Forum: Mikrocontroller und Digitale Elektronik Eigene USB VID/PID


von Klaus (Gast)


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Hallo,

habe ich das richtig verstanden, daß man jetzt für eine eigene VID/PID 
von USB.org einmalig 5000$ für die VID bezahlen muß und zudem 3500$ alle 
2 Jahre?

Gruß Klaus

von Christian R. (supachris)


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Bissl versteckt gibts auch die VID only Option für 2000USD einmalig.

von Reinhard Kern (Gast)


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Klaus schrieb:
> daß man jetzt

Ist schon immer so seit es USB gibt.

Gruss Reinhard

von Fabian B. (fabs)


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Die teure Variante beinhaltet das Logo-Agreement. Damit darfst du dann 
prinzipiell die offiziellen USB Kompatibilitätslogos auf dein Produkt 
und die Verpackung drucken.

Wenn du nur Produkte in Verkehr bringen willst reicht die VID für $2k.

Gruß
Fabian

von Drobel (Gast)


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Reinhard Kern schrieb:
> Klaus schrieb:
>> daß man jetzt
>
> Ist schon immer so seit es USB gibt.
>
> Gruss Reinhard

Es gab vor Jahr und Tag einen Holländer, der für kleines Geld die 
PID/VID verkauft hat.

Vielleicht ist es auch möglich, dass sich mehrere Interessenten die 
5000/2000 Dollar teilen

von Fabian B. (fabs)


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Was du für ein Produkt brauchst ist ja nur die PID. Von der USB-IF 
kaufst du die VID, die PIDs verwaltest du ja selbst.

Du kannst dir also Prinzipiell jemanden suchen, der "ein paar" seiner 
65535 PIDs abgibt.

Gruß
Fabian

von Gerd E. (robberknight)


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Fabian B. schrieb:
> Du kannst dir also Prinzipiell jemanden suchen, der "ein paar" seiner
> 65535 PIDs abgibt.

Das mag die usb.org aber gar nicht. Sobald sie denjenigen erwischen, der 
seine VID für sowas hergibt, kündigen sie dem die VID. Die erlauben das 
nur in ganz engem Rahmen, mit spezieller Genehmigung, begrenzter 
Stückzahl,...
Deshalb sind die PID-Nutzungsverträge, die man bei Microchip, NXP, 
ST,... abschließen kann so voll mit extrem unattraktiven Klauseln 
gespickt.

Was man momentan mit kleinem Budget für Möglichkeiten hat:

- Den Hersteller des verwendeten µCs fragen, viele bieten an eine PID 
von ihm mitzunutzen. Leider aber mit ziemlich einschränkenden Klauseln.

- Eine PID bei MCS kaufen:
http://www.mcselec.com/index.php?page=shop.product_details&flypage=shop.f%20lypage&product_id=92&option=com_phpshop&Itemid=1
Die usb.org hat denen wegen dem Verkauf die VID gekündigt. Man kann also 
nicht sicher sein, daß sie die nicht irgendwann wieder an jemanden 
anders vergeben.

- Das Projekt als OpenHardware/Opensource freigeben. Dann kannst Du PIDs 
von OpenMoko bekommen:
http://wiki.openmoko.org/wiki/USB_Product_IDs

von urgel (Gast)


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>Es gab vor Jahr und Tag einen Holländer, der für kleines Geld die
>PID/VID verkauft hat.
Ich hatte damals 10 Stück für 10€ gekauft.

Nur ein Gedanke: Angenommen, ich würde die hier veröffentlichen. So dass 
die einfach jeder benutzt, der es will.
Was könnten dann die Konsequenzen sein ?

von Gerd E. (robberknight)


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urgel schrieb:
> Nur ein Gedanke: Angenommen, ich würde die hier veröffentlichen. So dass
> die einfach jeder benutzt, der es will.

Was soll das bringen? Der Sinn von PIDs ist ja doch, daß dem Gerät vom 
OS eindeutig ein Treiber zugeordnet werden kann. Der Sinn der ganzen 
VID/PID-Geschichte ist ja gerade doch daß das nicht von mehreren 
Gerätetypen verwendet wird.

