Hallo zusammen, kennt sich jemand mit LVDS-Signalen aus? Ich soll im Layout ein LVDS-Clock-Signal über zwei verschiedene Masseflächen (von Digitalground zu Analogground) führen. Ich habe gelesen, dass LVDS-Signale impedanzgeroutet und auf Masse bezogen werden müssen. Kann man LVDS-Signale trotzdem über einen Spalt in der Masse hinwegrouten? Lieben Gruß Tina
Tina Merten schrieb: > Ich habe gelesen, dass LVDS-Signale > impedanzgeroutet und auf Masse bezogen werden müssen. Das ist korrekt. Dadurch erreicht man, dass praktisch keine Reflektionen auf der Leitung entstehen (genau das passiert ja bei Impedanzsprüngen). > Kann man LVDS-Signale trotzdem über einen Spalt in der Masse > hinwegrouten? Eigentlich nicht. Falk hat da definitiv recht. Am Spalt entsteht definitiv ein Impedanzsprung, der zur Reflektion eines Teils der Energie führt, die Signale werden also verzerrt. Im LVDS-RX kannst Du durch die (unsymmetrische) Änderung der Signale dann Jitter und (meist noch schlimmer) Spikes auf dem asymetrischen Ausgang bekommen. Mit dem Jitter kann man uU noch leben, mit den Spikes meistens nicht. Besonders gemein: Diese Fehler treten nicht notwendigerweise konstant auf. Du kannst sogar Boards haben wo kein Fehler feststellbar ist während Andere hohe Fehlerzahlen haben. Grüße Andreas
Andreas H. schrieb: > Im LVDS-RX kannst Du durch die (unsymmetrische) Änderung der Signale > dann Jitter und (meist noch schlimmer) Spikes auf dem asymetrischen > Ausgang bekommen. Wenn du beide Leitungen sehr nah zusammen über den Spalt führst, bekommen beide Leitungen die gleiche Störung ab. Da der LVDS-Eingang symmetrisch ist, sollte sich die Störung aufheben.
Hendrik schrieb: > Wenn du beide Leitungen sehr nah zusammen über den Spalt führst, > bekommen beide Leitungen die gleiche Störung ab. Da der LVDS-Eingang > symmetrisch ist, sollte sich die Störung aufheben. Da hast Du recht (theoretisch). Allerdings nur, wenn der Impedanzunterschied der beiden Leitungen (ohne Spalt) genau 0 ist. Sonst ist die durch den Spalt generierte Störung nicht mehr auf beiden Leitungen identisch (die durch den Spalt generierte Reflektion sieht dann unterschiedliche Impedanzen). Aber, wie schon gesagt: Manchmal klappt das auch. Und ich bin dabei auch immer etwas "feige". Grüße Andreas
Wie werden denn die beiden verschiedenen Massen miteinander verbunden? Ich mache das bei ähnlich gelagerten Problemen immer so, dass ich solche Leitungen über die Verbindungsfläche zwischen den beiden GND-Planes führe. Wenn ein und der selbe Baustein Digitalsignale und Analogsignale benötigt, könnte der passende Ort für die Zusammenführung vielleicht sowieso unter diesem Baustein sein?
mse2 schrieb: > Wie werden denn die beiden verschiedenen Massen miteinander verbunden? > Ich mache das bei ähnlich gelagerten Problemen immer so, dass ich solche > Leitungen über die Verbindungsfläche zwischen den beiden GND-Planes > führe. > Aua. Deine Impedanz ist extrem abhängig von dem, was über/unter den Leitungen liegt. Ok, ab einem gewissen Abstand ist es dann auch wieder egal. Aber Dein C_p kannst Du dann gar nicht mehr bestimmen, oder ? Und woher weisst Du dann, wann die Leitung am Ende richtig terminiert ? > Wenn ein und der selbe Baustein Digitalsignale und Analogsignale > benötigt, könnte der passende Ort für die Zusammenführung vielleicht > sowieso unter diesem Baustein sein? Ganz ehrlich ? Das frag ich mich schon seit Jahren :/ Ich mach das immer ein bisschen nach Bauchgefühl. Bis jetzt hatte ich aber auch noch keine Bauteilen mit Analog/Digital GND die so hochfrequente Signale hatten, dass das ein Problem gewesen wäre. Da kommen eher Noiseprobleme etc. zum tragen. Und da ist es oft eine gute Idee, die GNDs am Bauteil zu verbinden. Sternpunkt an der Versorgung kann, je nach Schaltung, aber auch sinnvoll(er) sein. Die schnellen Sachen waren (bis jetzt) entweder komplett analog (RF) oder komplett digital. Wobei ich z.B. LVDS immer als "digital mit extended design rules" buche :-) Grüße Andreas
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