Forum: Analoge Elektronik und Schaltungstechnik Trafo für Sperrwandler wickeln


von Andi (Gast)


Lesenswert?

Zum Wickeln von Trafos für Sperrwandler gibt es ja dieses nützliche 
Tool, welches hier im Forum schon öfter erwähnt wurde:

http://schmidt-walter.eit.h-da.de/smps/spw_smps.html

Zum Betrieb an der Lückgrenze habe ich folgende Daten berechnet und in 
das Tool eingegeben:

Ue_min= 155.56V, Ue_max= 353.56, Ue für Berechnung= 325V
Ua= 24V, Ia= 2.5A, f= 100kHz, L1= 1.214 mH, N1/N2= 8

Bei den Wickeldaten spuckt mir dann das Programm bei Nummer 26 den Kern 
E25/13/7 aus, welcher für die Anwendung gut geeignet ist:
http://www.epcos.com/inf/80/db/fer_07/e_25_13_7.pdf

Außerdem schlägt mir das Tool eine primäre Windungszahl von 90 und eine 
sekundäre Windungszahl von 12 mit den dazu passenden Mindestwerten für 
die Drahtdurchmesser aus.

In der Hilfe zu diesem Programm

http://schmidt-walter.eit.h-da.de/smps/spw_hilfe.html

steht, dass wenn man mehrere Ausgangsspannungen haben will, man einfach 
die Ausgangsleistungen addieren soll und diese einer Ausgangsspannung 
zuordnen soll. Ich möchte in meiner Anwendung noch eine Hilfswicklung 
zur Eigenversorgung mitbetreiben, welche nicht mehr wie 1W Leistung 
braucht. Deswegen habe ich 1W bei der normalen Sekundärwicklung 
dazuaddiert, wodurch sich dann ein Strom von Ia= 2.54A berechnet.

Gebe ich diesen Strom anstatt den 2.5A von oben ein, dann spuckt mir das 
Programm bei den Spulendaten den selben Kern wie vorher aus.

Jetzt habe ich mal grob durchgerechnet ob ich platzmäßig mit den 
Wicklungen hinkomme.

Primärwicklung: Wahl: Drahtdurchmesser= 0.4mm
                1 Lage: 8.2mm/0.4mm = 20.5 => 20 Windungen pro Lage
                90Windungen/20= 4.5 Lagen => 5 Lagen (die oberste 
halbvoll)
                benötigte Wicklungshöhe: 5*0.4mm = 2mm

Hauptsekundärwicklung: Wahl: Drahtdurchmesser= 1.32mm
                1 Lage: 8.2mm/1.32mm = 6.21 => 6 Windungen pro Lage
                12Windungen/6= 2 Lagen (beide Lagen voll)
                benötigte Wicklungshöhe: 2*1.32mm = 2.64mm

Hilfswicklung:  übrige Wicklungshöhe: 5mm-2.64mm-2mm=0.36mm
                Wahl: Drahtdurchmesser= 0.28mm
                Nhilf= 6, wegen Uhilf=12V
                => 6*0.36mm= 2.16mm << 8.2mm (Lage bei weitem nicht 
voll)

Mein Ziel ist eine gute gute Kopplung (1% Streuung).

Was hält ihr von meinen Wicklungsvorschlägen?
Sind die angegebenen Drahtdurchmesser bei Reichelt und Co mit oder ohne 
Isolierlack?

Gruß

von Matthias L. (Gast)


Lesenswert?

Die Primär und Sekundärwicklung(en) sollten etwa je die Hälfte des 
verfügbaren WIckelraumes beanspruchen.



>Drahtdurchmesser= 1.32mm
> f= 100kHz

Bei der Frequenz ist es Unsinn, Drahtdurchmesser grösser ca 0,4mm zu 
nutzen. (Skineffekt)

Entweder nimmst Du mehrere Wicklungen parallel, oder Kupferfolie...

von Andi (Gast)


Lesenswert?