Wenn Du nur nen paar PIDs zum spielen haben willst:
VOTI hat die PIDs 1000 - 1009 zum testen freigegeben, siehe 
http://www.voti.nl/pids/

von Christian R. (supachris)


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Hm, mittlerweile kostet das ja schon 5.000 USD für die Vendor ID Only 
Geschichte. Naja, werden vielleicht langsam knapp...

von Arc N. (arc)


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Gerd E. schrieb:
> Fabian B. schrieb:
>> Du kannst dir also Prinzipiell jemanden suchen, der "ein paar" seiner
>> 65535 PIDs abgibt.
>
> Das mag die usb.org aber gar nicht. Sobald sie denjenigen erwischen, der
> seine VID für sowas hergibt, kündigen sie dem die VID. Die erlauben das
> nur in ganz engem Rahmen, mit spezieller Genehmigung, begrenzter
> Stückzahl,...
> Deshalb sind die PID-Nutzungsverträge, die man bei Microchip, NXP,
> ST,... abschließen kann so voll mit extrem unattraktiven Klauseln
> gespickt.

Sagen wir's mal so: Für kleine Stückzahlen ok, bei größeren sollte auch 
das Geld für eine eigene VID drin sein.
Hersteller die so was anbieten (d.h. man auch deren Controller einsetzt)

Atmel: Herstellertext muss "powered by Atmel®" enthalten
http://support.atmel.com/bin/customer.exe?=&action=viewKbEntry&id=220

Microchip: bis 10000 Stück
http://ww1.microchip.com/downloads/en/DeviceDoc/APPLICATION%20FOR%20SUBLICENSE%20TO%20USB%20VID%20revised%2012110.pdf

SiLabs:
http://www.silabs.com/products/mcu/Pages/request-PID.aspx

TI:
http://focus.ti.com/en/download/mcu/application_for_sublicense.pdf

ST:
Link?

NXP: bis 10000 Stück, nur LPC11U00(?)
http://www.lpcware.com/content/project/usb-vid-pid-program

von Klaus (Gast)


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Erstmal Danke für die Antworten.

Ich habe mich auf folgenden Link bezogen. Da steht nichts von $2000.
http://www.usb.org/developers/vendor/

>Bissl versteckt gibts auch die VID only Option für 2000USD einmalig.
Hast Du da einen passenden Link dazu?

>Was man momentan mit kleinem Budget für Möglichkeiten hat:
Das kommt nicht in Frage, da ich einen Cypress Chip nutzen möchte.

>Hm, mittlerweile kostet das ja schon 5.000 USD für die Vendor ID Only
>Geschichte. Naja, werden vielleicht langsam knapp...
Hab ich mich doch nicht verguckt?

Klaus

von Swen (Gast)


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Das mit 2.000$ ist nicht mehr aktuell oder?
Jetzt kostet die VID ohne Logonutzung 5.000$.

Oder wo seht ihr das Kleingedruckte?

von Lutz M. (themroc)


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Klaus schrieb:

> habe ich das richtig verstanden, daß man jetzt für eine eigene VID/PID
> von USB.org einmalig 5000$ für die VID bezahlen muß und zudem 3500$ alle
> 2 Jahre?

Hatte ich auch so verstanden. Aber wer will diesen Wegelagerern denn 
freiwillig Geld in den gierigen Schlund werfen? Da gibts weit bessere 
Optionen, z.B. ne offizielle eigene VID/PID für € 9.90 bei Objective 
Development, die der Menschheit diesen hervorragenden opengesourceten 
"V-USB"-Stack zur verfügung stellen. Mit "up to 5 units of your design 
for non-commercial purposes" für € 9.90 gehts los, für "A virtually 
unlimited license (fair use), including two VID/PID pairs licensed 
exclusively to you" zahlst Du da schlappe 500,- (EDIT: URL vergessen: 
http://www.obdev.at/products/vusb/license.html)

Oder einfach eine VID aus der "Linux-Zone" 0xF800 .. 0xFFFF abgreifen, 
das kostet garnix. Hier https://usb-ids.gowdy.us/ nachgucken, was noch 
frei ist und Deine VID/PID Kombination anschliessend da eintragen nicht 
vergessen.

: Bearbeitet durch User
von Carsten (Gast)


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Hi,

Auch wenn der URSPRUNGSBEITRAG genau wie der zitierte Post schon älter 
ist und sich vermutlich erledigt hat möchte ich für die Mitleser noch 
etwas ergänzen:

Arc Net schrieb:
> Gerd E. schrieb:
>> ...Die erlauben das
>> nur in ganz engem Rahmen, mit spezieller Genehmigung, begrenzter
>> Stückzahl,...
>> Deshalb sind die PID-Nutzungsverträge, die man bei Microchip, NXP,
>> ST,... abschließen kann so voll mit extrem unattraktiven Klauseln
>> gespickt.
>
> Sagen wir's mal so: Für kleine Stückzahlen ok, bei größeren sollte auch
> das Geld für eine eigene VID drin sein.

