Forum: PC Hard- und Software Diagramme erstellen


von Ralf Liebau (Gast)


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Hallo,
ich such ein Programm zum Diagramme erstellen.
Ich komme leider nicht mehr auf die Firma oder den Namen.
Es war eine professionelle Software - damit meine ich jetzt nicht Excel, 
Project, Visio oder GnuPlot.

Wer kann mir helfen?

Vielen Dank

von Kevin K. (nemon) Benutzerseite


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MATLAB oder Origin vielleicht?

von Tom K. (ez81)


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IGOR Pro?

von Joe G. (feinmechaniker) Benutzerseite


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- Matlab
- Mathcad
- Mathematica

von Rufus Τ. F. (rufus) Benutzerseite


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InkScape, Adobe Illustrator ...

Machen wir jetzt einen auf heiteres Programmeraten?

von Uwe B. (boerge) Benutzerseite


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...und warum nicht gnuplot? Einfacher und flexibler geht es nicht 
mehr...

Grüße Uwe

von Dennis S. (eltio)


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yEd? Wäre schon hilfreich wenn du sagen würdest, welcher Art die 
Diagramme sind. Ein Struktugramm erstelle ich anders als ein 
Sequenzdioagramm oder einen Funktionsverlauf..

von Pl0tter (Gast)


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Uwe Berger schrieb:
> ...und warum nicht gnuplot? Einfacher und flexibler geht es nicht
> mehr...

Schau dir mal die Website von dem Projekt an. Sowas Furchtbares und 
Unprofessionelles habe ich schon lange nicht mehr gesehen (hat irgendwie 
90er Jahre Charme). Das wift kein gutes Licht auf das Tool. Ich würde 
dann auch eher zu einer der hier genannten ALternativen greifen...

von Dennis S. (eltio)


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Offtopic: Ich werde nie verstehen, warum Lösungen vorgeschlagen werden 
die der TO bereits im ersten Post ausschließt...

von Yalu X. (yalu) (Moderator)


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Dennis S. schrieb:
> Wäre schon hilfreich wenn du sagen würdest, welcher Art die
> Diagramme sind.

Wenn Ralf von "professionell" spricht, meint er wahrscheinlich
kommutative Diagramme, da sich mit denen wohl kaum jemand hobbymäßig
beschäftigt:

  http://mathworld.wolfram.com/CommutativeDiagram.html

Hier ist eine Übersicht über Tools, mit denen man solche Diagramme in
TeX-Dokumenten erzeugen kann (woanders braucht man die auch selten):

  http://www.jmilne.org/not/CDGuide.html

Hoffe, das hilft weiter ;-)

von Klaus Maus (Gast)


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Ach, Mensch,

Pl0tter schrieb:
> Schau dir mal die Website von dem Projekt an. Sowas Furchtbares und
> Unprofessionelles habe ich schon lange nicht mehr gesehen (hat irgendwie
> 90er Jahre Charme). Das wift kein gutes Licht auf das Tool. Ich würde
> dann auch eher zu einer der hier genannten ALternativen greifen...

sag' doch einfach, daß Du zu faul oder intellektuell überfordert bist, 
Dich einzuarbeiten, und deswegen nicht damit umgehen kannst. Ist ja auch 
nicht schlimm, wenn Du auf Klickibunti stehst.

Das ändert natürlich nichts daran, daß gnuplot eine sehr professionelle, 
extrem leistungsfähige und flexible Software ist. Trotz ihres Alters ist 
sie sogar benutzerfreundlich, sucht sich ihre Freunde aber aus.

Tja,
Klaus

von Uwe B. (boerge) Benutzerseite


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Pl0tter schrieb:
> Sowas Furchtbares und
> Unprofessionelles habe ich schon lange nicht mehr gesehen (hat irgendwie
> 90er Jahre Charme). Das wift kein gutes Licht auf das Tool.
>
...vorsicht mit solchen "unprofessionellen" Behauptungen! Man sollte 
vielleicht erstmal die Dokumentation lesen, bevor man soetwas behauptet.