Matthias Lipinsky schrieb:
> Bei der Frequenz ist es Unsinn, Drahtdurchmesser grösser ca 0,4mm zu
> nutzen. (Skineffekt)

Guter Einwand. Ich habe nämlich als Vorlage ein Dimensionierungsbeispiel 
im Buch "Schaltnetzteile und ihre Peripherie" benutzt und da schreibt 
der Autor auch, dass man für einen Drahtdurchmesser von 1.7mm unbedingt 
Litze verwenden muss. Er schreibt nur leider nicht warum, weshalb es mir 
bisher auch nicht eingeleuchtet hat.

Mit mehreren Wicklungen parallel meinst du wohl, dass ich beispielsweise 
die Wicklung mit Drahtdurchmesser 1.32mm aus 4 parallel geschalteten 
Drähten mit Drahtdurchmesser 0.35mm aufbaue, oder?

Ist bei den angegebenen Drahtdurchmesser von Schmitt Walthers Programm 
und Reichelt die Isolierlackdicke mit berücksichtigt?

Gruß

von Matthias L. (Gast)


Lesenswert?

>Mit mehreren Wicklungen parallel meinst du wohl, dass ich beispielsweise
>die Wicklung mit Drahtdurchmesser 1.32mm aus 4 parallel geschalteten
>Drähten mit Drahtdurchmesser 0.35mm aufbaue, oder?

Wäre eine Möglichkeit. Bei kleinen Windungszahlen und gr0ßen Ströme 
wähle ich auch gern Kupferblech.

Dein Kern hat offenbar eine Wickelraumbreite von 8,2mm:

Wenn Du jetzt Kupferfolie mit der Breite 8mm und der Dicke von 0,1mm 
nimmst, So hast Du 0,8mm², was bei 2,5A etwa 3A/mm² ergibt. Ein guter 
Wert.

Als Isolation lege ich immer einen Streifen Papier mit rein. Somit wäre 
die Sekundärwicklung etwa 2,4mm "dick".

Aber der von Dir verlinkte Übertager hat keine 8,2mm Wickelraumbreite. 
Somit passt das nicht zusammen...

von Andi (Gast)


Lesenswert?

Matthias Lipinsky schrieb:
> Dein Kern hat offenbar eine Wickelraumbreite von 8,2mm:
>
> Wenn Du jetzt Kupferfolie mit der Breite 8mm und der Dicke von 0,1mm
> nimmst, So hast Du 0,8mm², was bei 2,5A etwa 3A/mm² ergibt. Ein guter
> Wert.
>
> Als Isolation lege ich immer einen Streifen Papier mit rein. Somit wäre
> die Sekundärwicklung etwa 2,4mm "dick".
>
> Aber der von Dir verlinkte Übertager hat keine 8,2mm Wickelraumbreite.
> Somit passt das nicht zusammen...

Hä, das versteh ich jetzt nicht ganz. Zuerst schreibst du, dass mein 
Kern 8.2mm Wickelraumbreite hat und unten schreibst du dann dass er es 
nicht hat. Was stimmt jetzt?

Hier ist das Datenblatt des Kerns:
http://www.epcos.com/inf/80/db/fer_07/e_25_13_7.pdf

Ich möchte den Kern mit Luftspalt g=0.5mm, also AL=151nH nehmen. 
Deswegen ist die Wickelraumbreite meiner Meinung nach 8.7mm-0.5mm= 
8.2mm.

Welche Wicklungsart würdest du mir dann da empfehlen? Ich mache so etwas 
leider zum ersten Mal und freue mich deswegen um so mehr über gute 
Ratschläge.

Gruß

von Matthias L. (Gast)


Lesenswert?

>Zuerst schreibst du, dass mein
>Kern 8.2mm Wickelraumbreite hat und unten schreibst du dann dass er es
>nicht hat. Was stimmt jetzt?

Die 8,2mm hast Du im ersten Post eingebracht. Ich habe diese erst so 
hingenommen und dann später im DB versucht, diese zu finden.


>Ich möchte den Kern mit Luftspalt g=0.5mm, also AL=151nH nehmen.

Ok. So wie in Zeile26 vorgeschlagen. Egal ob Du horizonal oder vertikal 
als Bauform wählst, dieWickelraumbreite beträgt in beiden Fällen etwas 
mehr als 15mm. Die verfügbare Höhe beträgt etwa 3.9mm.