Also hier stimme ich dem Bogennetz zu ;-)
Was unattraktiv ist liegt sicher im Auge des Betrachters, aber zuindest 
bei dreien der sechs unten genannten Anbieter finde ich das Angebot für 
kleinere Firmen durchaus sehr Positiv. (Microchip, SiLabs, TI), bei zwei 
von den drei verbleibenden habe ich keine Erfahrung.
Bedingung ist halt das man deren µC einsetzt und ggf. eine gewisse 
Stückzahl nicht überschreitet ab der man eine eigene VID haben muss.
(Bei Microchip bsp. 10000 produzierte Einheiten!, Wobei ich glaube das 
die 10K nicht von Microchip kommen sondern eine vorgabe von USB-IF sind, 
Bei den anderen anbietern müsste sich ähnliches vermutlich tiefer in den 
Vertragsbedingungen finden lassen. Es währe ja auch Blödsinn von 
Microchip diejenigen zu Benachteiligen die besonders viele µC kaufen ;-) 
)

Dafür bekommt kostenlos eine Individuelle PID/VID Kombination!

> Hersteller die so was anbieten (d.h. man auch deren Controller einsetzt)
>
> Atmel: Herstellertext muss "powered by Atmel®" enthalten
> Microchip: bis 10000 Stück
> SiLabs:
> TI:
> ST:
> NXP: bis 10000 Stück, nur LPC11U00(?)

Meiner ansicht nach hat ATMEL in dieser Auflistung überhaupt nichts 
verloren, zumindest falls sie immer noch dieselbe Politik fahren wie vor 
einigen Jahren.
Denn während Microchip, SiLabs und TI (NXP auch, aber nur für einen 
Controllertyp) die Zuteilung einer Individuelle VID/PID anbieten so 
erlaubt(e???) Atmel lediglich das man die in deren Beispielen verwendete 
VID/PID auch für eigene Projekte nutzen darf wenn man seine Firmware auf 
dasjenige Beispiel aufbaut. Es ist also keine individuelle Kombination 
sondern es werden einige wenige PID öffentlich freigegeben. Da kann man 
auch gleich 0.0 eintragen...
Von der zwingenden Eintragung des textes als Bedingung dafür das man 
eine der handvoll PIDs in seinen Produkten nutzt ganz zu schweigen.

Für jede ernsthafte Anwendung ein absolutes NoGo. Einzig für reine 
Bastler interessant die vielleicht 10 oder 20 Geräte bei Ebay verkaufen 
wollen...
(Da vielleicht sogar besser als die anderen Programme da die wegen des 
recht begrenzten Vorrates an PID eine ernsthafte Anwendung für die 
Zuteilung fordern und die niht einfach so aus vollen Händen an 
Hobbyisten verjubeln)
Für rein private Projekte die nur für einen selbst und/oder 
Freundeskreis gefertigt werden ist die ganze PID/VID geschichte ja 
sowieso uninteressant, da nimmt man dann einfach irgendwas, kann ja die 
gängigsten Hersteller für Consumer-PC-Hardware zur Sicherheit aussparen.

Das Kaufen einer PID/VID Kombination von einem Zwischenhändler ist 
leider auch nur noch eine luxusversion von "Ich nehme Irgendeine 
Zahl..."
Wie schon angedeutet lässt die USB IF die Weitergabe von einzelnen PID 
nur in einem sehr begrenzten Umfang zu. Nur für Hersteller von µC und 
ähnlichen unter den genannten Auflagen.

Wenn jemand nun einfach eine VID kauft und dann mit PID handelt wird die 
VID dann wieder entzogen was bedeutet das alle weiterverkauften PID 
zuteilungen auch sofort nichtig sind...
Wenn man nun bei jemanden dessen VID entzogen wurde eine PID kauft, so 
erhält man nichts weiter als eine Ziffernfolge von der man hofft das 
wenn man die als PID/VID einträgt kein anderer Sie verwendet. Rechtlich 
ist das aber nichts anderes als eine willkürliche Zufallszahl. Vor der 
Entziehung gekaufte PID sind dann ab dem Tag der Entziehung Wertlos.

