Forum: Analoge Elektronik und Schaltungstechnik Funktionsgenerator


von Sven (Gast)


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Hallo,

ich habe vorhin in der Schule etwas kaputt gemacht.
Wir haben einen Funktionsgenrator von Agilent. BNC-Ausgang; 50 Ohm 
Impedanz steht drauf.
Daran habe ich jetzt einen Weidmüller Optokoppler angeschlossen.
5-48V 0,1 A steht drauf.

Die Amplitude am Frequenzgenerator stand auf 1,25 Hz und 5V.

Nun ist der Generator abgeraucht.

Kann mir wer in kurzen Sätzen sagen, was da schief gelaufen ist?

MfG

: Verschoben durch Moderator
von Zer.Troll (Gast)


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Seltsam. Sonst noch was ? Ein weiteres Detail ?

von Sven B. (scummos)


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Finde ich auch komisch. Nach dem beschriebenen dürfte der Generator 
dadurch keinesfalls kaputtgehen. Generell dürften Funktionsgeneratoren 
eigentlich nicht kaputtgehen wenn man passive Bauteile anschließt -- ein 
Labornetzteil darf ja auch nicht explodieren, wenn man mal zuviel Strom 
zieht.

Wenn man irgendwie Netzspannung an den Eingang hängt oder so, okay, aber 
selbst einen Kurzschluss sollte so ein Gerät -- besonders bei 5V 
Ausgangsamplitude! -- problemlos überleben.

von Sven (Gast)


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Nein.

Mehr weiß ich auch nicht.

Was heißt denn 50 Ohm Impedanz beim FG?

von Sven B. (scummos)


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Die Impedanz gibt das Verhältnis von Stromstärke zu Spannung an. Die 
Impedanz ist bei höheren Frequenzen wichtig, um Reflexionen und andere 
Störungen zu vermeiden. Bei 1.25Hz ist das meiner Meinung nach völlig 
irrelevant.

von Sven (Gast)


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Dann hat eventuell der Optokoppler einen Kurzschluß verursacht.

Der Nennsteuerstrom wird mit 7,7mA angegeben. Hätte ich noch einen 
Widerstand davor setzen müssen?

von Sven (Gast)


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von Thomas E. (thomase)


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Sven schrieb:
> Nun ist der Generator abgeraucht.
Tolle Fehlerbeschreibung.
Also unter starker Rauchentwicklung in Flammen aufgegangen. Habt ihr 
euch noch alle aus der Schule retten können?

mfg.

von Sven (Gast)


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Ok.
Etwas übertrieben ausgedrückt.
Aus den Lüftungschlitzen qualmte es.
Und es roch wie beim Flexen.
Die Anzeigen ist nicht mehr klar erkennbar.

von Thomas E. (thomase)


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Sven schrieb:
> Etwas übertrieben ausgedrückt.
> Aus den Lüftungschlitzen qualmte es.
> Und es roch wie beim Flexen.
> Die Anzeigen ist nicht mehr klar erkennbar.
Shit happens.

Und was bist du? Ingenieur, eingewiesene Fachkraft oder ein dummer 
Schüler?
Nicht persönlich nehmen, aber du bist letzteres.
Wenn die Schule also einen dummen Schüler an ein teures Gerät lässt, 
muss sie damit rechnen, dass was schiefgehen kann. Und sich entsprechend 
dagegen versichern.
Übergeb das ganze deiner Haftpflichtversicherung. Die werden denen schon 
klarmachen, wer zu zahlen hat.

mfg.

von mr. mo (Gast)


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Wie hast du den Optokoppler angeschlossen? Was hing an dem Optokoppler? 
Mit Netzspannung gearbeitet?

von Sven (Gast)


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Der Optokoppler war unbelastet.
Ich brauchte nur einen potentialfreien Kontakt als Eingang.

von Thomas E. (thomase)


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Sven schrieb:
> Wir haben einen Funktionsgenrator von Agilent.

Sven schrieb:
> Ebay-Artikel Nr. 260883293519

Du kannst doch keine Mercedes S-Klasse durch eine Schubkarre ersetzen.

mfg.

von mr. mo (Gast)


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Sven schrieb:
> Ich brauchte nur einen potentialfreien Kontakt als Eingang.