Primär könntest Du 0,3mm durchmessenden Draht nehmen. Pro Lage kommst Du 
so auf ca. 43Windungen. Macht für die geforderten 94 etwas mehr als zwei 
Lagen.

Ich würde dann eine kleine Lage Teflonband draufwickeln, zur 
"Begradigung". Danach kannst Du auf den Rest der dritten Lage mit 
demselben Draht die Hilfswicklung drauftun.

Jetzt ein paar Lagen Teflonband und Tesafilm zur Isolation.

Dann sekundär würde ich Kupferlackdraht mit 0,7mm Durchmesser nehmen. 
Ich würde zwei Drähte parallel wickeln. Auf die Breite von 15mm sollten 
diese 2x 10Windungen gerade reinpassen. An den Anschlüssen, bzw. auf der 
Platine werden die dann parallel geschaltet. Jede Wicklung hat etwa 
0.38mm^2 Fläche und trägt den halben Strom.


Ich weiss, oben sagte ich mehr als 0,3mm Durchmesser macht keinen Sinn, 
aber die inneren Teile sind ja nur schlechter leitend für AC.

So wie beschrieben würde ich den PRototypen wickeln und testen.

von Andi (Gast)


Angehängte Dateien:

Lesenswert?

Matthias Lipinsky schrieb:
> Egal ob Du horizonal oder vertikal
> als Bauform wählst, dieWickelraumbreite beträgt in beiden Fällen etwas
> mehr als 15mm. Die verfügbare Höhe beträgt etwa 3.9mm.

Kannst du mir bitte erklären, wo du diese Information hernimmst. Ich 
habe mir das Bild im Datenblatt jetzt schon ne ganze Weile angeschaut, 
aber irgendwie kann ich aus dem Datenblatt diese Zahlen nicht 
herauslesen. Warscheinlich habe ich einen Denkfehler wie die Wicklung 
aufgewickelt wird. Werden die Wicklungen nicht um die 7.5mm Breite 
Mittelachse des Kerns gewickelt?

Matthias Lipinsky schrieb:
> Primär könntest Du 0,3mm durchmessenden Draht nehmen. Pro Lage kommst Du
> so auf ca. 43Windungen. Macht für die geforderten 94 etwas mehr als zwei
> Lagen.

Wie kommst du auf 94 Windungen? Ich möchte 90 Windungen auf der 
Primärseite haben (siehe Screenshot Nr.26).

Matthias Lipinsky schrieb:
> Danach kannst Du auf den Rest der dritten Lage mit
> demselben Draht die Hilfswicklung drauftun.

Ist das nicht schlecht für die Streuung? Ich habe nämlich mal wo 
gelesen, dass die Streuung nicht so gut ist, wenn man zwei Wicklungen 
nebeneinander hat. Aber gut, ohne Verwendung einer Folienwicklung ist 
das wohl noch die beste Lösung.

Matthias Lipinsky schrieb:
> Ich weiss, oben sagte ich mehr als 0,3mm Durchmesser macht keinen Sinn,
> aber die inneren Teile sind ja nur schlechter leitend für AC.

Kannst du mir das etwas genauer erklären? Ich dachte der Skin-Effekt ist 
bei 100kHz ab Drahtdurchmesser 0.4mm grundsätzlich nicht mehr 
vernachlässigbar.

Gruß

von Matthias L. (Gast)


Angehängte Dateien:

Lesenswert?

>Kannst du mir bitte erklären, wo du diese Information ...
>.. Werden die Wicklungen nicht um die 7.5mm Breite
>Mittelachse des Kerns gewickelt?

Ich habe die Wicklungen mal in das von Dir gepostete DB eingemalt. Das 
blaue Rechteck soll den Wickelraum darstellen.

horizontal:
 17 -2x0,7   = 15,6mm
(17,8-9,4)/2 =  4,2mm

vertikal:
 17 -2x0,85  = 15,3mm
(17,3-9,6)/2 =  3,8mm


>Wie kommst du auf 94 Windungen? Ich möchte 90 Windungen auf der
>Primärseite haben (siehe Screenshot Nr.26).