Bei gnuplot handelt es sich um ein sehr mächtiges Tool, welches alle 
erdenklichen Diagrammtypen erstellen kann. Auch als Anfänger kommt man 
schnell zum Ziel (und findet nebenbei) immer weitere Anregungen, was man 
noch so alles mit seinen Daten anstellen kann... Im Netz findet man 
unzählige Tutorials.

Wenn du natürlich irgend etwas bequemes mit langweiliger (und 
festgelegter und behindernder/einschränkender) Oberfläche haben 
möchtest, dann wird es wohl für dich nicht geeignet sein...!

Dennis S. schrieb:
> Offtopic: Ich werde nie verstehen, warum Lösungen vorgeschlagen werden
> die der TO bereits im ersten Post ausschließt...
>
weil ich verstehen möchte, warum Tools, die aus meiner Sicht ideal 
geeignet sind, von Anfang an ausgeschlossen werden, ohne das man sich 
auch nuir 5 Minuten damit beschäftigt hat!

Grüße Uwe

von Uwe B. (boerge) Benutzerseite


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Yalu X. schrieb:
> Hoffe, das hilft weiter ;-)
>
...wenn er denn versteht, was "kommutative Diagramme" sind, dann 
vielleicht ;-)

von Pl0tter (Gast)


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Klaus Maus schrieb:
> Ist ja auch
> nicht schlimm, wenn Du auf Klickibunti stehst.

Ich weiß nicht genau was du unter "klicki bunti" verstehst, aber falls 
du damit grafische Oberflächen meinst: ja, da stehe ich drauf. So wie 
99% aller PC Nutzer seit etwa 10 Jahren. Natürlich gibt es immernoch 
Leute, die auf Terminals und Shellscripte stehen, aber das ist dann eher 
die Minderheit...

Um nochmal auf Gnuplot zurück zu kommen: sowas über die Kommandozeile zu 
machen ist doch ziemlich suboptimal. Gerade wenn es um Formatierungen 
der Achsen, Farben usw. geht wäre direktes Livefeedback wünschenswert 
(z.B. Word 2013 macht's ganz gut vor). Ich wage sogar zu behaupten, dass 
sich nichts besser für die Umsetzung mit einer grafischen Oberfläche 
eignet als Grafik/Design/Layout-Programme (so wie dieses hier).

von Yalu X. (yalu) (Moderator)


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Anstatt über Gnuplot zu nörgeln, was hier ziemlich offtopic ist, lassen
wir doch einfach Ralf noch einmal zu Wort kommen, um Informationen
hierzu zu erhalten:

Dennis S. schrieb:
> Wäre schon hilfreich wenn du sagen würdest, welcher Art die Diagramme
> sind.

Ohne diese Information ist der Suchraum viel zu groß, da es Hunderte von
Tools gibt, mit denen man in irgendeiner Form irgendwelche Diagramme
erstellen kann.

Noch besser wäre es, wenn er uns mitteilen könnte, welche besonderen
Eigenschaften oder Features er an dem Programm wertschätzt. Diese muss
es ja geben, sonst würde er na nicht nach genau diesem Programm suchen.

von Uwe B. (boerge) Benutzerseite


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Pl0tter schrieb:
> Natürlich gibt es immernoch
> Leute, die auf Terminals und Shellscripte stehen, aber das ist dann eher
> die Minderheit...

denkst du. Und wenn es verallgemeinbar sein sollte, dann gehöre ich zur 
glücklichejn Minderheit, die sich nicht vorschreiben läßt, was ich mit 
MEINEM Rechner machen darf! ...aber das war nicht das Thema!

Pl0tter schrieb:
> Um nochmal auf Gnuplot zurück zu kommen: sowas über die Kommandozeile zu
> machen ist doch ziemlich suboptimal.
>
kommt darauf an, wie flexibel zu sein möchtest. Wenn dir das vorgegebene 
Korsett, was eine Oberfläche halt ist, des Software-Herstellers genügt, 
dann könnte man zu dieser Meinung kommen.

Pl0tter schrieb:
> Gerade wenn es um Formatierungen
> der Achsen, Farben usw. geht wäre direktes Livefeedback wünschenswert
>
gnuplot-Befehl replot

Pl0tter schrieb:
> (z.B. Word 2013 macht's ganz gut vor).
dann nehme es doch einfach und frage nicht nach einem (guten) Tool zum 
Diagrammerstellen...