Eingang wofür?

Man geb doch mal paar Infos raus. Lass uns nicht wie so paar Fische blöd 
zappeln. :D

von Sven (Gast)


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Es geht nicht um die Regulierung.
Es geht nur um die Neugier meinerseits. Wollte den Lehrer heute nicht 
nochmal belästigen.

von Martin S. (sirnails)


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Sven schrieb:
> Es geht nicht um die Regulierung.
> Es geht nur um die Neugier meinerseits. Wollte den Lehrer heute nicht
> nochmal belästigen.

Kannst Du Dir auch sparen - bei Lehrern endet erfahrungsgemäß der 
Wissensschatz am Tellerrand des Lehrplanes, falls er nicht zufällig aus 
dem Metier kommt.

von Sven (Gast)


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Deshalb fragte ich hier ;)

von MN (Gast)


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Ich glaub, es gibt weder die Schule, noch das abgerauchte Agilent. Der 
will doch nur seine eBay-Auktion promoten. fail

von frank (Gast)


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>Ich glaub, es gibt weder die Schule, noch das abgerauchte Agilent. Der
will doch nur seine eBay-Auktion promoten. fail


363 hat er schon verkauft...

von Sven (Gast)


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Oje.

Ich sag nichts mehr. Da bin ich sprachlos

von Ulrich (Gast)


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Normalerweise sind Funktionsgeneratoren durch den 50 Ohm Widerstand am 
Ausgang gut geschützt und auch dauerhaft kurzschlussfest. Zumindest bei 
einem Aligent Gerät sollte das so sein. Möglich wäre ggf. ESD als 
Auslöser für den Fehler, sollte aber eigentlich auch nicht passieren.

Bei einem Aligent Gerät würde sich vermutlich noch eine Reparatur 
lohnen, wenn man einen entsprechenden Bastler findet.

Das i-BÄ Teil sieht nach einem einfachen DDS Generator aus, und ist halt 
ein Bausatz. Zu erwarten ist da ein brauchbarer Sinus und ein vermutlich 
mieses Dreieck (eher nur bis ca. 100 kHz brauchbar). Wie gut der 
Ausgangsverstärker ist, ist fraglich - das sieht man dann bei den 
Flanken vom Rechteck, aber das ist vermutlich das kleinere Problem beim 
Rechteck - wenn man kein großes Glück hat, hat man reichlich Jitter.

von Udo S. (urschmitt)


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Gib doch mal den genauen Typ des Agilent und des Optokopplers an.
Kann es sein, daß der Agilent vorher schon Jahre nicht mehr in Benutzung 
war?

von F. F. (foldi)


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Ne Skizze wie da was angeschlossen war, das wäre sicher auch deutlicher 
gewesen.
Aber manchmal raucht es auch nur zufällig, weils Zeit zum rauchen war 
und man hat nichts falsch gemacht.

von Stefan W. (xerox)


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Sorry, aber eine "normale" Schule hat sicherlich kein Agilent FG 
rumstehen. Ich glaube auch nicht das ein Lehrer so ohne weiteres einen 
Schüler an dem FG rumspielen lässt. Für mich sieht das auch stark nach 
Troll oder Werbeaktion aus...


Mfg xerox

von Sven B. (scummos)


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Warum? Manchmal haben Schulen plötzlich ganz viel Geld.
Und an einem Funktionsgenerator kann man ja eigentlich nichts kaputt 
machen. Der muss imo alles aushalten, was man mit ihm anstellt.

von egal² (Gast)


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Sven schrieb:
> Ich sag nichts mehr. Da bin ich sprachlos

Hey, die richtige Antwort :-)

Man muss unterscheiden. Was für ein Typ war es denn?