Sorry. 90Windungen sind korrekt.


>Ich habe nämlich mal wo gelesen, dass die Streuung nicht so gut ist, wenn >man 
zwei Wicklungen nebeneinander hat.

Richtig. Aber das ist mit "nebeneinander" nicht gemeint. Hier sind alle 
Wicklungen übereinander. Nebeneinander ist etwa sowas:
http://upload.wikimedia.org/wikipedia/commons/thumb/9/9b/Trafo_6.jpg/220px-Trafo_6.jpg


>Ich dachte der Skin-Effekt ist bei 100kHz ab Drahtdurchmesser 0.4mm 
>grundsätzlich nicht mehr vernachlässigbar.

Der Skineffekt ist sogar bei 50Hz nicht mehr vernachlässigbar. Bei 50Hz 
ist die Eindringtiefe 10mm.
Bei 100kHz bedeutet das, das Strom mit f=100Khz nur bis etwa 0,2mm tief 
in den Leiter eindringt (genaugenommen ist dort die Stromdichte auf 37% 
des Oberflächenwertes gesunken)
Aber Du baust einen Sperrwandler. Deine in der Wicklung fliessenden 
Ströme sind keine reinen Wechselströme. Sie enthalten einen DC-Anteil 
und Frequenzen von n mal 100kHz. Und der DC Anteil fliesst nicht nur an 
der Oberfläche.

Der Prototyp zeigt dann, ob das so stimmt, oder ob die Sek-Wicklung zu 
warm wird und bei Last einen zu grossen Spannungsfall hat ;-)

Ich habe letzten selbst einen identischen Sperrwandler gebaut und dort 
auch so gerechnet. Einziger Unterschied: Ich hab EFD20 genommen und 
brauch nur 5V@800mA. Das einzige was warm wird, ist der 
Test-Lastwiderstand und die Sekundärseitige Gleichrichterdiode. Da muss 
ich bei Gelegenheit mal ran...

von Andi (Gast)


Lesenswert?

Matthias Lipinsky schrieb:
> Aber Du baust einen Sperrwandler. Deine in der Wicklung fliessenden
> Ströme sind keine reinen Wechselströme. Sie enthalten einen DC-Anteil
> und Frequenzen von n mal 100kHz. Und der DC Anteil fliesst nicht nur an
> der Oberfläche.

Das ist richtig. Aber die Oberschwingungen fließen hauptsächlich an der 
Oberfläche.

Matthias Lipinsky schrieb:
> Ich habe die Wicklungen mal in das von Dir gepostete DB eingemalt. Das
> blaue Rechteck soll den Wickelraum darstellen.

Danke. Die Bilder sind echt goldwert. Ich habe irgendwie immer nur im 
Datenblatt auf das erste Bild mit dem Luftspalt geschaut, weil ich 
dachte, dass man um diesen innenliegenden Kern wickelt.

Ich habe jetzt mal mit horizontal und vertikal durchgerechnet.

Mein bestes Ergebnis:

vertikale Ausrichtung des Kerns, mit folgendem Wicklungsaufbau:

Primärseite: N=90, d=0.4mm
             1 Lage: 15.3mm/0.4mm= 38.25= 38 Windungen pro Lage
             90/38= 2.38 => 3 Lagen (auf 3. Lage 14 Windungen)

Hilfswicklung: N=90, d=0.4mm
             1 Lage mit 6 Windungen
             6*0.4mm= 2.4mm (auf gleiche Lage wie 3. Lage von
             Primärwicklung gewickelt => 2.4mm + 14*0.4mm=8mm
             => Lage ist ungefähr halbvoll

Sekundärwicklung: N=12, d=0.63mm (2 drähte mit diesem Durchmesser 
parallel)
                  15.3/(2*0.63)= 12.14mm = 12 Windungen
                  => Lage  komplett

Wie findest du diesen Aufbau?

Mir fällt leider keine bessere Lösung für die dritte Lage ein. Dir?

Denkst du, dass es realistisch ist, die 12 Windungen der 
Sekundärwicklung reinzubekommen, obwohl nur gut ein zehntel Millimeter 
mehr Platz ist als die Wicklungen schon benötigen?