Würde ich nun einfach eine PID verwenden die Ursprünglich aus dem 
Kontigent eines solchen Anbieters stammt, natürlich ohne zu zahlen oder 
auch nur zu fragen, so hätte weder der Ursprüngliche Anbieter NOCH ein 
eventueller Endkäufer auch nur irgendeinen Unterlassungsanspruch.

Einzig die USB-IF könnte mir VIELLEICHT schwierigkeiten machen wenn ich 
dann Produkte mit dieser Kombination öffentlich verkaufe. Das müsste man 
Prüfen wie weit deren (Zivilrechtliche) Ansprüche in Deutschland gehen 
wenn man erst gar keinen Nutzungsvertrag unterschieben hat.
Aber diese eventuellen Ansprüche des USB-IF sind völlig unabhängig davon 
ob man bei einem "Zwischenhändler" gekauft und bezahlt hat oder sich 
dessen (ehemaliger) VID einfach so bedient... Beides ist aus deren Sicht 
ungerechtfertigte Nutzung.
(VOR der Entziehung der VID sieht es natürlich anders aus, aber ab dem 
Zeitpunkt der entziehung darf aus deren Sicht kein gerät mehr mit dieser 
Kombination gefertigt werden)

Gruß
Carsten

von Nilpp (Gast)


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Man sollte sich genau ueberlegen wozu man sich auf USB einlaesst und was 
es bringt. USB ist eine Consumer Schnittstelle.

Sie bringt :
- Geraet einstecken, Treiber wird geladen, Applikation wird aufgerufen.

Unguenstig daran :
- Begrenzte Lebensdauer. Jede zweite neue OS Version benoetigt einen 
neuen Treiber. Mach mal. Bei Consumer Geraeter kein Problem, da das 
Geraet dann eh nicht mehr interessant oder defekt ist.

- Begrenzte Kabellaenge. Nach 5m ist Schluss.

- Ein Treiber ist nicht "mal was zusammenkloppen", sondern mehrere 
Monate reinknien. Nicht weils so schwierig ist, sondern weil die 
Dokumentation "zweifelhaft" ist. Teilweise haengt es an einem Wort.

Falls man nicht fuer den Consumermarkt produziert, sollte man sich das 
nochmals uberlegen. Im Industriemarkt rechnet man mit anderen 
Lebensdauern.
Wir haben zB noch einige XP Maschinen. Und die werden noch einige Zeit 
laufen. Wir haben Messgeraete die haben noch ein DOS drauf und Floppies. 
Da reden wir ueber eine Abloesung. Reden. Wir haben Messgeraete, die 
haben WinNT drauf. Und IEEE488. Neuere haben XP drauf, und die haben wir 
eigentlich erst zu gebrauchen begonnen, die muessen nochmals 15 Jahre 
halten. Wenn also ein Messgeraet USB hat, moechte der Kunde dieses 
Geraet auch in 15 Jahren noch an einen PC anschliessen koennen. Geht 
nicht - ist nicht. Deswegen haben neuere Geraete eine Ethernet 
Schnittstelle. Die bleibt. Fuer kleiner Datenraten - Seriell. die bleibt 
auch. Weswegen bleiben die Zwei? Weil ein Protokoll nachvollziehbar 
einfach nachzubauen ist.

Ich verwende fuer meine AVR Geraete USB-to-Serial (FTDI aufm Board) 
parallel zu seriell (RS232 & RS422). Das Protokoll gibt's auf Anfrage.

von Christian R. (supachris)


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USB wird so schnell nicht aus den PCs verschwinden. Wenn man USB Geräte 
selber entwickelt sollte man sich vorher im klaren sein, wie man den 
Treiber am besten macht.
Wir haben uns für WinUSB entschieden, da ist der Treiber im Windows 
integriert, wird von MS gepflegt und sehr aufwendig getestet. Somit 
spart man sich viel Arbeit und Ärger. Und die Applikation läuft ohne 
jegliche Anpassung und ohne Treiberentwicklung von Windows XP bis 
Windows 8.1
Wenn man natürlich unbedingt einen eigenen Treiber braucht, muss man den 
pflegen.

Ansonsten gibts für die Kabellänge jede Menge Möglichkeiten, von Hubs 
bis zu optischen Strecken über Glasfaser, dann geht USB über einige 
Kilometer.

