Forum: PC Hard- und Software Windows 7> Debugging.


von Steffen S. (tekki)


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Hallo,

ich habe ein fast 4 Jahre altes ASUS Notebook K50IJ (4GB Ram; Windows 7; 
SP1) das mir immer wieder abstürzt. Ich erhalte dann einen "BlueScreen" 
und den Hinweis auf einen memory-Fehler.

Laut meiner Recherche sollte "debuggen" das Problem lesen. Allerdings 
habe ich das noch nie gemacht... und verstehe ehrlich gesagt nur Bahnhof 
(Das Windows Kit, das ich mir heruntergeladen habe, verstehe ich 
überhaupt nicht).

Könntet ihr mir daher bitte:

a) kurz erklären, was "debuggen" ist?

b) welches Freeware-Programm einfach und effektiv ist, um das Problem zu 
beheben?

Herzlichen Dank.

Steffen

von Max W. (max96)


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Wer hat dir das denn erzählt? Debuggen tut man Software von der man den 
Quelltext hat. Ist dort irgendwo ein Fehler enthalten führt man das 
Programm schrittweise aus und sieht sich die Werte der Variablen etc. An 
um den Fehler zu beheben. Leider wirst du den Windows 7 Quelltext 
schlecht bekommen. Ich würde erstmal Memtest86 ausführen, sieht mir sehr 
nach einem defekten Ram Riegel aus.

von Bernd H. (geeky)


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Via windbg kann man feststellen, welcher Treiber beim Absturz involviert 
war:
http://www.techrepublic.com/blog/window-on-windows/how-do-i-use-windbg-debugger-to-troubleshoot-a-blue-screen-of-death/1922
...ob der Treiber auch tatsächlich Schuld war oder ein Hardware-Defekt 
vorliegt kann man damit allerdings nicht feststellen.

Ich würde aber auch erstmal den Speicher prüfen. Ein Speichertest ist 
bei win7 dabei:
''Öffnen Sie das Speicherdiagnosetool, indem Sie zunächst auf die 
Schaltfläche Start und anschließend auf Systemsteuerung klicken. Geben 
Sie im Suchfeld den Text "Arbeitsspeicher" ein, und klicken Sie 
anschließend auf "Arbeitsspeicherprobleme des Computers 
diagnostizieren".‌''
http://windows.microsoft.com/de-de/windows7/diagnosing-memory-problems-on-your-computer

von Steffen S. (tekki)


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Hallo Max und Bernd,

vielen Dank für eure hilfreichen Vorschläge.

Gruß

Steffen

von Steffen S. (tekki)


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Ok,

hier ist der Stand der Dinge:

1. Habe das Speicherdiagnosemodul von Windows durchlaufen lassen. Es 
wurde gleich zu Beginn des Tests ein Hardwareproblem festgestellt. Ich 
wurde darauf hingewiesen, mich mit ASUS in Verbindung zu setzen.

2. Als Nächstes dachte ich mir, das Speicherdiagnosemodul nochmals 
durchlaufen zu lassen, dieses Mal aber mit ausgebautem 
RAM-Speicherriegel. So verblieben noch die auf dem Motherboard fest 
eingebauten 2GB. Das Ergebnis war das gleiche wie unter 1.

Meine Frage:
- Wenn es wirklich ein Hardwareproblem ist, wo könnte oder sollte ich 
anfangen?
- Würde eine Formatierung der Festplatte mit anschließender 
Neuinstallation von Windows 7 etwas bringen?

Der Computer ist erst 3-1/2 Jahre alt, und es fällt mir sehr schwer, ihn 
so einfach wegzugeben oder aufzugeben. Ich habe schon einige 
elektronische Geräte repariert (iPods, iPhones, etc.), doch an eine 
Platine dieser Art habe ich mich noch nie gewagt.

Danke für eure Impulse.

Gruß

Steffen

von Icke ®. (49636b65)


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Steffen Sch. schrieb:
> So verblieben noch die auf dem Motherboard fest eingebauten 2GB

Ein wahres Glanzstück von Asus. Fest eingelötete RAMs sind schon seit 
Ewigkeiten nicht mehr üblich. Aber falls der Speicher defekt ist, bleibt 
nur ein Tausch der Hauptplatine. Wenn du dir das nicht selbst zutraust, 
wird es jedoch kaum wirtschaftlich sinnvoll sein. Bei Neukauf Hände weg 
von Asus, die produzieren schon seit Jahren nur noch geplant obsoleten 
Schrott.

von ich (Gast)


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kann man den internen Ram denn nicht im Bios deaktivieren und nur auf 
den externen SO-DIMM zugreifen!?

Wenn Du Dich ein wenig aus kennst kannst du ja mal durchs Bios tippen 
und schauen, ob Du eine entsprechende Einstellung findest. Solange Du 
beim schließen des BIOS nicht speicherst, kannst Du auch nichts kaputt 
machen.

Meistens bietet Dir das Bios-Menü auf der letzte Seite mehrere Optionen 
zum schließen an, also in der Art ungefähr so:
"Änderungen speichern und schließen"
"Änderungen verwerfen und schließen"
"Änderungen verwerfen (ohne schließen)"
"Bios auf Auslieferzustand zurück setzen"


navigiert wird i.d.R. mit den Pfeiltasten.

von Steffen S. (tekki)


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Hallo Icke,

danke für deine Feststellung. Ja, das mit den fest eingebauten 
RAM-Steinen ist ein wenig komisch. Sollten die defekt sein, könnte ich 
wirklich nichts anderes machen wie die ganze Platine auszubauen.