Das Schmitt-Walther Programm empfiehlt einen Drahtdurchmesser >=1.26mm, 
welcher vermutlich für nur einen Draht mit einem Isolierlack ausgelegt 
ist. Denkst du, dass ich durch den Aufbau mit zwei Drähten trotz 
doppeltem Isolierlack genügend Querschnittsfläche spendiere?

Matthias Lipinsky schrieb:
> Aber Du baust einen Sperrwandler. Deine in der Wicklung fliessenden
> Ströme sind keine reinen Wechselströme. Sie enthalten einen DC-Anteil
> und Frequenzen von n mal 100kHz. Und der DC Anteil fliesst nicht nur an
> der Oberfläche.

Das ist richtig. Aber die Oberschwingungen fließen hauptsächlich an der 
Oberfläche.

Gruß

von Matthias L. (Gast)


Angehängte Dateien:

Lesenswert?

>Das ist richtig. Aber die Oberschwingungen fließen hauptsächlich an der
>Oberfläche.

Du kannst ja mal das Frequenzsprektrum ausrechnen, wenn du willst.
Ich denke, das passt so.


>mit folgendem Wicklungsaufbau:

Prinzipiell nix einzuwenden. Aus Erfahrung empfehle ich aber, etwas 
grosszügig zu rechnen.
>15.3mm/0.4mm= 38.25= 38 Windungen pro Lage
Ist die Theorie:
1) Draht mit 0,4mm Aussen gibt es wohl nicht. Das wäre etwa 0,35mm 
reiner Draht (also ohne Lack). Ich habe zur Berechnung 0,05mm für den 
Lack aufgeschlagen.
2) so genau ist es selten zu wickeln. Also nimm die 38W/Lage eher mal 
als Richtwert. Praktisch werden es vielleicht 36 oder 37.

>Sekundärwicklung: N=12, d=0.63mm
Solchen Draht gibt es nicht. zB 0,5 gibt es oder 0,6? oder 0,7. Da hier 
auch die zwei Probleme gelten (besonders bei dickerem Draht), würde ich 
0,5mm empfehlen.


>Das Schmitt-Walther Programm empfiehlt einen Drahtdurchmesser >=1.26mm,
>welcher vermutlich für nur einen Draht mit einem Isolierlack ausgelegt
>ist. Denkst du, dass ich durch den Aufbau mit zwei Drähten trotz
>doppeltem Isolierlack genügend Querschnittsfläche spendiere?

Das Programm da rechnet stur Effektivstrom durch sinnvolle Stromdichte 
und gibt dir das als Durchmesser aus. Aber die Stromdichte von 3A/mm² 
ist ebenfalls ein Richtwert und kann ja (im Rahmen) variiert werden. Es 
reultiert dann halt ein einer etwas grösseren Erwärmung..
Es werden 0,83mm² Querschnitt für die Sekundärwicklung empfohlen.
Meine beiden 0,5mm Drähte bringen es auf 0,77mm². Also knapp weniger. 
Die Stromdichte wäre somit bei 108% des Richtwertes (3,2A). Ich sehe 
darin kein Problem. Zjmal ist die Sekundärwicklung "oben" drauf. Sie ist 
also besser gekühlt als die innenliegende Primärwicklung.

Hinzu kommt ja noch die Frage, wird das Netzteil permanent mit 100% Last 
betrieben? Wenn nein, ist das erst recht ok.


Ich würde Dir jetzt raten, das Quatschen zu drosseln und das Ganze 
einfach mal aufzubauen ;-)


PS: Im Anhang der Aufbau von meinem Sperrwandlertrafo

von Andi (Gast)


Lesenswert?

Matthias Lipinsky schrieb:
> Ist die Theorie:
> 1) Draht mit 0,4mm Aussen gibt es wohl nicht. Das wäre etwa 0,35mm
> reiner Draht (also ohne Lack). Ich habe zur Berechnung 0,05mm für den
> Lack aufgeschlagen.