Bei der 33521A/33522A Serie sind die Ausgänge gavanisch getrennt - 
aber nur bis 42Vp!

von Ulrich (Gast)


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Es gibt schon manchmal komische Geräte an Schulen. Zum einen muss 
gelegentlich kurz vor Weihnachten noch schnell ein unerwarteter Rest 
Geld ausgegeben werden. Ein anderer Weg wie solche Geräte an eine Schule 
kommen sind gebrauchte Geräte, die z.B. eine Firma aus der Umgebung 
spendet. Es steht ja auch nicht mal dabei was für eine Schule.

Ich kenne auch noch einen HP Funktionsgenerator aus der Schule, den auch 
mal ein Schüler bedienen durfte - das war noch deutlich vor der 
Umbenennung in Aligent.

von amateur (Gast)


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Ich würde die Unschuldsvermutung geltend machen. Natürlich nur, wenn 
Deine "Aussage" stimmt. Sprich Du nicht irgendwie zurückgespeißt hast.
Das Teil dürfte auch durch große Induktivitäten oder Kurzschluss nicht 
zu zerstören sein – ist noch gute Qualität.
Solltest Du aber eine Falschaussage gemacht haben und doch irgendwie 
Spannung angelegt haben: Schuldig.

von egal² (Gast)


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amateur schrieb:
> Das Teil dürfte auch durch große Induktivitäten oder Kurzschluss nicht
> zu zerstören sein – ist noch gute Qualität.

Das Teil bekommst du bereits dadurch kaputt, wenn eine zu Hohe Spannung 
an die Masse des Ausgangssignals angelegt wird.

Nochmal: Der Ausgang ist i.d.R. galvanisch getrennt gegenüber GND, aber 
die max. zulässige Spannung ist arg begrenzt!

von amateur (Gast)


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@egal²
Ob direkt in den Ausgang oder in die Masseleitung ist wohl bei dem 
Begriff: "Rückspeisung" gleichwertig.

von egal² (Gast)


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amateur schrieb:
> Ob direkt in den Ausgang oder in die Masseleitung ist wohl bei dem
> Begriff: "Rückspeisung" gleichwertig.

Das ist richtig :-)

Wobei man aber davon ausgehen kann, dass die Wirkung unterschiedlich 
ist, ob zwischen Ausgang und Ausgangsmasse oder Ausgangsmasse und Ground 
zurückgespeisst wurde...

von Stephan W. (stipo)


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Martin Schwaikert schrieb:
> Kannst Du Dir auch sparen - bei Lehrern endet erfahrungsgemäß der
> Wissensschatz am Tellerrand des Lehrplanes, falls er nicht zufällig aus
> dem Metier kommt.

Der schönste Satz in dem ganzen Thread.
Wer schon einmal in einer Schule arbeiten durfte/musste und sich mit der 
Schulleitung rum plagen musste, weiß was ich damit meine.
Versucht mal einem Schulleiter etwas zu erklären, der nichts und auch 
rein garnichts von elektrik versteht.

von Sven B. (scummos)


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egal² schrieb:
> Nochmal: Der Ausgang ist i.d.R. galvanisch getrennt gegenüber GND, aber
> die max. zulässige Spannung ist arg begrenzt!

Aber trotzdem dürfte man da mit einem passiven Bauteil i.d.R. nix 
kaputtmachen können, oder sehe ich das falsch?

von Helmut S. (helmuts)


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Ich behaupte mal, dass der Generator locker einen Kurzschluss nach Masse 
aushält. Ganz anders sieht das aus, wenn da z. B. 24V Gleichspannung an 
Ausgang angelegt wird. Wenn ich da lese "Optokoppler angeschlossen", 
dann vermute ich, dass du da versehentlich die falsche Seite mit der 
hohen Spannung erwischt hast.

von Sven (Gast)


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So,

der Typ ist der Agilent 33120A.
Wird wohl nicht mehr gebaut. Ein Reparatur kann fast so teuer werden, 
wie ein Neugerät, laut agilent.
Und es war wohl sehr lange nicht im Betrieb.
Das Gerät wurde mittlerweile geöffnet. Ein Kondensator ist geplatzt.
Auf der Seite des Optokopplers wurde nichts verwechselt. Er wurde 
ausgangsseitig spannungsfrei gehalten. Angeschlossen wurde eine Pumpe.
Es sollte ein Kontaktwasserzähler simuliert werden. Daher war ich auf 
der Suche nach einem günstigen Gerät für diesen Anwendungsfall. 
Wahrscheinlich gibts da noch einfachere Möglichkeiten.....Monoflop oder 
ähnliches.