Ich wollte meinem Beitrag noch hinzufügen:

1. Beim Booten, wo ich selbst bestimmen kann, welche Programme beim 
Start geladen werden sollten, ging der Aufbau ziemlich schnell. Und doch 
habe ich beim Arbeiten immer wieder "Staus" erlebt, gerade bei 
Windows-Updates. Und zum Schluss gingen dann nicht einmal mehr 
Webseiten. Nur die erste Seite beim Start des Browsers ging, dann hing 
der Browser; nichts ging mehr.

2. Beim Booten über die Normaloption (vor zwei Tagen) hat der Computer 
eine Ewigkeit gebraucht, bis er dann fast soweit war, dass man mit ihm 
arbeiten konnte. Doch um es gleich zu sagen: Er hat es nicht mehr 
geschafft. Der Desktop war fast fertig...

Ich dache mir, ich liefere diese Infos noch nach. Vielleicht hängen sie 
mit meinem Hardwareproblem zusammen.

Gruß

Steffen

von Steffen S. (tekki)


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Danke, ich, für den Tip.

Gruß

Steffen

von Sven B. (scummos)


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Sagt das Tool denn nicht, wo das "Hardwareproblem" liegt? Wenn das 
tatsächlich so sein sollte, dann lass' mal memtest86+ laufen. Dann weißt 
du mit Sicherheit, ob es der Speicher ist oder nicht. Die von die 
beschriebenen Symptome passen jedenfalls zu Speicherfehlern.

Grüße,
Sven

von Icke ®. (49636b65)


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ich schrieb:
> kann man den internen Ram denn nicht im Bios deaktivieren und nur auf
> den externen SO-DIMM zugreifen!?

Ziemlich unwahrscheinlich, habe ich jedenfalls bisher noch nicht 
gesehen. Ein Blick ins BIOS kann aber nicht schaden.

Steffen Sch. schrieb:
> Ich dache mir, ich liefere diese Infos noch nach. Vielleicht hängen sie
> mit meinem Hardwareproblem zusammen.

Vermutlich schon, das Fehlerbild paßt jedenfalls. Je nachdem, wo die 
defekten Speicherzellen angesiedelt sind, macht sich der Defekt u.U. 
erst beim Arbeiten bemerkbar. Sind sie am Anfang des RAMs, schlägt 
i.d.R. schon das Booten fehl, sind sie im oberen Bereich, wird nur der 
Plattencache betroffen oder eine Anwendung, die diesen Bereich 
zugewiesen bekommt.

von Steffen S. (tekki)


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@Sven:

Danke, Sven. Das Windows-Tool sagt mir nicht, wo das Problem ist. 
Jedenfalls sehe ich es nicht genau...

Ich werde wahrscheinlich dann nicht um memtest86+ herumkommen. Ich hatte 
es als Image auf meinen USB-Stick gespeichert und dann im BIOS vor der 
HDD priorisiert. Beim Booten hat mir der Computer aber nur einen Error 
gegeben... es hatte also nicht funktioniert. Danach habe ich auf das 
Windows-Tool zurückgegriffen. Schien mir einfacher zu sein.

@Icke:
Danke, Icke, auch für deine Einschätzung. Hilft mir sehr, die 
Fehlerquelle langsam aber sicher einzugrenzen.

... jetzt aber wieder zurück zur Arbeit.

Gruß

Steffen

von Max W. (max96)


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Ich denke nicht, dass eine Deaktivierung über das bios möglich ist, 
sowas sperren die Hersteller gern. Aber es gibt Tools mit denen du die 
Bios einstellungen auslesen kannst und dann den entsprechenden Wert, der 
in der grafischen Oberfläche gesperrt ist dennoch ändern kannst. So habe 
ich die Hardwarevirtualisierung auf meinem Vaio anschalten können.

von Steffen S. (tekki)


Angehängte Dateien:

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Max W. schrieb:
> Aber es gibt Tools mit denen du die
> Bios einstellungen auslesen kannst und dann den entsprechenden Wert, der
> in der grafischen Oberfläche gesperrt ist dennoch ändern kannst.

Hi Max,

danke für den Hinweis. Kannst du mir ein Tool zum Auslesen des BIOS 
empfehlen? Ich weiß momentan allerdings nicht, ob ich mich je daran 
wagen werde.

Ich habe jetzt auch mal ein Bild von meinem fest eingelöteten RAM 
hochgeladen. Bei diesem Anblick ist mir jegliche Hoffnung auf ein 
mögliches DIY-Projekt in null Komma nichts entschwunden... der Weg eines 
Austausches des RAMS geht also nur über eine Austauschplatine.

Gruß,

Steffen

von bluppdidupp (Gast)


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Sofern der Speicherfehler nicht direkt am Anfang auftritt könnte man 
zumindest den Speicher den Windows nutzen darf begrenzen ("msconfig.exe" 
-> Start -> Erweiterte Optionen -> "Maximaler Speicher")

(Bootende USB-Sticks mit memtest hab ich bisher immer damit erzeugt:
http://www.pendrivelinux.com/yumi-multiboot-usb-creator/)

von Max W. (max96)


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Ich hab das damals mit symcmos gemacht: 
http://forum.notebookreview.com/sony/189228-how-enable-intel-vt-ahci-napa-santa-rosa-platform-phoenix-bios-vaio-laptop.html 
allerdings müsstest du ja wissen welchen Wert du ändern musst, also 
entweder per try and error testen oder irgendwo im internet danach 
suchen :-). [Ironie] Alternativ kannst du aber auch die BGA's von der 
Platine brechen [/Ironie]

von Steffen S. (tekki)


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Hallo bluppdidupp,

danke für den Hinweis zum Speicher und für den super Link zu einem 
memtest-USB-Stick.

Max, danke für das Auslesetool.

Gruß

Steffen

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