Also beim Reichelt gibt es einen Kupferlackdrahlt mit 0.4mm Durchmesser:
http://such001.reichelt.de/?SID=33TvW7kn8AAAIAAGU8SDofe6f618170d77edf8494f873403aac91;ACTION=446

Matthias Lipinsky schrieb:
> 2) so genau ist es selten zu wickeln. Also nimm die 38W/Lage eher mal
> als Richtwert. Praktisch werden es vielleicht 36 oder 37.

Das wäre in meinem Fall ja sogar von Vorteil, da dann die dritte 
Wicklungslage voller wird.

Matthias Lipinsky schrieb:
>>Sekundärwicklung: N=12, d=0.63mm
> Solchen Draht gibt es nicht. zB 0,5 gibt es oder 0,6? oder 0,7. Da hier
> auch die zwei Probleme gelten (besonders bei dickerem Draht), würde ich
> 0,5mm empfehlen.

Auch hier habe ich bei Reichelt einen mit Durchmesser 0.63mm gefunden:
http://such002.reichelt.de/?SID=33TvW7kn8AAAIAAGU8SDofe6f618170d77edf8494f873403aac91;ACTION=446

Matthias Lipinsky schrieb:
> Hinzu kommt ja noch die Frage, wird das Netzteil permanent mit 100% Last
> betrieben? Wenn nein, ist das erst recht ok.

Das Netzteil wird vorraussichtlich permanent mit voller Last betrieben. 
Aber du hast Recht. Da die Wicklung oben drauf liegt, sollte die Kühlung 
ganz gut sein.

Matthias Lipinsky schrieb:
> Ich würde Dir jetzt raten, das Quatschen zu drosseln und das Ganze
> einfach mal aufzubauen ;-)

Gute Idee. Nicht aber ohne dich vorher noch zu fragen, ob es noch eine 
Alternative zu Teflonband als Begradigungs-Hilfe gibt. Das verkauft der 
Reichelt nämlich nicht.

Noch was: Du schreibst im obigen Post, dass du mehrere Lagen Teflonband 
und Tesa für die Isolation verwendet hast, bevor du die Sekundärwicklung 
gewickelt hast.
Erhöht das nicht die Streuung, da dann die Sekundärwicklung nicht mehr 
so gut zur Primärwicklung magnetisch gekoppelt ist?
Wäre es nicht geschickter, das Ganze auf die Primärwicklung zu wickeln, 
da nicht nur zwischen Primär- und Sekundär- sondern auch zwischen 
Primär- und Hilfswicklung ein großer Spannungsunterschied und damit auch 
Durchschlaggefahr besteht?

Gruß

von Matthias L. (Gast)


Lesenswert?

>ob es noch eine Alternative zu Teflonband als Begradigungs-Hilfe gibt.

Teflonband gibt es in jedem Baumarkt. Als Dichtungszubehör beim 
Klempnerbedarf. Ich nutz das gern am Ende, wenn der Trafo vollständig 
ist.

Alles um den Ferrit-Trafo besorge ich mir immer hier:
http://www.spulen.com/shop/

Da gibt es auch Isloationsmaterial.


>das Ganze auf die Primärwicklung zu wickeln,

Naja. Stimmt schon. Der U-Unterschied besteht zwischen jeder der drei 
Wicklungen. Aber Sekundär ist nunmal Sekundär und soll ja die sichere 
Seite sein. Dehalb mach ich dort dazwischen mehr, und sorge dafür, das 
es am Rand des Wickelfensters keine Probleme mit Überschlagen gibt.

Zwischen PRI und Hilfswicklung dient das nur etwas der Begradigung, 
damit sichs besser wickelt.

von Andi (Gast)


Lesenswert?

Vielen Dank für die Empfehlung des Shops. Die haben ja wirklich alles.

Das ist ja wohl der Kern den ich brauche:
http://www.spulen.com/shop/product_info.php?products_id=648

Allerdings steht da jetzt nur Kernhälfte. Wo bekomme ich dann die andere 
Hälfte her?

Für den vertikalen Aufbau ist das ja wohl der richtige Spulenkörper:
http://www.spulen.com/shop/product_info.php?products_id=341

Richtig?

Ist der zweite Spulenkörper nun die zweite Kernhälfte oder brauche ich 
sonst auch noch was?

