Forum: Analoge Elektronik und Schaltungstechnik Heiße Sache: Tiefpass


von Alex S. (thor368)


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Tach allerseits!

Ich arbeite momentan an einem Ausgangsfilter für meine Digitalendstufe. 
Das Problem gestaltet sich folgendermaßen:

Verwende ich keinen Filter fängt der eine oder andere Lautsprecher das 
glühen an. Verwende ich einen LC Tiefpass kocht dies mal die Spule des 
Tiefpass.

Das Verhalten ist für mich nur dadurch zu erklären, dass der Kondensator 
für die HF Anteile sehr niederohmig wird und da die Schaltfrequenz der 
Endstufe auch nach der Spule nicht 0 ist wird dieser Teil eben einen 
Leckstrom verursachen. An dem Kondensator kann keinen Leistung abfallen, 
da sein Strom 90° zur Spannung gedreht ist. Daher badet es dann die 
Spule aus.

Oder liegt es einfach daran, dass das Kernmaterial zu träge ist?

Die große Frage ist nun, wie lässt sich das umgehen/reduzieren?
Thor

von Stefan M. (derwisch)


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Wie machen denn sowas die "Profis"?
Gibts da nix im Netz?

von Alex S. (thor368)


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Auf jeden Fall aber da wird das Thema, das ich hier anspreche, 
gewissenhaft außen vor gelassen.

Zumindest bei allem was ich bisher gefunden habe.

Thor

von Lothar M. (Firma: Titel) (lkmiller) (Moderator) Benutzerseite


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Alex S. schrieb:
> meine Digitalendstufe.
Wie sieht die denn aus?
Warum hast du Probleme, die sonst keiner hat?

von Martin H. (martinhaag)


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Bei den Class-D IC's (zB TPA3106) mit denen ich arbeite dient der 
RC-Filter "nur" dazu die EMV Verträglichkeit zu verbessern und die 
Effizienz etwas zu steigern. Ein Betrieb wäre auch ohne möglich, da ein 
normaler Lautsprecher über eine ausreichend hohe Induktivität verfügt um 
bei den hochfrequenten Signalanteilen hochohmig zu sein.
So geraten würde ich sagen deine Schaltung schwingt am Ausgang noch 
undefiniert, eine Analyse mit einem KO würde Aufschluss geben.
Grüsse  Martin

von Ralph B. (rberres)


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Alex S. schrieb:
> Das Verhalten ist für mich nur dadurch zu erklären, dass der Kondensator
>
> für die HF Anteile sehr niederohmig wird und da die Schaltfrequenz der
>
> Endstufe auch nach der Spule nicht 0 ist wird dieser Teil eben einen
>
> Leckstrom verursachen. An dem Kondensator kann keinen Leistung abfallen,
>
> da sein Strom 90° zur Spannung gedreht ist. Daher badet es dann die
>
> Spule aus.

Zunächst mal darf das LC Filter ( welches im unbelasteten Falle einen 
Reihenschwingkreis nach Masse darstellen würde ) keine Resonanz auf der 
Schaltfreqenz haben. Dann bildet der Reihenschwingkreis einen 
Kurzschluss.

Ein Filter zweiter Ordnung reicht allenfalls dann aus, wenn die 
Schaltfrequenz der Endstufe um mehrere Zehnerpotenzen größer ist, als 
die höchste zu übertragene Frequenz.

Der Tiefpass sollte mit seiner höchsten Grenzfrequenz ein wenig über der 
maximal zu übertragene Frequenz liegen. Dann liegt auch die 
Resonanzfrequenz entsprechend tief und weit genug von der Schaltfrequenz 
weg.

Die Filtercharakteristik sollte maximal Butterworth haben, keinesfalls 
Tchebychef. Sonst klingelt das Filter. Das heist es kommt zu hörbaren 
Ein und Ausschwingvorgängen.

Das Kernmaterial darf nicht in die Sättigung gehen. Luftspulen würde ich 
vorziehen, wenn möglich.

Die Schaltfrequenz muss auch im Leerlauf hinter dem Tiefpass um 
mindestens 60-80db unterdrückt sein.

