Hallo Zusammen! Bei der Entwicklung von Leiterplatten gehe ich hauptsächlich nach der EN60950 bzw. UL60950 vor. Unsere Produkte sollen auch nach Amerika verkauft werden. Die Angaben der Luftstrecken in dieser Norm verunsichern mich leider etwas. Ich habe ein Gerät der Schutzklasse II (Basisisolierung + Erdungsleiter) läuft in einer Umgebung mit Verschmutzungsgrad 2. Es wird an das „normale“ Stromversorgungsnetz mit 230V angeschlossen. Folglich muss ich eine transiente Überspannung von 2500V (Stoßspitzen) aus dem AC-Versorgungsnetz annehmen. Das Gerät hat ein zugekauftes Netzteil (ca. 175W) drinnen welches mir 24V und bis zu 7,3A liefern kann und besitzt Überpsannungs und Überstromschutz. Primärseitig: Komme ich auf Luftstrecken von 1,5mm für Funktionsisolierung und auf 2mm für Basisisolierung. Kriechstrecke ist min. 1mm. Es muss aber auch 2mm angenommen werden weil sie anscheinend nicht kürzer sein darf als die Luftstrecke. So weit so gut. Dies sollte eigentlich alles der Netzteilhersteller bedacht haben. Nun zur Sekundärseite. 24V max 7,3A. Weiter Spannungen die ich aus den 24V erzeuge sind: 5V, 3,3V und 1,8V Ich muss laut Norm auch hier eine transiente Überspannung von 2500V annehmen. Die Kriechstreken sind laut Norm klar: unter 10V bei Verschmutzungsgrad 2 sind sie 0,04mm. Aber die Luftstrecken sind erst ab 71V definiert und hier muss ich wegen den 2500V tran. US eine Funktionsisolierung von 1,5mm annehmen. Meine Leiterplatte wird industriell gefertigt mit Lötstopplack usw. aber ich müsste jetzt ja zwischen allen Leiterbahnen ein Abstand von 1,5mm haben weil Lötstopplack nicht als Isolation zählen darf und die Leiterplatte wird im Nachhinein nicht lackiert. Aber allein schon die IC-Pins aber nur 0,2mm Abstand zueinander. Was soll ich nun für 1,8V 3,3V 5V und 24V als Leiterbahn abstand annehmen damit alles der Norm entspricht? Oder gelten diese Abstände nur von Leiterbahn auf Gehäuse? Gibt es eine andere Norm wo das besser definiert ist? Bitte um Hilfe Lg Christopher
Hallo zusammen, Christopher Loidl schrieb: > Was soll ich nun für 1,8V 3,3V 5V und 24V als Leiterbahn abstand > annehmen damit alles der Norm entspricht? > Oder gelten diese Abstände nur von Leiterbahn auf Gehäuse? > Gibt es eine andere Norm wo das besser definiert ist? das frage ich mich auch die ganze Zeit... wie können z.B. 0402 Widerstände / Kondensatoren jemals der EN60950 entsprechen ohne die bestückte Platine nachträglich mit Schutzlack (wie z.b. SL 1307 FLZ) zu überziehen...? LG Jörn
Christopher Loidl schrieb: > Ich habe ein Gerät der Schutzklasse II (Basisisolierung + Erdungsleiter) Da stimmt schon was nicht. Was Du in Klammern beschreibst, ist SK I. > Oder gelten diese Abstände nur von Leiterbahn auf Gehäuse? Bingo. (Naja im Wesentlichen. Relevant ist natürlich, welche Stellen berührbar sind. Dazu zeichnet man sich am besten ein Isolationsdiagramm mit allen einzuhaltenden Trennstrecken)
1. 240V Netzspannung? Ist aber dachte ich nur bei größeren Verbrauchern (der du mit 175W nicht bist) in den USA üblich oder liege ich da falsch? 2. Wenn die IC-Pin Abstände so klein sind können sie diese tran. Überspannung logischerweise nicht. Wie wärs denn auf der Sekundarseite mit einer oder zwei parallelen TVS Dioden die dann bei den Impuls verbraten. Wenn du das nicht willst sollst du mindestdens den IC-pin abstand einhalten, der ja aber nicht ausreichend ist.
Jörn Ihlenburg schrieb: > das frage ich mich auch die ganze Zeit... wie können z.B. 0402 > > Widerstände / Kondensatoren jemals der EN60950 entsprechen ohne die > > bestückte Platine nachträglich mit Schutzlack (wie z.b. SL 1307 FLZ) zu > > überziehen...? Ja das ist wirklich nicht gut definiert in der 60950. Sobald man einen Schutzlack hernimmt gilt dann ein Tabelle mit den verkürzten Luftstrecken. Dann wäre alles in Butter _Gast aus HL_ schrieb: > Da stimmt schon was nicht. Was Du in Klammern beschreibst, ist SK I. Ja du hast Recht ich meinte die SK I. _Gast aus HL_ schrieb: > Bingo. (Naja im Wesentlichen. Relevant ist natürlich, welche Stellen > > berührbar sind. Dazu zeichnet man sich am besten ein Isolationsdiagramm > > mit allen einzuhaltenden Trennstrecken) Ja ist eine gute Idee. Bis jetzt habe ich immer genug Abstand von der LPL auf das Gehäuse bzw. Befestigungsschraube gelassen (min 2mm). Es wird wohl gepasst haben... Das ganze Gerät wird komplett mit Kunststoff abgekleidet. Im Betrieb wird es in einen Tisch eingebaut. Aber bei manchen kleinen Sensorplatinen sind die 2mm schon sehr knapp. Peter S. schrieb: > 1. 240V Netzspannung? Ist aber dachte ich nur bei größeren Verbrauchern > > (der du mit 175W nicht bist) in den USA üblich oder liege ich da falsch? Effektivwert des Wechselspannung (einphasig) 120V. Für große Verbraucher wird das doppelte verwendet. http://de.wikipedia.org/wiki/Netzspannung Mein großes Glück ist, dass ich unter 30Vac und unter 8A Kurzschlussstrom bin. Damit ist der Sekundärkreis ein sog. "Limited Voltage/Current Circut" laut UL 508 und es besteht keine Brandgefahr nach der 60950. Peter S. schrieb: > Wie wärs denn auf der Sekundarseite mit einer oder zwei parallelen TVS > > Dioden die dann bei den Impuls verbraten. Das mache ich sowieso immer unabhängig davon was die Norm sagt. Ich verwende bei jeder Platine sekundärseitig an ihrem Spannungseingang eine SMAJ-Diode und Varistoren. Es wäre halt schon wenn man im nachhinein sagen kann die Platine entspricht UL nach diese Norm... Damit könnte man alle Entscheidungen auch rechtlich begründen. lg Christopher
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