Dieser Shop ist der erste Shop den ich sehe, der die Durchmesser von 
Kupferlackdraht mit und ohne Lack angibt. Jetzt verstehe ich auch, warum 
du oben geschrieben hast, dass es meine Drahtdurchmesser gar nicht gibt. 
Mein Problem war, dass ich gedacht habe, dass die angegebenen Werte 
immer mit Lack und nicht ohne Lack gegeben sind.

Mit dieser neuen Erkenntnis habe ich jetzt meine Wicklungen neu 
dimensioniert:

Primär: 0.4mm Doppellackdraht => d=0.45mm
        N=90 => 15.3mm/0.45mm= 34, also ca. 33 Windungen pro Lage
        3 Lagen, 3. Lage hat 24 Windungen => 24*0.45mm= 10.8mm

Hilfswicklung: gleicher Draht wie bei Primärwicklung
               auf 3. Lage wickeln
               N=6 => 6*0.45mm= 2.7mm
               => 3. Lage: 10.8mm+2.7mm= 13.5mm
               => 3. Lage ist zu 88% voll

Sekundärwicklung: 3 parallele Leiter 0.63mm Einzellackdraht => 
S=3.97A/mm²
                  => d=0.67mm
                  15.3mm/(3*0.67mm)= 7.61, also 6 Windungen pro Lage
                  => 2 volle Lagen

Anmerkung: Du hast weiter oben für die Sekundärwicklung empfohlen 2 
parallele Drähte mit je 0.5mm Kupferdurchmesser zu nehmen. Wenn ich das 
machen würde hätte ich aber keine Stromdichte von 
S=3.68A/0.395A/mm²=9.38A/mm².

Da der Doppellackdraht bis zu einer Spannung von 4400V gegen Durchschlag 
isoliert und der Einzellackdraht bis zu einer Spannung von 2600V werde 
ich wohl auf zusätzliche Isolierungen verzichten können.

Gruß

von Matthias L. (Gast)


Lesenswert?

>Allerdings steht da jetzt nur Kernhälfte. Wo bekomme ich dann die andere
>Hälfte her?

Ist wirklich dein erster Trafo ;-)
Also: Wenn Du dort bestellst, musst Du immer zwei Kernhälften pro Trafo 
kaufen. Für jede Kernhälfte wird einLuftspalt angegeben. Du musst die 
von beiden Hälften addieren um auf dem Gesamtluftspalt zu kommen. Dieser 
ist der, der in Rechnung auftaucht.

Oben sagtes Du, du willst 0,5mm Luftspalt haben. Das geht zB durch
1x Kern mit 0,5mm Luftspalt
1x Kern ohne Luftspalt
http://www.spulen.com/shop/product_info.php?products_id=646
http://www.spulen.com/shop/product_info.php?products_id=643

oder
2x Kern mit 0,25mm Luftpsalt.
http://www.spulen.com/shop/product_info.php?products_id=649

Das ist übrigens auf der Seite mit den Kernen beschrieben. Weiter unten.
Welche Kombination du wählst, ist egal.


>Für den vertikalen Aufbau ist das ja wohl der richtige Spulenkörper:
Genau.


Was du noch brauchst, sind zwei Klammern pro Trafo:
http://www.spulen.com/shop/product_info.php?products_id=1087


>Mit dieser neuen Erkenntnis habe ich jetzt meine Wicklungen neu
dimensioniert:
Ich darf mich zitieren:
>> Ich würde Dir jetzt raten, das Quatschen zu drosseln und das Ganze
>> einfach mal aufzubauen ;-)


>empfohlen 2 parallele Drähte mit je 0.5mm Kupferdurchmesser

Ich hdachte, ich hab 2x 0,7mm vorgeschlagen?

>ich wohl auf zusätzliche Isolierungen verzichten können.
Theoretisch schon. Aber zwischen PRI und SEC würde ich es raten. Lass 
mal ein Kratzer auf dem Lack sein...

von Andi (Gast)


Lesenswert?

Matthias Lipinsky schrieb:
> Ist wirklich dein erster Trafo ;-)

Richtig, das ist mein erster Trafo.