Ralph Berres

von Alex S. (thor368)


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@ Lothar Miller
> Wie sieht die denn aus?
Ein sehr simples diskretes design: Dreieckgenerator, Komperator + 
Vollbrücke. Keine Rückkopplung. Versorgung 40V. 220kHz Schaltfrequenz. 
Schaltplan kommt gleich nach.

> Warum hast du Probleme, die sonst keiner hat?
Tja, eine Frgae, die es zu klären gilt.





@Martin Haag
> Ein Betrieb wäre auch ohne möglich, da ein normaler Lautsprecher über
> eine ausreichend hohe Induktivität verfügt um bei den hochfrequenten
> Signalanteilen hochohmig zu sein.
Diese Endstufen arbeiten mit gleichphasigen Halbbrücken. Das ist 
tatsächlich die bessere Lösung. Ich muss nur ehrlich sagen, dass ich das 
nicht störungsfrei hinbekommen habe. Entsprechend ist nicht jeder 
Lautsprecher hochimpedant genug um 40V Rechteck verkraften zu können.

> So geraten würde ich sagen deine Schaltung schwingt am Ausgang noch
> undefiniert
Das tut sie glücklicherweise nicht.

> eine Analyse mit einem KO würde Aufschluss geben.
Was ist ein KO?





@Ralph Berres
> Zunächst mal darf das LC Filter keine Resonanz auf der Schaltfreqenz haben.
Check.

> Ein Filter zweiter Ordnung reicht allenfalls dann aus, wenn die
> Schaltfrequenz der Endstufe um mehrere Zehnerpotenzen größer ist, als
> die höchste zu übertragene Frequenz.
Naja, check. Eine Dekade sollte für genügend Dämpfung sorgen, oder liege 
ich da komplett daneben?

> Der Tiefpass sollte mit seiner höchsten Grenzfrequenz ein wenig über der
> maximal zu übertragene Frequenz liegen.
Check.

> Die Filtercharakteristik sollte maximal Butterworth haben, keinesfalls
> Tchebychef.
Check.

> Das Kernmaterial darf nicht in die Sättigung gehen. Luftspulen würde ich
> vorziehen, wenn möglich.
OK, das ist ein Vorschlag. Problem ist dann halt, dass man einen 
Wahnsinns LW Sender gebaut hat. Deshalb bevorzuge ich doch lieber 
Ringkerne.

> Die Schaltfrequenz muss auch im Leerlauf hinter dem Tiefpass um
> mindestens 60-80db unterdrückt sein.
Mhh??

Thor

von Lothar M. (Firma: Titel) (lkmiller) (Moderator) Benutzerseite


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Alex S. schrieb:
> Komperator
Meinst du einen Komp-a-rator?

> Was ist ein KO?
Frag einen Boxer. Oder nimm einen "Kathodenstrahloszillosgraphen"...
Hast du so ein Ding zur Hand?

Alex S. schrieb:
> Schaltplan kommt gleich nach.
Und am besten gleich ein brauchbares, nicht allzu großes Foto vom 
Aufbau.

von Alex S. (thor368)



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> Meinst du einen Komp-a-rator?
;)

> Frag einen Boxer. Oder nimm einen "Kathodenstrahloszillosgraphen"...
> Hast du so ein ding zur Hand?
Ahh, OK. Das war wohl ein Generationsproblem. Ich habe hier ein 100MSmps 
DSO.

> Und am besten gleich ein brauchbares, nicht allzu großes Foto vom
> Aufbau.
Check. Ich wollte hier jetzt kein zig MB Foto hochladen. Fals man nicht 
erkennen kann was du sehen möchtest muss ich halt ein entsprechenden 
Ausschnitt nachliefern. (vorab: ewig viel schärfer ist das Foto aber 
auch nicht)

Ach ja, der Ausgangsfilter ist natürlich im Schaltplan nicht 
ernstzunehmen, da ja zur Diskussion.

Thor

von Ralph B. (rberres)


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Alex S. schrieb:
> Eine Dekade sollte für genügend Dämpfung sorgen, oder liege
>
> ich da komplett daneben?


Eine Dekade sind bei einem Tiefpass 2ter Ordnung 40db Dämpfung.

Ob das ausreicht?

Eventuell müsstest du einen Tiefpass 4ter Ordnung oder höher aufbauen.