Trotzdem bleibt die Frage, warum es kaputt ging und ob es am Alter und 
der langen Nichtverwendung gelegen hat.

von Gregor B. (Gast)


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Elkos mögen lange Standzeiten nicht so besonders, dann erhöht sich der 
Leckstrom gewaltig, Inbetriebnahme sollte dan über Regeltrafo erfolgen 
(Formieren der Elkos)

Wenn nur der Elko geplatzt ist, Kondensator tauschen, Service-Manual 
gibt es im Netz.
Danach alle Spannungen nachmessen, alle Testpunkte sind im 
Service-Manual beschrieben.

Ist die Endstufe kaputt, wird es schwierig, die Ausgangstransistoren 
sind Mangelware, es gibt noch einen Hersteller für den PNP und einen für 
den NPN, Muster bekommt man keine, bestellen geht, Mindestauftragswert 
500$.

Ich habe gerade auch so einen Kandidaten hier liegen...
Da ist die Endstufe defekt.

von Sven (Gast)


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Vielen Dank an alle für die Info.
Wir werden uns das merken. Das mit den Standzeiten ist Neuland

von Sven B. (scummos)


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Klingt für mich dann definitiv nach 
Beitrag "Re: Funktionsgenerator".

von Harald W. (wilhelms)


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Ulrich schrieb:

> Umbenennung in Aligent.

Was? Haben die schon wieder einen anderen Namen?
Gruss
Harald

von Yalu X. (yalu) (Moderator)


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Harald Wilhelms schrieb:
>> Umbenennung in Aligent.
>
> Was? Haben die schon wieder einen anderen Namen?

Wer? Kennst du die Firma etwa? ;-)

von Helmut L. (helmi1)


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Sven schrieb:
> Ein Kondensator ist geplatzt.

Was fuer ein Kondensator? Kann es sein das einer der X u. Y 
Kondensatoren in Netzfilter abgeraucht ist? Die gehen mit den Jahren 
schon mal kaputt. Im Grunde nix schlimmes. Sauber machen und neue rein.

Und es lag nicht an dir.

von F. F. (foldi)


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Helmut Lenzen schrieb:
> Und es lag nicht an dir.

Hab ich ja schon weiter oben vermutet.

von Ralph B. (rberres)


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Sven schrieb:
> der Typ ist der Agilent 33120A.
>
> Wird wohl nicht mehr gebaut. Ein Reparatur kann fast so teuer werden,
>
> wie ein Neugerät, laut agilent.
>
> Und es war wohl sehr lange nicht im Betrieb.
>
> Das Gerät wurde mittlerweile geöffnet. Ein Kondensator ist geplatzt.

Klingt schon sehr merkwürdig.

Ich besitze den HP33120 auch. Der ist am Ausgang bedingungslos 
kurzschlussfest. Aber Fremdspannungen am Ausgang mag er garnicht.

Meines Wissens sind die Ausgänge durch eine Sicherung, die genau so 
aussieht wie ein Widerstand geschützt. das würde ich zuerst mal 
kontrollieren.

Ich hatte mal vor Jahren den sync Ausgang bei meinen 33120 gehimmelt, da 
waren ein paar TTL Ics defekt. Das kam aber daher, das durch eine große 
Induktivität  eine hohe Rückschlagspannung am Ausgang angelegen hatte, 
die bestimmt viele hundert Volt hoch war. Den Generator habe ich aber 
trotzdem selbst repariert. Es waren TTL-ICs aus der ALS Reihe.
Der Hauptausgang ist eigentlich relativ robust, da noch mit Transistoren 
zu Fuss aufgebaut ist.

Welcher Kondensator ist denn geplatzt?

Die Serviceunterlagen kann man sich bei Agilent als PDF File 
runterladen.

Sollte das Gerät garnicht mehr repariert werden, ich nehme es gerne :-).

Ralph Berres

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