Was hat man denn schon für Möglichkeiten, wenn man Datenraten braucht, 
die RS232 übersteigen?
FireWire? Ausgestorben im Nicht-Kamera-Bereich, hoher Aufwand im Device.
Thunderbolt? Schwierige Lizenz-Lage, hoher Aufwand, hoher Preis.
PCIe cabling? Schwierige Sache mit Kabeln und Host-Adaptern, alles 
teuer.

von Nilpp (Gast)


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>Was hat man denn schon für Möglichkeiten, wenn man Datenraten braucht,
die RS232 übersteigen?

Ethernet. 100MBit sind Standard, die besseren Geraete, sprich Server, 
haben 1GBit. Der Vorteil davon, entweder kommuniziert man uber Sockets 
dh UDP resp TCP/IP, oder man hat einen Webserver auf dem Gereat.
Man braucht dann, dh ausser dem Webserver Ansatz, ein spezielles 
Programm, das von Hand aufgerufen werden muss.

von Lutz M. (themroc)


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Carsten schrieb:

> Wenn jemand nun einfach eine VID kauft und dann mit PID handelt wird die
> VID dann wieder entzogen was bedeutet das alle weiterverkauften PID
> zuteilungen auch sofort nichtig sind...

"nichtig" ist da garnix. Wenn erstmal 1000000 Geräte mit einer 
bestimmten ID auf dem Markt sind, kann usb.org erzählen was sie wollen, 
die Dinger sind einfach da und wenn sie brav bei 
http://usb-ids.gowdy.us/ eingetragen sind, werden sie auch von diversen 
Betriebssystemem unterstützt. Wenn usb.org so ne ID dann nochmal 
verkauft, kriegen sie mächtig Ärger mit ihren Kunden, zumal ja kein 
Zwang besteht, ausgerechnet eine bereits belegte ID zu verhökern.

> Wenn man nun bei jemanden dessen VID entzogen wurde eine PID kauft, so
> erhält man nichts weiter als eine Ziffernfolge von der man hofft das
> wenn man die als PID/VID einträgt kein anderer Sie verwendet.

Exakt so isses auch, wenn Du von usb.org ne VID kaufst.

von Carsten (Gast)


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Lutz M. schrieb:
> Carsten schrieb:
>
>> Wenn jemand nun einfach eine VID kauft und dann mit PID handelt wird die
>> VID dann wieder entzogen was bedeutet das alle weiterverkauften PID
>> zuteilungen auch sofort nichtig sind...
>
> "nichtig" ist da garnix. Wenn erstmal 1000000 Geräte mit einer
> bestimmten ID auf dem Markt sind, kann usb.org erzählen was sie wollen,
> die Dinger sind einfach da und wenn sie brav bei
> http://usb-ids.gowdy.us/ eingetragen sind, werden sie auch von diversen
> Betriebssystemem unterstützt.

Mal abgesehen von der Tatsache das wohl niemand der plant Millionen von 
Einheiten auf dem Markt zu bringen eine PID von einem Zwischenhändler 
kaufen wird, habe ich ja geschrieben das es für alle Geräte die vor dem 
Entzug der VID GEBAUT wurden keine Auswirkungen hat - wie denn auch...
Aber ab dem Zeitpunkt des Entzuges darf die VID nicht mehr genutzt 
werden.Macht man es trotzdem ist es rechtlich dasselbe als wenn man 
einfach irgendeine Zahl nimmt. Das gibt keinen Unterschied...

> Wenn usb.org so ne ID dann nochmal
> verkauft, kriegen sie mächtig Ärger mit ihren Kunden, zumal ja kein
> Zwang besteht, ausgerechnet eine bereits belegte ID zu verhökern.
Natürlich werden solche obsoleten VIDs erst einmal gesperrt und nicht 
sofort wiedervergeben. Wenn es irgendwann einmal Knapp werden sollte 
sieht es natürlich anders aus. Da es aber leider keine öffentliche 
Gesamtliste aller gültig vergebenen VIDs ggibt ist ja unbekannt wie 
viele freie es noch gibt.
(Man findet öffentlich nur die VID welche auch zu Mitgliedern des USB-IF 
gehören)

Ich habe aber noch einmal nachgeschaut, es ist bei den meisten 
Zwischenhändlern wohl so das es nicht bis zur Entziehung der VID 
gekommen ist... Es wurden allen der Weiterverkauf noch einmal 
ausdrücklich untersagt und wer dann (wie der oben genannte voti) den 
weiterverkauf eingestellt hat wurde dann "in Ruhe gelassen". Damnach 
sind alle bereits verkauften PID/VID kombinationen dieser Händler 
weiterhin gültig, nur neue wird man nicht mehr bekommen... (Oder der 
Händler würde tatsächlich in einem Rechtsstreit um seine VID bangen 
müssen)
>
>> Wenn man nun bei jemanden dessen VID entzogen wurde eine PID kauft, so
>> erhält man nichts weiter als eine Ziffernfolge von der man hofft das
>> wenn man die als PID/VID einträgt kein anderer Sie verwendet.
>
> Exakt so isses auch, wenn Du von usb.org ne VID kaufst.