Uwe

von Pl0tter (Gast)


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Uwe Berger schrieb:
> die sich nicht vorschreiben läßt, was ich mit
> MEINEM Rechner machen darf!

Uwe Berger schrieb:
> das vorgegebene
> Korsett, was eine Oberfläche halt ist

Ich glaube du hast eine falsche Vorstellung davon, was eine GUI macht. 
Sie schränkt dich nicht ein, sondern bietet dir alle Funktionen in 
intuitiver und effizienter Weise an (zumindest wenn sie vernünftig 
umgesetzt ist).

Wie aber bereits oben angemerkt: das führt zu Nichts.
Wir warten immer noch auf eine Antwort von Ralf. Oder war bereits eines 
der genannten Tools das gewünschte?

von Dennis S. (eltio)


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> weil ich verstehen möchte, warum Tools, die aus meiner Sicht ideal
> geeignet sind, von Anfang an ausgeschlossen werden, ohne das man sich
> auch nuir 5 Minuten damit beschäftigt hat!
>
> Grüße Uwe

Dem stimme ich zu wenn beurteilt werden kann ob es ideal geeignet ist. 
Aber ohne Anwendungszweck ist das nicht beantwortbar...

von Klaus Maus (Gast)


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Tja,

Pl0tter schrieb:
> Klaus Maus schrieb:
>> Ist ja auch nicht schlimm, wenn Du auf Klickibunti stehst.
>
> Ich weiß nicht genau was du unter "klicki bunti" verstehst, aber falls
> du damit grafische Oberflächen meinst: ja, da stehe ich drauf. So wie
> 99% aller PC Nutzer seit etwa 10 Jahren.

Ja, genau. Das sind die, die keine Zeit in das Erlernen ihres Werkzeugs 
investieren und auf die Schnelle was zusammenklicken wollen. Das kann 
man so machen, kein Problem. Aber bezüglich "professionell" sollte man 
dann lieber die Klappe halten, denn professionell sind solch ein 
Verhalten und die dahinter stehende Anspruchsdenke natürlich nicht. Im 
Gegenteil.

> Natürlich gibt es immernoch
> Leute, die auf Terminals und Shellscripte stehen, aber das ist dann eher
> die Minderheit...

Ja, genau. Das sind die Profis, die lieber erstmal ein bisschen Zeit in 
das Erlernen ihrer Werkzeuge investieren und danach zehnmal so schnell 
sind wie die Vorgenannten. Sogar Microsoft hat diesbezüglich 
mittlerweile dazugelernt und spendiert seinen neueren Systemen daher 
Kommandozeilen- und Skriptingwerkzeuge wie WSH und Powershell.

> Um nochmal auf Gnuplot zurück zu kommen: sowas über die Kommandozeile zu
> machen ist doch ziemlich suboptimal.

Nein, überhaupt nicht. Im Gegenteil läßt sich das dank Kommandozeile 
prima verskripten oder in Programmen verwenden. Das geht mit Klickibunti 
nicht.

LG,
Klaus

von Sharping (Gast)


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Klaus Maus schrieb:
> Ja, genau. Das sind die, die keine Zeit in das Erlernen ihres Werkzeugs
> investieren und auf die Schnelle was zusammenklicken wollen.

Erzähl das mal den Leuten, die seit 10 Jahren mit Visual Studio, 
Photoshop, 3dsmax, CANoe/CANalyzer usw. arbeiten. Sind sicher alles 
keine Profis, die mal nur eben schnell was zusammenklicken wollen... ;-)

Klaus Maus schrieb:
> Sogar Microsoft hat diesbezüglich
> mittlerweile dazugelernt

Wahrscheinlich werden die nächsten Versionen von Visio, Word und Excel 
auch ohne GUI auskommen, da das alles über die Kommandozeile viel 
schneller und einfacher geht. Windows 9 wird vermutlich auch ohne GUI 
daherkommen, und nurnoch auf eine Shell setzen. Genauso wie Windows 
Phone.

Klaus Maus schrieb:
> Im Gegenteil läßt sich das dank Kommandozeile
> prima verskripten oder in Programmen verwenden. Das geht mit Klickibunti
> nicht.

