht. Arduino-Nutzer halt. Wenn
> die I2C-Kommunikation nicht funktioniert, dann ist die I2C-Hardware
> falsch angeschlossen, die Software ist fehlerhaft, der Mikrocontroller
> ist defekt oder auf dem Board ist ein Produktions-Fehler. Letztere zwei
> Möglichkeiten sind mit größter Wahrscheinlichkeit nicht aufgetreten (ein
> Fehler auf dem Board ließe sich zudem leicht reparieren).

Ich hab den 10k Pullup Wiederstand ausgelötet und nachher nochmal 
getestet, ich bekam den SDA und SCL Pin nicht von 0 auf 5V, Mega 2560 
hab ich nicht ausgelötet.
Sie wurden von irgendwas immer auf GND gezogen.

Die Leiterbahnen bin ich ebenfalls 5 mal mit eienr Uhrmacherlupe 
nachgefahren.

Nur weil manche Menschen auf die Arduino Platform setzen müssen sie 
nicht gleich zu dämlich sein um nen avr richtig anzuschließen...

von Fallobst (Gast)


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Marius P. schrieb:
> Sie wurden von irgendwas immer auf GND gezogen.

Logisch. Schließlich sind die Pullups für den Highpegel verantwortlich. 
Wenn du die auslötest...

von Marius P. (marius_p)


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Fallobst schrieb:
> Logisch. Schließlich sind die Pullups für den Highpegel verantwortlich.
> Wenn du die auslötest...

Hab ich ausgelötet im Verdacht das es an denen liegen könnte. (war nun 
man das einzigee auf dem Weg zu den Ausgängen.)
Ich habs vorher auch getestet, und mit externen Pullups auch, habs ned 
vom GND Peglel wegbekommen.

von Fallobst (Gast)


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Dann messe doch einfah mal den Widerstand zwischen SDA, SCL und Gnd bei 
ausgeschaltetem Board (und Masse vom Messgerät kommt an die Testpins, 
weil sonst die internen Schutzdioden des Avrs leiten). Wenn dieser 
unendlich ist, müsste ein Programm, das die internen Pullups des Avrs an 
den TWI-Pins aktiviert, den Pegel auf High ziehen.

von Michael K. (Gast)


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Karl Heinz Buchegger schrieb:

> Ich kenn den Uno nicht. Ich kann mir aber nicht wirklich groß
> vorstellen, dass die am Gesamtkonzept Arduino da großartig was verändert
> haben. Und dieses Konzept beinhaltet nun mal einen Bootloader (unter
> anderem).

Der Uno hat per Default einen Bootloader, damit er per USB aus der 
Arduino-IDE geflasht werden kann.
Er hat aber auch einen ISP-Port und lässt sich aus dem Atmel Studio oder 
per avrdude flashen.

42m

von hansi999 (Gast)


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Der 16u2 setzt zusätzlich zur USB-RS232 Wandlung über einen Kondensator 
vom DTE Ausgang den Reset. Ich benütze den Arduino als Board mit C 
Programmierung. Wie das mit ATMEL Studio 6 und auch mit CodeViion geht, 
ist im Buch "Powerprojekte mit Arduino und C" ISBN 3645651314 sehr gut 
dargestellt.

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