Nein - gerade nicht!
Natürlich kann man nie 100% davor sicher sein das nicht einfach jemand 
"deine" VID Missbraucht, aber derjenige hat dann 1.: Keinesfalls einen 
Anspruch auf diese VID und 2.: Vermutlich, je nach Staat und Einsatzweck 
wird man Ansprüche gegen den "Missbraucher" geltend machen können wenn 
dieser Gewerblich handelt.
Aber das Thema wie es sich mit der Nutzung der VID ohne Zuteilung 
verhält ist wohl nicht ganz eindeutig, Da wird dir wohl nur ein echter 
Fachanwalt verbindliches sagen können.
(Die VID ist ja kein gesetzliches Kennzeichen oder ähnliches sondern nur 
eine von einer Privaten Vereinigung vergebene 16Bit Zahl... Damit ist 
ein offensichtlicher Unterlassungsanspruch ja nicht gegeben... 
Vermutlich wird das aber irgendwo in den Tiefen des 
Lizenz-/Patentrechten für den USB Anschluss selbst vergraben sein... 
Also das man USB Protokolle kommerziell nur nutzen darf wenn man eine 
gültige PID/VID kombination nutzt...  Aber wie gesagt, da kann nur ein 
echter Fachmann was definitives zu sagen)

Gruß
Carsten

von Gerhard W. (gerhard86)


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Carsten schrieb:
> Natürlich kann man nie 100% davor sicher sein das nicht einfach jemand
> "deine" VID Missbraucht, aber derjenige hat dann 1.: Keinesfalls einen
> Anspruch auf diese VID und 2.: Vermutlich, je nach Staat und Einsatzweck
> wird man Ansprüche gegen den "Missbraucher" geltend machen können wenn
> dieser Gewerblich handelt.

Muss lustig sein wenn du dir für 5000$ deine eigene VID kaufst, und dann 
haben deine Produkte bzw deine Kunden Probleme weil irgendein 
Ramsch-Hersteller deine ID eingetragen hat.

von Lutz M. (themroc)


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Carsten schrieb:

> Mal abgesehen von der Tatsache das wohl niemand der plant Millionen von
> Einheiten auf dem Markt zu bringen eine PID von einem Zwischenhändler
> kaufen wird,

Wer Millionen von Einheiten auf dem Markt wirft (und auch verkauft), 
braucht weder usb.org noch sonst irgendeinen Nummernverkäufer, der kann 
sich einfach irgendeine ID nehmen. Der Windows-Treiber auf CD (oder im 
Flash) trägt diese ID dann in die Registry ein und schon gehört ID x 
diesem Gerät, da kann usb.org Tod und Teufel beschwören, das hülfe genau 
garnix... Kann natürlich auch jeder so machen, der nur für sich und ein 
paar gute Kumpels was zusammenpfriemelt.

> Aber ab dem Zeitpunkt des Entzuges darf die VID nicht mehr genutzt
> werden.Macht man es trotzdem ist es rechtlich dasselbe als wenn man
> einfach irgendeine Zahl nimmt. Das gibt keinen Unterschied...

Es gibt keinen "Entzug" durch usb.org. Rechtlich ist das ein privates 
Unternehmen, die können niemandem irgendwas vorschreiben, ausser vlt. 
ihren Vertragspartnern. Und selbst bei denen dauern Verfahren Jahre, 
kosten nen Sack voll Geld, der Ausgang ist keineswegs sicher und vor 
allem machen sie sich keine Freunde bei ihren potentiellen Kunden.

>>> Wenn man nun bei jemanden dessen VID entzogen wurde eine PID kauft, so
>>> erhält man nichts weiter als eine Ziffernfolge von der man hofft das
>>> wenn man die als PID/VID einträgt kein anderer Sie verwendet.
>>
>> Exakt so isses auch, wenn Du von usb.org ne VID kaufst.

> Nein - gerade nicht!

