Forum: Mikrocontroller und Digitale Elektronik Power over Ethernet (PoE)


von Franz F. (franzman)


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Hallo Leute,

Ich beschäftige mich gerade mit dem Thema PoE und habe da noch ein paar 
Fragen.
Ich habe vor eine Buchse wie diesen zu verwenden. TRJ0006 
(http://www.pollin.de/shop/downloads/D450001D.PDF).
Meine Frage, ist diese Buchse überhaupt PoE fähig? Oder ist ein andere 
Buchse aus diesem Datenblatt PoE fähig? Laut Datenblatt hat der TRJ0006 
ein Übertragungsverhalten von 1:1, ist das richtig für meinen W5100?

Dahinter würde ich einen TPS237x schalten, so wie im Datenblatt bei der 
Beispielschaltung auf Seite 1. Ist dieser Chip Notwendig, oder könnte 
man dieses PoE Freischaltungszenario auch anders (Preiswerter) 
realisierbar. (Ohne irgendeinen Chip.)

Dahinter würde ein LM2594HV die Spannung auf 3,3V transformieren.
Der Verwendete Ethernet Chip ist ein Wiznet W5100, falls dies von 
Relevanz ist.

Vielen Dank im Voraus.

mfg
Franzman

von Εrnst B. (ernst)


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Soll's für eine einmalige Bastellösung sein? => Einfach Spannung auf die 
unbenutzen Adern und gut.

von Franz F. (franzman)


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Nein es soll keine einmalige Bastellösung sein, ich möchte dass der 
Strom wirklich aus dem Switch kommt. Ich möchte auch kein Ethernetkabel 
auftrennen und irgendwo eine Spannung an unbenutzte Pins legen.

Es sollte von Handelsüblichen Switches die Leistung bekommen. Die können 
sich ja meines Wissens die Pins aussuchen wo sie PoE anwenden.

von oszi40 (Gast)


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Franz F. schrieb:
> (Ohne irgendeinen Chip.)

Kommt darauf an, wieviel Rauch entstehen darf, falls zufällig was 
ANDERES angesteckt wird. Jedenfalls sollte man diese Dosen ausreichend 
beschriften bevor man Böses tut. 
http://de.wikipedia.org/wiki/Power_over_Ethernet

von Franz F. (franzman)


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Nein es soll nicht das versorgende Gerät sondern das zu versorgende 
Gerät sein. Das Versorgende Gerät soll PoE aktivieren. Wenn der Switch 
nicht PoE fähig ist, kann eh keine Leistung entnommen werden. Das Gerät 
ist ja nur als Verbraucher gedacht.

von Netzwerker (Gast)


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Die in dem Datenblatt beschriebene Buchse ist eher ungeeignet, da sie 
einen integrierten Übertrager hat. Es werden bei der Buchse die Du Dir 
ausgesucht hast die Pins 4/5 und 7/8 herausgeführt aber je nach 
speisendem Switch kann die PoE-Power auch an den Pins 1/2 und 3/6 
anliegen.
Ganz richtig macht man es nur, wenn man eine RJ45-Buchse mit externem 
Übertrager dazu 2 Gleichrichter und ein PoE-PD (z.B. TPS237x) nimmt. 
Alles andere kann funktionieren - muß aber nicht.

Bezüglich des Wiki-Artikels empfehle ich einen Blick ins englische Wiki. 
Das ist da noch etwas umfangreicher erklärt.
http://en.wikipedia.org/wiki/Power_over_Ethernet

von Seb (Gast)


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oszi40 schrieb:
> Franz F. schrieb:
>> (Ohne irgendeinen Chip.)
>
> Kommt darauf an, wieviel Rauch entstehen darf, falls zufällig was
> ANDERES angesteckt wird. Jedenfalls sollte man diese Dosen ausreichend
> beschriften bevor man Böses tut.
> http://de.wikipedia.org/wiki/Power_over_Ethernet

Nicht wirklich unbedingt, wenn man den Wikiartikel mal weiterverfolgt, 
Stichwort Fernspeisung....

Die Daten werden per Wechselstrom übertragen während die Nutzsignale als 
Gleichstrom übertragen werden... Das merkt ein Datengerät demnach 
garnicht. Allein schon, wenn die Netzwerkkarten mit Übertrager 
ausgestattet sind...

von Poster (Gast)


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Wenn du Standard PoE Switche verwenden möchtes braust du so einen 
spezielen Chip. Der handelt erstmal mit dem Switch über welche Leitung 
der Strom übertragen werden soll. Das geht ja parallel auf den 
Datenleitungen oder auf den nicht benutzten Leitungen.
Erst wenn sich die Teilnehmer über den Verbrauch geeinigt haben wird die 
entsprechende Leistung vom Switch freigegeben um eventuell falsch 
angeschlossende Geräte zu schützen.

von Franz F. (franzman)


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Netzwerker schrieb:
> Die in dem Datenblatt beschriebene Buchse ist eher ungeeignet, da sie
> einen integrierten Übertrager hat. Es werden bei der Buchse die Du Dir
> ausgesucht hast die Pins 4/5 und 7/8 herausgeführt aber je nach
> speisendem Switch kann die PoE-Power auch an den Pins 1/2 und 3/6
> anliegen.

Beim Datenblatt des TPS237x sind die Adernpaare 4/5 und 7/8 über einen 
Brückengleichrichter gleichgerichtet, aber von den RX und TX Paar läuft 
jeweils ein Draht ebenfalls zu einem Brückengleichrichter. dieses Paar 
ist beim TRJ0006 auch herausgeführt. Ich dachte mir, das bei 
Phantomspeisung hier die Energie bezogen wird.

Poster schrieb:
> Wenn du Standard PoE Switche verwenden möchtes braust du so einen
> spezielen Chip. Der handelt erstmal mit dem Switch über welche Leitung
> der Strom übertragen werden soll. Das geht ja parallel auf den
> Datenleitungen oder auf den nicht benutzten Leitungen.

Danke für diese Antwort. Man braucht also einen TPS237x oder 
vergleichbares.

von Netzwerker (Gast)


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Schau Dir auf der englischen Wikiseite einmal die unterste Tabelle an, 
dann wird das mit der Aderverwendung glaub ich deutlich. Speisende 
Geräte können sowohl auf den Leitungen 1/2 und 3/6 als auch auf den 
Leitungen 4/5 und 7/8 Spannung einspeisen.

von Franz F. (franzman)


Angehängte Dateien:

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Ja ich weiß, aber ich meine ob die überlagerte Gleichspannung an den den 
CT Pins herausgeführt wird.

Im Bild siehst du's.

Ist dies möglich?

von Netzwerker (Gast)


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Nein, das ist nicht möglich, da der Übertrager eine galvanische Trennung 
darstellt. Auf der IC-Seite (PCB Side to PHY) des Übertragers kommen nur 
noch die Daten an. Die Spannung steht nur an der Kabelseite (Cable Side) 
zur Verfügung.

von Michi (Gast)


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Bitte bedenken das PoE vom Gerät "beantragt" werden muss sonst kommt aus 
dem Switch nur minimal Leistung.

von Franz F. (franzman)


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Danke Netzwerker,

Wenn ich das Richtig verstanden habe, müsste es bei diesem gehen?
http://belfuse.com/pdfs/0826-1D1T-57-F.pdf

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