Aber sicher doch. Dafür gibt's COM. Damit lassen sich auch die meisten 
professionellen GUI Anwendungen wunderbar scripten.

von Uwe B. (boerge) Benutzerseite


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MoinMoin,

...ein wenig Eigenwerbung ;-): ich habe obige Diskussion von gestern zum 
Anlass genommen, meinen Vortrag 
(http://chemnitzer.linux-tage.de/2013/vortraege/118) auf dem 
diesjährigen CLT (http://chemnitzer.linux-tage.de/2013/) um eine 
Präsentationsfolie zu erweitern. Vielleicht hat ja jemand Lust diese 
"Minderheiten-Veranstaltung" zu besuchen und kommt vorbei...

Grüße Uwe

von Ralf Liebau (Gast)


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Dann melde ich mich mal wieder zu Wort...
Ich muss/will sowas wie im Anhang machen.

Zwei Kurven und die eingrenzende Fläche anmalen.
Bisher habe ich das mit Excel und MSPaint gemacht - das ist aber 
(Entschuldigung) scheiße!

von Schüler (Gast)


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Das kann man sich auch einfach per GTR erstellen und dann als Screenshot 
exportieren. troll

von Kevin K. (nemon) Benutzerseite


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Ralf Liebau schrieb:
> Ich muss/will sowas wie im Anhang machen.
> Zwei Kurven und die eingrenzende Fläche anmalen.
Ich würde MATLAB nehmen. Hab damit einige Erfahrung gesammelt und wenn 
du eine Funktion hast, die dir die X- und Y-Werte berechnet, oder eine 
Messreihe, aus der die stammen, geht das wunderbar.
> Bisher habe ich das mit Excel und MSPaint gemacht - das ist aber
> (Entschuldigung) scheiße!
Deswegen macht man das ja auch nicht mit Excel. Mitlerweile mache ich 
Abrechnungen lieber in einem m-file, als in einer Excel-Tabelle.

von Ralf Liebau (Gast)


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Schüler schrieb:
> Das kann man sich auch einfach per GTR erstellen und dann als Screenshot
> exportieren. troll

Der Troll bist du! <°)))o><

Ich hab das beispiel einfach in google gesucht, da die Messdaten 
offiziell als Firmen-Confidential eingestuft sind und ich sie in diesem 
Forum deshalb nicht veröffentlichen will!

von Yalu X. (yalu) (Moderator)


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Ralf Liebau schrieb:
> Ich muss/will sowas wie im Anhang machen.
>
> Zwei Kurven und die eingrenzende Fläche anmalen.
> Bisher habe ich das mit Excel und MSPaint gemacht - das ist aber
> (Entschuldigung) scheiße!

Jetzt verstehe ich aber auch nicht ganz, warum du Gnuplot von vornherein
ausgeschlossen hast. Klar, das ist nicht das Tool, das du in Erinnerung
hast und nach dessen Namen du suchst. Aber es ist für Diagramme wie in
deinem Beispiel (und auch für wesentlich komplexere) sehr gut geeignet.

Das Bild im Anhang kann mit folgendem Skript erstellt werden:
1
set xrange [0:10]
2
set yrange [0:10]
3
set xtics 1
4
set ytics 1
5
set size ratio -1
6
set xlabel "X Axis"
7
set ylabel "Y Axis"
8
unset key
9
set linetype 1 linewidth 3 linecolor 0
10
rng(x, y) = x<1 || x>9 ? 1/0 : y
11
f(x) = rng(x, 0.15 * (x-3)**2 + 3.5)
12
g(x) = rng(x, -0.1 * (x-5)**2 + 2.5)
13
plot '+' using 1:(f($1)):(g($1)) with filledcurves lc 5, f(x) lt 1, g(x) lt 1

Man kann die Befehle interaktiv eingeben (wenn man auf die Schnelle ein
einzelnes Diagramm erstellen möchte) oder als Skript aus einer Datei
ausführen.

Ein kleiner Hack (die limit-Funktion) war zugegebenermaßen nötig, um zu
erreichen, dass die Funktionen nicht über die gesamte Diagrammbreite
geplottet werden. Das geht in der nächsten Version (4.7) geradliniger
(vielleicht kennt auch jemand für 4.6 einen eleganteren Weg).