Ist das jetzt Absicht, dass du mir einmal als Kern mit Luftspalt den N67 
und als Kern ohne Luftspalt den N27 empfiehlst? Oder ist das ein Fehler?

Weil ich hätte jetzt spontan beide Kernhälften als N27 genommen. Also 
mit Luftspalt diese Hälfte:
http://www.spulen.com/shop/product_info.php?products_id=648

Und ohne Luftspalt diese Hälfte:
http://www.spulen.com/shop/product_info.php?products_id=643

Matthias Lipinsky schrieb:
> Ich hdachte, ich hab 2x 0,7mm vorgeschlagen?

Siehe hier:

Matthias Lipinsky schrieb:
>>Sekundärwicklung: N=12, d=0.63mm
> Solchen Draht gibt es nicht. zB 0,5 gibt es oder 0,6? oder 0,7. Da hier
> auch die zwei Probleme gelten (besonders bei dickerem Draht), würde ich
> 0,5mm empfehlen.

Gruß

Matthias Lipinsky schrieb:
>>ich wohl auf zusätzliche Isolierungen verzichten können.
> Theoretisch schon. Aber zwischen PRI und SEC würde ich es raten. Lass
> mal ein Kratzer auf dem Lack sein...

Ok, ja das leuchtet ein. Dann werd ich wohl noch eine Lage Tesa zwischen 
Primär- und Sekundärwicklung dazwischen kleben.

Gruß

von Matthias L. (Gast)


Lesenswert?

> einmal als Kern mit Luftspalt den N67 und als Kern ohne Luftspalt den N27 
>empfiehlst? Oder ist das ein Fehler?

Ja. Ein Schusselfehler. Es sollte identisches Kernmaterial sein.

von Andi (Gast)


Lesenswert?

Super, danke. Dann hast du mir jetzt sehr geholfen. Dann werd ich mal 
demnächst die Teile kaufen und dann mal schauen ob schlussendlich alles 
wie gewünscht funktioniert.

Gruß

von Johannes E. (cpt_nemo)


Lesenswert?

Andi schrieb:
> Weil ich hätte jetzt spontan beide Kernhälften als N27 genommen.

Bei 100 kHz ist N27 nicht wirklich das optimale Material; N87 wäre 
besser geeignet.

von Andi (Gast)


Lesenswert?

Johannes E. schrieb:
> Bei 100 kHz ist N27 nicht wirklich das optimale Material; N87 wäre
> besser geeignet.

Stimmt eigentlich. Es heißt zwar, dass N27 bis Frequenz 100kHz geeignet 
ist. Wenn man aber berücksichtigt, dass im Sperrwandlerstrom noch jede 
Menge Oberwellen enthalten sind, ist N87 wohl der deutlich bessere Kern.

Wenn ich jetzt meinen 0.5mm Luftspalt aus zwei Kernhälften mit je 0.25mm 
Luftspalt, AL=250, N87 aufbaue:
http://www.spulen.com/shop/product_info.php?products_id=649

Entspricht dann der resultierender AL-Wert meinem gewünschtem Wert von 
AL=151nH?

Leider verstehe ich die Erklärung in der Produktbeschreibung nicht ganz, 
deswegen diese Frage.

Gruß

von Andi (Gast)


Lesenswert?

Ich glaube meine letzte Frage ist ein wenig in den vielen anderen Posts 
untergegangen. Aber bevor ich jetzt die Bestellung abschicke wäre es 
gut, wenn mir jemand meine letzte Frage beantworten könnte.

Gruß

von Matthias L. (Gast)


Lesenswert?

laut datenblatt hat der kern bei 0,25mm luftspslt ein Al=250. hast du 
einen luftspalt von 0,5mm dann ist Al=151nH. Wie weiter oben schon 
gesagt gilt immer der gesamtluftspalt

Bitte melde dich an um einen Beitrag zu schreiben. Anmeldung ist kostenlos und dauert nur eine Minute.
Bestehender Account
Schon ein Account bei Google/GoogleMail? Keine Anmeldung erforderlich!
Mit Google-Account einloggen
Noch kein Account? Hier anmelden.