Ralph Berres

von mse2 (Gast)


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Martin Haag schrieb:
> ... Ein Betrieb wäre auch ohne möglich, da ein
> normaler Lautsprecher über eine ausreichend hohe Induktivität verfügt um
> bei den hochfrequenten Signalanteilen hochohmig zu sein.
Das ist dann aber eine stark verlustbehaftete Induktivität, die sich, 
wie ja auch beobachtet wurde, ohne Filter stark erwärmt.

von Hauspapa (Gast)


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Bist Du sicher das Du keinen Gleichanteil auf dem System hast? Der kann 
durch Laufzeitunterschiede im PWM Zweig schnell mal entstehen. Du kannst 
ja mal Messen was am R13 abgeht und das Bild hier einstellen.

Viel Erfolg
Hauspapa

von sascha (Gast)


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Was hast du genau für einen Ringkern in deiner Drossel verbaut? Die 
Gelb-Weißen aus PC-Netzteilen sind ungeeignet, da das Kernmaterial ab 
etwa 50kHz zuviel Verluste erzeugt. Ringkerne mit Material 18 (Grün-Rot) 
sind besser geeignet, die werden bei 250kHz grade lauwarm. Da du eine 
Vollbrücke verwendest, solltest du auch auf beiden Seiten einen 
LC-Tiefpass verwenden. Ich habe kürzlich selbst einen Class-D Verstärker 
gebaut, der sich durchaus sehen/hören lassen kann. Baudoku gibts hier: 
http://www.fingers-wiki.de/class-d_verstaerker

von Lothar M. (Firma: Titel) (lkmiller) (Moderator) Benutzerseite


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Ich bin mir nicht so sicher, ob es gut ist, zwei OP (IC1) parallel zu 
schalten...

Alex S. schrieb:
> Verwende ich keinen Filter fängt der eine oder andere Lautsprecher das
> glühen an.
Mir fehlt an deinem Konzept das Fehlen jedweder Regelung. Schon der 
kleinste Spannungsdrift führt zu einem DC-Strom im Ausgang...

von Martin H. (martinhaag)


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>Ahh, OK. Das war wohl ein Generationsproblem. Ich habe hier ein 100MSmps
>DSO.
Ich hoffe nicht, ich bin 31 jahre jung :)

> ... Ein Betrieb wäre auch ohne möglich, da ein
> normaler Lautsprecher über eine ausreichend hohe Induktivität verfügt um
> bei den hochfrequenten Signalanteilen hochohmig zu sein.
>Das ist dann aber eine stark verlustbehaftete Induktivität, die sich,
>wie ja auch beobachtet wurde, ohne Filter stark erwärmt.
Also wenn ich kurz nachrechne komme ich auf 1,5W bei vollen 40V@220kHz 
bei 0.75mH (SPH-176 von Monacor) wenn man da nicht gerade Kopfhöhrer 
anhängt sollte nichts glühen. Oder habe ich da was falsch verstanden?

Wenn ich die Fotos so anschaue werde ich nicht ganz schlau. Aber ein 
Filter für deine Anwendung muss aus dem Bauch geschätzt wohl etwa 10W 
vertragen und möglichst kurz hinter den Leistungstransistoren sitzen 
(<20mm und eine geeignete Geometrie aufweisen).

von Matthias S. (Firma: matzetronics) (mschoeldgen)


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Habe hier gerade einen 'Super Audio" Class D Amp CRA-CX3 von Denon zur 
Reparatur. Ich kann da gerne mal die Filter fotografieren. Handelt sich 
um Ringkerne mit ca. 25 mm Durchmesser. Bewickelt mit ungefähr 60-80 
Windungen CuL 1,5mm²
Danach kommt ein C mit 220n gegen Masse und noch eine Kombination von 
220n, NTC mit 8R und Betonwiderstand 8R2/10 Watt. Alles in Reihe und 
gegen Masse.

Ahh, habe ein Bild gefunden. Die Bauteile nördlich des Kühlkörpers sind 
das Filter:
http://www.auditorium.de/HiFi-Sortiment/Quellgeraete/Receiver/Stereo/DRA-CX3-silber-Garantie-2-1.html
Direkt an den Lautsprecherklemmen sind noch 10n rangeklatscht.

von Alex S. (thor368)


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@Hauspapa
Ja, ohne Gegenkopplung ist das schon ein wenig heikel aber einmal 
eingestellt hatte ich bisher keine Probleme mehr.