Falls dich das Eintippen der langen Schüsselwörter stört: Die meisten
davon können mit zwei Buchstaben abgekürzt werden.

Dass das Tool skriptfähig ist, wird dich spätestens dann freuen, wenn du
aus 20 Messreihen 20 Diagramme mit leicht voneinander abweichenden
Parametern erstellen musst. Und wenn du danach feststellst, dass alle
Messungen Mist waren und wiederholt werden müssen, kann dich Gnuplot
zwar bei den Messungen nicht unterstützen, aber zur Erstellung der
Diagramme brauchst du beim zweiten Mal lediglich das Skript erneut
aufzurufen.

Ein weitere Vorteil der Komandozeilenschnittstelle liegt darin, dass du
Gnuplot von einem beliebigen selbstgeschriebenen Programm aufrufen und
die zu plottenden Daten und Ploteinstellungen einfach als Textstrings
hinüberpipen kannst.

von Klaus Maus (Gast)


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Hallo,

Sharping schrieb:
> Erzähl das mal den Leuten, die seit 10 Jahren mit Visual Studio,
> Photoshop, 3dsmax, CANoe/CANalyzer usw. arbeiten. Sind sicher alles
> keine Profis, die mal nur eben schnell was zusammenklicken wollen... ;-)

Lesen lernen. Hier ging es gar nicht darum, daß Programme mit GUI keine 
Daseinsberechtigung hätten -- ich bestreite das auch nicht. Tatsächlich 
geht es hier aber um das genaue Gegenteil: nämlich, daß jemand hier die 
Daseinsberechtigung von Kommandozeilenwerkzeugen bezweifelt, und diesen 
die Professionalität abgesprochen hat.

Was jedoch der Vorteil von Visual Studio gegenüber einer Kombination aus 
einer leistungsfähigen Shell, einem ordentlichen Editor wie dem Emacs 
und einem Kommandozeilencompiler oder -Interpreter sein soll, konnte mir 
aber bis heute noch niemand schlüssig erklären. Ok, Visual Studio hat 
einen GUI-Builder, aber die gibt es ja auch standalone wie den 
Qt-Designer.

> Wahrscheinlich werden die nächsten Versionen von Visio, Word und Excel
> auch ohne GUI auskommen, da das alles über die Kommandozeile viel
> schneller und einfacher geht.

Also ich komme prima ohne Visio, Wörd und Excel aus. Das geht schneller, 
aber eben nicht immer einfacher -- vor allem anfangs nicht. Aber wenn 
man sich einmal daran gewöhnt hat, ist es nicht schwieriger, und vor 
allem: in der Regel bedeutend schneller.

Zuletzt habe ich mit Python eine CSV-Datei von etwa 70 MB in knapp vier 
Sekunden eingelesen, verarbeitet und die Ergebnisse ausgegeben. In der 
Zeit hatte Excel gerade einmal sieben Prozent der Datei geladen.

Meine Briefe, Artikel, Dokumentationen und Bücher schreibe ich mit 
LaTeX. Das funktioniert sogar auf einem Raspberry Pi und auf meinem 
eeePC ganz prima und auch so, daß ich alles in ein 
Versionskontrollsystem packen und mit meinen Mitarbeitern und Kollegen 
gleichzeitig und gemeinsam bearbeiten kann. Außerdem kann ich etliche 
Ausgabeformate bedienen, die Ergebnisse sehen immer gleich aus. 
Probieren Sie das mal mit Wörd: dabei hängt die Ausgabe vom 
installierten Druckertreiber des individuellen Systems ab!

Tja.
Klaus

von Quibbes (Gast)


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Klaus Maus schrieb:
> Was jedoch der Vorteil von Visual Studio gegenüber einer Kombination aus
> einer leistungsfähigen Shell, einem ordentlichen Editor wie dem Emacs
> und einem Kommandozeilencompiler oder -Interpreter sein soll, konnte mir
> aber bis heute noch niemand schlüssig erklären.

Da ich bisher fast ausschließlich Visual Studio eingesetzt habe, fällt 
es mir schwer mir vorzustellen, wie man ohne Leben kann ;-)

Ein paar einfache Beispiele:

B1) Ich stoße auf ein Symbol, dessen Typ ich kennen möchte. Mit VS: 
Mauszeiger drüberhalten, 250ms warten, gTypinformationen werden 
angezeigt.