Doch. Egal von wem Du sie kaufst, eine VID ist einfach nur ne 
Ziffernfolge. In welchem Land dieses Planeten sollen denn USB-IDs 
irgendwie gesetzlich geschützt sein?

von Εrnst B. (ernst)


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Lutz M. schrieb:
> Doch. Egal von wem Du sie kaufst, eine VID ist einfach nur ne
> Ziffernfolge. In welchem Land dieses Planeten sollen denn USB-IDs
> irgendwie gesetzlich geschützt sein?

Überall?
Läuft über den Umweg des Markenrechts, das dank WTO ziemlich 
vereinheitlicht ist.
Usb-Logo gehört USB.org. USB.org erlaubt dir die Logo-Verwendung nur, 
wenn du eine offiziell erworbene VID verwendest.
==> Erfundene VID bedeutet Unrechtmäßige Logo-Verwendung, und damit sind 
in der Theorie deine Geräte vom Zoll beschlagnambar (Genau wie z.B. 
Kleidungsstücke mit "falschem" Krokodil)

Umkehrschluss: Kein USB-Logo am Gerät, dem Kabel, der Verpackung, der 
Werbung usw. => erfind dir deine VID/PID wie es dir passt.

Und: auch mit USB-Logo interessiert das keinen, sonst gäb's keine 
USB-Tassenwärmer mit "Hi-Speed"-Logo am Kabel zu kaufen...

Obwohl: evtl. wär das mal ein neues Betätigungsfeld für 
Abmahn-Anwälte.... Der Böse Webshop meines Nachbarn wirbt mit "USB", das 
Gerät ist aber nicht konform... Dadurch hat der einen 
Wettbewerbsvorteil, der abmahnbar sein könnte...

: Bearbeitet durch User
von Lutz M. (themroc)


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Εrnst B✶ schrieb:
> Lutz M. schrieb:
>> Doch. Egal von wem Du sie kaufst, eine VID ist einfach nur ne
>> Ziffernfolge. In welchem Land dieses Planeten sollen denn USB-IDs
>> irgendwie gesetzlich geschützt sein?
>
> Überall?

Nö, nirgends.

> ==> Erfundene VID bedeutet Unrechtmäßige Logo-Verwendung, und damit sind
> in der Theorie deine Geräte vom Zoll beschlagnambar

Jaaaaa, wenn ich dieses hässliche Logo da draufpappe. Muss ich aber 
nicht machen und dann haben diese Schmarotzer überhaupt keine Handhabe 
gegen meine "illegale" VID-Benutzung. Und um die ID gehts ja, nicht um 
irgenwelche Marken"rechte".

> Umkehrschluss: Kein USB-Logo am Gerät, dem Kabel, der Verpackung, der
> Werbung usw. => erfind dir deine VID/PID wie es dir passt.

Genau! Aber bitte bei http://usb-ids.gowdy.us/ eintragen, mit totalem 
Chaos ist ja niemandem geholfen.

> Obwohl: evtl. wär das mal ein neues Betätigungsfeld für
> Abmahn-Anwälte.... Der Böse Webshop meines Nachbarn wirbt mit "USB", das
> Gerät ist aber nicht konform... Dadurch hat der einen
> Wettbewerbsvorteil, der abmahnbar sein könnte...

Psssst!!! Die lesen hier womöglich mit!

von Carsten (Gast)


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Lutz M. schrieb:
> Εrnst B✶ schrieb:
>> Lutz M. schrieb:
>>> Doch. Egal von wem Du sie kaufst, eine VID ist einfach nur ne
>>> Ziffernfolge. In welchem Land dieses Planeten sollen denn USB-IDs
>>> irgendwie gesetzlich geschützt sein?
>>
>> Überall?
>
> Nö, nirgends.
Bist du dir da wirklich sicher? Was würdest du darauf wirklich wetten?
Die usb ID an sich ist als normale 16Bit Zahl natürlich nicht zu 
schützen, aber ein USB Gerät das mit einer nicht zugeteilten VID 
kommerziell in den Verkehr gebracht wird könnte durchaus ein Problem 
werden.

Sicher bin ich mir wie oben geschrieben nicht da wohl nur ein "echter" 
Fachanwalt der sich genau und Intensiv mit genau diesem Thema befasst 
hat eine verbindliche Auskunft geben kann. Dazu ist das Thema viel zu 
komplex.