@sascha
> Was hast du genau für einen Ringkern in deiner Drossel verbaut? Die
> Gelb-Weißen aus PC-Netzteilen sind ungeeignet, da das Kernmaterial ab
> etwa 50kHz zuviel Verluste erzeugt.
Ich verwende zwei verschiedene Drosseln. Die eine Rinkerndrossel ist 
tatsächlich gelb -.- Die anderen sind PISR Ferrit Drosseln mit einem SRF 
bei 10MHz.

> Ich habe kürzlich selbst einen Class-D Verstärker gebaut, der sich
> durchaus sehen/hören lassen kann.
Hübsch! Netter kleiner Brocken. Aber der NE555 stört mich ehrlich 
gesagt;)

> Also wenn ich kurz nachrechne komme ich auf 1,5W bei vollen 40V@220kHz
> bei 0.75mH (SPH-176 von Monacor) wenn man da nicht gerade Kopfhöhrer
> anhängt sollte nichts glühen. Oder habe ich da was falsch verstanden?
Ja, leider schon. Rechne noch mal mit Ummagnetisierungsverlusten und sag 
bescheid, wenn du fertig bist. Ich wüsste das genaue Ergebniss auch 
gerne;) Das einzige was ich hierzu sagen kann ist, dass der eine oder 
andere Lautsprecher das Kochen anfängt und so heiß wie die Magneten 
werden kann die Hitze unmöglich von der Schwingspule ausgehen. Die wäre 
längst abgebrannt.

Thor

von sascha (Gast)


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> Hübsch! Netter kleiner Brocken. Aber der
> NE555 stört mich ehrlich gesagt;)

Erzeugt aber ein astreines Dreieck, mit der Komparator+Integrator-Lösung 
habe ich wesentlich schlechtere Ergebnisse erzielt. Nur weil er 40 Jahre 
alt ist, heißt das nicht dass er schlecht ist :-) Wenn man genau 
hinsieht, gibts ne kleine Delle an den Spitzen, soll wohl an der 
CB-Kapazität der Transistoren liegen.

von Alex S. (thor368)


Angehängte Dateien:

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Ja, schlecht ist es wirklich nicht. Aber man hat deutliche 
Linearitätsfehler ein ganzes Stück lang hinter den Extrema.

Man muss halt etwas schnellere/teurere Opamps verwenden. OPA2350 ist da 
völlig ausreichend und gibts bei Reichelt.

Das Ergebnis ist nahezu perfekt und die Runden Ecken ließen sich mit 
noch schnelleren Opamps noch weiter reduzieren. Aber weniger als 1% 
Amplitudenverlust hat mir dann doch gereicht.


Thor

von sascha (Gast)


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Naja OPs für 2,50€ verbauen ist die eine Sache, als Signalsplitter einen 
schnarchlangsamen LM339 nehmen die andere ;-)

von Alex S. (thor368)


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> Naja OPs für 2,50€ verbauen ist die eine Sache, als Signalsplitter einen
> schnarchlangsamen LM339 nehmen die andere ;-)
Den propdelay kann man aber einfach ausbalancieren ;) Aber du hast schon 
recht der Komparator ist derzeit das schwächste Glied in dem design. Es 
ist nur leider gar nicht so einfach an gute Komparator zu bekommen. Der 
LM311 war mir dann irgendwie nicht überzeugend genug. Ob ich jetzt 200ns 
oder 1,3µs ausbalancieren muss war mir dann egal, denn machen muss ich 
es sowieso.

Überzeugend wäre ein schneller 4x Komp mit Komplementärausgängen. Aber 
sowas gibts nur von Maxim und National und vor allem nicht in leicht 
beschaffbar.

Ich hätte aber noch eine eher theoretische Frage bezüglich des Tiefpass. 
Also back to topic: Wenn ich dieses Filter simuliere(LTspice) wird mir 
geplottet, dass bei 200kHz ein Strom von 172mA durch den Kondensator 
fließt. Die Frage ist ob dieser Strom auch ein Effektivstrom ist und 
entsprechend auch durch die Endstufe fließt. Das sind nicht ganz 
unerhebliche Verluste, die sich dann ergeben.