B2) Refactoring: Ich habe eine Klasse, aus der ich ein Interface 
erstellen möchte. VS: Rechtsklick auf Klasse -> Interface extrahieren.

B3) Debugging: Zur Laufzeit krachts. Nun möchte ich wissen in welches 
Threads was passiert ist, wie die Callstacks aussehen, welche Instanzen 
meiner Klassen im Speicher hängen und wie die Variablen belegt sind. VS 
beitet für all diese Dinge schöne Fenster an, die mir die Infos 
darstellen.

Das sind mal drei einfache Beispiele, wie sie mir mehrmals täglich 
begegnen. Ich kann mir nicht so ganz vorstellen, wie das ohne VS klappen 
sollte...
Vielleicht kannst du mich da erleuchten ;-)

von Klaus Maus (Gast)


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Hi,

Quibbes schrieb:
> [...]
> Das sind mal drei einfache Beispiele, wie sie mir mehrmals täglich
> begegnen. Ich kann mir nicht so ganz vorstellen, wie das ohne VS klappen
> sollte...
> Vielleicht kannst du mich da erleuchten ;-)

Wenn man sowas braucht, kann Emacs das natürlich auch alles, zur Not 
auch auf der Kommandozeile. Für all das -- und vieles mehr -- gibt es 
bereits fertige Module für den Emacs. Wenn nicht, kann man sich selbst 
was bauen, so daß ihn sich ein jeder zusammensetzen und konfigurieren 
kann, wie er's gerade braucht und mag -- natürlich auch Funktionen, 
welche Visual Studio eben nicht anbietet.

Beste Grüsze,
Klaus

von Quibbes (Gast)


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Klaus Maus schrieb:
> Wenn man sowas braucht, kann Emacs das natürlich auch alles, zur Not
> auch auf der Kommandozeile. Für all das -- und vieles mehr -- gibt es
> bereits fertige Module für den Emacs. Wenn nicht, kann man sich selbst
> was bauen, so daß ihn sich ein jeder zusammensetzen und konfigurieren
> kann, wie er's gerade braucht und mag

Sei mir nicht böse, aber das klingt jetzt nicht besonders 
vertrauenserweckend bzw. nach viel Fummelsarbeit ;-)
Es ist eben doch schön, wenn man sämtliche Funktionalität einfach sofort 
griffbereit hat, und alles instantan so funktioniert wie es soll. Z.B. 
auch Intellisense, SVN Integration, Unit-Test Unterstützung, 
Codeanalyse-Werkzeuge, Netzwerk-Builds usw.

von Klaus Maus (Gast)


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Hallo,

Sorry, daß es so lange gedauert hat, ich hatte zwischendrin noch eine 
Telko.

Quibbes schrieb:
> Sei mir nicht böse, aber das klingt jetzt nicht besonders
> vertrauenserweckend bzw. nach viel Fummelsarbeit ;-)
> Es ist eben doch schön, wenn man sämtliche Funktionalität einfach sofort
> griffbereit hat, und alles instantan so funktioniert wie es soll.

Mein Emacs ist völlig standardmäßig ohne Erweiterungen installiert, und 
die von Dir genannten Funktionen muß ich nur einschalten. Das ist keine 
Fummelsarbeit und ratzfatz fertig, insgesamt kostet das vier Mausklicks 
oder sechs Tastendrücke.

Natürlich kann ich meinen Emacs auch so einstellen, daß sie beim Start 
direkt aktiviert werden, aber dazu brauche ich sowas zu selten und habe 
lieber erstmal einen schnellen und schlanken Editor, dessen Funktionen 
sich bei Bedarf einschalten lassen.

> Z.B. auch Intellisense, SVN Integration, Unit-Test Unterstützung,
> Codeanalyse-Werkzeuge, Netzwerk-Builds usw.

Kein Thema. Sowas hat Emacs alles bereits eingebaut -- und noch viel 
mehr. Und als Schmankerl kann man es eben alles auch auf der CLI nutzen.