Aber nur so viel: USB ist nicht einfach vom Himmel gefallen, das hat 
jemand mal erfunden... Und danach wurden immer wieder teile der 
Spezifikation zum Patent angemeldet...
Also gibt es Patentinhaber welche Bedingungen für die Nutzung der von 
ihnen patentierten Algorythmen oder Hardwarestrukturen aufstellen können 
wenn sie es wollen - Und wenn jemand dagegen verstösst kann man 
denjenigen in den meisten Staaten durchaus wegen Patentverletzung 
belangen. Das kann sehr sehr teuer werden. (Den privaten Hobbybastler 
betrifft das allerdings nicht)

Das Problem bei der Sache ist das es nicht einfach "EIN" USB Patent gibt 
sondern das eine vielzahl von Patenten die jeweils für sich ein kleines 
Puzzlestück des großen USb Kuchens darstellen...

Jede Implementierung betrifft nun eine gewisse Anzahl von Patenten, 
welche, das kann von Anwendung zu Anwendung variieren. Das müsste man 
erst mal für die konkrete Anwendung auseinanderdröseln welche Patente 
betroffen sind. Dann muss man jedes Patent für sich darauf abklopfen ob 
es noch eine Schutzfunktion ausübt oder ob die Schutzfristen abgelaufen 
sind und damit alles frei verwendet werden kann.
Und für die Patente die noch innerhalb der Schutzfrist liegen muss man 
dann genau prüfen welche Lizenzbedingungen genau gelten...
Es reicht das von vielen vielen Patenten die man tangiert nur in einem 
einzigen gefordert ist das man eine gültige von der USB - IF zugeteilte 
VID benutzen muss...
Verstösst man dann dagegen kann man erfolgreich wegen Patentverletzung 
belangt werden. Denn nur das man eine Technologie ohne Lizenzgebühren 
verwenden kann bedeutet nicht das es keine Einschränkungen gibt...

Da dgenau diejenigen Unternehmen welche die meisten Patente im Bereich 
USB halten federführende Mitglieder des USB - IF sind und für diese eine 
koordinierte Vergabe wohl eine "herzenzangelegenheit" sein dürfte kann 
man sich ja mal überlegen ob nicht jemand mal etwas in die 
Lizenzbestimmungen geschrieben haben könnte und ggf. bereit wäre da ein 
verfahren Anzuleiern wenn jemannd massiv Unruhe verbreitet. (Wie gesagt, 
für Hobbyisten ist das alles völlig irrelevant)

Daher wie gesagt: Das Thema ist viel viel viel zu komplex als das man 
als Nichtfachmann da eine verbindliche Aussage treffen kann.
>
>> ==> Erfundene VID bedeutet Unrechtmäßige Logo-Verwendung, und damit sind
>> in der Theorie deine Geräte vom Zoll beschlagnambar
>
> Jaaaaa, wenn ich dieses hässliche Logo da draufpappe. Muss ich aber
> nicht machen und dann haben diese Schmarotzer überhaupt keine Handhabe
> gegen meine "illegale" VID-Benutzung. Und um die ID gehts ja, nicht um
> irgenwelche Marken"rechte".
 Wie gesagt, ich würde da nicht drauf wetten...
Und wenn ein Produkt gegen (noch) gültige Patente verstösst kann der 
Zoll diese sehr wohl auch ohne das Logo beschlagnahmen.

Gruß
Carsten

von Lutz M. (themroc)


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Carsten schrieb:
>>>> Doch. Egal von wem Du sie kaufst, eine VID ist einfach nur ne
>>>> Ziffernfolge. In welchem Land dieses Planeten sollen denn USB-IDs
>>>> irgendwie gesetzlich geschützt sein?
>>>
>>> Überall?
>>
>> Nö, nirgends.
> Bist du dir da wirklich sicher?

Ziemlich.

> Was würdest du darauf wirklich wetten?

Meine EHRE!!!11

> Die usb ID an sich ist als normale 16Bit Zahl natürlich nicht zu
> schützen,

So isses.

> Aber nur so viel: USB ist nicht einfach vom Himmel gefallen, das hat
> jemand mal erfunden...

Intel hats verbrochen.

> Und danach wurden immer wieder teile der Spezifikation zum Patent angemeldet...

Das ist zwar kein gesetzlicher Schutz gegen die "missbräuchliche" 
Benutzung einer nicht von usb.org vergebenen VID, könnte aber 
tatsächlich ein Problem für den Klaus werden. "USB 2.0: Released in 
April 2000" (wp) da sind die 20 Jahre leider noch nicht vorbei. Da 
sollte er also mal recherchieren...

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