Thor

von sascha (Gast)


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Zum Komparator: Wärs nicht sinnvoller einen einzelnen Komparator (wie 
bei mir einen LM311 oder noch schneller) zu nehmen und das Signal mit 
einem XOR-Gatter zu splitten? Lieber einen guten Komparator anstatt 4 
Mittelmäßige. In einer von mir in der Baudoku verlinkten Appnote von IRF 
wird beschrieben, dass schon wenige ns überflüssige Deadtime die THD 
massiv verschlechtern. Und bei den Komparatoren wär ich nicht so sicher, 
dass das Signal immer gleichschnell durchläuft wie bei einem 
Logikgatter.

Zum Filter: Das sollte Blindstrom sein und sollte afaik nur leichte 
Verluste im Wicklungsdraht der Spulen erzeugen.

von Lothar M. (Firma: Titel) (lkmiller) (Moderator) Benutzerseite


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sascha schrieb:
> Zum Filter: Das sollte Blindstrom sein
Es gibt keinen Blindstrom. Jeder Strom mit egal welcher Phasenlage wird 
eine reale Verlustleistung an einem Widerstand erzeugen...

BTW: mir fehlen da Totzeiten beim Umschalten zwischen den "oberen" und 
"unteren" Transistoren.

von Ralph B. (rberres)


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Lothar Miller schrieb:
> Es gibt keinen Blindstrom. Jeder Strom mit egal welcher Phasenlage wird
>
> eine reale Verlustleistung an einem Widerstand erzeugen...

Blindstrom zeichnet sich dadurch aus, das es eine Phasenverschiebung von 
90° zwischen Strom und Spannung gibt. Ergo entsteht auch keine 
Wirkleistung, da zu jedem Zeitpunkt das Produkt zwischen Strom und 
Spannung Null ist.

Wenn man so will wird zu abwechselnden Zeitpunkten innerhalb einer 
Periode der Generator zum Verbraucher und der Verbraucher zum Generator 
und umgekehrt. Bei einen reinen Blindlast halten sich die beiden 
Zustände genau in der Waage.

ABER sobald ein Wirkwiderstand ins Spiel kommt, ist die gesamte 
Phasenverschiebung auch nicht mehr 90° sondern abweichend. Und eben 
diese Abweichung ist es die dann auch Wirkstrom fließen läst. Und das 
ist dann der reale Verlustwiderstand am Widerstand.

 Erst bei Wirkleistung spielt der Generator eine längere Zeit Generator 
und eine kürzere Zeit Verbraucher.

Ich weis das ist Korintenkackerei, aber man sollte sich den Zusammenhang
von Blind und Wirkleistung mit der Phasenverschiebung zwischen Strom und 
Spannung schon verinnerlichen, sonst tappt man mitunter böse in eine 
Falle.

Ralph Berres

von Lothar M. (Firma: Titel) (lkmiller) (Moderator) Benutzerseite


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Ralph Berres schrieb:
> Blindstrom zeichnet sich dadurch aus, das es eine Phasenverschiebung von
> 90° zwischen Strom und Spannung gibt.
Okokok, ich hatte meine Aussage zu knapp gehalten. Mich hatte diese 
Formulierung etwas gekitzelt:
sascha schrieb:
> Zum Filter: Das sollte Blindstrom sein und sollte afaik nur leichte
> Verluste im Wicklungsdraht der Spulen erzeugen.
Denn dieser Strom ist ja tatsächlich vorhanden (ungeachtet seiner 
Phasenlage zu irgendeiner Spannung) und er fließt auch von irgendwo nach 
irgendwo:
Alex S. schrieb:
> Die Frage ist ob dieser Strom auch ein Effektivstrom ist und
> entsprechend auch durch die Endstufe fließt. Das sind nicht ganz
> unerhebliche Verluste, die sich dann ergeben.
Und daher wird er an jedem beteiligten Widerstand (und PN-Übergang) eine 
phasengleiche Spannung abfallen lassen und damit auch eine Wirkleistung 
anfallen...

Ralph Berres schrieb:
> Wenn man so will wird zu abwechselnden Zeitpunkten innerhalb einer
> Periode der Generator zum Verbraucher und der Verbraucher zum Generator
Und das ist dann auch der Trick: die Schaltung muss das aushalten 
können! Eine positive Spannung und ein "rückwärts" fließender Strom... 
:-o

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