Entschuldige, Du kannst Emacs natürlich gerne kritisieren. Aber gerade 
bei der Funktionalität anzusetzen, äh... wie soll ich sagen... also, das 
ist jedenfalls das mit Abstand Letzte, wo Emacs einen Vergleich scheuen 
muß -- egal, ob Du ihn jetzt mit Visual Studio, Eclipse, Borland, Watcom 
oder irgendeiner anderen IDE vergleichen willst. ;-)

Liebe Grüße,
Klaus

von Quibbes (Gast)


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^^ jetzt hast du mich in der Tat neugierig gemacht.
Leider scheitere ich schon am Download. Irgendwie gibt's auf der ganzen 
Website (http://www.gnu.org/software/emacs/) nichts zum Herunterladen!? 
Oder bin ich nur blind?

von Quibbes (Gast)


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Ok...... jetzt habe ich über diverse Umwege tatsächlich einen Download 
gefunden. Du benutzt dieses Tool wirklich????
Das UI ist sagen wir mal "unkoventionell". Es sieht kein bisschen aus 
und verhält sich auch kein bisschen wie irgendeine andere Anwendung, die 
ich kenne. Natives Look & Feel ist was anderes. Es gibt ja nichtmal ein 
Kontextmenü. Ich weiß nicht wie das auf Linux aussieht, aber der Windows 
Port scheint jegliche Konvention zu ignorieren.
Syntaxhighlighting funktioniert auch nicht (Dateiendung.cs wird 
scheinbar nicht automatisch erkannt?). Auch Projektfiles öffnet emacs 
nicht. Tabs gibt es auch keine? Soll man dann jedes Sourcefile einzeln 
öffnen?
Das ganze wirkt eher wie ein seltsamer DOS-Texteditor. 
AAAAAARGHHHH!!!!!!

Wenn du mit dem Tool umgehen kannst, glaube ich dir gerne dass du damit 
flott unterwegs bist. ;-) Aber du wirst doch nicht abstreiten wollen, 
dass die Usability quasi nicht vorhanden ist, oder?

von Klaus Maus (Gast)


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Hi,

Quibbes schrieb:
> ^^ jetzt hast du mich in der Tat neugierig gemacht.
> Leider scheitere ich schon am Download. Irgendwie gibt's auf der ganzen
> Website (http://www.gnu.org/software/emacs/) nichts zum Herunterladen!?
> Oder bin ich nur blind?

Unten unter "Obtaining/Downloading GNU Emacs". Aber Vorsicht: wie so 
viele sehr mächtige Werkzeuge erfordert der Emacs einen gewissen Aufwand 
für die Einarbeitung, und obendrein ist seine Bedienung sehr UNIX. Ich 
benutze ihn seit fünfzehn Jahren und entdecke immer noch neue 
Funktionen. ;-)

Viel Vergnügen,
Klaus

von Klaus Maus (Gast)


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Hi,

Quibbes schrieb:
> Ok...... jetzt habe ich über diverse Umwege tatsächlich einen Download
> gefunden. Du benutzt dieses Tool wirklich????

Ja, mit dem größten Vergnügen. Ich erledige etwa die Hälfte meiner 
Arbeit mit dem genau diesem Emacs. ;-)

> Das UI ist sagen wir mal "unkoventionell". Es sieht kein bisschen aus
> und verhält sich auch kein bisschen wie irgendeine andere Anwendung, die
> ich kenne. Natives Look & Feel ist was anderes.

Das UI stammt aus einer Zeit, als es noch gar kein Windows gab -- und 
dessen "natives" Look'n'Feel natürlich auch nicht. Das ist, keine Frage, 
aus heutiger Sicht eher unkonventionell. Aber wenn man damit umgehen 
kann, dann ist das extrem schnell und sehr komfortabel. Nur die 
Lernhürde für Einsteiger ist dabei eben, nunja, ein wenig höher.

> Syntaxhighlighting funktioniert auch nicht (Dateiendung.cs wird
> scheinbar nicht automatisch erkannt?).

Alt+x global-font-lock-mode und ggf Alt+x c-mode ausführen. 
Tab-Completion im Kommandopuffer ist schnell und hilft, Tippfehler zu 
vermeiden.

> Wenn du mit dem Tool umgehen kannst, glaube ich dir gerne dass du damit
> flott unterwegs bist. ;-) Aber du wirst doch nicht abstreiten wollen,
> dass die Usability quasi nicht vorhanden ist, oder?

Die Usability ist für den Eingeweihten durchaus vorhanden. Sie ist eben 
weder Windows- noch MacOS-like und deswegen für Windows- und Mac-User 
ein bisschen ungewohnt. Naja, vielleicht auch ein bisschen mehr. Aber 
wer es einmal gelernt hat, will es nicht mehr missen. ;-)

Liebe Grüße,
Klaus

von Quibbes (Gast)


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Klaus Maus schrieb:
> Die Usability ist für den Eingeweihten durchaus vorhanden

OK ich glaub ich bin zu alt um mich noch an sowas zu gewöhnen.
Aber danke für den kleinen Ausflug in eine andere Welt :-D

von Klaus Maus (Gast)


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Hi,

Quibbes schrieb:
> OK ich glaub ich bin zu alt um mich noch an sowas zu gewöhnen.
> Aber danke für den kleinen Ausflug in eine andere Welt :-D

Immer gerne. ;-)

Liebe Grüße,
Klaus

von Matthias (Gast)


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Welches Tutorial ist denn für GNUplot empfehlenswert ?

von Yalu X. (yalu) (Moderator)


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Matthias schrieb:
> Welches Tutorial ist denn für GNUplot empfehlenswert ?

Das ist schwierig zu sagen. Das User-Manual ist eher eine Befehlsrefe-
renz und deswegen nicht besonders zur Einarbeitung geeignet. Auf der
Gnuplot-Webseite

  http://www.gnuplot.info/help.html

werden ein paar Tutorials aufgelistet, die aber – so weit ich es
überblicken kann – wirklich nur einen kleinen Bruchteil der Fähigkeiten
von Gnuplot abdecken.

Für den Einstieg ist das in Ordnung, danach würde ich empfehlen, sich
anhand der Beispiele

  http://gnuplot.sourceforge.net/demo_4.6/

vorzuarbeiten. Die einzelnen Befehle in den Beispielen können im User-
Manual oder in der Online-Hilfe nachgeschlagen werden. Im Gegensatz zu
den Tutorials decken diese Beispiele fast alle Features von Gnuplot ab.
Da mit jeder neuen Gnuplot-Version auch die Beispiele erweitert werden,
findet man dort auch die jeweils neuesten Features angewendet.

Wenn ich irgendein Problem mit Gnuplot habe, suche ich (je nach Art des
Problems) entweder in Google oder in der Beispielgallerie nach einer
Lösung, meist erfolgreich :)

Sollte es keine Lösung des Problems geben, schaue ich nach, welche neuen
Features für die nächste Version angekündigt sind. Oft genug bin ich
auch da fündig geworden.

von Dennis S. (eltio)


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Klaus Maus schrieb:
> Aber Vorsicht: wie so
> viele sehr mächtige Werkzeuge erfordert der Emacs einen gewissen Aufwand
> für die Einarbeitung, und obendrein ist seine Bedienung sehr UNIX. Ich
> benutze ihn seit fünfzehn Jahren und entdecke immer noch neue
> Funktionen. ;-)

Ich frage meinen Chef mal eben ob er mir 15 Jahre Einarbeitungszeit 
genehmigt... :-D DuckUndWeg

von Klaus Maus (Gast)


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Hi Dennis,

Dennis S. schrieb:
> Ich frage meinen Chef mal eben ob er mir 15 Jahre Einarbeitungszeit
> genehmigt... :-D *DuckUndWeg*

brauchst Du nicht, eine halbe Stunde reicht für die Grundfunktionen 
dicke aus. Wenn Du eine IDE benutzt, gibt es darin ebenfalls Funktionen, 
die Du nicht kennst, und andere, die Du zwar kennst, aber nie benutzt.

Genauso ist das auch beim Emacs: ja, ich kenne zum Beispiel die 
Funktionen für die Selektion und Bearbeitung von rechteckigen Bereichen, 
benutze sie aber nur sehr, sehr selten. Und andere seiner vielen 
Funktionen kenne ich nicht, weil ich nie danach gesucht habe.

LG,
Klaus

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